In Peking gibt es jetzt nicht mehr ganz links den 72h visafree Schalter. Stattdessen muss amn sich das "temporary permit" an einem Schalter nahe der Transferschalter besorgen - hierzu gibt es ein zusätzliches A4 Formular - und stellt sich dann an der normalen "Foreigner" Schlange an. Hat mich in Summe über 90min gekostet.
Dafür gibt es am Zoll jetzt automatisierte Gates die einem mit kleinem Gepäck das Durchleuchten ersparen können.
Da bist Du aber schnell durch gewesen. Ich habe drei Stunden (!) gebraucht, bis ich nach der Landung die Immigration hinter mir lassen konnte.
Auf meinem Hinflug DUS-PEK-HND am 30.08.17 hatte ich während der guten halben Stunde Wartezeit am Schalter für "International Transfer" noch den "72h Visa"-Schalter ganz links von den normalen Immigration-Schaltern gesehen und war schon erfreut, dass dort kaum Leute anstanden, wohingegen die normalen Immigration-Schalter eine lange Warteschlange vor sich hatten. Aber relevant würde das für mich ja eh erst auf dem Rückweg werden.
Als ich dann auf meinem Rückweg aus HND in PEK das 72h-Visa nutzen wollte, gab es diese Schalter nicht mehr. Somit stellte ich mich an der normalen Immigration-Warteschlange für "Foreigner" an, die exorbitant lang war. Nach einer knappen Stunde war ich an der Reihe und gab der erstaunlich freundlichen Grenzkontrolleurin meinen Pass, den sie mehrfach durchblätterte, um mir dann vorwurfsvoll zu entgegnen, dass da ja gar kein Visum drin sei. Ich sagte die magischen Worte "72h Visa", was aber nur dazu führte, dass sie mir erklärte, dass ich jetzt erst einmal zum "72h-Visa"-Schalter neben Gate 11 muss.
Dort angekommen waren zwar nur 6 Leute vor mir, die alle ebenfalls bereits eine Stunde sinnlos an der Immigration gewartet hatten, aber dauerte die Bearbeitung pro Person zwischen 5 und 10 Minuten. Erst musste man ein DIN-A4-Formular ausfüllen, das in etwa die gleichen Informationen abfragte, wie die Einreisekarte, die man bereits im Flugzeug erhalten und brav ausgefüllt hatte. Zusätzlich wurden noch Details zum Hotel und zum Weiterflug abgefragt. Der Mitarbeiter, der gemütlich die Anträge bearbeitete, verlangte dann noch Nachweise über Hotelreservierung und Weiterflug, scannte, kopierte, druckte, stempelte, knickte, lochte und heftete ab, bis er schließlich den "Temporary Entry Permit" in den Pass stempelte. Nach nun insgesamt fast 2 Stunden seit Landung in PEK konnte ich mich dann erneut an der Immigration anstellen.
Es dauerte auch hier wieder fast eine ganze Stunde, da gerade u.a. die Maschine der Ethiopian aus ADD gelandet war. Allerdings wollte mich die diesmal eher unfreundliche Grenzbeamtin weiterhin nicht so leicht einreisen lassen. Handschriftlich fügte sie auf meiner Einreisekarte noch die Felder "Flugnummer" und "Telefonnummer Hotel" hinzu, sodass ich zumindest letztere erstmal aus meinen Unterlagen heraussuchen musste und auf dem Formular ergänzen durfte. Schließlich erhielt ich dann nach fast drei Stunden endlich meinen Einreisestempel.
Ich empfinde das Vorgehen gleich aus mehreren Gründen als nicht akzeptabel:
- Es ist keinerlei Information zu finden, dass vor dem Anstellen bei der Immigration an einem separaten Schalter ein 72h-Visum eingeholt werden muss.
- Am 24h-/72h-Visum-Schalter ist nur ein Angestellter im Dienst gewesen, der dazu für die Bearbeitung eines einzelnen Antrages Ewigkeiten gebraucht hat.
- Dass nach dem Erteilen des 72h-Visums und Ausfüllen der Einreisekarte immernoch weitere Informationen abgefragt werden, ist ein Zeichen das der Gesamtprozess hier nicht komplett durchdacht ist.
- Die Immigration-Schalter sind unabhängig vom 72h-Visum zu wenig, denn auch ohne die o.g. Komplikationen ist eine Wartezeit von einer Stunde zu hoch.
Im Übrigen betrifft dieses Drama nicht nur interessierte Kurzzeitbesucher Pekings, sondern mitunter auch Umsteigepassagiere. Hinter mir am 24h-/72h-Visum-Schalter standen drei Kanadier an, die ein 24h-Visum benötigten, da ihr Weiterflug von PEK nach KHV in Russland in T2 abgefertigt wurde, sie aber aus Kanada kommend in T3 gelandet waren, und sie somit landside gehen mussten. Damit empfiehlt sich PEK nun wirklich nicht als Umsteigeflughafen.