Gendern bei M&M / der LHG?

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HamburgFirst

Erfahrenes Mitglied
26.05.2020
1.918
1.551
HAM
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In Hamburg kommt zum gendern evtl. bald ein Volksentscheid. Bin mal gespannt wie der ausgeht.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.301
10.205
irdisch
Die meisten Leute interessiert es einfach nicht. Die reden wie bisher. Bald wird man es wieder vergessen haben.
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
4.420
5.763
Hier geht es nicht um die Frage, ob jemand bestraft werden soll. Es geht darum, was richtiges und was falsches Deutsch ist. Das muss keinesfalls demokratisch bestimmt werden. Es ist zulässig, dazu Experten zu befragen.

Die Frage, was richtige und was falsche Mathematik ist, wird auch nicht demokratisch entschIeden. Und dennoch sind bei rationalen Zahlen 1 + 1 = 2.
Nicht alles was hinkt, ist ich ein treffender Vergleich.

Sprache ist ja, wie auch der allein selig machen Rechtschreibrat anerkennt, ein dynamisches System, dessen Entwicklungen man beobachten und ggf. durch Änderung von Regeln Rechnung tragen muss. Das macht auch der von dir sicher hochverehrte Duden, wenn eine Schreibung so häufig geworden ist, dass man sie nicht mehr ignorieren kann.

Schon immer dynamische Sprache und eine auf Axiomen aufgebaute Mathematik zu vergleichen ist bestenfalls Ironie bzw. Provokation und im schlimmsten Fall ein Zeichen von extremer Unwissenheit.
 
Zuletzt bearbeitet:

Luftikus

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08.01.2010
24.301
10.205
irdisch
Diese Genderei erinnert mich an die Rechtschreibreform: Gut gemeint aber komplett nach hinten losgegangen.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.074
3.280
ZRH / MUC / VIE
Wenn man richtig gendern will, darf man ja auch nicht mehr "sehr geehrte Damen und Herren" schreiben, weil beim Empfänger vielleicht ein wokes Schneeflöckle:in den Brief öffnen könnte.

Und bei letzteren meine ich jetzt nicht Personen, die von Geburt an in der Hinsicht eine körperliche "Besonderheit" aufweisen. Ich kann mir vorstellen, dass selbige das Bohei meist gar nicht wollen, sondern einfach in Ruhe gelassen werden möchten.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.873
Nicht alles was sinkt, ist ich ein treffender Vergleich.

Sprache ist ja, wie auch der allein selig machen Rechtschreibrat anerkennt, ein dynamisches System, dessen Entwicklungen man beobachten und ggf. durch Änderung von Regeln Rechnung tragen muss. Das macht auch der von dir sicher hochverehrte Duden, wenn eine Schreibung so häufig geworden ist, dass man sie nicht mehr ignorieren kann.

Schon immer dynamische Sprache und eine auf Axiomen aufgebaute Mathematik zu vergleichen ist bestenfalls Ironie bzw. Provokation und im schlimmsten Fall ein Zeichen von extremer Unwissenheit.
Dein Einwand war, dass der Rechtschreibrat nicht demokratisch gewählt ist. Mein Hinweis war, dass sehr vieles, was heutzutage Regeln darstellt, nicht demokratisch legitimiert ist. Darauf bist Du natürlich nicht eingegangen.

Ebensowenig bist Du darauf eingegangen, dass es deutliche Mehrheiten gegen das Gendern gibt.

In Sachen Gendern treffen sich also Expertenmeinung und Mehrheitsmeinung.

Stattdessen zweifelst Du an der Möglichkeit des Vergleichs einer Naturwissenschaft mit einer Geisteswissenschaft. Selbstverständlich bestehen da eine Reihe von Unterschieden. Hinsichtlich der fehlenden demokratischen Legitimierung nehmen sich beide jedoch nicht viel. Deine Annahme, die Mathematik sei alleine auf Axiomen aufgebaut und die implizierte Aussage, Mathematik sei deshalb nicht dynamisch, sind natürlich beide falsch. Ebenso falsch ist Deine implizierte Annahme, dass Dynamisches demokratisch legitimiert werden muss, Statisches jedoch nicht.
 

Aladin

Erfahrenes Mitglied
03.03.2020
3.628
4.012
Chersonesus Cimbrica
Es bleibt ein Geheimnis, warum man nicht einfach Kundinnen und Kunden etc. schreibt.
Genau. (y)

Andere kriegen es schließlich auch hin.
Und das ganz ohne Germanistik-Studium... :yes:

 

Luftikus

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08.01.2010
24.301
10.205
irdisch
Sprache darf sich ändern und tut das ständig. Sie ändert sich aber normalerweise von "unten" und nicht auf Anweisung irgendwelcher Theoretrixe von "oben".
 
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rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.074
3.280
ZRH / MUC / VIE
Es bleibt ein Geheimnis, warum man nicht einfach Kundinnen und Kunden etc. schreibt.
Weil man damit die Leute diskriminiert, die weder das eine noch das andere sind. Dafür eben Stern oder Doppelpunkt.

Wie sagt man denn das im Englischen? Customers ist neutral, aber eben obiges Beispiel mit "actors" und "actresses"? Was wäre das dritte?

Auf Französisch würde man schreiben "les client-e-s" und auf Spanisch "lxs clentxs". Habe ich beides noch nie in gedruckter Form gesehen.

Und sogar auf Deutsch habe ich noch nie eine neutrale Singularform gesehen. Liebe Kundin, lieber Kunde, was noch?
 

Luftikus

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08.01.2010
24.301
10.205
irdisch
Mit allem Respekt, aber das ist doch eine minimale Splittergruppe? Hat die sich je selbst zu Wort gemeldet, wie sie gerne genannt werden möchte, oder haben das ungefragt andere Wortführer*innen übernommen?
 
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Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
4.420
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Weil man damit die Leute diskriminiert, die weder das eine noch das andere sind. Dafür eben Stern oder Doppelpunkt.

Wie sagt man denn das im Englischen? Customers ist neutral, aber eben obiges Beispiel mit "actors" und "actresses"? Was wäre das dritte?

Auf Französisch würde man schreiben "les client-e-s" und auf Spanisch "lxs clentxs". Habe ich beides noch nie in gedruckter Form gesehen.

Und sogar auf Deutsch habe ich noch nie eine neutrale Singularform gesehen. Liebe Kundin, lieber Kunde, was noch?
Kundschaft :cool:

Im Englischen ist das komplizierter, weil die -ess Form insgesamt selten ist und auch da, wo gebräuchlich, andere Schwingungen überträgt: mistress ist nicht einfach nur die weibliche Form von mister. ;)
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
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Weil man damit die Leute diskriminiert, die weder das eine noch das andere sind.
Das setzt voraus, dass es eine Korrespondenz zwischen grammatikalischem Genus und biologischem Geschlecht oder sexueller Orientierung gibt. Diese Voraussetzung ist aber nicht wahr. Es ist einfach ne falsche Annahme, die die Gender-Fuzzis da treffen.

Vergleiche den Link aus meinem Vorpost im Thread. Ich zitiere daraus:
Letzteres ist aber eine Unterstellung und Ersteres sprachgeschichtlich und -systematisch falsch. Im älteren Indoeuropäischen war das Maskulinum ein gemeinsames Genus für Wesen beider biologischer Geschlechter. Bis heute können Benennungen für Tiere oder Körperteile im Neuhochdeutschen allen drei Genera angehören und alle drei Genera männliche und weibliche Personen bezeichnen.

Beispiele:

Die Person ist feminin, aber in Bezug auf das biologische Geschlecht unbestimmt. Katze ist ebenfalls weiblicher Genus, aber biologisch unbestimmt. Das Kind ist Neutrum, steht aber nicht für eine Sache, sondern eine junge Person unbestimmten biologischen Geschlechts.

Das Bübchen - Genus neutrum - eindeutig männliches biologisches Geschlecht.
Das Mädchen - Genus neutrum - eindeutig weibliches Geschlecht.

Die Verteilung ist vielfach zufällig, z.B. heißt es die Amsel, aber der Specht.

Wie geschrieben, oftmals sind es intellektuell weniger reich Beschenkte (Germanisten, Pädagogen...), die nicht erkennen können, dass grammatikalischer und biologischer Genus nur bei einem kleinen Bruchteil der deutschen Wörter deckungsgleich sind.

Dazu gibt es sogar empirische Untersuchungen. Aber mancher Gender-Fuzzi ist wohl nicht in der Lage, die zu verstehen. Der vermeintliche Zusammenhang zwischen Genus und sexueller Orientierung ist gleichermaßen eine Idee geistig Minderbemittelter..
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
4.420
5.763
Die Person ist feminin, aber in Bezug auf das biologische Geschlecht unbestimmt. Katze ist ebenfalls weiblicher Genus, aber biologisch unbestimmt. Das Kind ist Neutrum, steht aber nicht für eine Sache, sondern eine junge Person unbestimmten biologischen Geschlechts.

Das Bübchen - Genus neutrum - eindeutig männliches biologisches Geschlecht.
Das Mädchen - Genus neutrum - eindeutig weibliches Geschlecht.

Die Verteilung ist vielfach zufällig, z.B. heißt es die Amsel, aber der Specht.
Wie geschrieben, oftmals sind es intellektuell weniger reich Beschenkte (Germanisten, Pädagogen...), die nicht erkennen können, dass grammatikalischer und biologischer Genus nur bei einem kleinen Bruchteil der deutschen Wörter deckungsgleich sind.

Es ist eher nicht zufällig, aber du hast natürlich recht, dass es oft nichts mit natürlichem Geschlecht zu tun hat.

Bei den Lebewesen ist es allerdings, bis auf Ausnahmen wie die Wörter auf -chen, nicht nur ein Bruchteil. Gilt für Menschen (der Mann, die Frau; oft auch verknüpft mit traditionellen Mehrheitsverhältnissen: der Schmied, der Soldat, die Prostituierte, die Krankenschwester etc.) wie für Bezeichnungen von Tieren, die auch natürliches Geschlecht zum Ausdruck bringen (die Sau, die Stute, der Rüde, der Bulle etc.).
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.475
15.127
Mich irritieren beim Gendern vor allem zwei Dinge: Zum einen, wenn sich eine (binäre!) Person in der Einzahl selber gendert. "Ich bin ein Teilnehmender." Ja mein Gott, wenn du doch sicher bist, dass du männlich bist, "ein" ohne e, "Teilnehmender" mit r, dann sag doch einfach "Teilnehmer". Und zum anderen, wenn juristische Personen gegendert werden. Diese haben, weil sie eben juristische Personen sind, kein natürliches Geschlecht, also braucht man sie nicht zu gendern.
 
Zuletzt bearbeitet:

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
14.474
12.696
IAH & HAM
Sprache darf sich ändern und tut das ständig. Sie ändert sich aber normalerweise von "unten" und nicht auf Anweisung irgendwelcher Theoretrixe von "oben".
Anweisung von oben 😂😂😂😂. Sind wir wieder bei Verschwörungstheorien? Ja das Gendern wird von einem Teil der Bevölkerung propagiert, man mag nicht damit übereinstimmen, aber es handelt sich sicher nicht um eine Anweisung von oben. Im Gegenteil, ich beobachte, dass auch unsere Politiker sich in einem Meinungsbildungsprozess befinden und versuchen herauszufinden, wie sie mit dem Thema umgehen wollen
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
Der Liebling, die Geisel, das Genie, der Spitzel, das Weib, der Groupie, die Eminenz, der Hahnenfuß (welcher gelblich blüht), das Mannsbild, die Drohne (männliche Biene), die Nachtigall (männlich), die Maus, der Elefant, die Reinigungskraft, der Arzt...

Da wird auf viele Arten und Weisen aufgrund einer tiefer liegenden Agenda etwas reininterpretiert, was gar nicht besteht.
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
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Ich finde die Diskussion super interessant und wundere mich immer, wieso manche bei diesem Thema so überaus emotional werden. In den USA dreht mancher durch, weil Bud Light Werbung mit einem (einer?) transgender Influencer:in macht (keine Ahnung, wie man das korrekt schreibt). FoxNews berichtet täglich mit Schnappatmung darüber, wie sich dadurch die Verkaufszahlen nach unten bewegen. Ich vermute, daß sich da einige ihrer eigenen Geschlechtsidentität nicht so sicher sind und deshalb super-macho-mäßig auftreten müssen (Kid Rock ballert auf Bierdosen!). Und hier wird auch eine Diskussion geführt, als gälte es, den endgültigen Untergang des Abendlandes zu verhindern. Ich finde die gegenderte Sprache auch nicht schön, aber ich muß sie ja privat nicht nutzen. Und ich verwende auch immer noch daß mit ß, obwohl das ja glaube ich seit dem letzten Jahrtausend nicht mehr korrekt ist. Aber man kann doch mal die Kirche im Dorf lassen und muß nicht immer gleich von sinistren Machenschaften ausgehen. Und ich vermute, daß es den meisten Menschen auch eher egal ist, daß jetzt in allen Stellenanzeigen m/w/d stehen muß. Schadet doch niemandem, der sich als m oder w angesprochen fühlt. Und demjenigen, der sich bei d besser aufgehoben fühlt, hilft es vielleicht.
Schönen Abend und Grüße
B.
 

FlugFanatiker

Erfahrenes Mitglied
18.11.2018
976
743
Ich vermute, daß sich da einige ihrer eigenen Geschlechtsidentität nicht so sicher sind und deshalb super-macho-mäßig auftreten müssen

Und ich glaube, dass dieser Hype um angeblich unsichere und fluide Geschlechtsidentitäten, die man nach Bedarf und notfalls mehrmals täglich wechseln kann und will, aus demselben ideologischen Elfenbeinturm kommt wie die ganze sonstige Genderei. Die überwältige Mehrheit der Menschen ist sich nämlich fast ausnahmslos - anders als von diesen Gesellschaftsklempnern behauptet - der eigenen, biologisch vorgegebenen Geschlechtsidentität sicher und fühlt sich wohl damit, ohne jegliche Wechselwünsche.
 
Zuletzt bearbeitet:

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
7.219
11.613
Herrn Pocher geht es doch nicht um die 25 oder 250 Euro. Es geht ihm um seinen Marktwert. Und dafür braucht er Öffentlichkeit und Presseinteresse.
Ist der denn auch irgendwie "andersrum" eher sie oder es?

Edit: Nicht das ich etwas dagegen hätte. Jeder wie er mag wenn er andere respektiert.
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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12.696
IAH & HAM
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Die überwältige Mehrheit der Menschen ist sich nämlich fast ausnahmslos - anders als von diesen Gesellschaftsklempnern behauptet - der eigenen, biologisch vorgegebenen Geschlechtsidentität sicher und fühlt sich wohl damit, ohne jegliche Wechselwünsche.
Niemand hat das in Frage gestellt , aber eine Minderheit fühlt anders. Das beeinträchtigt mich nicht, aendert nichts daran dass ich als Mann geboren wurde und mich als solcher fühle . Wenn also Leute mit ihrer Sprache diese Minderheit anerkennen wollen, dann sehe ich darin nichts Negatives oder Bedrohliches.