IL-62 Ural Airlines Notlandung im Weizenfeld

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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.270
14.012
Und was wäre dann deinen Vorschlag statt dem Posten von Links auf Twitter?

Link plus eigene Zusammenfassung. Wie es eigentlich bei jedem Link nett wäre. Bei Twitter natürlich wegen der Problematik, dass nicht angemeldete User immer mehr rausgedrängt werden, und generell wegen der Gefahr, dass der Link mit der Zeit verschwindet.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.225
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GRQ + LID
Link plus eigene Zusammenfassung. Wie es eigentlich bei jedem Link nett wäre. Bei Twitter natürlich wegen der Problematik, dass nicht angemeldete User immer mehr rausgedrängt werden, und generell wegen der Gefahr, dass der Link mit der Zeit verschwindet.
Schon gute Übersetzungen oder gar das Zusammenfassen zwischen zwei Fremdsprachen DU <> EN nehmen leider viel Zeit in Anspruch, der Text der ersten Tweet zu reinzupasten ist auch eher nichtssagend.

Aber beide danke für das Feedback, ich glaube ich verzichte dann künftig auf Links von Twitter, wer interessiert ist in solchen Sachen bekommt es wohl eh gezeigt in der Timeline (oder aufgewärmt in anderen Medien).
 
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marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
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Inzwischen wurde bestätigt, dass sie nach dem GA in Omsk mit ausgefahrenem Fahrwerk versucht haben, Nowosibirsk zu erreichen.

Sie haben den Fahrwerkshebel auf „Up“ bewegt, das FW ist aber, mangels Hydraulikdruck, niemals eingefahren.

Entsprechende EICAS Meldungen wurden offensichtlich ignoriert.
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.270
14.012
In dem Zusammenhang zwei Frage, zu dem was der Avherald schreibt:

"the failure of the gear retraction however was not noticed by the crew."

Ist das plausibel? Kann man es nicht bemerken? Oder schreien die Systeme einen dann an? Und weshalb sind sie dann mit 250 Knoten in 18.000 Fuß geflogen? In einem kleinen Flugzeug merkt man sofort, wenn das Fahrwerk einfährt, das Flugverhalten ist ganz anders. Ist das in einem Airliner nicht so?

"The failure of the hydraulic system occurred due to a fractured hose in the control line of the right main landing gear door."

Kann das mit dem sanktionsbedingt schlechten Support zusammenhängen, oder ist das einfach Pech, das jedem jederzeit passieren kann?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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9.323
Ist das plausibel? Kann man es nicht bemerken? Oder schreien die Systeme einen dann an?
Ob die Systeme einen dann anschreien, wenn mehrere Fehler gleichzeitig auftreten ist schwer zu sagen, da Meldungen priorisiert und ggfs. aktiv unterdrrückt werden um den Piloten nicht zu überfordern.
Die Windgeräusche vom offenen Bugfahrwerksschacht sollten die Piloten aber auf alle Fälle bemerken.

"The failure of the hydraulic system occurred due to a fractured hose in the control line of the right main landing gear door."

Kann das mit dem sanktionsbedingt schlechten Support zusammenhängen, oder ist das einfach Pech, das jedem jederzeit passieren kann?
Schon seit vielen Jahren haben Hydraulikschläche keine Lebensdauerbegrenzung mehr. Auch westliche Airlines tauschen sie nicht routinemäßig.
Das sind sogenannte TSO Teile, kannst du ja mal nachgoogeln. TSO C75 ist für Hydraulikschläuche.
Solche Teile sollten sich relativ problemlos weltweit beschaffen lassen, auch in Staaten die mit Russland regen Handel treiben.
 
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190th ARW

Erfahrenes Mitglied
02.07.2015
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In einem kleinen Flugzeug merkt man sofort, wenn das Fahrwerk einfährt, das Flugverhalten ist ganz anders. Ist das in einem Airliner nicht so?
Zumindest im Landeanflug merkt man es mE sogar als Pax, wenn bei einem A320 das Fahrwerk rauskommt. Kann ggf. je nach Position wo man sitzt variieren.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.571
9.323
In einem kleinen Flugzeug merkt man sofort, wenn das Fahrwerk einfährt, das Flugverhalten ist ganz anders. Ist das in einem Airliner nicht so?
Das Airbus fly-by-wire System versucht das so gut wie möglich zu kaschieren.

Zumindest im Landeanflug merkt man es mE sogar als Pax, wenn bei einem A320 das Fahrwerk rauskommt. Kann ggf. je nach Position wo man sitzt variieren.
Was übrigens eine Spezialität des Airbus ist, da das Hauptfahrwerk stumpf rausfällt sobald die Verriegelung gelöst wird.
Es gibt Flugzeuge, die bedrucken erst die Fahrwerkshydraulik in Richtung "ein", öffnen dann die Verriegelung und nehmen dann den Druck weg. Dann fällt der Ruck weg, den man in Airbussen deutlich spürt, wenn man nahe am Hautfahrwerk sitzt. Andere Flugzeuge haben gar keine Verriegelung, da wird das Fahwerk nur von der Hydraulik dringehalten (und fährt aus, wenn diese ausfällt), z.B. die MD-11. Auch da gibt es den Ruck nicht.
 

Luftikus

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08.01.2010
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10.021
irdisch
Es sollte mehrere Anzeigen geben, ob und was draußen oder nicht ist und welche Hydraulikkreisläufe ausreichend unter Druck stehen.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.571
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Die Frage ist halt, was sie tatsächlich anzeigen wenn Fahrwerksposition und Fahrwerkshebelposition nicht übereinstimmen... Gut möglich dass sie dann nur ein gelbes X zeigen.
Und einige muss man aktiv aufrufen, die werden nicht permanent angezeigt.
Die berühmten "3 green" sind beim A320 jedenfalls noch echte Kontrolleuchten, keine Bildschirmanzeigen. Zumindest die sollten angezeigt haben, dass das Fahrwerk draussen ist. Ich muss aber zugeben, die Airbus Systeme nicht intim genug zu kennen, um zu sagen ob sie das auch dann tun, wenn der Hebel auf eingefahren steht, oder ob sie dann Transit (bzw. "UNLK") anzeigen. Was dann wohl unlucky bedeuten würde...
Sobald hinter Kontrolleuchten kein mechanischer Schalter (bzw. in dem Fall ein induktiver) sondern ein Computer steckt, weiss man nie was in unplanmäßigen Situationen tatsächlich angezeigt wird, solange es nicht explizit in den Handbüchern steht. Wobei da eben manches absichtlich nicht drin steht (737 MAX lässt grüßen)
 

Luftikus

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08.01.2010
24.071
10.021
irdisch
Die Frage ist auch, ob die vorher irgendwie an der Elektronik gebastelt haben, Stichwort Ersatzteile und so?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.571
9.323
Und welche Systeme schon beim Start defekt waren (Stichwort MEL)...

Ansonsten lohnt es sich den Hapag Lloyd A310 Unfallbericht zu lesen.
1.18.2.1.1 FMS Konstruktionsprinzip
Das FMS des A310 unterstützt die Besatzung in ihren strategischen Entscheidungen durch prozessorientierte Informationsverarbeitung und folgt im Wesentlichen dem Konstruktionsprinzip, dem Piloten einen navigatorischen Gesamtüberblick inklusive der dazugehörigen Arbeitsmodi und allfälligen Warnungen zu bieten. Die Treibstoffkalkulation wird automatisch korrigiert, wenn Flughöhe und/oder die gewählte Fluggeschwindigkeit geändert wird.
Es besteht jedoch eine nicht dokumentierte Ausnahme in den Treibstoffberechnungen, wenn
- Triebwerks- und/oder Tragflächenenteisung betrieben werden
- außerhalb des geplanten Betriebszustandes ein höherer Luftwiderstand durch Auftriebshilfen (Vorflügel, Landeklappen) oder Fahrwerk auftritt oder
- ein Triebwerksausfall mit einem stehenden Rotor verbunden ist.
und
1.17.4 Systemkenntnisse,
Dokumentation und Schulung auf FMS Die Cockpitbesatzungsmitglieder gaben unabhängig voneinander an, dass weder der Grundkurs noch Kurse beim Hersteller oder beim Luftfahrtunternehmen Information beinhalteten, wie das FMS während der unterschiedlichen Flugphasen den Treibstoffverbrauch ermittelt, welche Komponenten darauf Einfluss haben und welche Veränderung sich mit der Höhe, der Verwendung von Triebwerksenteisung, Flächenenteisung, Änderungen des Fluggewichts und der Lage des Schwerpunkts haben. Auch lägen keine Informationen über den Einfluss der vom Piloten gewählten Steig- bzw. Sinkgeschwindigkeit, Vereisung der Zelle, Verwendung von Vorflügeln oder Klappen oder den Unterschied zwischen drehender und stehender Verdichterstufen nach einem Triebwerksschaden auf die Berechnungen des FMS vor.
Unternehmensseitig wurde bestätigt, dass kein Lehrmaterial, Lernprogramme oder ähnliches vorhanden wäre, das vergleichbare Informationen über die Treibstoffberechnungen per FMS zu konventionellen Berechnungsmethoden enthalten würde.
Gut möglich, dass auch die Ural-Piloten nicht alle Einschränkungen bei der Benutzung des FMS kannten, und ungültige Reichweitenberechnungen damit durchgeführt haben.
 
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marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
3.233
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Das ECAM des A320 ist erheblich moderner.

Weiterhin wurden nach dem Hapag Loyd Unfall Änderungen an der SW des FMS vorgenommen.

Bei der SW bis 2011 steht bei einem solchen Problem im ECAM "Increased Fuel Consump" + "INOP SYS L/G RETRACT". Bei den neueren SW Versionen ist die Warnung noch detaillierter.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Auch dann, wenn der Fahrwerkshebel auf "UP" steht ?
Das sind so die Kleinigkeiten wo es einen gewaltigen Unterschied macht, woher die Computer ihre Konfigurationsinformationen ziehen.
Und in der Regel gibt es sehr gute Gründe, warum sie bei mehreren verügbaren Informationen eine bestimmte benutzen.
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
3.233
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Auch dann, wenn der Fahrwerkshebel auf "UP" steht ?
Das auf jeden Fall. - Es geht ja nicht um das Vergessen des Einfahrens sondern um eine Fehlfunktion. Daher auch der Fehler "INOP SYS L/G RETRACT".

Die spannende Frage wäre höchstens, ob ein indirekter Fehler (Hydraulikausfall) auch entsprechend erkannt wird.

Ich werde das aber mal bei Gelegenheit bei ein paar Freunden recherchieren, die das Ding fliegen.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.571
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Das auf jeden Fall. - Es geht ja nicht um das Vergessen des Einfahrens sondern um eine Fehlfunktion.
Es geht um die Informationsquelle für das FMS. Woher erfährt der Computer, ob das Fahrwerk drin oder draussen ist?
Das kann durchaus der Fahrwerkshebel sein.

Für die Flap Overspeed Warnung benutzt Airbus z.B. definitiv die Stellung des Klappenhebels, nicht die Stellung der Klappen als Kriterium.
Was insofern Sinn macht, dass niemand die Werte für Zwischenstellungen je berechnet hat.

Ich werde das aber mal bei Gelegenheit bei ein paar Freunden recherchieren, die das Ding fliegen.
Dafür schon mal danke.
Vielleicht sollte man aber besser Freunde fragen, die das Ding warten.
Die Informationen im FCOM sind nicht so super detailliert, und teilweise auch "politisch", siehe Piloteninformation bei der 737 MAX.
Es ist in einigen Unfallberichten nachzulesen, dass die offiziellen Informationsquellen und Trainings für Piloten bestimmte Details (bewusst) nicht enthalten.
Es ist auch zugegebenermaßen nicht schlau, den Piloten zu sagen, wie sie bestimmte Sicherheitseinrichtungen umgehen können...
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
3.233
3.249
Sö, konnte das soeben klären:

Die ECAM Meldung erscheint immer, wenn der Fahrwekshebel oben ist, aber das FW nicht einfährt. Auch wenn die Ursache indirekt ist (Hydraulik).

Seine Vermutung (Checkkapitän) war ebenfalls mangelhafte Prozentrechnung. Hat er wohl auch schon bei Checkflügen erlebt. Früher standen in den Airbus Manuals auch Faktoren (x 2,8) und nicht +180% wie aktuell.
 
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