Informationen und Hilfe zu den Streiks bei LH

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DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
2
MUC
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Interessanter Artikel :TV-Kritik: „Anne Will“: Ein Sozialmodell namens Entsolidarisierung - TV-Kritik - FAZ

Interessante aussagen :
Das heutige System beruht tatsächlich auf die Entsolidarisierung der Arbeitsbeziehungen, die jetzt unter dem Oberbegriff „Tarifeinheit“ wiederhergestellt werden soll. Dohnanyi hielt es etwa für ein Argument, dass es doch nicht in einem Zug „unterschiedliche Tarifverträge für die dortigen Zugbegleiter“ geben könne. Jenseits dessen, dass Gewerkschaften schon immer nur Tarifverträge für ihre Mitglieder abgeschlossen haben, hat dieses Argument einen besonderen Charme. In vielen Betrieben können Arbeitnehmer für die gleiche Tätigkeit unterschiedlich vergütet werden, etwa als Stammbelegschaft oder Leiharbeiter. Bisher hielt sich die Empörung über diese Praxis außerhalb der Gewerkschaften in Grenzen. Nur wird es seltsamerweise gegen die GDL als Argument verwendet. Es gibt allerdings einen gewichtigen Unterschied zwischen den Lokomotivführern und anderen Berufsgruppen. Die GDL hat die für eine Gewerkschaft notwendige Organisationsstärke, um mit den Arbeitgebern auf Augenhöhe zu verhandeln. Bei Leiharbeitern und anderen prekär beschäftigten Arbeitnehmern ist das anders. Sie sind einem Sozialmodell, das auf Entsolidarisierung beruht, fast schutzlos ausgeliefert.

Weiter :
Insofern war es schon bemerkenswert, wenn der Präsident von Cockpit, Ilja Schulz, auf die Erfahrungen der Call-Center Mitarbeiter der Lufthansa in Kassel hinwies. Sie verzichteten erst auf Gehalt, um ihre Arbeitsplätze zu erhalten, um diese aber am Ende trotzdem durch Verlagerung ins Ausland zu verlieren.

und zum Schluss :

Hier wird die Krise des heutigen Tarifsystems deutlich. Die Lufthansa ist dafür ein abschreckendes Beispiel geworden. Sie ist ein organisationssoziologischer Trümmerhaufen. Jede Berufsgruppe hat mittlerweile eine eigene Interessenvertretung. Das Management operiert im luftleeren Raum, wo die eigenen Mitarbeiter nur noch als Bedrohung begriffen werden.
 
P

pmeye

Guest

Das ist natürlich auch wieder richtig, hatte ich übersehen. Obwohl ja die Grünen im Zweifel noch immer jeder Sauerei zugestimmt haben. ;)

Könnte man per Gesetz Gewerkschaften in kritischen Infrastrukturen verpflichten, bei Streiks den Weiterbetrieb durch eine Mindestzahl nicht streikender zu gewährleisten? Motto: Dauernotbetrieb tut auch weh?
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893
Ich sehe eigentlich kein Problem, das GG unter dem Aspekt kritischer Infrastrukturen anzupassen.
Mehrheiten sind vorhanden .


Wer bei einer solch "leichten Befindlichkeit" die Änderung des GG in Betracht zieht hat den Sinn dessen nicht verstanden. Da kann man nur hoffen das die MdBs keine Freunde des "durchregierens" sind.

Gerade die Streiks von LH betreffen ja nur ein absolute Minderheit der Bevölkerung - und für diese Interessen das GG ändern zu wollen ist schon verwegen.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.089
178
FRA
Stimmt es eigentlich, dass Herr Schulz bei den Cargo-Piloten der Verschiebung des "Renteneintritts" zugestimmt hat? Wenn ja, müssen gerade die sich ja derzeit unheimlich :censored: fühlen.


Ob er persönlich zugestimmt hat, weiss ich nicht,aber die VC auf jeden Fall. Leider ging gestern Siglochs Bemerkung, dass es ja nur um zukünftige Piloten geht, unter und Schulz hat natürlich nicht drauf geantwortet. Wie auch auf die Frage, warum VC denn bei LHC zugestimmt hat und jetzt dagegen streikt.....unbeantwortet, schade.
 
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DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
2
MUC
Ob er persönlich zugestimmt hat, weiss ich nicht,aber die VC auf jeden Fall. Leider ging gestern Siglochs Bemerkung, dass es ja nur um zukünftige Piloten geht, unter und Schulz hat natürlich nicht drauf geantwortet. Wie auch auf die Frage, warum VC denn bei LHC zugestimmt hat und jetzt dagegen streikt.....unbeantwortet, schade.

In Streik-Talk : Claus Weselsky zückt bei Anne Will das Grundgesetz - Nachrichten Panorama - DIE WELT steht :
Das Argument, es ginge beim Vorruhestand mit 55 Jahren auch um Flugsicherheit, konterte Will, indem sie auf die Lufthansa-Tochterunternehmen Germanwings und Lufthansa Cargo verwies, in denen es diese Regelungen gar nicht gäbe. Ein berechtigter Einwand, den Schulz nicht weiter kommentierte. Dass die Forderungen der Piloten überzogen sein könnten, ließ er nicht gelten. Frühere Kollegen hätten dafür auf andere Privilegien verzichtet, man habe also bereits dafür gezahlt.

Vielleicht will Schulz sich also nicht noch mehr "abluchsen" lassen... und zeigt deshalb Solidarität...
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.612
513
Ich finde es eigentlich schade dass hier die GDL und VC immer in einem Topf behandelt werden, wo doch die Unternehmenssituation von LH und Bahn so unterschiedlich sind.

In der Runde fehlten definitiv Politik und Unternehmensvertreter, aber all diese haben (wohlweislich?) nicht teilgenommen.

Ich verurteile das Verhalten des GDL Chefs bezüglich der Konkurenz zur EVG aufs schärfste, allerdings muss hat er durchaus auch einige faire Punkte aus der Historie und dem früheren ordnenden Rahmen aus der Enstehung der privaten Bahngesellschaften gehabt.

Die VC die uns hier eher interessiert kam wie immer wenn der GDL Chef mit am Tisch sitzt etwas zu kurz, aber ihre Punkte haben sie schon rübergebracht, leider ohne 'verteidigungsmöglichkeit durch Unternehmensvertreter'. Trotzdem hat der Fernsehzuschauer schon verstanden dass auch die LH mauert.

Vermisst habe ich aber zum Schluss eine Verabredung: ok- dann treffen wir uns mal am Freitag zu Gesprächen unter Herrn Dohnanyi's Leitung. Könnte wetten die VC wäre darauf eingegengen, LH aber am Ende nicht.

Insgesamt fand ich die Vertreter der Gegenseite (wenn man das so bezeichnen will) weniger gut aufgestellt als die Gewerkschaftsvertreter.

Die Journaistinn hatte auch für mich am Anfang einen Punkt, aber den haben die Gewerkschafter dann zunehmend zerlegt und es wurde nichts mehr nachgeschoben.
Dohnanyi würde wohl von LH selbst nicht mehr als Schlichter akzeptiert war mein Gefühl- eher noch von VC.
Der Verbandsvertreter blieb irgendwie Farblos.

Die Runde ging gefühlt 60:40 and die Gewerkschaftsvertreter, wenn man das überhaupt einschätzen kann.

Gruss

Flyglobal
 
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brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.089
178
FRA
VC hat leider auf die zentralen Fragen / Anmerkungen keinerlei Antworten gegeben:

- Streik für zukünftige

- wieso VC nun das bestreikt, was bei LH Cargo Vertrag ist (Eintrittsalter in die ÜV ist 60) und der Kollege Schulz auch dort fliegt......
 

ThomasW

Aktives Mitglied
11.06.2012
218
19
VIE
www.orf.at schreibt Bewegung im Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und Piloten

In den festgefahrenen Tarifkonflikt bei der Lufthansa kommt Bewegung. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) schlug der Lufthansa vor, die gescheiterten Verhandlungen zu einem neuen Vergütungstarifvertrag wiederzubeleben, wie aus einem Brief der Gewerkschaft hervorgeht, welcher der Nachrichtenagentur Reuters heute vorlag.
VC schlug zudem vor, einen Moderator in die Verhandlungen einzubeziehen. Streiks wegen des Tarifvertrags zur Frühpension schloss die Gewerkschaft während der Verhandlungen allerdings nicht aus. Eine Lösung im Vergütungsstreit könnte sich aber positiv auf andere Streitpunkte auswirken, hieß es in dem Brief. Ein Gewerkschaftssprecher sagte, es habe erste Kontakte gegeben.
Die Lufthansa begrüßte den Vorstoß der Gewerkschaft. „Wir freuen uns sehr, dass die Vereinigung Cockpit uns und ihren Mitgliedern signalisiert hat, in moderierte Gespräche zum Vergütungstarifvertrag einzutreten“, sagte ein Sprecher
 

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
In die gestrige Runde hätte ganz dringend unsere Arbeitsministerin, Frau Nahles (SPD) gehört!
 
P

pmeye

Guest
Wer bei einer solch "leichten Befindlichkeit" die Änderung des GG in Betracht zieht hat den Sinn dessen nicht verstanden. Da kann man nur hoffen das die MdBs keine Freunde des "durchregierens" sind.

Gerade die Streiks von LH betreffen ja nur ein absolute Minderheit der Bevölkerung - und für diese Interessen das GG ändern zu wollen ist schon verwegen.

Das ist jetzt aber schon ein wenig "Halten und schlagen" ;)
Kommt der Vorschlag, ein Gesetz zu machen, wird mit dem GG gewedelt. Will man da was ändern, kommt oben zitierte Argumentation.
Was nun? Alles gut, wie es ist? Lieber nix ändern, denn es wird schon ein Jurist erklären, warum jede Änderung tödlich ist?
Quasi ALTERNATIVLOS? ;)
 
P

pmeye

Guest
Ich finde es eigentlich schade dass hier die GDL und VC immer in einem Topf behandelt werden,
Das sehe ich genauso. Einzige Gemeinsamkeit ist eben die Blockade wichtiger Infrastrukturen.
Und dann nehmen sich die beiden nicht zu viel. Das ist eigentlich auch alles was die Öffentlichkeit an diese ganzen Streikereien wirklich interessiert.
Ob die Forderungen berechtigt oder unberechtigt sind ist für mich als Kunden eigentlich zweitrangig.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
GDL vs VC

Aber ist es nicht so; Gleis 1 ist meist wirklich alternativlos für die Reisenden.
Hingegen, wenn ich nicht von Gate 1 fliegen kann, ich einfach von Gate 6 7 od. 8 fliegen kann, und dieses bevorzugt auf Mittel- und Langstrecke?
 
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Reaktionen: Bilbo und peter42

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.551
238
Point Place, Wisconsin
Ich würde vorschlagen bei der Bundeswehr 1.000 Soldaten auszubilden eine Lokomotive zu fahren.
Das kann nicht so schwierig sein, schliesslich geht es nur geradeaus. Die Weichen werden von anderen gestellt. Die Signale ebenfalls.
Dann können die Lokführer so lange streiken, wie Sie es für angemessen halten. In der Zwischenzeit übernimmt die Bundeswehr dann den Zugverkehr.
(Dann haben die endlich mal Ausrüstung, die sich bewegen lässt!).

Win Win!

Reagan hat es ja beim Fluglotsenstreik zu seiner Zeit ähnlich gemacht: US Airforce hat den Dienst übernommen.
 

miles&weg

Erfahrenes Mitglied
05.10.2011
465
19
Ich würde vorschlagen bei der Bundeswehr 1.000 Soldaten auszubilden eine Lokomotive zu fahren.
Das kann nicht so schwierig sein, schliesslich geht es nur geradeaus. Die Weichen werden von anderen gestellt. Die Signale ebenfalls.
Dann können die Lokführer so lange streiken, wie Sie es für angemessen halten. In der Zwischenzeit übernimmt die Bundeswehr dann den Zugverkehr.
(Dann haben die endlich mal Ausrüstung, die sich bewegen lässt!).

Au ja! Und die Eurofighter-Piloten duerfen dann A320 fliegen. (y)
(Dann haben die endlich mal Flugzeuge, die fliegen ... und die Passagiere vielleicht ein etwas anderes Flugerlebnis)
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Würde ja bedeuten, dass es doch nur um noch mehr Gehalt geht für die armen Piloten.

Zumindest ist das ja auch einer der Punkte über den diskutiert wird. Und diesen Satz: "Eine Lösung im Vergütungsstreit könnte sich aber positiv auf andere Streitpunkte auswirken, hieß es in dem Brief." könnte man auch lesen als: Wenn wir schon bis 60 müssen, dann zahlt uns wenigstens mehr Geld. Nun, in die Logik der VC passt es, denn angeblich haben die Piloten seiner Zeit auf Geld verzichtet um die ÜV zu bekommen.

Zumindest ist es wieder eine erste Annäherung der Streithammel (oder muss das in diesem Fall heißen Streithammelinnen?), das ist besser als nix.

Achso: Und die VC rückte damit gerade von der Bedingung eines neuen Angebotes für neue Verhandlungen ab!
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Ich würde vorschlagen bei der Bundeswehr 1.000 Soldaten auszubilden eine Lokomotive zu fahren.
Das kann nicht so schwierig sein, schliesslich geht es nur geradeaus. Die Weichen werden von anderen gestellt. Die Signale ebenfalls.
Dann können die Lokführer so lange streiken, wie Sie es für angemessen halten. In der Zwischenzeit übernimmt die Bundeswehr dann den Zugverkehr.
(Dann haben die endlich mal Ausrüstung, die sich bewegen lässt!).

Win Win!

Reagan hat es ja beim Fluglotsenstreik zu seiner Zeit ähnlich gemacht: US Airforce hat den Dienst übernommen.

Ach was, Ausgangssperre für alle Teile der Bevölkerung, denn dann merkt niemand etwas von dem Streik. Die Mehrheit für eine nötige GG Änderung dafür sollte doch zu beschaffen sein.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.265
1.088
VC hat leider auf die zentralen Fragen / Anmerkungen keinerlei Antworten gegeben:

- Streik für zukünftige

- wieso VC nun das bestreikt, was bei LH Cargo Vertrag ist (Eintrittsalter in die ÜV ist 60) und der Kollege Schulz auch dort fliegt......

Den zweiten Punkt hat er beantwortet.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.265
1.088
Ich finde es eigentlich schade dass hier die GDL und VC immer in einem Topf behandelt werden, wo doch die Unternehmenssituation von LH und Bahn so unterschiedlich sind.

In der Runde fehlten definitiv Politik und Unternehmensvertreter, aber all diese haben (wohlweislich?) nicht teilgenommen.

Ich verurteile das Verhalten des GDL Chefs bezüglich der Konkurenz zur EVG aufs schärfste, allerdings muss hat er durchaus auch einige faire Punkte aus der Historie und dem früheren ordnenden Rahmen aus der Enstehung der privaten Bahngesellschaften gehabt.

Die VC die uns hier eher interessiert kam wie immer wenn der GDL Chef mit am Tisch sitzt etwas zu kurz, aber ihre Punkte haben sie schon rübergebracht, leider ohne 'verteidigungsmöglichkeit durch Unternehmensvertreter'. Trotzdem hat der Fernsehzuschauer schon verstanden dass auch die LH mauert.

Vermisst habe ich aber zum Schluss eine Verabredung: ok- dann treffen wir uns mal am Freitag zu Gesprächen unter Herrn Dohnanyi's Leitung. Könnte wetten die VC wäre darauf eingegengen, LH aber am Ende nicht.

Insgesamt fand ich die Vertreter der Gegenseite (wenn man das so bezeichnen will) weniger gut aufgestellt als die Gewerkschaftsvertreter.

Die Journaistinn hatte auch für mich am Anfang einen Punkt, aber den haben die Gewerkschafter dann zunehmend zerlegt und es wurde nichts mehr nachgeschoben.
Dohnanyi würde wohl von LH selbst nicht mehr als Schlichter akzeptiert war mein Gefühl- eher noch von VC.
Der Verbandsvertreter blieb irgendwie Farblos.

Die Runde ging gefühlt 60:40 and die Gewerkschaftsvertreter, wenn man das überhaupt einschätzen kann.

Gruss

Flyglobal
Es gab ja wohl Kontakte des ARD-Teams mit der LH - Aussage von Frau Will zu den Kosten der Übergangsversorgung - ich schliesse daraus, dass man LH gefragt hat, ob sie kommen und sie abgelehnt haben.
 
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