ICs Berlin / Köln / Düsseldorf scheiden aus IHG aus [Edit: Oder nicht?]

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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.495
3.920
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Nur mal um zu zeigen wie ein Management Contract funktioniert, hier ein Zitat aus dem Webangebot von IHG:

633 of our hotels are operated under management contracts.

IHG manages the hotel but ownership of the physical building remains with a third-party owner. Typically, the senior management like the General Manager and the Financial Controller are IHG employees with the third-party owner employing all other staff. A management contract allows IHG more control over the application of quality and service standards.

There is no standard management contract; terms are agreed through negotiation with owners as the hotels involving management contracts tend to be more complex.

A management contract is made up of two separate fees: base and incentive.

The base fee is a percentage of the hotels total revenue paid to cover management costs. A typical contract would have 1 – 3% of total revenue as the base fee. However, this can vary by country and brand.

The incentive fee is a share of profits. A sample contract would have 5 – 10% of gross operating profit or other agreed measure of profit as the incentive fee, although the mechanics vary considerably. This is in place to align the interests of IHG with the owner of the property and rewards us for running the hotel profitably.

"Owner" kann hier auch mit "Mieter/Pächter" ersetzt werden. Der dreistufige Management Vertrag mit Eigentümer - Mieter - Manager macht es aber nicht unkomplexer
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.495
3.920
Stehe eigentlich immer eigenständige Betreiber bereit?

Weiss dazu jemand was?

Denn die allermeisten Häuser werden ja jeweils von selbstständigen Betreibern (bzw. auch grossen Betreibergesellschaften) betrieben und die Marke selber betreibt dauerhaft selten eigene Betriebe.

Also ich meine, wenn jetzt zum Beispiel Marriott jetzt das Düsseldorfer Haus übernehmen würde, hätte Marriott dann gleich auch genügend erfahrene Betreibergesellschaften die es dann machen wollen?

Wenn ich das richtig verstehe, wird ja wohl der Pachtvertrag gar nicht mit der Marke, jedenfalls scheint es ja bei Dorint/Interconti so zu sein, sondern mit dem Betreiber geschlossen. Und der hat dann wohl widerrum den Vertrag mit der Hotelgesellschaft deren Vorgaben er einhalten muss.

Das heisst aber auch, dass das grösste wirtschaftliche Risiko beim Betreiber liegt und nicht unbedingt bei dem Branding bzw. der Hotelgesellschaft.

Aber, ich weiss es nicht, kann ja sein, dass fast alle Hotels so erfolgreich geführt werden können, dass da ständig zig erstklassige Betreibergesellschaften Schlange stehen und nur warten auf eine weitere Möglichkeit.


Ein Betreiber steht bereit. Das ist die Neue Dorint GmbH, die haben die Pachtverträge und das Personal. IHG stellt jeweils den General Manager. Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass die Häuser in Düsseldorf und Köln profitabel sind, weil die Pachtverträge (wahrscheinlich) eine Pacht vorsehen, die nicht am Markt, sondern an den Interessen des Fondsinitiators ausgerichtet ist. Das bedeutet aber auch, dass (jedenfalls nach normalen Managementverträgen) die Incentive Fee von IHG gegen Null geht, weil die anders als die Management Fee nicht am Umsatz, sondern am Gewinn hängt. Wenn der Vermieter überproportional viel abschöpft (was ja im Interesse des Vermieters war, der auch den Mieter steuerte), dann kann auf Ebene des Mieters/Betreibers nicht mehr viel übrig bleiben und das wird dem Manager nicht passen.

Das Problem wird aber jede andere Hotelgesellschaft, die einen Management Vertrag schließen würde, genauso haben.
 

KaiserPinguin

Erfahrenes Mitglied
20.08.2010
1.442
0
DUS
Die KSK war ja auch bei den Kollegen vom Schlage Esch immer gerne dabei...

Dann ist "Big T" Middelhoff sicher auch nicht weit entfernt ?
(Zur Not fliegt er schnell im Esch Jet ein...manchmal auch von Düsseldorf nach Paderborn :eek:)

Kann ich nicht beurteilen. Ich lese nur in unserer Fachpresse viel über das Theme "Messe Köln". Da waren auch Esch und die KSK am Werke.

Die Connection war aber doch nicht Esch - KSK direkt. Bei der Messe war die KSK doch über andere Verbindungen dabei.

Klingt nach Kölner Klüngel in seiner ganzen Pracht...
Na, da fehlen doch noch diverse Protagonisten... :eek: :rolleyes:
 

alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-2
Münsterland
Flying Lawyer, sehr interessant. Das lässt das ganze Problem ja jetzt noch besser verstehen.

Fakt ist wohl, dass Intercontinental eben auch keinen Ertrag für sich erwirtschaftet mit den beiden Häusern im Rheinland. Das wirkt sich auch auf die Motivation aus, überhaupt diese Hotels noch weiter unter Vertrag zu halten und dann noch die grossen Mängel bei der Haustechnik hin zu nehmen.

Da wird Interconti drauf drängen angesichts der Mängel die Pacht zu reduzieren.

Die Dorint AG hat doch selber bei wohl allen ihren sonstigen Verpächtern immer darauf gedrungen ausschliesslich Pachten zu zahlen, die nur abhängig vom Umsatz sind. Also keinerlei Festpachten mehr, sondern etwa 25% des Gesamtumsatzes. Das würde in der Regel ermöglichen auch bei mittlerer Auslastung auch einen Ertrag zu erwirtschaften für den Betreiber.

Aber jede andere Marke und auch wenn Dorint die Häuser unter dem Namen "Dorint" führt, würde ja das Problem immer bestehen bleiben . Unter dem Label "Dorint" wären wohl kaum noch diese Preise möglich, wie sie jetzt üblich sind. Also ein Dorint Hotel hätte noch weniger die Möglichkeit jemals in die schwarzen Zahlen zu kommen.

Insgesamt scheinen die Verträge von Intercontintal doch sehr fair zu sein. Denn mit der Managment fee lässt sich kaum mehr bezahlen, als das Managment und nur sehr geringe Anteile an den Gesamtkosten den der Betrieb von Marke Intercontinental kosten wird.
Erst wenn wirklich Gewinne erzielt werden, bekommt auch Intercontinental einen Anteil.

Aber irgendwie müsste doch Dorint einsehen, dass die Festpachten gesenkt werden müssen. Das ist doch mit vielen anderen Häuser bzw. Fonds auch so geschehen.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.495
3.920
Die Dorint AG hat doch selber bei wohl allen ihren sonstigen Verpächtern immer darauf gedrungen ausschliesslich Pachten zu zahlen, die nur abhängig vom Umsatz sind. Also keinerlei Festpachten mehr, sondern etwa 25% des Gesamtumsatzes. Das würde in der Regel ermöglichen auch bei mittlerer Auslastung auch einen Ertrag zu erwirtschaften für den Betreiber.

Du hast ein Missverständnis: Dorint kann die Pacht nicht senken, denn Dorint ist Pächter, nicht Verpächter. Verpächter von Dorint AG ist eine Fondsgesellschaft, die Ebertz und Partner aufgelegt hat. Wirtschaftlich beteiligt sind dann vielleicht so um die 100 Kommanditisten, die alle viel Geld für tolle Versprechungen investiert haben.

Ebertz und Partner hat seinen Anlegern das Hotel in der Fondsgesellschaft m.W. zur x-fachen Jahrespacht verkauft. Interesse bei Ebertz & Partner war also eine möglichst hohe Pacht, denn damit blieb der Gewinn beim Fondinitiator. Dorint hat das akzeptiert, weil sie nun zu Ebertz & Partner gehören - es haben wohl auf beiden Seiten die gleichen Leuten "verhandelt".

Wenns es sich bei Dorint nicht rechnet, kann Dorint dann immer noch nach einigen Jahren zur Fondgesellschaft kommen und um einen Pachtnachlass bettern. Die "Blöden" sind die Anleger, denn die haben (i) zu teuer gekauft und (ii) bekommen jetzt auch nicht die Renditen. Davor scheut man wohl derzeit zurück da - so liest man in der Lokalpresse - auch der zweite Ankermieter dieses Objektes im Streit mit der Fondsgesellschaft liegt.

Solange das Hotel "unterm Strich" aber keine besseren Zahlen schreibt, kann sich der Manager IHG nur "am Kopf" kratzen: Das Haus läuft ausgezeichnet, aber IHG verdient trotzdem nichts, weil der Gewinn über die Pacht "abgeschöpft" wird (und die muss aus Sicht der Anleger "abgeschöpft" werden, denn die Anleger haben an Ebertz & Partner genau auf dieser Grundlage für ihre Anteile bezahlt).
 
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alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-2
Münsterland
Habe ja damals immer alle Artikel über die damalige Dorint AG verfolgt.

War auch mal auf einer HV, weil man Grossonkel Aktien hatte.

Und in der Tat , daran kann ich mich genau erinnern, kurz nach der Beteiligung von accor, musste man mal wieder aufräumen und die extrem Verlustherde begrenzen.

Da wurden Gespräche mit den Verpächtern gesucht und man hat viele überzeugen können, dass sie mit Pachtreduzierungen oder Umsatzpachten einverstanden wären. Es war aber auch die Rede von "Besserungsbeteiligungen" .

Weiss nicht, ob die meisten Hotels, es waren ja über 130 Outlets, in Häusern von Dr Ebertz Fonds, oder überhaupt Fonds geführt wurden.

Mir ist schon klar, dass die Dorint GmbH, wegen ihrer Beziehung zu massgeblichen Personen beim Verpächter, nicht unbedingt so handeln will, oder soll, oder darf.
Nur, wie sich das Problem darstellt, wird es ja nicht dadurch gelösst, dass , wie die Verträge auch aussehen werden, dann Marriott, Mövenpick oder Dorint als Label über dem Eingang steht.
Dadurch werden eher noch die Probleme vergrössert weil man ja zusätzlich Anlaufkosten haben wird, und evtl auch auf einige Umsätze, die das Interconti als Marke brachte zumindest am anfang verzichten muss.
 
E

elsbeth

Guest
IHG verschaerft die Gangart in den Verhandlungen ueber die Standorte Berlin, Koeln und Duesseldorf. Auf deren hp erscheint jetzt der Hinweis
"Dieses Hotel wird ab dem 1. April 2011 nicht mehr unter dem Namen InterContinental Berlin/Duesseldorf/ gefuehrt".
 

alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-2
Münsterland
Gleiches sagen aber auch die Hotels ganz klar und unmissverständlich!

Falls es wirklich "nur" ein Kräftemessen mit Drohkulisse - die ja schon erfüllt ist - um seine jeweiligen Interessen besser durchsetzen zu können, ist, dann muss natürlich jede Seite, die Trennung als endgültig und unumstösslich darstellen.

Vielleicht ist es auch schon klar, dass man sich trennt.
Nur ich selber kann mir das so eigentlich nicht vorstellen!
 

sultanbinaber

Erfahrenes Mitglied
15.07.2009
524
105
FRA
ein Gedanke

Unabhängig von der Diskussion um Immobilien/Pächter/Verträge möchte ich an dieser Stelle mal einen neuen Namen ins Spiel bringen:

Dusit

Zufällig habe ich heute in der "Nation" einen Artikel darüber gelesen dass die Kette die Expansion nach Europa nd auch insb. Deutschland plant.
Schon 2010 war die Rede davon, auch in der Deutschen Presse.

Die Häuser in B/D/K würden vom Standard her gut in deren Schema passen...
 
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A

Anonym11146

Guest
Gibt es eine endgültige Deadline oder wartet man nun Angebote ab?
Bin sehr gespannt ob es dabei bleibt. Kann es immer noch kaum glauben.
 

AroundTheWorld

Erfahrene Nachgeburt
08.09.2009
3.958
110
Genauso hat sich die Branche ja in der Vergangenheit die Preise für die Fondsanleger "gebastelt". Ob es hier genauso war, weiss ich nicht, aber das Prinzip ist branchenbekannt und die Verluste bei Neue Dorint sprechend ebenso wie die Probleme der Häuser dafür.

Prinzip ist ganz einfach: Fondsgesellschaft schließt mit inititator-naher Gesellschaft einen Pachtvertrag für die Immobilie ab zur Jahrespacht (fiktiv) 1.000.000. Initiator lässt sich von Gutachter bestätigen, dass ein marktgerechter Kaufpreis für die Immobilie z.B. 20-fache Jahrespacht ist. Der Kaufpreis beträgt dann 20.000.000 wobei niemand prüft, ob der Pächter das am Markt überhaupt erwirtschaften kann. Der Fondsinitiatior versüßt den Anlegern das z.B. mit einer Pachtgarantie für fünf Jahre (so gaukelt man Sicherheit vor).

Was passiert dann: Der Pächter kann es nicht erwirtschaften und verlangt eine Pachtermäßigung. Das passiert auch, weil man den Anlegern sagt, ansonsten geht das Investment den Bach herunter.

Fondsinitiator zahlt für fünf Jahre die Pachtgarantie, was nicht weh tut, weil man die überhöhte Pacht über den Kaufpreis für 20 Jahre vereinnahmt hat - der Gewinn ist beim Fondsinitiator.

Klingt nach DOBA/Doblinger.
 

AchWas

Erfahrenes Mitglied
27.04.2010
2.861
2
Interconti-Hotels hei begehrt vom 07.02.2011 - Mrkte und Unternehmen - Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ)
"Interconti-Hotels heiß begehrt
...
Verwirrspiel als Taktik

Erst Ende 2009 hatte Interconti in Hamburg ein ähnliches Verwirrspiel geliefert. Am 28. Oktober 2009 verkündete die Gruppe, sich zum Jahresende aus dem Haus an der Außenalster zurückzuziehen. Zwischen Interconti und dem Eigentümer stand dabei Accor als Pächter. Als Rückzugsgründe nannte Interconti dort die Ungewissheit über den künftigen Zustand des Hauses. Zehn Tage vor dem geplanten „Debranding“ wurde eine Einigung erzielt. Dies hieße im jüngsten Fall: Spannung bis zum 22. März. .."
 
E

elsbeth

Guest
Fuer IC Berlin soll (nach "informierten Kreisen") spaetestens zum 21.03.2011 -also "Fruehlingsanfang"- eine Verlautbarung erfolgen. Nix ist klar-aber die "Hamburger Nachtigall laesst gruessen"!
 
E

elsbeth

Guest
Im neuesten monatlichen email der IHG werden nur noch drei IC´s in Deutschland erwaehnt:

Vibrant Germany

Discover the beauty of Germany. Whether it's stylish shopping in Frankfurt, scenic harbour views in Hamburg, or a spectacular alpine destination in Bavaria, Germany has something special for everyone.


InterContinental Frankfurt

InterContinental Hamburg

InterContinental Berchtesgaden Resort
 

travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.305
72
MUC
Ich war letzte Woche im IC Köln und bin gerade m IC Berlin.
Aussage aller hier und in Köln: Ab 31.3. ist es vorbei. Die Mitarbeiter sind Angestellte der Neue Dorint GmbH und daher wissen sie wohl, dass es weiter geht. Aber froh sind sie alle nicht.
Die wenigen Angestellten von IHG (z.B. GM, etc) sagen ebenfalls, dass sie bis zum Ende des Monats ihre Koffer packen müssen.

Unter der Hand hoffen aber alle, dass sie doch IC bleiben...
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.495
3.920
Ein Zitat aus den AHGZ finde ich spannend:

Die Neue Dorint GmbH ist Pächter der Häuser in Berlin, Düsseldorf und Köln. Die Häuser gehören Eigentümergesellschaften, die nicht in den Streit involviert sind. Wie es aus Insiderkreisen heißt, zahle Dorint sehr hohe Pachten und Managementgebühren und sei mit den Erträgen nicht zufrieden. Die Arbeitsplätze der Mitarbeiter in den betroffenen Häusern sind von der Kündigung nicht berührt, da sie Angestellte der Neuen Dorint sind. Die Direktoren sind bei IHG unter Vertrag.
Einigung bei Dorint und Interconti unwahrscheinlich vom 04.03.2011 - News - Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ)

Das ist und war genau meine Vermutung: Ebertz und Partner haben den Pachtvertrag fuer das Hotel kuenstlich hoch getrieben, um einen hohen Verkaufspreis an die Anleger darzustellen (man koennte das auch weniger freundlich mit strafrechtlichen Termini darstellen). Das laesst sich nicht erwirtschaften und jetzt platzt das Ding. Keine Ueberraschung: Die Eigentuemergesellschaft braucht die Pacht, sonst ist sie pleite. Interconti braucht die Managementgebuehr, sonst macht das Arbeiten keinen Spass. Und Dorint kann es nicht zahlen, weil die Herren Ebertz & Co den Profit vorher abgegriffen haben.
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Ein Zitat aus den AHGZ finde ich spannend:

Die Neue Dorint GmbH ist Pächter der Häuser in Berlin, Düsseldorf und Köln. Die Häuser gehören Eigentümergesellschaften, die nicht in den Streit involviert sind. Wie es aus Insiderkreisen heißt, zahle Dorint sehr hohe Pachten und Managementgebühren und sei mit den Erträgen nicht zufrieden. Die Arbeitsplätze der Mitarbeiter in den betroffenen Häusern sind von der Kündigung nicht berührt, da sie Angestellte der Neuen Dorint sind. Die Direktoren sind bei IHG unter Vertrag.
Einigung bei Dorint und Interconti unwahrscheinlich vom 04.03.2011 - News - Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ)

Das ist und war genau meine Vermutung: Ebertz und Partner haben den Pachtvertrag fuer das Hotel kuenstlich hoch getrieben, um einen hohen Verkaufspreis an die Anleger darzustellen (man koennte das auch weniger freundlich mit strafrechtlichen Termini darstellen). Das laesst sich nicht erwirtschaften und jetzt platzt das Ding. Keine Ueberraschung: Die Eigentuemergesellschaft braucht die Pacht, sonst ist sie pleite. Interconti braucht die Managementgebuehr, sonst macht das Arbeiten keinen Spass. Und Dorint kann es nicht zahlen, weil die Herren Ebertz & Co den Profit vorher abgegriffen haben.

Vorsicht, Vorsicht !!

Bei Vertragsschluss unterschreibt ja jede Partei basierend auf ihrer Untersuchung des Markts, von daher wuerde ich hier so pauschal die Schuld nicht einer Partei zuschreiben, insbesondere nicht bei IC Hotels, die dafuer beruehmt-beruechtigt sind, gerne einmal die Macht ihrer Marken gnadenlos zu ueberschaetzen..., ob man hier IC oder Dorint die Schuld geben muss, kann ich auch nicht sagen..., nur waren beide offensichtlich mit den Konditionen einverstanden und ob der Preis 'kuenstlich hochgetrieben' ist, sollte man basierend auf den gegeben Fakten nicht so einfach behaupten...
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.495
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Vorsicht, Vorsicht !!

Bei Vertragsschluss unterschreibt ja jede Partei basierend auf ihrer Untersuchung des Markts, von daher wuerde ich hier so pauschal die Schuld nicht einer Partei zuschreiben, insbesondere nicht bei IC Hotels, die dafuer beruehmt-beruechtigt sind, gerne einmal die Macht ihrer Marken gnadenlos zu ueberschaetzen..., ob man hier IC oder Dorint die Schuld geben muss, kann ich auch nicht sagen..., nur waren beide offensichtlich mit den Konditionen einverstanden und ob der Preis 'kuenstlich hochgetrieben' ist, sollte man basierend auf den gegeben Fakten nicht so einfach behaupten...

Vosicht: Du hast das Prinzip nicht verstanden. Ganz langsam: Hier geht es vor allem um die Pacht, denn das ist gegenüber der Managmeen Fee der dicke Batzen. Und da gab es keinen "Markt". Auf Seiten des Pächers und des Verpächters handelten die selben Personen - Ebertz. Der Verpächter hatte ein Interesse an einer möglichst hohen Pacht, denn je höher die Pacht, desto höher war der Preis, den der Verpächter beim Verkauf der Immobilie erzielen konnte. Und da hier zum 16-20 fachen der Jahrespacht verlauft wurde, machen jede 10 Euro mehr Pacht je Quadratmeter und Monat 2400 Euro mehr Kaufpreis je Quadratmeter (10*12*20). Und der Managementvertrag mit IHG wurde auch von Ebertz verhandelt. Der wird gut angeboten haben, denn er wollte IHG und das InterConti haben (das verkauft sich besser als ein Dorint Hotel) Die Käufer hatten keine Ahnung vom Markt, denn es ist ein geschlossener Immobilienfonds, die sind jetzt primär die Dummen.

IHG lebt von der Management Fee und die wird marktangemessen sein. Dorint hat aber das Problem: Die haben ein boomendes Hotel vor allem in Düsseldorf, müssen aber an den Verpächter überhöhte Pacht abführen und an IHG wahrscheinlich gut berechnete Management Fees. Und aus dem Spagat kommen sie nicht raus.
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
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Vosicht: Du hast das Prinzip nicht verstanden. Ganz langsam: Hier geht es vor allem um die Pacht, denn das ist gegenüber der Managmeen Fee der dicke Batzen. Und da gab es keinen "Markt". Auf Seiten des Pächers und des Verpächters handelten die selben Personen - Ebertz. Der Verpächter hatte ein Interesse an einer möglichst hohen Pacht, denn je höher die Pacht, desto höher war der Preis, den der Verpächter beim Verkauf der Immobilie erzielen konnte. Und da hier zum 16-20 fachen der Jahrespacht verlauft wurde, machen jede 10 Euro mehr Pacht je Quadratmeter und Monat 2400 Euro mehr Kaufpreis je Quadratmeter (10*12*20). Und der Managementvertrag mit IHG wurde auch von Ebertz verhandelt. Der wird gut angeboten haben, denn er wollte IHG und das InterConti haben (das verkauft sich besser als ein Dorint Hotel) Die Käufer hatten keine Ahnung vom Markt, denn es ist ein geschlossener Immobilienfonds, die sind jetzt primär die Dummen.

IHG lebt von der Management Fee und die wird marktangemessen sein. Dorint hat aber das Problem: Die haben ein boomendes Hotel vor allem in Düsseldorf, müssen aber an den Verpächter überhöhte Pacht abführen und an IHG wahrscheinlich gut berechnete Management Fees. Und aus dem Spagat kommen sie nicht raus.

Vorsicht, mir sind die Gegebenheiten ganz gut bekannt, insbesondere durch einen Mitstreiter in Duesseldorf, der in Koeln nahe Aachener Strasse seinen Hauptsitz hat ;)

Ebenso Vorsicht bei der Unterstellung, dass man in D ein boomendes Hotel vorfindet..., angesichts der aktuell von Hyatt in D aufgerufenen Preise muss man beim IC ja fast schon von konstanten Fire Sales in den letzten Jahren sprechen...boomte das IC nur, weil man die Zimmer so guenstig auf den Markt geworfen hat ?

Ich habe mich in den letzten Jahren intensiv mit einigen Hotel-Real Estate Deals beschaeftigt und unterm Strich gebe ich dir insofern Recht, dass in 70-80 % der Faellen der 'Hauptrealestatler' ( in welchem Konstrukt auch immer ) die Schuld zum Grossteil inne hat, dennoch sitzen immer mehrere Experten an einem Tisch, die oft nur allzu willig ihre Unterschrift unter Investitionen setzen, die man mit etwas Sachverstand und Marktkenntnis zumindest anzweifern sollte..., die Summen, die man dort erwirtschaften sollten sind reine Phantasiegebilde... :sick:

Einige Beispiele sind hier das Turnberry Resort, Aviara, IC ORD oder auch das IC Hamburg...

In jedem Fall Danke fuer die informativen Posts, sehr interessantes Thema !
 
Zuletzt bearbeitet:

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.568
4.718
München
Ich habe mich in den letzten Jahren intensiv mit einigen Hotel-Real Estate Deals beschaeftigt und unterm Strich gebe ich dir insofern Recht, dass in 70-80 % der Faellen der 'Hauptrealestatler' ( in welchem Konstrukt auch immer ) die Schuld zum Grossteil inne hat, dennoch sitzen immer mehrere Experten an einem Tisch, die oft nur allzu willig ihre Unterschrift unter Investitionen setzen, die man mit etwas Sachverstand und Marktkenntnis zumindest anzweifern sollte..., die Summen, die man dort erwirtschaften sollten sind reine Phantasiegebilde... :sick:

Solange es (Immobilien-)fonds mit frischem Kapitalzulauf gibt, wird sich daran wohl auch nur wenig ändern. Irgendwelche Bauprojekte muss man sich ja ausdenken...