Doch und zwar genau hier:
Vielen Dank dass Du meine Aussage, auf die Du Dich beziehst, nochmals zitierst. So kann jeder selbst leicht nachprüfen, ob ich damit eine Aussage zur Relevanz des ÖPNV abgegeben habe oder nicht.
Diese Aussage ist eben mindestens fehlerhaft, denn einfach nur die Bevölkerung abzüglich der Kleinkinder entspricht eben nicht der Anzahl derjenigen die auch in der Lage gewesen wären das Angebot zu nutzen, diese Zahl liegt eben geringer.
Nein, sie ist nicht
fehlerhaft, denn ich habe überhaupt nicht behauptet, die Anzahl der Menschen zu betrachten, die das 9 € Ticket nach welchen Kriterien auch immer hätten nutzen können.
Du kannst gerne die Auffassung äußern, dass meine Aussage
irrelevant sei, aber fehlerhaft ist sie nicht.
Du kannst auch gerne eine Definition aufstellen, welche Menschen alles in der Lage gewesen wären, das 9 € Ticket zu nutzen, und damit eine Rechnung aufmachen. Das wäre allerdings eine andere Aussage. Du könntest z.B. alle Menschen, die mehr als 2 km von der nächsten Haltestelle entfernt wohnen, herausrechnen. Oder alle Bürger von Städten ohne Bahnanschluss.
Will man wirklich eine qualifizierte Aussage darüber treffen um feststellen zu können "wie viele es trotz des Preises von nur 9 Euro nicht interessiert hat" muss man vorher die Größe bestimmen wie viele es überhaupt hätten nutzen können.
Für mich gehört jemand, der das Produkt zwar grundsätzlich erwerben könnte, aber durch externe Faktoren gehindert ist, davon Gebrauch zu machen, zur Gruppe derjenigen, die daran nicht interessiert ist. Für die zahlenmäßige Betrachtung ist es egal, welche Faktoren einen Konsumenten dazu bewogen haben, das 9 € Ticket nicht zu erwerben.
Vielleicht hängst Du Dich an einer sehr engen Bedeutung von "nicht Interessiert" auf. Wenn Du meine Rechnung einfach nachverfolgst, dann siehst Du, dass es einfach nur "hat sich nicht dazu entschieden, es zu kaufen" bedeutet. Mehr nicht. Es macht keine Aussage über Gründe oder Motivationen.
Ganz genau und erst dann kann eine wirkliche Aussage darüber getroffen werden wie hoch das Interesse wirklich war.
Und deswegen habe ich auch darüber keine Aussage getroffen. Aus meiner Sicht spiegelt sich das "wirkliche Interesse" schlicht in den Verkaufszahlen wider. Diese habe ich ins Verhältnis gesetzt zur Bevölkerung ab 6 Jahren. Wie mehrfach erwähnt, kannst Du gerne ein anderes Modell aufmachen und gerne, am besten begründet, eine andere Basis heranziehen.
Zwei Effekte habe ich in der Tat vernachlässigt:
- Behinderte, die bereits einen Freifahrschein für den ÖPNV hatten. Ist dieser Personenkreis zahlenmäßig relevant?
- Besucher aus dem Ausland, die ein 9 € Ticket gekauft haben. Ich kenne z.B. Briten, die damit im Sommerurlaub durch Deutschland gefahren sind. Diese Verkäufe müsste man versuchen, aus den Verkaufszahlen herauszurechnen. Ich habe implizit unterstellt, dass der Einfluss auf das Ergebnis, das sowieso nur eine Überschlagsrechnung darstellt, nicht signifikant ist.
Soll das der Versuch sein sich dumm zu stellen? um zu wissen wie gut ein Angebot genutzt wird, muss auch die Menge bestimmt welche das Angebot
Ich denke nicht, dass Du es nötig hast, eine Argumentation auf die persönliche Ebene zu ziehen.
Was eine "realistische Möglichkeit" ist, ist Definitions- und Ermessensfrage. Ich habe transparent darstellt, wie ich rechnerisch auf meine Aussage komme. Du kannst gerne aufzeigen, an welcher Stelle ich relevante Faktoren nicht berücksichtigt habe, und dies besser machen. Eine Aussage "ist falsch" ist allerdings etwas platt.
auch die realistische Möglich zur Nutzung hat, denn sonst könnten wir auch einfach sagen wir 6 Mrd. heran ziehen denn schließlich könnte theretisch auch volljährige Bewohner St. Helenas sich das 9 Euro Ticket zulegen können, dann kommt noch eine viel geringe Quote raus.
Du kannst das gerne machen; das Ergebnis wäre allerdings ziemlich irrelevant, weil es wohl schwer begründbar sein dürfte, wozu die Verkaufszahlen auf diesen Personenkreis bezogen werden sollten.