Leider liefern aber die momentan streikenden "Spartengewerkschaften" VC und GDL einen perfekten Anlass dafuer, eine Diskussion ueber die Einschraenkung eben dieser Arbeitnehmerrechte anzuheizen. Ein signifikanter Teil der Bevoelkerung reagiert anscheinend durchaus auch etwas duennhaeutig darauf, seit Monaten damit gestresst zu werden, dass die eine Gewerkschaft mit aller Gewalt eine aus Normalbuergersicht durchaus grosszuegige Uebergansversorgung auch fuer kommende Generationen unveraendert fortschreiben will (ja, nenne es Neiddebatte, das ist dem Durchschnittsverdiener, dessen Familienurlaub mit Streikchaos beginnt, aber vermutlich ziemlich egal), und dass die andere einen Machtkampf mit einer anderen Gewerkschaft ausfechten moechte. Und damit schaffen diese Gewerkschaften doch gerade erst den Humus, auf dem die Debatte ueber moegliche Veraenderungen am Streikrecht gedeiht. Vermutlich ist das auch der Grund, warum LH von den hier immer wieder geforderten Aussperrungen tunlichst die Finger laesst: Das waere sicher der beste Weg, um die Stimmung in weiten Teilen der Bevoelkerung wieder zu Gunsten der Arbeitnehmer zu kippen. Sozialpartnerschaft heisst, auch bei allem noetigen Konflikt ein Stueck Augenmass zu wahren. Manchmal machen dies Arbeitgeber nicht und dagegen muss sich die Gesellschaft zur Wehr setzen. Aber wenn Gewerkschaften es nicht machen, sollten sie ueber Gegenwehr auch nicht verwundert sein. Wenn das so weiter geht, koennte es nachher darauf hinauslaufen, dass die Gewerkschaften vielleicht jetzt einen kurzfristigen Sieg erringen, unser Sozialgefuege aber langfristig einen Schaden davon traegt.
Das aber generell in so einer Auseinandersetzung die Wortwahl auf beiden Seiten eher plakativ ist, ist nun wirklich nichts neues und da schenken sich fuer gewoehnlich Arbeitgeber und Gewerkschaften nicht viel. Das hat sozusagen gute Tradition