Mein Eindruck von Revolut ist inzwischen auch ohne bisherige gravierende Probleme eher gemischt. Zum einen wurde das einstige Versprechen, Neukunden ein Jahr lang die Konditionen nicht zu ändern, nun schon mehrfach gebrochen (nominell kostenfreie Bargeldabhebungen sind ja nun schon auf nur noch 200€/Monat begrenzt*) und der Support ist nochmal deutlich schlechter als der schon bei Advanzia oft mäßige, zumindest wenn es um Detailfragen geht. So frage ich nun bestimmt schon zum dritten Mal wegen einiger bis heute als "pending" und letztlich in USD statt JPY (kein Fall von DCC sondern eher das japanische "wir fragen mal in US-Dollar an" - Kuriosium) verzeichneten Umsätzen an und habe auch rund 2 Monaten keine Antwort. Klar ist das wieder das Thema mit dem geschenkten Gaul, aber auch der kann nerven, wenn er gefressenes Gras nicht nach Plan verdaut.
* ihren Spruch "We have to pass on these costs as Revolut doesn't own the ATMs...yet!" sollten sie demnächst auch mal korrigieren auf "We have to pass on these costs as Revolut won't own the ATMs...ever!"
PayPal traue ich auch nicht so wirklich. Allein schon deren Wechselkurstricks bei Kreditkartenzahlung, die sich schwer abstellen lassen, und das Defaulten auf Lastschrift (mit schlechtem Kurs) bei automatischen Abbuchungen/Abos, wenn eine hinterlegte Kreditkarte entfernt wird, aber noch andere Kreditkarten hinterlegt sind.
Diese Erfahrung kann ich leider nur bestätigen. So bin ich auch bei PayPal trotz Wachsamkeit auch schonmal in die DCC-Falle getappt, indem ich was bei eBay in Fremdwährung gekauft und dann direkt als Gast-Checkout mit PayPal/Advanzia bezahlt habe. Hier gibt es dann keine explizite Auswahlmöglichkeit für die Währung mehr und es wird seitens PayPal einfach kommentarlos in EUR umgerechnet, obwohl von diesem Betrag im Vorfeld weit und breit nichts zu sehen ist. Das habe ich mir dann zwar gerade erst recht wieder erstattet lassen, aber es ist mehr als nervig.
Die ebenso ätzende Standardeinstellung Lastschrift habe ich nach Hinweis des eigenen PayPal-Mitarbeiters (!) abstellen können, indem ich im PayPal-Konto nachträglich die Einzugsermächtigung für das hinterlegte Girokonto wieder entzogen habe. Seitdem ist Ruhe und Standard ist nun Advanzia.
Zum Abschluss der Offtopic-Knaller in Sachen PayPal: wie mir ein weiterer Mitarbeiter dort auf explizite Nachfrage meinerseits jüngst kleinlaut bestätigte, besteht keinerlei Verkäuferschutz im Falle einer Kreditkartenrückbuchung durch den Käufer. Sprich man verkauft was, der Käufer überlegt es sich anders und stellt einen formal halbwegs nachvollziehbaren Rückbuchungsantrag - dann entscheidet PayPal als Empfänger der Zahlung eigenmächtig, ob sie das Ganze überhaupt anfechten oder nicht. Das Geld holen oder fordern sie dann erstmal vom Verkäufer. Mein Einwand, dass man als Verkäufer und Empfänger einer Zahlung im Konto ja die Quelle der Zahlung gar nicht einsehen und damit auch das Risiko nicht einschätzen könnte, wurde mit Verweis auf den Datenschutz (was war das gleich noch?) mit "da haben Sie Recht, ja" beantwortet. Realsatire in annähernder Böhmermann-Perfektion.
Daher mein Resümee: soweit wie möglich nur zum Bezahlen verwenden (wobei man damit natürlich wieder das Risiko auf Verkäuferseite in wahrsten Sinne billigend in "Kauf" nimmt und das Rad am Laufen hält) und bei seltenen Verkäufen das Guthaben schnellstmöglich auszahlen lassen.