Grade drübergetsolpert, das LG Landshut hat ein Urteil des AG Erdings (Az 5 C 756/17) bestätigt. Es ging darum, dass eine Familie wegen eines annullierten LH Fluges von PMI nach MUC sich selbst um Ersatz gekümmert hat, allerdings in der Business und nicht in der Eco (gab wohl keine Ecoplätze mehr). LH hatte sich aber wohl um einen Charter gekümmert, der wenige Stunden nach dem neu gebuchten Flug abheben sollte, allerdings nach NUE und nicht nach MUC. NUE - MUC sollte mit einem Bustransfer durchgeführt werden.
Das AG hatte argumentiert, dass die Familie keinen Anspruch auf Schadensersatz habe, da der Ersatztransport mit zumutbarer Wartezeit verbunden worden sei. Ein "Upgrade" müsse LH nur dann bezahlen, wenn eine Weiterbeförderung erst nach Tagen möglich gewesen sei.
Konkret:
Gebucht war
PMI - MUC 9.55h für gut 100€
Neu gebucht wurde:
PMI - MUC 21.10h für ca. 780€
Ersatzflug wäre gewesen:
PMI - NUE 22.35h
Meinung:
Finde ich etwas krass. Der Ansicht des Gerichts, dass eine gewisse Verhältnismäßigkeit gewahrt werden muss, wenn man selber neu bucht, mag ich mich ja noch anschließen. 800€ p.P. wegen 1h 20m rauszuballern mag sicherlich grenzwertig sein.
Aber, egal ob C oder Y, vom Fluggast zu erwarten, dass er nach ohnehin schon 12h Wartezeit erst mal nach NUE und dann nochmal 2h mit dem Bus nach MUC gondeln soll, dort dann wohl gegen 4h morgens eintreffen, finde ich schon eine Ansage.
Edit: um klarzustellen, so wie ich das sehe (Urteilsbegründung habe ich leider nicht gefunden). Das AG reibt sich da wohl an der Tatsache, dass die Familie C gebucht hat und nicht grundsätzlich, dass sie neu gebucht hat.