Es tut sich was bei der Bahn (u.a. mehr Angebote, kostenlose Sitzplatzreservierungen etc.)

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mwsun

Aktives Mitglied
04.12.2009
229
0
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wie immer kann man die Bahncard mit Gültigkeit maximal 6 Monate im Voraus kaufen.

Also du kannst im Januar eine "Neue" Bahncard kaufen, deren Gültigkeit am 7.4 beginnt.

Vergiss aber bitte nicht, deine "jetzige" Bahncard zu kündigen, sonst hast du ab Apil 2 Bahncards ;)

Die Jubiläums-BC konnte nicht im Voraus gekauft werden, sondern nur im angegeben Zeitraum.

VG
Marco
 

allesmieter

Erfahrenes Mitglied
22.11.2009
1.766
113
Die Jubiläums-BC konnte nicht im Voraus gekauft werden, sondern nur im angegeben Zeitraum.

VG
Marco

Wie der Name "Jubiläum" schon sagt, war das ein spezielles Angebot.

Die BahnCards in den genannten Städten sind ganz normale BahnCards mit den normalen Konditionen.

Auch bekommt man die Bahn Bonus Punkte über den "normalen/vollen" Preis [emoji6]

Auch die Rechnung die man sich online nachträglich anfordern kann, wird mit dem normal Preis ausgewiesen.
 

allesmieter

Erfahrenes Mitglied
22.11.2009
1.766
113
Das war die letzten 2 Jahre so und wird auch dieses Jahr wieder so sein. Mit Sicherheit
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.809
Hamburg
Da ja in diesem Thread einiges an Bahn Wissen und Erfahrung angehäuft ist frage ich einmal in diesem Thread (...auch wenn er nicht ganz passt)

Habe mich über Weihnachten auf ein DB Ticket aus Schweden mangels anderer mir passender Alternativen für die Fahrt über Kopenhagen, Festlandsdänemark, Flensburg Richtung Hamburg eingelassen.

Ist die letzte Verbindung an diesem Tag mit mehrmaligem sehr knappen Umsteigen. Zuerst war ich angetan, jetzt erkenne ich, dass es doch sehr wahrscheinlich ist, unterwegs hängenzubleiben und erst am nächsten Tag weiterzukommen, z B in Kopenhagen, Kolding oder Flensburg wo nachts auch niemand mehr ist. Also großes Kino zu erleben.

In Deutschland habe ich ja gegen die DB einen Anspruch auf Hotel, ggfs Ersatzbeförderung - falls überhaupt möglich - und oder Weiterbeförderung am nächsten Tag. Würde das auch in Kopenhagen oder Kolding gelten?

(natürlich hätte ich vor Buchung genauer hingucken können: Look before you book:) Jetzt wird es eben eine Risiko Fahrt)
 
Zuletzt bearbeitet:

br403

Erfahrenes Mitglied
28.11.2016
1.837
852
MUC
Was hat denn die Bahn bei München-Berlin neu eingeführt?

Das Zugsicherungssystem, das Probleme macht, offenbar nicht: "Zudem ist das System für die DB nicht neu – seit 2016 fahren die Züge auf der Strecke Erfurt–Halle/Leipzig (VDE 8.2) bereits mit ETCS, und zwar ohne Probleme."

Es lag nicht an der Strecke, sondern an den Zügen, am ICE 1 wurde nachgerüstet, übrigens von Alstom. Und die machten Probleme, auf der 8.2 waren aber ICE T unterwegs bisher.

Auch in der Schweiz gab es mit ETCS schon erhebliche Probleme. Das System ist sehr diffizil, nicht umsonst hat die Bahn sich Jahrelang geweigert das einzusetzen, nicht ohne Grund.
 
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alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
4.099
284
MUC
Das System ist sehr diffizil, nicht umsonst hat die Bahn sich Jahrelang geweigert das einzusetzen, nicht ohne Grund.

Alles keine Entschuldigung. Dann muss das System eben so lange getestet werden, bis es ausgereift genug ist, um auf die Kunden losgelassen zu werden. Nicht anders herum.

Und wenn wir auf alles verzichten würden, nur weil es diffizil ist, würde die Bahn heute noch mit Dampflokomotiven an Bahnwärterhäuschen vorbeifahren.
 

lifetime.b.c.

Erfahrenes Mitglied
18.11.2013
594
66
Alles keine Entschuldigung. Dann muss das System eben so lange getestet werden, bis es ausgereift genug ist, um auf die Kunden losgelassen zu werden. Nicht anders herum.

Und wenn wir auf alles verzichten würden, nur weil es diffizil ist, würde die Bahn heute noch mit Dampflokomotiven an Bahnwärterhäuschen vorbeifahren.

Damit widersprichst du dir ein wenig selbst...Würde man so lange Testen, bis es keine Ausfälle mehr gibt, würde der Dreamliner noch nicht fliegen und wohl auch kein anderes Verkehrsmittel fahren:rolleyes:
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
58
Nordpfalz
ETCS war ja gut gemeint von der Europäischen Kommission. Aber eigentlich braucht es heute kein Mensch - die Ausstattung von Triebfahrzeugen mit den jeweils benötigten nationalen Sicherungssystemen ist billiger. Hinzu kommen noch unterschiedliche (Update-) Versionen, die zu Inkompatibilitäten führen. Eigentlich müsste man das sofort stoppen.

DLF hat den Herausgeber der SER / ERI interviewt:

Schweizer Experte - "Die Deutsche Bahn ist in einer nicht sehr guten Verfassung"
 
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E

EDGS01

Guest
In Deutschland habe ich ja gegen die DB einen Anspruch auf Hotel, ggfs Ersatzbeförderung - falls überhaupt möglich - und oder Weiterbeförderung am nächsten Tag. Würde das auch in Kopenhagen oder Kolding gelten?

Anspruch auf jeden Fall. Ansprechpartner für die Erstattung ist formal aber erstmal der Ticketaussteller. In deinem Fall (gehe jetzt mal von einem durchgehenden Ticket aus) die DB. Meistens bekommst du von der DSB aber trotzdem eine Unterkunft gestellt (so die Vorraussetzungen erfüllt sind) aber es hat auch schon Fälle gegeben wo man in Vorkasse gehen musste und es dann irgendwann von der DB zurückbekam.
 
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deh 120

Erfahrenes Mitglied
21.06.2015
540
7
Schweiz
Es lag nicht an der Strecke, sondern an den Zügen, am ICE 1 wurde nachgerüstet, übrigens von Alstom. Und die machten Probleme, auf der 8.2 waren aber ICE T unterwegs bisher.

Auch in der Schweiz gab es mit ETCS schon erhebliche Probleme. Das System ist sehr diffizil, nicht umsonst hat die Bahn sich Jahrelang geweigert das einzusetzen, nicht ohne Grund.

Muss weder das eine noch das andere sein! In der Schweiz haben wir 4 ETCS-L2-Abschnitte:
Der Erste zwischen Bern und Olten funktionniert sehr gut
Der Zweite im Lötschberg-Basistunnel funktioniert auch sehr gut
Der Dritte im Gotthard-Basistunnel und Anschlussstrecken: Zuerst Probleme mit diversen Loks und immer noch immer wieder mal widerkehrend Probleme mit der Strecke, vor allem im Bereich Flüelen-Brunnen wo am meisten Personenverkehrsnachfrage ausserhalb des Transitverkehrs besteht und ein Abschnitt Baustellenbedingt Einspurig ist.
Der Vierte am Genfersee ab Lausanne Richtung Wallis: missglückte Inbetriebnahme (mindestens ein halber Tag Verzögerung) und anschliessend mehrere Wochen gröbere Probleme mit der Strecke.

Aber: in den letzten Jahren hatte es im Bereich Stadelhofen-Hardbrücke (Nadelöhr) und Umgebung der S-Bahn Zürich im Schnitt eher mehr nicht Fahrzeugbedingte Störungen als auf den ETCS-L2-Abschnitten.
 
A

Anonym57320

Guest
ETCS war ja gut gemeint von der Europäischen Kommission. Aber eigentlich braucht es heute kein Mensch - die Ausstattung von Triebfahrzeugen mit den jeweils benötigten nationalen Sicherungssystemen ist billiger. Hinzu kommen noch unterschiedliche (Update-) Versionen, die zu Inkompatibilitäten führen. Eigentlich müsste man das sofort stoppen.

DLF hat den Herausgeber der SER / ERI interviewt:

Schweizer Experte - "Die Deutsche Bahn ist in einer nicht sehr guten Verfassung"
Naja, die Standardisierung ist ja nur ein Nebeneffekt auf dem Weg zum eigentlichen Ziel, wenngleich sie sich auf lange Sicht wohl auszahlen wird, statt in Megrsystemfahrzeugen einen halben Triebwagen mit Schaltschränken zu füllen.
Aber die Vereinheitlichung und Verbreitung von ETCS über die Förderbedingungen für Neubaustrecken dient doch nur als Vorbereitung für ETCS Level 3, wo das Fahren im wandernden Blockabstand dann die eigentliche Revolution bringt.
 

br403

Erfahrenes Mitglied
28.11.2016
1.837
852
MUC
Damit widersprichst du dir ein wenig selbst...Würde man so lange Testen, bis es keine Ausfälle mehr gibt, würde der Dreamliner noch nicht fliegen und wohl auch kein anderes Verkehrsmittel fahren[emoji57]

Ja, das ist richtig, bei Flugzeugen wird auch nach Auslieferung noch gebastelt.

@Alex:
Das soll ja keine Ausrede sein, sondern eben eine Erklärung warum es Probleme gab und es eben nicht mit der anderen Strecke vergleichbar ist.
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.665
1.047
noch TXL
Also ich bin gestern auch mit ca 1:30h Verspätung von Nürnberg nach Berlin betroffen gewesen.
Was ich mich frage:
- Unser Zug wurde von der neuen Strecke auf die alte geleitet - sowiet so gut.
Mal ganz abgesehen, dass der ICE1 auf der Strecke durch die Kurven teilweise schleichen muss,
aber warum muss er in Jena und Naumburg halten. Ursprünglicher geplanter Halt war ja Erfurt,
der ja ausgefallen ist. Es gab Ansagen vor Bamberg, wer nach Erfurt will, steigt in Bamberg aus
und wartet auf den nächsten ICE.
Also wozu dann die Halte in Jena und Naumburg, die lt. Fahrplan gar nicht vorgesehen sind - hier hätte man sich die Zeit sparen
können. Ich finde viele Dinge verketten sich auch, z.B. in Nürnberg war die Wagenreihenfolge auf den Kopf gestellt,
ohne ensprechende Ansage - das hat den Einstieg auch nochmal verzögert.
Dann muss man in solchen Fällen auf jede Minute achten, Kleinvieh macht auch Mist.

Wb
 

deh 120

Erfahrenes Mitglied
21.06.2015
540
7
Schweiz
@Weltenbummler: Bei geänderter Wagenreihung ist das immer so eine Sache bei euch in Deutschland. Es wird in der Regel auf dem Abfahrtsanzeiger auf dem Bahnsteig oben im Lauftext erwähnt, dass der Zug in geänderter Reihung fährt. Nur was passiert mit der rudimentären Wagenreihungsanzeige gleich darunter? Zeigt die die geplante Wagenreihung 1./2. Klasse an oder die effektive? Wenn man fast in der Zugsmitte eines ICE 1 reserviert hat, spielt das keine Rolle, wenn dann aber die Komposition gedreht ist und als Prämie noch die 20er und 30er-Einheit von ICE-T und ICE 3 vertauscht sind, wird das dann doch etwas komplizierter. Und letzteres bringt man gerade bei den ICE Köln-Basel öfters mal und die verantwortliche Nachbarbahn in Basel SBB bekommt die Infos nicht zwingend geliefert.
 

nbo

Aktives Mitglied
06.02.2017
125
48
254
Es gab Ansagen vor Bamberg, wer nach Erfurt will, steigt in Bamberg aus
und wartet auf den nächsten ICE.
Also wozu dann die Halte in Jena und Naumburg, die lt. Fahrplan gar nicht vorgesehen sind - hier hätte man sich die Zeit sparen können.

Vergiss nicht, dass nicht nur Leute aus Richtung München/Nürnberg nach Erfurt wollen, sondern auch Leute aus Erfurt nach Berlin.
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.665
1.047
noch TXL
Vergiss nicht, dass nicht nur Leute aus Richtung München/Nürnberg nach Erfurt wollen, sondern auch Leute aus Erfurt nach Berlin.

Schon klar, aber es war immer noch Stundentakt, der nächste Zug hatte (bei unserer Abfahrt in Nürnberg) noch keine Verspätung.
Bin davon ausgegangen, die Fahrgäste nach Berlin würde dann auf den nächsten ICE auf der Neubaustrecke warten

Wb
 

lifetime.b.c.

Erfahrenes Mitglied
18.11.2013
594
66
ETCS war ja gut gemeint von der Europäischen Kommission. Aber eigentlich braucht es heute kein Mensch - die Ausstattung von Triebfahrzeugen mit den jeweils benötigten nationalen Sicherungssystemen ist billiger. Hinzu kommen noch unterschiedliche (Update-) Versionen, die zu Inkompatibilitäten führen. Eigentlich müsste man das sofort stoppen.

Unsere Nachfahren werden es uns noch danken. Durch die jetzigen Regelungen, die in jedem Land abweichen, wird ein riesen Berg an Technik (verschiedene Zugsicherungssysteme) und an sonstiger Ausrüstung durch Netzzugangskriterien der einzenen Länder-Infrastrukturunternehmen. Bei den Zugsicherungssystemen hat man dann das Problem, dass bei Einbau beispielsweise des schwedischen Zugsicherungssystem die Zulassung für das italienische System erlischt, und dort neu zugelassen werden muss. Zudem benötigt der Triebfahrzeugführer entsprechende Ausbildungen für verschiedene Systeme, was die Ausbildung verkompliziert.

Naja, die Standardisierung ist ja nur ein Nebeneffekt auf dem Weg zum eigentlichen Ziel, wenngleich sie sich auf lange Sicht wohl auszahlen wird, statt in Megrsystemfahrzeugen einen halben Triebwagen mit Schaltschränken zu füllen.
Aber die Vereinheitlichung und Verbreitung von ETCS über die Förderbedingungen für Neubaustrecken dient doch nur als Vorbereitung für ETCS Level 3, wo das Fahren im wandernden Blockabstand dann die eigentliche Revolution bringt.

Sehr richtig. Langfristiges Ziel ist das autonome Fahren, hierzu ist ein Fahren im wanderndem Raumabstand unabdingbar.

Ein kleiner Einschub zu Zugsicherungssystemen für die interessierte Leserschaft:

Derzeit unterscheidet man auf Hauptstrecken in Deutschland zwischen der ortsfesten Singnalisierung und der Führerraumsignalisierung. (Weitere mögliche Systeme lassen wir mal weg, da diese höchstens auf Nebenbahnen eingesetzt werden)
Klassische Signalisierung kennt jeder, Eisenbahnstrecken werden in verschiedene Blöcke geteilt und pro Block darf sich maximal ein Zug befinden. Diese Bedingung wird durch das Zugsicherungssystem sicher gestellt. Der Fahrdienstleiter möchte eine Zugfahrt (Abweichungen bei der sogenannten Rangierfahrt, die lassen wir aber auch mal weg) in ein Hauptgleis nur zulassen. Hierzu muss zunächst geprüft werden, ob das Gleis frei ist. Bei alten Hebelstellwerken ohne Gleisfreimeldung passiert dies noch durch Hinsehen, bei allen moderneren Bauformen prüft eine Gleisfreimeldeanlage das frei sein des Gleises (und zeigt es dem Fahrdienstleiter auf dem Stellpult an). Ist das Gleis frei, kann der Fahrdienstleiter die Fahrstraße einstellen. Hierbei müssen die Weichen ebenso so gestellt werden, dass weitere Zug -und Rangierfahrten unsere Zugfahrt nicht tangieren können (Flankenschutz). Sind diese Bedingungen erfüllt (bei alten Bauformen sind noch weitere Handlungen erforderlich, wie das verschließen und festlegen der Fahrstraße) stellt sich das Signal auf "Fahrt". Unser Zug kann losfahren. Fährt unser Zug über das Hauptsignal, kommt es automatisch zum Signalhaltfall, das Signal fällt auf "Halt". Das Gleis wird dem Fahrdienstleiter als Besetzt angezeigt. Durch eine Wiederholungssperre kann der Fahrdienstleiter dieses Signal erst nach Freifahren des Abschnittes wieder auf Fahrt stellen. Auch kann ein Element der Fahrstraße erst wieder aufgelöst werden, wenn es entsprechend freigefahren ist, vertut sich der Fahrdienstleiter mal, muss er Hilfsauflösen und dazu Buch führen. (und bekommt evtl irgendwann Ärger)...

Wer bis hierhin noch mitgekommen ist, stellt fest, dass bei den ganzen Abhängigkeiten, es inbesondere bei älterer Technik (insbesondere die Formsignale und älteren Lichtsignal-Bauformen sind am Ende ihrer Badewannenkurve angekommen) häufig zu Ausfällen kommt. Damit nicht alle Züge still stehen, bis ein Signaltechniker ausgerückt ist, kann der Fahrdienstleiter diverse Hilfsmittel anwenden, und zum Beispiel den Triebfahrzeugführer durch einen schriftlichen Befehl anweisen, über ein Hauptsignal zu fahren. Hierbei kommt der Faktor Mensch zum tragen, es liegt alleine beim Fahrdienstleiter für Flankenschutz und freiheit des Gleises zu sorgen. Genügend Negativbeispiele sind bekannt.

Bei einer Geschwindigkeit von 160 Km/h reicht in der Regel ein Bremsweg von einem Kilometer, daher stehen Vorsignale in der Regel etwa 1000 Meter vor einem Hauptsignal, so dass der Triebfahrzeugführer ausreichend früh reagieren kann. Als man in Deutschland mit höheren Geschwindigkeiten fahren wollte, wollte man sich nicht auf die klassische Signalisierung verlassen, indem man beispielsweise den Vorsignalabstand entsprechend erhöht. Auch hatte man angst, dass bei höheren Geschwindigkeiten ortsfeste Signale nicht mehr hinreichend genau abgelesen werden können. Zudem kommt, dass bei ortsfester Signalisierung die Zugbeeinflussung, sprich die Überwachung der Handlung des Triebfahrzeugführers nur an einzenen Punkten (in der Regel im Zusammenhang mit Signalen oder vereinzelt auch Geschwindigkeitsprüfabschnitten) möglich war.

So wurde in Deutschland die Linienzugbeeinflussung entwickelt (erkennbar an dem "Kabel" zwischen den Gleisen an Strecken, die mit über 160 km/h befahren werden (oder auch manche U-Bahn-Systeme oder die S-Bahn München)). Diese ermöglicht es, den Zug permanent zu überwachen und die gültige Signalisierung in den Füherraum zu übertragen (daher Führerraumsignalisierung). Klassische Signale gibt es als "Backup" trotzdem, Vorrang hat aber die Führerraumsignalisierung. Hier kommt auch etwas Psychologie ins Spiel, da es in Einzelfällen Halt zeigende Signale geben kann, die aber laut Führerraumsignalsierung mit hoher Geschwindigkeit überfahren werden dürfen. Da der Triebfahrzeugführer aber gleich am ersten Tag lernt, nie ohne weiteres über ein "Halt" zeigendes Signal zu fahren, werden diese dunkel geschaltet. Dem Triebfahrzeugführer kann der Fahrtbegriff über mehrere Kilometer im Vorraus angezeigt werden, und eine Bremsung auch bei 300 km/h und mehr ausreichend früh in Abhängikeit der Zugparameter angewiesen werden. Allerdings bleibt das Prinzip des Fahrens im festen Raumabstand (1 Zug pro Block) erhalten. Die Blöcke können zwar mit wenig Aufwand kürzer gestaltet werden um die Kapazität zu erhöhen (daher Einsatz in der Stammstrecke der Münchener S-Bahn), ansonsten ändert sich aber von der Sicherungslogik her nichts. Ein einzelner physisch definierter Block kann aber wie bei ortsfester Signalisierung durch entsprechende Maßnahmen freigeprüft werden.

ETCS-Level 1 ähnelt der klassichen ortsfesten Signalisierung mit punktförmiger Zugbeeinflussung, es kommt in Deutschland vorerst nicht zum Einsatz. Die Zugbeeinflussung erfolgt über Balisen.

ETCS-Level 2, wie es nun zwischen Halle/Leipzig und Erfurt sowie zwischen Erfurt und Ebensfeld eingesetzt wird, ähnelt vom Prinzip der LZB aber verzichtet nun gänzlich auf ortsfeste Signale. Ganz stimmt das nicht, denn es ist nach jedem Block zwar kein Signal aufgestellt aber ein Blockkennzeichen (Blaue Blechtafel mit gelbem Pfeil). Die Signalübertragung in den Führerraum erfolgt über Funk, die Ortung des Zuges wird über passive Balisen im Gleis unterstüzt.
Die Sicherungslogik erfolgt wie bei LZB und der zuerst vorgestellten Variante wieder über Blöcke...

Erst bei ETCS-Level 3 werden die Blöcke über Bord geworfen und fahren im variablen Raumabstand wird möglich. Der große Vorteil besteht darin, dass nun die Streckenkapazitäten erhöht werden können, da Annäherungs, Einfahr -und Räumfahrzeiten in die einzelnen Blöcke entfallen und die Züge im Bremswegabstand plus Puffer hintereinander her fahren können (wandernder Blockabstand, wie Autos, Straßenbahnen,...). Was ist das große Problem daran und warum kommt es noch nicht zum Einsatz? Wenn physisch definierte Blöcke entfallen, kann es auch keine vorhandene Gleisfreimeldeanlage mehr geben. Der Standort jedes einzelnen Zuges kann zwar geprüft werden, allerdings muss dann auch die sogenannte "Zugintegrität", sprich die Vollständigkeit des Zuges sicher geprüft werden können. Hierzu gibt es bei Wagenzügen (insbesondere bei Güterzügen) noch keinen Standard. Bei Triebzügen lässt sich die Zugintegrität heute schon prüfen, einzelne Wagen eines Wagenzuges können aber noch verloren gehen. In der Regel kommt es bei einer Zugtrennung zwar zu einer Zwangsbremsung, verlassen kann man sich darauf aber wieder insbesondere bei Güterzügen nicht. Heutzutage ist das kein großes Problem, da wenn ein einzelner Wagen verloren geht, der ensprechende Block als Belegt gekennzeichnet wird. Bei ETCS-Level 3 käme es zu einer Havarie.

Ein einheitliches europäisches Zugsicherungssystem, das auf einer modernen Sicherungslogik aufbaut ist unbedingt wünscheswert. Sicherungstechnisch ist dann auch autonomes Fahren kein Problem, hier muss allerdings noch an der Lichtraumfreimeldung gearbeitet werden, um bahnfremde Hindernisse zu erkennen, aber auch hier macht die Technik fortschritte.

Bei den ICE-T, die seit zwei Jahren mit ETCS im Regelbetrieb verkehren gibt es wohl auch auf der neuen Strecke keine größeren Probleme. Probleme machen nur die ICE1 und ICE 3, die seit Sonntag auf der Strecke verkehren (sollen). Rufe, ein ortsfestes Signalsystem als "Backup" einzubauen halte ich für quatsch, das wäre sehr teuer, würde maximal Zugfahrten mit 160 km/h zulassen (es würde Verspätungen im Gegensatz zu Umleitungen also nur reduzieren), würde funktionierende Züge ausbremsen und die Streckenkapazität einschränken (da man aus ökonomischen Gründen wohl nur eine wesentlich größere Blockteilung einbauen würde, wie auf allen "Alt-Hochgeschwindigkeitsstrecken").

Verzeiht den kurzen Exkurs!
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
58
Nordpfalz
Statt dem ETCS-Gewürge (immerhin nach Jahrzehnten zwei Strecken in D...) hätte man doch ein bewährtes System wie LZB oder das ursprünglich für den TGV verwendete nehmen können. Geht natürlich nicht, weil im chauvinistischen Europa keine deutschen oder frz. Standards akzeptabel sind, da muss was Neues her. Am liebsten garniert mit nationalen Spezialanforderungen (also nicht kompatibel). Koste es, was es wolle (lt. MOFAIR ca.€250-350k pro Tfz/OBU). Das überfordert die EVU und ist dem Wettbewerb mit dem LKW nicht dienlich.
 

br403

Erfahrenes Mitglied
28.11.2016
1.837
852
MUC
@Weltenbummler: Bei geänderter Wagenreihung ist das immer so eine Sache bei euch in Deutschland. Es wird in der Regel auf dem Abfahrtsanzeiger auf dem Bahnsteig oben im Lauftext erwähnt, dass der Zug in geänderter Reihung fährt. Nur was passiert mit der rudimentären Wagenreihungsanzeige gleich darunter? Zeigt die die geplante Wagenreihung 1./2. Klasse an oder die effektive?

Das ist dann die effektive, so meine Erfahrung. Leider nicht besonders schön, langfristig sollen die Papierpläne auf dem Bahnsteig gegen elektronische ausgetauscht werden, das wurde schon in Berlin Südkreuz getestet. Ansonsten kann man auch im DB Navigator oder in der Bahnhof Live App sich die aktuellen Pläne anzeigen lassen, in Realtime. Das geht seit einem Jahr das die genauen Reihungen eingezeigt werden.
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
58
Nordpfalz
Die Franzosen haben elektronische Wagenstandanzeiger, die an Stationen wie Champagne-Ardenne oder Lorraine bei Sonnenschein kaum zu entziffern sind. Hoffentlich macht die DB das dann besser. Geänderte Wagenreihungen werden aber noch immer nicht durchgängig angezeigt oder wenigstens per Lautsprecher kommuniziert - so neulich in Bingerbrück (Bingen Hbf) beim überbesetzten IC Innsbruck - Münster (Westf). Das ist dann sehr lustig, mit Gepäck über Fahrgäste, Hunde etc. bis zum reservierten Sitzplatz zu steigen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.310
10.206
irdisch
Ich finde, die Bahn-App sollte einem per Augmented Reality den exakten Halteort der Türen am Bahnsteig, den Fahrtverlauf mit Stopps und die Klasse zeigen. Und gegebenenfalls noch den Weg zu Bahncomfort-Zonen weisen, mit aktueller Besetzt-Lageanzeige.
 

phil_strom

Erfahrenes Mitglied
26.06.2014
896
15
NRW
Da ja in diesem Thread einiges an Bahn Wissen und Erfahrung angehäuft ist frage ich einmal in diesem Thread (...auch wenn er nicht ganz passt)

Habe mich über Weihnachten auf ein DB Ticket aus Schweden mangels anderer mir passender Alternativen für die Fahrt über Kopenhagen, Festlandsdänemark, Flensburg Richtung Hamburg eingelassen.

Ist die letzte Verbindung an diesem Tag mit mehrmaligem sehr knappen Umsteigen. Zuerst war ich angetan, jetzt erkenne ich, dass es doch sehr wahrscheinlich ist, unterwegs hängenzubleiben und erst am nächsten Tag weiterzukommen, z B in Kopenhagen, Kolding oder Flensburg wo nachts auch niemand mehr ist. Also großes Kino zu erleben.

In Deutschland habe ich ja gegen die DB einen Anspruch auf Hotel, ggfs Ersatzbeförderung - falls überhaupt möglich - und oder Weiterbeförderung am nächsten Tag. Würde das auch in Kopenhagen oder Kolding gelten?

(natürlich hätte ich vor Buchung genauer hingucken können: Look before you book:) Jetzt wird es eben eine Risiko Fahrt)

Es gibt analog zur Fluggastrechteverordnung auch eine Verordnung der europäischen Union zu Ansprüchen von Bahnkunden. Diese ist europaweit einheitlich geregelt.

Im Notfall, falls du niemanden vor Ort findest, suche dir ein preiswertes Hotel und reiche die Rechnung zusammen mit einem Schreiben bei der Ticket-ausstellenden Bahngesellschaft ein. Im Zweifelsfall einfach ans Servicecenter Fahrgastrechte hier in Deutschland schicken.

Zum Thema Hotel: auf Gutschein habe ich auch schon mal eine 275 € Rate im Marriott abwohnen dürfen. Die viel zitierte 80 € Grenze bezieht sich nur auf die Erstattung zusätzlicher Fahrtkosten, wie beispielsweise Taxi.

Privat halte ich aber doch eher Ausschau nach preiswerteren Hotels, vor allen Dingen wenn ich in Vorleistung gehen muss. Man möchte ja auf keiner schwarzen Liste landen. ;-)
 
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SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
58
Nordpfalz
Und gegebenenfalls noch den Weg zu Bahncomfort-Zonen weisen, mit aktueller Besetzt-Lageanzeige.

Dann müsste irgendwas die aktuelle Besetzung messen. In den Siebzigern gab es BVG-Doppeldecker (Typ DE von Büssing, ich fuhr täglich fast anderthalb Stunden damit von Dahlem nach Gartenfeld und zurück), die fürs Oberdeck eine Anzeige per Lämpchen beim Fahrer hatten. Ein Kontakt im Sitz löste das aus. Das kann man heute evtl. kontaktlos lösen.

Edith: Heute ist da halt ein Spiegel.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.310
10.206
irdisch
An diese BVG-Doppeldecker habe ich auch gedacht. Das waren so rote Lämpchen, wie ein Oberdeck-Sitzplan beim Fahrer unten. Moderne Busse haben Video im Fahrgastraum für Gang und Türen, sogar Eindecker.
 

br403

Erfahrenes Mitglied
28.11.2016
1.837
852
MUC
Geänderte Wagenreihungen werden aber noch immer nicht durchgängig angezeigt oder wenigstens per Lautsprecher kommuniziert - so neulich in Bingerbrück (Bingen Hbf) beim überbesetzten IC Innsbruck - Münster (Westf).

ICs haben leider nicht die RFID Chips wie die ICEs um die Informationen an die Apps zu melden.