Das war mitnichten als Provokation gemeint. Ich habe den Beitrag drei Mal gelesen und wusste nicht worauf du hinaus willst. Ich nahm (vermessenerweise, zugegeben) an, dass es anderen Foristi genauso erginge.
Okay. Letztendlich wäre es an den Mitforisten gewesen vlt. mit einem like zu bestätigen, das hier tatsächlich auch andere eine Erklärung wünschen ... (tatsächlich habe ich eine Weile gewartet und auch gehofft, dass das passiert.)
Stellen manche Eltern ihre eigenen „Bedürfnisse“ über die ihrer Kinder? Sicherlich. Das ist allerdings keine Eigenschaft einer bestimmten Gesellschaftsschicht sondern zieht sich durch die gesamte Gesellschaft. Der Unterschied ist hier „lediglich“ woher das Geld dafür kommt. Bei den anderen fällt es nur weniger auf.
Das ist vollkommen richtig. Vermutlich kennt hier jede/r den einen oder anderen aus seiner/ Ihrer Kindheit/Jugend .. Eltern Kohle satt , Kind emotional völlig verwahrlost.
Würde aber noch weiter OT führen als es jetzt schon der Fall ist.
Ich denke den (extremen) Ausprägungen Geld vs. Genussscheine liegen diametral entgegengesetzte Menschenbilder zugrunde. Deines ist (so scheint es) vorwiegend negativ geprägt.
Das beantworte ich mit einem äusserst klaren: Jain.
"Der Fehler im System" mit dem ich in diesem Kontext das bezugnehmende Posting abgeschlossen hatte war nur in Teilen ironisch gemeint.
-wir bezahlen die am schlechtesten die sich am meisten um andere Menschen kümmern (und spanne ich den Bogen weit, dann fallen sogar die missgelaunten Securitymitarbeiter mit darunter, der Streifenpolizist, also Leute die den "unbescholtenen Bürger" eher nerven.)
Menschen bekommen ihr Leben nicht auf die Reihe und man muss ihnen helfen aber gleichzeitig vorschreiben wie sie ihr Leben zu leben haben damit es läuft.
Wenn genügend andere Menschen bereit wären zu helfen, wäre es nicht nötig „vorzuschreiben“ ( denn dieses Vorschreiben rührt imho aus einer äußerst dünnen Personaldecke her ... es wird nur noch verwaltet ).
Am anderen Ende des Spektrums gibt es diejenigen die argumentieren, man solle jedem Menschen die Freiheit lassen sein Leben so zu gestalten wie er es wolle, selbst wenn er sich damit zugrunde richtet.
Ganz ehrlich? Ja. Legalisiert alle Drogen, auch die harten, vermutlich wird die Sterblichkeit einmal steil ansteigen und sich dann auf einem Level stabilisieren, dass für die Gesellschaft nicht weiter gefährlich ist ( es sei denn man heisst K.L. da geht DE dann unter ).
Ich habe vor einigen Monaten online einen Meinungsartikel in einer (welch Zufall…) Berliner Tageszeitung (ich glaube es war die taz) gelesen, welcher dafür plädierte bettelnden Menschen doch einfach das Geld zuzustecken und ihnen gefälligst nicht noch gute Ratschläge mitzugeben oder gar nur Lebensmittel.
Nun... warum auch nicht. Siehe oben.
Puh ... frag mal einen Vollzugsbeamten ,oder einen Pfleger/Schwester Suchtstation.... viele -nicht alle- werden das bestätigen.
Es gibt Menschen , die wollen nicht gerettet werden.
Das wäre ja ganz schrecklich wie fremdbestimmt jemand in so einer Situation sonst leben müsste. Ich kam aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus…
Ergo liegt für mich die Optimierung des Systems irgendwo in der Mitte.
Ich lass das mal so zusammen, weil ich dem "Ergo" so halb ;-) zustimme.
Ich denke, dass das System von Grund auf neu aufgebaut werden sollte…mit wesentlich mehr Verantwortung für den Einzelnen für sein Handeln oder Nichthandeln.
Das bereits von anderen angesprochene Taschengeld halte ich als Zusatz zu Genussscheinen für Lebensmittel für ein durchaus praktikables System. Damit ist gewährleistet, dass jeder genügend zum Überleben hat, sofern er die natürlich nicht anderweitig zu Geld macht. Allerdings hat so jemand dann von vornherein weniger Geld zum „versaufen“. Da schließt sich dann aber auch relativ schnell die Frage der Beschaffungskriminalität an. Ein Allheilmittel wäre das also auch nicht.
100 Prozent Zustimmung, alldieweil Du schon vorwegnimmst welche Probleme auftauchen... womit man wieder bei entweder (totaler) Kontrolle wäre, oder dem lass es laufen egal wie es ausgeht ...
Ich dachte genau dafür zahlen wir Arbeitslosenversicherung. Und bevor du H4 beziehen kannst, musst du erst mal deine Habseligkeiten (Immobilie, Altersvorsorge, etc.) versilbern.
Man müsste nachschauen… vom Prinzip her war die Arbeitslosenversicherung eine eher kurzfristige Sache … damals…. Ich vermute mal schwer das hier so einige Bundis oder Zivis unterwegs sind die zwischen Beendigung des Dienstes und Studienaufnahme mal die zwei Monate mitgenommen haben. Wie geschrieben: Damals(tm).
H4... Eine Diskussion sprengt den Rahmen. Meine persönliche Meinung ist das dieser Versuch von staatlicher Seite aus zu (über)regulieren voll in die Hose gegangen ist.
Um genau dem bei temporärer Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen wurde das Bürgergeld vorgeschaltet. Soweit ich das sehe bekommen Langzeitarbeitslose gar nicht in den Genuss desselben. Von daher empfände ich dein System leider nicht als Verbesserung. Eher treibt man die Menschen damit in noch mehr Abhängigkeit vom Staat.
Mein System ? Zu viel der Ehre ;-)
Kann man Menschen vom Staat abhängig machen, bzw. in eine staatliche Abhängigkeit treiben?
Ich denke das wäre in diesem Kontext ziemlich gefährlich.
Zum einen könnten sich die Betroffenen darauf ausruhen, zum anderen wäre es ein doch recht massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte wohlbemerkt vor dem Ausdruck „in Abhängigkeit treiben“.
Wie von jemand anders bereits geschrieben, verträgt sich das nicht mit unserer FDGO. Das wäre ein ziemlich tiefer Eingriff in den privaten Bereich der Lebensführung der (völlig wertfrei; nach meiner persönlichen Auffassung) schon beinahe in Richtung Faschismus abdriftet.
Ich denke nicht … der Begriff Faschismus ist mittlerweile derartig vermanscht…. Diktatur trifft es im Wortsinn imho wesentlich besser und natürlich sollte man als Demokrat damit ein Problem haben. Ich sehe aber auch da das Problem das die Zielgruppe H4 herzlich wenig mit Demokratie am Hut hat, also gebe man ihnen einen Schluck ihrer eigenen Medizin…vlt. denken sie dann mal darüber nach das Demokratie etwas lebendiges ist, von der sie profitieren und der sie gerne etwas zurück geben dürfen … z.B. in Form von Arbeit.
Ich bezweifle, dass man so ein Gesetz grundrechtskonform hinbekommen könnte.
Muss man auch nicht… wenn eine große Mehrheit entscheidet, dass es nicht okay ist weiterhin faule Säcke durchzufüttern, und sich dadurch in ihrer Würde enorm angetastet fühlt.
(Ich finde es übrigens grauenhaft wenn Einzelnormen plakativ verwendet werden… wenn Jus so einfach wäre, bräuchte es keine Anwälte oder Staatsrechtler)
Abschließend: Ich bin einfach enorm angepisst, wenn Menschen sich aufgeben… und manchmal hilft da -so meine Überzeugung- ein Arschtritt enorm.