Gründe für den Personalmangel?

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Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.253
4.516
GRQ + LID
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Auftragsflaute gibt es bei guten Handwerkern nicht…
[...]
Aha…euch zwei beiden ist aber schon klar, das sich sowas rumspricht? Und das garantiert nicht im guten.
Zur zweiten Aussage... siehe die Erste.

Und was ist als Handwerker nun besser: 50 Stunden Arbeit zu 40€/Stunde oder 25 zu 80€/Stunde? Gute Arbeit muss eben bezahlt werden, dann gibt es vielleicht auch mehr Interessenten für die offene Stellen. Solche Motzkis (ob das noch irgendwo in einer Mediathek aufzutreiben ist...) nach dem Wirt und seine Gäste kann man es eh nie zu Recht machen.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.359
4.629
Z´Sdugärd
Aha…euch zwei beiden ist aber schon klar, das sich sowas rumspricht? Und das garantiert nicht im guten.
Jein...wir hatten da letztes Jahr einen Kunden für ein Retrofit Projekt. Das Problem bestand hier eben das es eine Engpassmaschine war. Die auf keinen Fall ausfallen durfte. Ersetzen würde aber a) zu teuer und b) zu lange dauern. Also wurde das Ding vor Ort überholt. Und damit der enge Zeitraum etwas atraktiver war, wurde nicht nur eine Ponäle bei zu spätem fertig werden ausgemacht, sondern auch eine 5 stellige Prämie bei vorzeitigen fertig werden.

Auf dem Wege konnte man das durchaus machen. Ich hab hier ne kleine Sattlerei die sich auf Lenkräder spezialisiert hat. Blöd daran: Ohne Lenkrad kannst dein Auto schlecht fahren. Wenn es aber ein Projektauto oder ein Oldtimer ist der nicht im Alltag bewegt wird...er hat da 3 Modelle: +15% Zuschlag bei "innerhalb von 3 Tagen", kein Zuschlag bei Bearbeitungszeit 1-2 Wochen und 15% Discount wenns "egal" ist, also 4 Wochen.

Wiegesagt nur so als Idee.
 

Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
2.382
5.819
DUS
Zur zweiten Aussage... siehe die Erste.
Verstehe ich nicht, bitte erkläre es mir.

Und was ist als Handwerker nun besser: 50 Stunden Arbeit zu 40€/Stunde oder 25 zu 80€/Stunde?

Wir sind in einem deutschen Forum,oder ?
Im diesem Kontext ist die einzige richtige Antwort: 50h zu 80€ (Deutsche singen bei der Arbeit)
🤣🤣🤣


Gute Arbeit muss eben bezahlt werden, dann gibt es vielleicht auch mehr Interessenten für die offene Stellen.

Nun Herr Hauptmann Fuchs, aus der Historie heraus hat mein Unternehmen tatsächlich noch so einen Eintrag in der Handwerksrolle, im Gegensatz zu Dir weiß ich also ganz genau wovon ich schreibe. Für Dich, der anscheinend der Meinung ist, man muss nur mit Geldscheinen oder dem KK Äquivalent wedeln und anschließend kommt einer angerannt der es kaum erwarten kann Deinen Auftrag anzunehmen, sei angemerkt: Nö. Garantiert.Nicht.

Und was Du (korrigiere mich gerne ) nicht verstanden hast: Die offenen Stellen in DE werden nicht nicht besetzt weil der Lohn zu niedrig ist, sie werden nicht besetzt weil es keine/n gibt mit dem sie besetzt werden können.

Das aber ist im qualifizierten Bereich das Ergebnis einer total verfehlten Politik seitens der Innungen und der HWKn, übelstes fortschrittshemmendes Ständedenken.

OT
Es würde weiß Gott den Rahmen sprengen an dieser Stelle auszuführen was da alles schiefläuft, angefangen bei den Löhnen für Azubis und dem absoluten Beharren der Kammern auf dashabenwirschonimmersogemacht.

Ich erwähne nur mal kurz die Wiedereinführung der Meisterpflicht in 12 Berufen …Begründung: Qualität und Qualifikation wird wieder gefördert… das ist Schwachsinn!
Ganz klare Aussage von mir: Kohlemacherei. Wer die 5 Mille für die Prüfung hinlegt, kauft sie… Durchfallen tun die wenigsten.
Im Metallbau (Konstruktionstechnik) ist die Fähigkeit Zeichnungen zu lesen nicht mehr prüfungsrelevant… das sind unter anderem die Leutchen die Feuertreppen fertigen und montieren.
Das ist um mal einen Akademikervergleich zu bringen, als würde ein Architekt sich nicht mehr mit Statik befassen müssen ( okay 🤣, das was die Architekten mitunter verzapfen bügeln dann die Kollegen Bauingenieure wieder gerade)
Oder die Statik wird ganz vergessen… ist mir auch schon passiert… also als ich gefragt habe wo die ist.
/OT


Solche Motzkis (ob das noch irgendwo in einer Mediathek aufzutreiben ist...) nach dem Wirt und seine Gäste kann man es eh nie zu Recht machen.
Welche Motzkis? Ich kann Dir auch hier nicht folgen.

Jein...wir hatten da letztes Jahr einen Kunden für ein Retrofit Projekt. Das Problem bestand hier eben das es eine Engpassmaschine war. Die auf keinen Fall ausfallen durfte. Ersetzen würde aber a) zu teuer und b) zu lange dauern. Also wurde das Ding vor Ort überholt. Und damit der enge Zeitraum etwas atraktiver war, wurde nicht nur eine Ponäle bei zu spätem fertig werden ausgemacht, sondern auch eine 5 stellige Prämie bei vorzeitigen fertig werden.

Völlig normaler Ablauf…in solchen Fällen. Aber das ist kein „Handwerk“ mehr, in dem Sinne wie es die meisten verstehen (Elekriker legt Leitungen beim Hausbau, Galabauer terraformt das Grundstück).


Auf dem Wege konnte man das durchaus machen. Ich hab hier ne kleine Sattlerei die sich auf Lenkräder spezialisiert hat.

Genau, bin ich durchaus bei Dir, aber auch das ist ein spezialisierter Bereich… frag den Inhaber spaßeshalber mal was er von der Innung hält ….

Wiegesagt nur so als Idee.

Die Idee an sich ist ausgesprochen gut…aber siehe mein „Elaborat“ weiter oben. Gerade in DE sind die Beharrungskräfte so stark, dass ich da bis auf weiteres, und wenn die Kammern da nicht ganz massiv etwas ändern keine große Hoffnung habe.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.253
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GRQ + LID
Verstehe ich nicht, bitte erkläre es mir.
Also... 'Auftragsflaute gibt es bei guten Handwerkern nicht…' + 'Aha…euch zwei beiden ist aber schon klar, das sich sowas rumspricht? Und das garantiert nicht im guten.' heisst für mich dass einen guten Handwerker sich schon etwas leisten kann in Sachen Preisdifferenzierung denn Auftragsflaute gibt es nicht.

Ein Motzki ist so einen Typ von dem du geredet hast die schlecht über einen spricht weil es differenzierte Preise gibt. Wenn es das nicht gäbe, findet man schon einen anderen Grund. Ich finde das kein stärkes Argument.

Deine Aussagen
'Die offenen Stellen in DE werden nicht nicht besetzt weil der Lohn zu niedrig ist, sie werden nicht besetzt weil es keine/n gibt mit dem sie besetzt werden können.' und
'Es würde weiß Gott den Rahmen sprengen an dieser Stelle auszuführen was da alles schiefläuft, angefangen bei den Löhnen für Azubis und dem absoluten Beharren der Kammern auf dashabenwirschonimmersogemacht.'
bedeuten also dass die Löhne für Azubis zu hoch sind?

Nun Herr Hauptmann Fuchs, aus der Historie heraus hat mein Unternehmen tatsächlich noch so einen Eintrag in der Handwerksrolle, im Gegensatz zu Dir weiß ich also ganz genau wovon ich schreibe.

Ich finde das auch kein stärkes Argument. Ich denke aber schon dass man man mit besser bezahlter Arbeit bzw. mehr Flexibilität beim Arbeitsgeber (die eigentlich nur durch höhere Tarife angeboten werden kann) mehr Interessenten bekommt, z.B. auch Potenzial das jetzt nicht angezapft wird. Die niederländische Transportfirma Simon Loos z.B. macht das finde ich ziemlich gut.

Ich fürchte aber, dass wir auf Grund deiner obigen Aussage nicht näher zu einander kommen. Wenn ich schon geschubladet bin, erübrigt sich einen weiteren Gedankenaustasuch.
 

Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
2.382
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DUS
Also... 'Auftragsflaute gibt es bei guten Handwerkern nicht…' + 'Aha…euch zwei beiden ist aber schon klar, das sich sowas rumspricht? Und das garantiert nicht im guten.' heisst für mich dass einen guten Handwerker sich schon etwas leisten kann in Sachen Preisdifferenzierung denn Auftragsflaute gibt es nicht.
Danke. :)

Okay, dann will ich mal versuchen eventuelle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen:

Gute Handwerker, werden im Regelfall weiterempfohlen. Die müssen sich nicht großartig Gedanken um Ihre Auftragsbücher machen, und können auch mal Aufträge ablehnen, weil die Chemie zwischen dem Auftraggeber und dem Handwerker nicht stimmt.
Das kann wenn es seitens des Handwerkers ichsachma unglücklich kommuniziert wird schnell als Arroganz rüberkommen… die Preise sind im Regelfall auf einem Level, das die Spreu vom Weizen trennt. Übrigens völlig unabhängig von den Vermögensverhältnissen des Anfragenden.

Es gibt durchaus das Handwerkeranlogon zu z.B. Audi,BMW,Mercedes und z.B Dacia auf der anderen Seite… bewusst mal Dacia genommen weil in sich das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.


Ein Motzki ist so einen Typ von dem du geredet hast die schlecht über einen spricht weil es differenzierte Preise gibt.

Das ist mir eine entschieden zu undifferenzierte Antwort. 😉

Wenn es das nicht gäbe, findet man schon einen anderen Grund. Ich finde das kein stärkes Argument.
Verstehe ich Dich richtig, wenn Du sagst das es keine Rolle spielt ob man das kritisierte System von innen kennt?


Deine Aussagen
'Die offenen Stellen in DE werden nicht nicht besetzt weil der Lohn zu niedrig ist, sie werden nicht besetzt weil es keine/n gibt mit dem sie besetzt werden können.' und
'Es würde weiß Gott den Rahmen sprengen an dieser Stelle auszuführen was da alles schiefläuft, angefangen bei den Löhnen für Azubis und dem absoluten Beharren der Kammern auf dashabenwirschonimmersogemacht.'
bedeuten also dass die Löhne für Azubis zu hoch sind?

😳
Nein, es bedeutet, dass die Löhne in manchen Ausbildungsberufen entschieden zu niedrig sind … if you pay peanuts you get monkeys.

Mittlerweile ist auch im klassischen Handwerk der Automatisierungsgrad so hoch, das die Ausrede,
: „Azubis sind das erste Jahr nicht sonderlich produktiv“ ausgedient hat. (Wobei ich im übrigen der Meinung bin, dass jemand der seine Auszubildenden nicht produktiv einsetzt, sich vielleicht was neues suchen sollte…)


Ich finde das auch kein stärkes Argument. Ich denke aber schon dass man man mit besser bezahlter Arbeit bzw. mehr Flexibilität beim Arbeitsgeber (die eigentlich nur durch höhere Tarife angeboten werden kann) mehr Interessenten bekommt, z.B. auch Potenzial das jetzt nicht angezapft wird.

Ich denke , dass wir in diesem Punkt einer Meinung sind.

Die niederländische Transportfirma Simon Loos z.B. macht das finde ich ziemlich gut.

Das ist schön für die Niederlande ( keine Ironie).


Ich fürchte aber, dass wir auf Grund deiner obigen Aussage nicht näher zu einander kommen. Wenn ich schon geschubladet bin, erübrigt sich einen weiteren Gedankenaustasuch.

Da „oben“ sind so einige Aussagen von mir . 😉Welche genau verleitet Dich zu der Annahme schubladisiert zu werden?

Oder war es meine mittelbare Reaktion auf das (frei und sinngemäß formuliert) Postulat von Dir : Wenn die sich zu schade dafür sind und nicht zu mir kommen wollen, dann mache ich es eben selbst. (ohne Ironie: Ja ist doch super, wenn Du es selbst hinbekommen hast, dann ist doch alles gut.)

Oder polemisch formuliert:
Ja dann mach es eben selbst, aber nöl nicht rum weil die trotz doppeltem Stundenlohn nicht gesprungen sind weil Du hopphopp gerufen hast.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.253
4.516
GRQ + LID
Danke auch für die Zeit, deine Punkte nochmal zu erläutern.

Nun Herr Hauptmann Fuchs, aus der Historie heraus hat mein Unternehmen tatsächlich noch so einen Eintrag in der Handwerksrolle, im Gegensatz zu Dir weiß ich also ganz genau wovon ich schreibe. Für Dich, der anscheinend der Meinung ist, man muss nur mit Geldscheinen oder dem KK Äquivalent wedeln und anschließend kommt einer angerannt der es kaum erwarten kann Deinen Auftrag anzunehmen, sei angemerkt: Nö. Garantiert.Nicht.
Das ist mir sauer aufgestossen. Du weisst nur von mir was ich hier im Forum zeige.

Die tatsächliche Situation ist so gewesen, dass ich bei den Handwerker erwähnt habe (wie gesagt, habe bestimmt so 10 gesprochen - von Selbständiger ohne Personal bis Firmen mit 30-40 Angestellten) dass ich bereit sei, deutlich mehr als üblich zu zahlen wenn es bevor den Urlaub erledigt wäre. Das Köder hat keinen genommen, und die Sache fasziniert mich bis heute, vor allem das verschwendete Potenzial dass die Firmen liegen lassen.

Da ich die Leute brauche, habe ich keinenfalls Arroganz gezeigt. So habe ich mich dann für etwas anderes eingereiht und wenn dann nach 3 Monate endlich die neue Waschmaschine und Trockner aufgestellt werden konnte wie ich es möchte, hat es nur 150€ gekostet. Ich habe mich aber für 500€ geärgert.
 
Zuletzt bearbeitet:

seppi1337

Erfahrenes Mitglied
03.01.2017
277
15
ZRH
Die tatsächliche Situation ist so gewesen, dass ich bei den Handwerker erwähnt habe (wie gesagt, habe bestimmt so 10 gesprochen - von Selbständiger ohne Personal bis Firmen mit 30-40 Angestellten) dass ich bereit sei, deutlich mehr als üblich zu zahlen wenn es bevor den Urlaub erledigt wäre. Das Köder hat keinen genommen, und die Sache fasziniert mich bis heute, vor allem das verschwendete Potenzial dass die Firmen liegen lassen.
Kommt darauf an wie spontan das deine Anfrage war. Denn man muss seine Kunden ja auch noch bedienen, und wenn die Bücher voll sind nehme ich auch ein lukratives Angebot nicht an, da ich einen Kunden verärgern werde oder die Qualität leidet (MA haben eh schon genüg überstunden) könnte. Ausnahmen sehe ich nur bei bestehenden ("guten") Kunden der vermutlich auch Folgeaufträge bringt.
 
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Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
2.382
5.819
DUS
Danke auch für die Zeit, deine Punkte nochmal zu erläutern.
Dafür ist ein Forum da.
Das ist mir sauer aufgestossen.

Das verstehe ich durchaus.
Mir ist übrigens das hier sauer aufgestoßen:

Viele Handwerker sind aber auch nicht schlau, in dem sie nicht dynamisch preisen und (potentielle) Kunden warten lassen.
😉

Du weisst nur von mir was ich hier im Forum zeige.

Absolut richtig. Ich habe aber auch nie etwas anderes behauptet. Sollte ich dieses Eindruck hinterlassen haben dann tut es mir leid.

Die tatsächliche Situation ist so gewesen, dass ich bei den Handwerker erwähnt habe (wie gesagt, habe bestimmt so 10 gesprochen - von Selbständiger ohne Personal bis Firmen mit 30-40 Angestellten) dass ich bereit sei, deutlich mehr als üblich zu zahlen wenn es bevor den Urlaub erledigt wäre. Das Köder hat keinen genommen, und die Sache fasziniert mich bis heute, vor allem das verschwendete Potenzial dass die Firmen liegen lassen.

Okay. Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Ich denke in der aktuellen Situation ist es egal was man zu zahlen bereit ist. Dich mag es in diesen Moment erstaunt und womöglich auch geärgert haben… aber aktuell gilt der Satz : Nicht für Geld und gute Worte.

So habe ich mich dann für etwas anderes eingereiht und wenn dann nach 3 Monate endlich die neue Waschmaschine und Trockner aufgestellt werden konnte wie ich es möchte, hat es nur 150€ gekostet. Ich habe mich aber für 500€ geärgert.
Hah! 😉 Des Pudels Kern…

Ich nehme mich ganz bewusst nicht aus: Wir sind es gewöhnt zeitnah zu bekommen was wir wollen, egal was es ist.
Davon werden wir uns aber zunehmend verabschieden müssen, wenn nicht ein Umdenken weg von einem „Du bist ja nur Handwerker“ stattfindet.

Ein paar letzte Worte zum dynamischen Pricing : Das würde in Deutschland auf ein : „Der XY hat aber nur Summe X bezahlt, wieso muss ich denn mehr zahlen?“ hinauslaufen … ich glaube nicht , das das ein Handwerksbetrieb länger als vier Wochen mitmacht…und die andere Seite … einen kaputten Preis bekommst Du nicht so schnell wieder vom Markt.
 
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juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
20.218
17.974
FRA
Deutschland sollte ab und zu einen Blick auf seine erfolgreichen und glücklichen Nachbarn werfen & sich inspirieren lassen.
 

Vollzeiturlauber

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27.11.2012
10.465
3.143
Corona-Land
Heute großes Thema im Hamburger Abendblatt:
Familie zwei Kinder (6&14 Jahre), Einer müsste mindestens 3.500 Euro verdienen um an HarzIV zu kommen.

Einstieggehälter: Lufthansa Technik Fluggerätemechaniker € 2.800
Hamburger Hochbahn Elektroniker für informations- und Systemtechnik € 1.800
Ich hätte es umgekehrt erwartet.
 

Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
7.080
7.415
LEJ

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.359
4.629
Z´Sdugärd
Fair point, aktuell beträgt der Mindestlohn noch 10,45EUR. Aber wer lässt sich als Fachkraft für den Mindestlohn einstellen?
Ernsthaft? JEDER!

Schlimm auch wie es bei diversen Sklavenhaltern ähhhh Personalvermittlern zugeht. Ich hatte mal bei einem Kunden ein grösseres Projekt, wo man eben auch auf solche armen Schlucker zurückgegriffen hat. Wohlgemerkt: ALLES Facharbeiter und keine Hiwis. Die haben sogar nur die gesetzliche Hotelpauschale in D (also so knapp 25€) bekommen und mussten alles weitere selbst zahlen.

Du glaubst garnicht wievielen das bei Bosch, Siemens und CO genau so ergeht! Und damit mein ich keine Nobrainer die Aluflegen an ne S Klasse schrauben. BTW auch drollig: Auf irgendeiner lustigen Veranstaltung hab ich eine Dame kennen gelernt, diese betreut beruflich das beste Hotel hier in der lokalen Landeshauptstadt in Sachen Personal. Auf meine Frage ob man den für die fürstliche Summe der Übernachtung auch das Personal fürstlich bezahlen würde ist auch irgendwie nur das Wort "Mindestlohn" gefallen. DAS finde ich Schade. Hotels wo eine Übernachtung auch mal soviel kostet wie der monatliche Bruttozahltag der Putzfrau, gerade DIESE können rihig mal 5€ weniger Gewinnmaximiert ihren Mitarbeitern was ablatzen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Einstieggehälter: Lufthansa Technik Fluggerätemechaniker € 2.800
Hamburger Hochbahn Elektroniker für informations- und Systemtechnik € 1.800
Hier fängt das Problem doch schon an...

diese 2800€ entsprechen genau dem, was bei uns der Azubi nach seiner Ausbildung als "poplicher" Industriemechaniker in der Mittelständischen Klitsche monatlich so einsackt. Das hier ein Ex DAX dotiertes Grosunternehmen so knittrig ist bei einer etwas kniffligeren Arbeitsplatzbeschreibung find ich grob gesagt schon schwerstens daneben.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.699
4.567
DTM
Deutschland ist und bleibt in weiten Teilen leider ein Niedriglohnland, mit relativ hohen/steigenden Lebenshaltungskosten. Daran wird auch der 12-EUR-Mindestlohn nichts ändern.
Über 3,6 Millionen Personen erhalten Arbeitslosengeld II ("Hartz 4").
Über 2,5 Millionen Personen sind als arbeitslos gemeldet.
Ich gehe fest davon aus, dass ein gehöriger Teil schwarz arbeitet und etwas dazu "verdient".
Nun mit der Energieverknappung wäre jeder (leider!) super dumm, wenn er aus der Arbeitslosigkeit heraus, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zum Mindestlohn annimmt und sich die hohen Energiekosten auf den eigenen Rücken bindet, wenn zuvor alles schön fleißig das Amt bezahlt hat. Niedrigqualifizierte/Niedriglohnempfänger wird man momentan vermutlich nahezu kaum vermitteln können. Die Arbeit auf den Flughäfen wollte auch kein Arbeitsloser aus D übernehmen. In Deutschland läuft gehörig etwas schief.