Was ist mit der Sauerland-Gruppe? Würde man nur noch äußerlichen Erscheinungsbild und Herkunftsland gehen, hätten die Jungs leichtes Spiel gehabt.
Da die Reisetätigkeit ja auch protokolliert wird, hätte man auch darauf besser achten sollen. Pakistan / Afghanistan, wo sich die Herren ja aufgehalten haben, ist jetzt nicht unbedingt das Top-Reiseziel zum Sonnenbaden.
Es wird sowieso von der Bezahlmethode bis zum Menüwunsch alles registriert. Auffällige / häufige "Reiseländer" kann man doch dann bestimmt einfach rausfiltern und die betreffenden Personen dann einer besonders genauen Kontrolle unterziehen. Natürlich müssten da auch die Behörden des Ziellandes (Grenzkontrolle, Visumbeschaffung etc.) mitziehen (denn direkte Einreise ab z.B. Deutschland ist ja nicht immer gegeben), und da wird wohl die Krux liegen.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell die verantwortlichen Behörden wissen, wer wo wann in welchem "Terrorcamp" war. Trotzdem haben diese Personen oft kein sofortiges Flugverbot bekommen. Strohmänner in den betreffenden Organisationen gibt es sicher und somit bestimmt auch umfangreicheres Wissen als das, was wir über die Medien mitbekommen.
Wir alle sind uns einig, dass es niemals 100%ige Sicherheit geben wird. Aber man kann die Risiken doch zumindest verringern. Und wenn man nur einen Übeltäter erwischt, hat es sich doch schon gelohnt.
Aber es wird immer nur gerufen, dass doch alles nichts bringt und die "Bösen" viel schlauer sind als die Sicherheitsverantwortlichen. Insofern unterstellt man sich selbst damit, dümmer zu sein und über viel weniger technisches Know-How zu verfügen. HÄTTE man aber diesen Nigerianer schon im Vorfeld ausgesondert oder ihn wenigstens in diese Körperscan-Maschine im AMS gestellt und / oder per Hand abgetastet... die Sachen hätte man womöglich somit leicht gefunden.
Es gibt so viele Informationen über Terroristen, wo sie herkamen, was für Bücher sie gern lasen, ob sie sich im "Terrorcamp" gelangweilt haben oder nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dann keinerlei Erkenntnis über die bevorzugte Art der Sprengstoffe etc. gibt und dass man die aktuellen Geräte damit auf den aktuellen Stand bringen könnte. Natürlich sind solche Geräte kein Alleskönner, aber wie gesagt: besser sowas als gar nichts.
Sich hinzustellen und zu sagen "geht nur alle durch, wir finden eh nichts, weil man das Zeug ja auch schlucken kann o.ä." und dann zu jammern, weil man den einen, der so doof (oder so schlau?) war, sich die Sachen doch ums Bein zu binden und in die Unterhose zu nähen, übersehen hat, finde ich genauso sinnvoll, wie Decken und Bücher zu verbieten, weil der Nigerianer unter seiner Decke gebastelt hat. Der nächste versteckt das Zeug in Kosmetik oder baut eine Haarbürste in Kombination mit dem Kopfhörerkabel zum Zünder um. Verbieten wir dann Haarbürsten, Kosmetik und Kabel? Keine Ahnung. Puderdosen durfte man ja diesmal offenbar weiterhin an Bord nehmen. Fragt sich jetzt nur, was gefährlicher war. Die Decke oder das Pulver?
Lange Rede, kurzer Sinn. Man sollte machen, was momentan (technisch) machbar ist, auch wenn einem sofort Aktionismus vorgeworfen werden wird. Es geht immer nur um Risikosenkung, nicht um totale Sicherheit. Die wird man nie haben