Fragen an FB's - Hier werden Sie geholfen

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Wombert

Erfahrenes Mitglied
20.03.2010
3.770
7
MUC
Wo wir eh grad beim Thema anschnallen und so weiter sind... habe hier letztens gelesen, dass SAS peinlich genau darauf achtet, dass alle ihre Schuhe anhaben bei Start und Landung. Ich halte das für äusserst wichtig, denn wenn man raus muss, alles heiss und voller Glassplitter ist, dann fällt man ohne Schuhe auf die Nase, andere Leute über einen drüber, und ganz hinten verbrennen dann die armen Kinder.

Bei der LH hab ich auf Langstrecke aber sogar in der Exit Row erlebt, dass die Passagiere schon die Schuhe ausgezogen hatten, und keiner hat was gesagt. Gibts dazu Regularien?

P.S.: zweite Regel zum Überleben im Flugzeug: Kleidung die was aushält, d.h. feste Schuhe, lange Hose, nichts aus Kunstfasern die schmelzen, aber das kriegen viele Leute ja auch nicht gebacken... will so ne Tussi mal erleben, wenn sie in ihrer Strumpfhose die Rutsche runterrutscht und sich die Strumpfhose dann richtig schön einbrennt in die Haut...
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.950
13.437
FRA/QKL
Der wirkliche Grund ist, dass die Grundregel zu beachten ist, dass alle Crewmember bei angeschalteten Signs angeschnallt sein müssen AUSSER wenn sie Sicherheitsrelevante Maßnahmen durchführen. Beispiel:

1: C/Cl Passagier will nen Stern während des Rollens ---->servicerelevant-----> kriegt er später----> wir setzen uns hin.
2: C/Cl Passagier hat sich nicht angeschnallt während des Rollens ----->sicherheitsrelevant--------> wir müssen stehen bleiben und das sicherstellen.
Also in der Praxis ist es doch so, dass schon am Gate die Anschnallzeichen eingeschaltet werden und die Passagiere sich alle anschnallen müssen. Dann wird der Flieger zurückgeschoben und rollt je nach Flughafen eine gefühlte Ewigkeit bis zur Startbahn. Ich kann mir kaum vorstellen, dass in diesem Zeitraum immer nur sicherheitsrelevante Dinge durchgeführt werden. Es ist beispielsweise bestimmt nicht sicherheitsrelevant durch die Kabine zu gehen und die HONs zu begrüßen. Ist mir aber schon mehrfach während des Rollens passiert.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.950
13.437
FRA/QKL
Wo wir eh grad beim Thema anschnallen und so weiter sind... habe hier letztens gelesen, dass SAS peinlich genau darauf achtet, dass alle ihre Schuhe anhaben bei Start und Landung. Ich halte das für äusserst wichtig, denn wenn man raus muss, alles heiss und voller Glassplitter ist, dann fällt man ohne Schuhe auf die Nase, andere Leute über einen drüber, und ganz hinten verbrennen dann die armen Kinder.

Bei der LH hab ich auf Langstrecke aber sogar in der Exit Row erlebt, dass die Passagiere schon die Schuhe ausgezogen hatten, und keiner hat was gesagt. Gibts dazu Regularien?

P.S.: zweite Regel zum Überleben im Flugzeug: Kleidung die was aushält, d.h. feste Schuhe, lange Hose, nichts aus Kunstfasern die schmelzen, aber das kriegen viele Leute ja auch nicht gebacken... will so ne Tussi mal erleben, wenn sie in ihrer Strumpfhose die Rutsche runterrutscht und sich die Strumpfhose dann richtig schön einbrennt in die Haut...
...und bei LX darf man keinen iPod mit Ohrhörer verwenden.

Wie oft kommt es eigentlich vor, dass ein Flieger während/nach dem Start notlandet, so dass alles heiß ist und voller Glassplitter und alle Passagiere evakuiert werden?

Mir ist durchaus klar, dass das Standardprozedur ist und es die ganzen Sicherheitsvorschriften gibt. Trotzdem würde mich mal interessieren, wie oft das in den vergangenen 10-20 Jahren je 1 Million Starts tatsächlich so passiert ist. Und bitte nicht die Exoten mitzählen, die in der EU nie und nimmer eine Landegenehmigung bekommen würden.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.950
13.437
FRA/QKL
Das dient aber dazu, dass man während Start und Landung alles mitbekommt. Aus dem gleichen Grund werden auch die Vorhänge zurückgezogen und die Fensterblenden hochgezogen.
Aber hinter der überdimensionierten Zeitung mit den 4 großen Buchstaben dürfen sich die Nadelstreifen Athleten jederzeit verstecken und auf die Brüste des Tages starren. Die bekommen dann bestimmt von Start und Landung alles mit. :rolleyes:
 

belimo

Erfahrenes Mitglied
21.01.2010
2.534
79
KN
Warum muss man eigentlich auch einen ganz einfachen iPod Shuffle bei der Landung abschalten? (gerade im Hinblick auf das Argument oben mit der Bildzeitung? Bei MS beispielsweise kümmert das niemand...
 
H

Hansens Stehwacht

Guest
also wenn man hier mal 3 oder 4 stunden nicht reinschaut hat sich gleich wieder ein Haufen angesammelt...ich bin erstaunt.

Also jetzt mal eine ganz klare offizielle Aussage zum Thema elektronische Geräte, zumindest bei LH, und nur für die/uns kann ich sprechen:
Die Regel, dass alle elektronik auszuschalten ist, und die, die funkwellen aussendet auch INFLIGHT ausgeschaltet sein muss, ist eine GESETZLICHE Regelung.
Diese stammt aus der Zeit, als der Mehrheit der Bevölkerung beim Wort "Handy" wohl eher an einen Schokoriegel dachte. Damals hatte man keine Ahnung, deshalb
dieser uralte Gesetztesentwurf, der nach wie vor bestand hat.

Trotzdem weis niemand bescheid, das liegt daran, dass niemand den Ansagen zuhört. Da wird aber eindeutig gesagt und ich zitiere:
"Aufgrund GESETZLICHER BESTIMMUNGEN sind Sie verpflichtet, SÄMTLICHE elektronischen Geräte jetzt auszuschalten und ausgeschaltet zu lassen, bis das
Flugzeug seine entgültige Parkposition am Zielort erreicht hat". Klare Ansage, oder?

Thema Schuhe(ist genauso wie Mäntel, Zeitungen, Taschen oder sonstwelches Gedöns):

Diese Dinge dürfen grundsätzlich beim Gast verbleiben, sowohl auf dem Schoß, als auch am Körper sowie unter dem Sitz.
IN NOTAUSGANGSREIHEN dürfen sich allerdings KEINE Gegenstände befinden, die ein ungehindertes Passieren dieser Fluchtwege behindert, selbiges gilt für Sitzreihen, die nach vorne hin weitreichend offen sind(erste Reihen) oder keine Räumliche Abtrennung zu Notausgangsreihen(zB durch einen Sitz davor;so wie zB auf dem Jumbo an der 3er Tür, der Fensterplatz in der Reihe hinterm Notausgang, dort fehlt in der Notausgangsreihe der Fensterplatz und somit ist dieser Teil der Notausgangsreihe.

Das heisst, dass "bei mir" weder Jacken, lose umherfliegende Schuhe, Börsen, NETBOOKS IN SITZTASCHEN ODER UNTER DEM MITTELSITZTABLETT in C/CL, Jacken, Sakkos, Schals, Kinderspielzeuge, iPads, Blackberries, iPhones und andere Dinge in den besagten Reihen liegen bleiben.
Das hat zwei ganz einfache Gründe.
Der erste ist der, dass ICH DRAN BIN, wenn etwas passiert. Ich muss vll nicht persönlich ZAHLEN, aber meinen JOB bin ich 100pro los.
Der zweite ist der, dass die LH keinem Passagier einen einzigen Cent zahlt, wenn das iPad durch die Kabine segelt.
Es ist also nichts persönliches, sondern wirklich einfach nur zu MEINEM EIGENEN Wohl und dem der Passagiere.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.378
772
Unter TABUM und in BNJ
Zum Thema "Sitzen der FB bis zum Stillstand" gibt es auch andere Airlines.

Bei AY zum Beispiel ertönt ca. 10-20 Sekunden vor Blocks On ein "Cabin Crew, please prepare for arrival" aus dem Cockpit, binnen Sekunden gefolgt von "Cabin Crew, take your door positions" vom Purser.

Da wird dann sofort während des finalen Rollens aufgestanden und an die Tür gegangen.

Habe ich so noch bei keiner anderen Airline erlebt aber diese Woche bei 4 verschiedenen AY-Flügen absolut identisch.
 

EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
1.599
1
Köln
Hallo EcoPax!

Wow, eine wirklich ausgezeichnete Frage. So gut, dass sie selbst in internen Foren des Lufthansa Servers seit ewigkeiten heiß diskutiert wird.

1: Es gibt in den "Sicherheitsbüchern" so weit ich weis keinen Hinweis auf ein STRIKTES Verbot, zumindest konnte ich keines finden und in den internen Foren auch nicht.
2: Der GROßE KNACKPUNKT und BERECHTIGTER EINWAND:

Im Falle einer Aufforderung seitens des Kapitäns zum SOFORTIGEN HINSETZEN ("Cabin crew please be seated") muss die Crew SOFORT alles so weit es geht "fest" machen, sich auf den Sitz setzen. Wenn dort jemand anderes sitzt, ist das CREWMITGLIED ungeschützt, auch existiert kein Anspruch bei der Berufsgenossenschaft auf Zahlung, sofern man dieser Praxis vorher zugestimmt hat. Die Berufsgenossenschaft ist auch nicht gerade bekannt dafür, es einem in solchen Fällen einfach zu machen.

Dies ist der ERSTE Punkt.

2: Immer wieder habe ich es erlebt, dass sich z.B. auf 330,340-300 und 744 Passagiere an den 3er-Türen(Notausgang mit erweiterter Beinfreiheit) Passagiere den Sitz herunterklappen, um ihre oftmals auch unbeschuhten Füße darauf zu plazieren. Dies ging im Extremfall soweit, dass sich ein HON Circle Member, der wie viele Statuskunden bei Downgrade den Platz an der 3er-Tür erhielt, seine NACKTEN, MASSIV von FUßPILZ BEFALLENEN Füße auf meinen Sitz streckte.
Als ich ihn fragte, was ihn dazu bewogen hätte, antwortete er mir, dass ich ja selbst schuld sei, weil "ich" ihm ja keinen Platz in C-Class gegeben hätte, ausserdem sei er HON, da dürfe man ja wohl spezielle Kulanz erwarten und hielt mir seine schwarze Karte unter die Nase.
Ich habe ihm dann gesagt, dass er das zu unterlassen hätte und habe ihm angeboten, seinen Rucksack als "Unterlage"(nicht so doll wie der Sitz als Verlängerung, ist mir auch klar, aber das ist auch definitiv mehr als die meissten anbieten würden) zu nutzen. Er setzte sich dann wieder normal hin, aus die Maus.


DIESE ALLTÄGLICHE SITUATION ist genauso Grund dafür, dass Kollegen sich im Falle des Falles meistens querstellen, weil sie ähnliches erlebt haben und irgendwann Schwierigkeiten damit haben, bei solchem Chuzpe(gelinde gesagt) noch großzügig zu bleiben. ICH HABE NICHT VERGESSEN, dass es nicht um die Nutzung als Fußauflage, sondern als Sitzgelegenheit in Extremfällen geht. Man kann der Crew trotzdem nicht vorwerfen, "Fußablagen-Situation" mit deinem Szenario nicht vergleichen zu können, die Sicherheitsbedenken haben ja bestand.

ICH würde in solchen Fällen IN ABSPRACHE MIT DEM JEWEILIGEN CREWMEMBER dem der Platz "gehört", einen Sitzplatz anbieten, DER NICHT im Blickfeld der Passagiere liegt und sich nicht in einer höheren Klasse befindet. sofern die ANSCHNALLZEICHEN AUS sind. Werden diese angeschaltet, muss ja bekanntlich jeder Passagier seinen eigenen Sitzplatz einnehmen, beim Hinsetzkommando würde das selbe gelten. Den Passagier würde ich dementsprechend briefen.

Ich bin aber eine Ausnahme. Weil die anderen Passagiere ja zuschauen und sich sowas abgucken lässt man sowas meistens schon allein prophylaktisch nicht zu.
Es ist also normalerweise damit zu rechnen, dass man die Möglichkeit nicht hat, sowohl aus Sicherheitsgründen als auch als "Statement" der Crew.
Ich verstehe deine Situation, ziemlich doof sowas. Bei United glaube ich ist man da inzwischen weiter: Monströs fette Passagiere müssen dort 2 Tickets kaufen.

Eine Beschwerde über das Verhalten der FBs beim P1 oder P2 hat übrigens in 95% der Fälle keinen Sinn, da der Purser hinter der Crew steht.

Fazit: Keine dollen Chancen, aber alles Situations- und Personenabhängig.
VORHER NETT FRAGEN hilft manchmal, VORHER GAR NICHT FRAGEN gipfelt fast immer im "Runterschmiss", wie man sieht bei JEDER Airline.

BEIDE Verhaltensweisen sind meiner Meinung nach legitim. Ich denke man kann für beide Seiten Verständnis aufbringen.

Vielen Dank für diese detaillierte Auskunft. Wie gesagt, ich habe damals gefragt, es wurde verneint. Ende aus Applaus. Habe mich auch nicht beschwert, oder es bei ner anderen FB erneut versucht. Es gab ja auch nix zu beschweren, weil mich ja auch niemand so gesehen ungerecht behandelt hat von der Crew. In diesem Fall war es halt schlichtweg unangenehm neben der beleibten Dame und ich habe händeringend nach einem Ausweg bzw. einer Alternative gesucht, zumindest kurzzeitig. Wie auch immer, am Ende hab ich's ja trotzdem überlebt. :D

Zu der Geschichte mit dem HON und den Füssen. Nun ja, was soll man dazu sagen. Widerlich. Solch ein Verhalten kann und will ich auch gar nicht nachvollziehen. Jeder Jeck ist anders, aber ich gehe mal davon aus, das soetwas eine, hoffentlich, unrühmliche Ausnahme war.

Ansonsten auf bald und nochmal Danke für Deine Antwort. (y)

P.S. Kann mir irgendjemand sagen, wie ich in einem Beitrag mehrere einzelne Textpassagen zitieren kann, ohne den ganzen Text zitieren zu müssen? Ich glaub ich muss mich mal an den Kummerkasten bzw. die Hilfe wenden :rolleyes:
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.166
3.526
ZRH / MUC
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Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
6.061
7.145
P.S. Kann mir irgendjemand sagen, wie ich in einem Beitrag mehrere einzelne Textpassagen zitieren kann, ohne den ganzen Text zitieren zu müssen? Ich glaub ich muss mich mal an den Kummerkasten bzw. die Hilfe wenden :rolleyes:

Ganz einfach:

Du hälst die Sätze, die Du zitieren möchtest und löschst alles andere raus.
Dann setzt Du einzelne Quotes, z.B.:

[ Quote ]Satz 1[ /Quote ]

[ Quote ]Satz 2[ /Quote ]

[ Quote ]Satz 3[ /Quote ]

Leerzeichen in den Klammern weglassen!!!!

Dann kannst Du zwischen allen Quotes Deine Antworten geben.

edit: rorschi war schneller
 
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fueldrop

Erfahrenes Mitglied
07.07.2009
433
1
Seevetal
Mal vielleicht etwas dumm gefragt, aber diese Frage beschäftigt mich nicht nur bei der Fliegerei, sondern auch dort, wo aus Sicherheitsgründen z.B. Helme, Sicherheitsschuhe, Schutzbrillen, Masken etc. getragen werden 'müssen'.
Als erwachsener, mündiger und freier Bürger darf ich doch selbst entscheiden, ob ich mich schützen möchte, oder so wahnsinnig bin, große körperliche Risiken einzugehen. Wenn ich also bereit bin, jegliche Haftungsausschlüsse zu unterschreiben und eine Situation, bei der die Gefährdung anderer Personen durch mein Unterlassen ausgeschlossen werden kann, warum soll ich dann die PSA anlegen? Warum den Helm aufsetzen, ist doch mein Schädel, warum eine Maske aufsetzen, ist doch meine Lunge, warum Sicherheitsschuhe, sind meine Füße!
Zwei Fragen also hierzu: Beruht die Anschnallpflicht im Flugzeug letzlich darauf, daß ich als umherfliegende 'Bombe' niemand anderen gefährden soll und was macht ein FB, falls sich jemand unmittelbar vor dem Start partout nicht anschnallen will?
Es heißt ja immer "..dies dient Ihrer eigenen Sicherheit.." Okay, aber wenn ich kategorisch auf diese 'eigene Sicherheit' verzichten möchte?
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.166
3.526
ZRH / MUC
Wo wir eh grad beim Thema anschnallen und so weiter sind... habe hier letztens gelesen, dass SAS peinlich genau darauf achtet, dass alle ihre Schuhe anhaben bei Start und Landung. Ich halte das für äusserst wichtig, denn wenn man raus muss, alles heiss und voller Glassplitter ist, dann fällt man ohne Schuhe auf die Nase, andere Leute über einen drüber, und ganz hinten verbrennen dann die armen Kinder.

Aha. Und was passiert im Sommer mit Passagieren in Flip-Flops / Sandalen? (oder Katzenschuhen?)

Zudem ist es ab einer bestimmten Absatzhöhe sicherer die Schuhe auszuziehen, wegen der "schnellen Landung" am Fuß der Rutschbahn. So steht es auch auf den Safety-Cards.

Soll ich in Zukunft nur noch im Schutzanzug fliegen?
 
H

Hansens Stehwacht

Guest
Beruht die Anschnallpflicht im Flugzeug letzlich darauf, daß ich als umherfliegende 'Bombe' niemand anderen gefährden soll und was macht ein FB, falls sich jemand unmittelbar vor dem Start partout nicht anschnallen will?
Es heißt ja immer "..dies dient Ihrer eigenen Sicherheit.." Okay, aber wenn ich kategorisch auf diese 'eigene Sicherheit' verzichten möchte?

Ich nehme mal nur hierzu Stellung:
Bei LH gibt es ein paar Grundsätze, die Teil der AGB sind. Unter anderem, dass man den Anweisungen der Besatzung "UNBEDINGT"(also ohne Bedingungen) Folge zu leisten hat. Aus dem Argument, die eigene Sicherheit sei einem nicht wichtig, abzuleiten, dass man so die Weisungsbefugnis der Crew aushebeln könnte, ist daher letztlich kein Argument, denn diskutiert wird halt einfach - manchmal - nicht.
NICHT bei Safety. Unsere Statuskunden und sonstigen Vielflieger wissen das eigentlich auch alle, aber Querschläger gibts - zum Glück nur recht wenig - immer wieder.

Kleines (und heftiges) Beispiel:

Flug nach Hamburg, ne schmuckbehangene (naja, es hing noch so einiges anderes) Passageuse mit goldbeschlagenem Chaneltäschchen am notausgang weigert sich, selbiges ins Bin zu tun,direkt über ihr.
Die Purserette zu ihr: "Wir starten nicht wenn Sie ihre Tasche nicht im Bin verstauen"
Sie: "Das ist mir doch egal, die Tasche kostet so viel wie ihr Monatsgehalt!"
-P1 geht zum Interphone, ruft Käpitän an, nach 15 Sekunden bremst der Flieger, CPT kommt raus, geht zu der Frau und sagt:
"Sie können es sich aussuchen: Entweder Sie packen Ihre Tasche jetzt ins Bin und versprechen, für die Dauer des Fliegers den Anweisungen meiner Crew zu folgen oder wir fahren den ganzen Weg zurück zum Gate und Sie steigen dort mit Ihrer Tasche wieder aus. Ob Sie dann um die Rechnung für Delay und verpasste Anschlussflüge herumkommen, will ich nicht weiter diskutieren,aber wenn nicht, können Sie sich davon einige dieser Dinger kaufen."

Sie hat uns das Ding ins Bin packen lassen.

Manchmal habe ich den Eindruck, die Leute nehmen unsere freundliche Art irgendwie falsch auf..wir - oder zumindest ich - mache(n) den Job gern und freuen uns auch fast immer auf die vor uns liegende Tour. Das strahle ich glaube ich auch aus. Aber manche Leute denken dann, nur weil wir nett sind, wäre das was wir sagen völlig unverbindlich und ohne Bedeutung. Ich hatte mal einen Kollegen, der in einem Fall dem Passagier dann einfach sagte:"Wissen Sie, das ist hier keine freundliche Bitte, sondern eine Anweisung." Das ist natürlich nicht so schön für's Klima an Bord, aber manchmal scheint das nötig zu sein.

Neulich zum Beispiel hat ein Passagier, der selber ca. Ende Sechzig war, zu mir gesagt: " Warum braucht ihr für den Service eigentlich immer so lange? "
Ich darauf: "Sie."
Er: Was?
Ich "Sie. Nicht du."
Er: "Was?"
Ich: "Ich könnte mich nicht erinnern, Ihnen das DU angeboten zu haben. Bleiben Sie bitte beim Sie."
Er:"Ääh. Ja. Warum brauchen Sie jetzt so lange?"
....

Das sind natürlich alles extreme Beispiele. Aber vorkommen tuts immer wieder, besonders diese Sache mit dem ewigen Duzen :D

Die meissten sind ja wirklich nett, und auch wir sind nett und alles ist schön und spaßig und man kann scherzen und lachen.
Solche Passagiere sind und bleiben hoffentlich auch Ausnahmen.
 
Moderiert:
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fueldrop

Erfahrenes Mitglied
07.07.2009
433
1
Seevetal
Natürlich hast Du Recht (oder muß ich jetzt auch 'Sie' sagen [kleiner Scherz am Rande]), daß die Paxe mit ihrer Buchung die AGB akzeptieren und diese (also die Vorschriften) sakrosankt sind. Und sicher kann man jeden Einwand im Prinzip mit "das steht aber in den Vorschriften" abzuschmettern versuchen. Aber es beantwortet nicht meine Frage. Muß ich etwa für eine ausgefallene Notwasserung auch zahlen, wenn ich mich weigere, die Schwimmweste anzulegen?
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
12.598
6.193
Paralleluniversum
Flug nach Hamburg, ne schmuckbehangene (naja, es hing noch so einiges anderes) Passageuse mit goldbeschlagenem Chaneltäschchen am notausgang weigert sich, selbiges ins Bin zu tun,direkt über ihr.

So ähnliche Situationen beobachte ich leider sehr oft (Exit Row, Bulkhead, auch Business). Was haben die Leute soooo wertvolles/wichtiges dabei, dass sie es nichtmal direkt über sich in die Bins tun können?
 

belimo

Erfahrenes Mitglied
21.01.2010
2.534
79
KN
Trotzdem weis niemand bescheid, das liegt daran, dass niemand den Ansagen zuhört. Da wird aber eindeutig gesagt und ich zitiere:
"Aufgrund GESETZLICHER BESTIMMUNGEN sind Sie verpflichtet, SÄMTLICHE elektronischen Geräte jetzt auszuschalten und ausgeschaltet zu lassen, bis das
Flugzeug seine entgültige Parkposition am Zielort erreicht hat". Klare Ansage, oder?
Das Gesetz ist nicht immer sinnvoll. Wo steckt bitte der Sinn, kleine elektronische Geräte wie ein iPod shuffle ausschalten zu müssen?
 

Wombert

Erfahrenes Mitglied
20.03.2010
3.770
7
MUC
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Aha. Und was passiert im Sommer mit Passagieren in Flip-Flops / Sandalen? (oder Katzenschuhen?)

Wer mit Flip-Flops in ein Auto steigt, gehört mal feste abgewatscht. Das ist dämlich und gefährdet andere, weil man im Zweifelsfall von der Bremse rutscht. Das gibt zurecht Bußgelder. Wer mit Flip-Flops in ein Flugzeug steigt, gehört rausgeschmissen, denn im Notfall wird er im engen Gang stolpern, oder jemand steigt ihm auf die Füsse, oder die Dinger schmelzen am Boden und seinen Füssen fest, oder oder oder. Und dann fällt er auf seine dumme Fresse. Und andere über ihn drüber. Und dann sterben potenziell Menschen.

Sicherlich wird jetzt hier der eine oder andere mit der Freiheit des einzelnen argumentieren. Das kam in einem ähnlichen Thread auf FT gleich dutzendfach. Das ist aber alles Unfug, denn die Freiheit des einzelnen endet dort, wo er die Freiheit oder Sicherheit anderer in Gefahr bringt. Und das ist hier der Fall.

(Im FT-Thread ging es übrigens darum, dass irgendjemand erzählt hat, wie eine FA bei UA jemandem an der Exit Row nett gesagt hat, er solle seine Latschen wieder anziehen, denn wenn was passiert, steigt er sonst Barfuss in Scherben. Dann gings aber los von wegen "man darf doch nicht erwähnen das was passieren könnte". Am besten waren aber eine Handvoll laut auf "this is a free country" verweisende Tussis, die sich sowas nicht bieten lassen würden. Bei denen hab ich mich herzlich bedankt dafür, dass ich im Falle des Falles dann über sie stürze, jemand anders über mich, und dann verbrennt ein armes Baby...)

Zudem ist es ab einer bestimmten Absatzhöhe sicherer die Schuhe auszuziehen, wegen der "schnellen Landung" am Fuß der Rutschbahn. So steht es auch auf den Safety-Cards.

Das ist doch ein ganz anderes Thema.

Soll ich in Zukunft nur noch im Schutzanzug fliegen?

Nein, aber Kunstfasern bleiben zu lassen, lange Hosen und feste Schuhe zu tragen und vor dem Start zu checken, wo der nächste Notausgang ist, ist nicht nur vernünftig, sondern erhöht im extrem unwahrscheinlichen Falle eines Unfalls deine Überlebenschancen (und damit auch die anderer Reisender) um Grössenordnungen. Und man muss sich dann auch keinen abfrieren auf Langstrecken ;)
 
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