Informationen und Hilfe zu den Streiks bei LH

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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.298
793
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Die Artikelüberschrift reicht mir eigentlich schon um kurz darauf hinzuweisen, dass Neid und Unverständnis verschiedene Schuhe sind.

Dann solltest Du erst mal lesen, bevor Du einfach ungelesen drauflos polterst...
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg

Weil das Swiss-Zubringerflugzeug ein technisches Problem hat, schafft es ein Vielflieger nicht mehr auf den Anschlussflug nach San Francisco. «Wir wurden gar nicht informiert, sondern einfach auf einen United-Flug via Frankfurt umgebucht», so der Passagier.

«Nur: Wir fliegen so wenig mit US-Airlines wie möglich und schon gar nicht mit United — das Produkt ist einfach so viel schlechter als bei Swiss.» United belegte in den vergangenen Jahren bei den Umfragen unter US-Passagieren regelmässig den letzten Platz der grossen vier Gesellschaften.

«Wir flogen nach einigem hin und her schliesslich über München, dann mit Lufthansa nach Chicago und dann das letzte Stück eine Klasse tiefer mit United», so der Passagier. «Verspätung am Zielort: sechs Stunden.»

Wer so einen verquirlten Mist schreibt: Statt mit einem durchaus soliden Bordprodukt FRA-SFO lieber MUC-ORD-SFO inklusive downgrade - ja ne, is klar... (n)
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Das mit dem Lohnausgleich hatte ich jetzt in der Historie anders gesehen.

Die ÜV wurde irgendwann einmal (und wird immer noch) durch die Arbeitnehmer mitfinanziert, nicht in dem explizit von 100,- auf dem Lohnzettel 10,- abgezogen worden sind, sondern das schon im brutto berücksichtigt wurde. Die Lufthansa bietet ja jetzt nicht an, dass die "Neuen" für den Wegfall der ÜV finanziell kompensiert werden.

Bei Betriebsvereinbarungen habe ich Ahnliches schon gesehen: Eine Leistung entfällt (sozusagen ersatzlos), dafür bekommen die Arbeitnehmer stattdessen dauerhafte Zusatzzahlungen oder eine jährliche Einzahlung für die betriebliche Altersvorsorge.

Ja, das stimmt, die Lufthansa bietet das nicht explizit freiwillig an. Es steht aber die Forderung seitens VC von 10% im Raum und LH hat die nie abgelehnt. Und kürzlich hieß es seitens VC, dass die aktuellen Verhandlungen über den Vergütungstarifvertrag den Weg zu weiteren Einigungen ebnen könnten. Das deutet für mich schon sehr in diese Richtung.
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Ja so was gibt es auch aus meiner Beobachtung.

Ich habe aber Zweifel, dass die LH so etwas wirklich anstrebt, denn ich denke sie wollen einfach Kosten sparen weil sie sich benachteiligt fühlen.

Mein Bauchgefühl sagt mir aber dass der produzierende Betrieb zwar Teuer, aber nicht das Hauptübel ist.

Frage an die die es vielleicht wissen: Wie hoch ist bei der LH Passage der Anteil des Personals nd der Kosten für Das fliegende Personal im Verhältnis zur Gesamtbelegschaft. Gerne auch einen Vergleich mit Germanwings, Swiss, Emirates, Ryanair etc.

Gruss

Flyglobal
Hier nun noch als Nachtrag das Interview, auf das ich mich bezog: Interview zum Tarifstreit bei der Lufthansa: "Lieber Streiks als Milliardenkosten" | tagesschau.de

Darin heißt es: "Schauen wir uns die Personalkosten der Lufthansa an, stellen wir fest, dass die Gruppe der Piloten gerade mal 15 Prozent der Beschäftigten im gesamten Lufthansa-Konzern ausmachen. Sie sind jedoch für bis zu 40 Prozent der Personalkosten verantwortlich."
Ich gehe aber davon aus, dass es sich nur um LH selbst und nicht die LH Group handelt.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.089
178
FRA
Das Thema Gehaltsaufschlag würde vermutlich auch nicht den Effekt bringen. X-% Aufschlag statt 1% Gehalt einbehalten macht den Bock sicher nicht fett. Ich habe es immer so gelesen/gehört, dass eben für zukünftige Piloten eine selbstfinanzierte Lösung angestrebt wird. Die 10% Gehaltsforderung sollen die in den letzten 2 Jahren erbrachten Einbussen (?) ausgleichen. Also quasi so: nix zu Score beigetragen und das dann ausgleichen wollen?! Wen wundert es, dass das Verständnis im Konzern gen "0" geht?
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Das Thema Gehaltsaufschlag würde vermutlich auch nicht den Effekt bringen. X-% Aufschlag statt 1% Gehalt einbehalten macht den Bock sicher nicht fett. ...

Doch, doch das geht schon. Dafür gibt es ausreichend Möglichkeiten das Steuer- und Sozialabgabenfrei zu gestalten. Somit ist das genauso effektiv wie ein niedrigeres Brutto. Der Hauptunterschied ist, dass die Piloten dann das Zinsrisiko selber tragen.

... Die 10% Gehaltsforderung sollen die in den letzten 2 Jahren erbrachten Einbussen (?) ausgleichen. Also quasi so: nix zu Score beigetragen und das dann ausgleichen wollen?! Wen wundert es, dass das Verständnis im Konzern gen "0" geht?

So in etwas lese ich das auch. Allerdings haben die Piloten ja anscheinend auch automatische Erhöhungen im Tarifvertrag. Das würde bedeuten, dass die 10% on Top kämen.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.089
178
FRA
Sie haben eine jährliche 3%-ige Steigerung; ja, diese 10% kämen on top + variablen Anteil.

Und zum anderenThema: wieder was gelernt :)
 

airliner79

Aktives Mitglied
15.06.2011
218
0
EDDP
Sie haben eine jährliche 3%-ige Steigerung; ja, diese 10% kämen on top + variablen Anteil.

Und zum anderenThema: wieder was gelernt :)

Also die 3% sind so nicht ganz korrekt, sondern ein Mittelwert. Korrekt ist aber, dass es eine jährliche Steigerung bis zu einem Höchstbetrag je nach Tätigkeit gibt. Also Einstiegsgehalt + jährliche Steigerungsbeträge bis zum max. möglichen Gehalt als FO und dann wieder weiter in Richtung SFO und Cpt. entsprechend Seniorität usw. Wobei der VTV in seiner ganzen Pracht wohl nur durch Eingeweihte vollkommen verstanden/korrekt gelesen werden kann. Das gilt wohl im Übrigen für fast jedes Tarfivertragswerk ;)
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.089
178
FRA
Stellen die 3% dann die Tabellensteigerung dar, die auch bei anderen Geschäftsfeldern üblich ist?
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Also die 3% sind so nicht ganz korrekt, sondern ein Mittelwert. Korrekt ist aber, dass es eine jährliche Steigerung bis zu einem Höchstbetrag je nach Tätigkeit gibt. Also Einstiegsgehalt + jährliche Steigerungsbeträge bis zum max. möglichen Gehalt als FO und dann wieder weiter in Richtung SFO und Cpt. entsprechend Seniorität usw. Wobei der VTV in seiner ganzen Pracht wohl nur durch Eingeweihte vollkommen verstanden/korrekt gelesen werden kann. Das gilt wohl im Übrigen für fast jedes Tarfivertragswerk ;)

Bedeutet das dann, dass alle Tarifstufen jedes Jahr um ca. 3% steigen, oder kommt man nur jedes Jahr eine Tarifstufe höher und erhält deswegen 3% mehr? Letzteres würde ja bedeuten, dass ein Pilot in der höchsten möglichen Stufe keine Erhöhung mehr hat.
 

FlyByWire

Erfahrenes Mitglied
16.11.2011
1.281
0
Frage an die die es vielleicht wissen: Wie hoch ist bei der LH Passage der Anteil des Personals nd der Kosten für Das fliegende Personal im Verhältnis zur Gesamtbelegschaft. Gerne auch einen Vergleich mit Germanwings, Swiss, Emirates, Ryanair etc.

Im aktuellen Brandeins gab es einen Vergleich (Oktober?, gab es beim Flug mit swiss, ggf. auf brandeins.de auch schon online).

Muss jetzt leider weg und kann nicht recherchieren (die ewige Stadt ruft aus der SEN Lounge ZRH .
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.385
1.307
Bedeutet das dann, dass alle Tarifstufen jedes Jahr um ca. 3% steigen, oder kommt man nur jedes Jahr eine Tarifstufe höher und erhält deswegen 3% mehr? Letzteres würde ja bedeuten, dass ein Pilot in der höchsten möglichen Stufe keine Erhöhung mehr hat.

Jede Stufe erhält einen Prozentsatz mehr, plus man fällt mit fortschreitender Cockpitkarriere die Stufen rauf.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.612
513
Jede Stufe erhält einen Prozentsatz mehr, plus man fällt mit fortschreitender Cockpitkarriere die Stufen rauf.

Das heist also: Wenn man gar nichts macht gibt es 1% auf alle Tabellebnwerte + Tabellensprung nach Senirorität.

Bei den Tarifverhandlungen geht es also nur darum des mehr zu 1% im Jahr zu erhalten.

Wieder was gelernt.

Will auch so was haben im AT und Führungsbereich.

Gruss

Flyglobal

PS: wobei bei und die Gehälter ab AT aufwärts immer um den festen Betrag der höchsten Tarif- und Leistungsstufe auf 40h Basis steigen. Nach IG Metall Tarif.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.089
178
FRA
Im AT Bereich hast Du nix automatisch; und im tariflichen Bereich ist ab einer bestimmten Stufe dann tatsächlich auch mal Schluss mit Automatismus => Endstufe
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.089
178
FRA
Ups, stimmt, da gibt es ja quasi keine Endstufe, lediglich der Steigerungsbetrag wird nach X-Jahren niedriger.
 

SkyIsTheLimit

Erfahrenes Mitglied
10.01.2013
1.013
48
BER

Liebe(r) ek046,
wir haben mittlerweile verstanden, dass du Beschäftigungsverhältnisse und Strukturen, die möglichst nah an das Modell Öffentlicher Dienst angelehnt sind favorisierst.
In dieser Hinsicht scheint für dich die "alte" Lufthansa das Idealbild eines guten Arbeitgebers gewesen zu sein. Das Problem hierbei ist, dass solche Unternehmen sobald sie im Wettbewerb stehen sich 1. entweder radikal ändern müssen oder 2. mit wehenden Fahnen untergehen. Franz hat (bei allen Fehlern die er gemacht hat) ersteres angestoßen und versuchte die Unternehmenskultur den Marktgegebenheiten anzupassen. Die Vogel-Strauß-Politik der Piloten zeigt, dass dies vermutlich nicht geklappt hat. Man kann der LH nur wünschen, dass Spohr sich durchsetzt und SCORE durchzieht. Ansonsten war es das bald mit LH in der jetzigen Form und ich habe keine Lust, dass mal wieder ein "systemrelevanter" Großkonzern mit Steuergeldern gestützt werden muss.
P.S. Wo das von dir favorisierte Beamten-Wirtschaftssystem mit lauter "guten" Arbeitgebern hinführt, kann man wunderbar am Beispiel Griechenland beobachten.
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.298
793
Liebe(r) ek046,
wir haben mittlerweile verstanden, dass du Beschäftigungsverhältnisse und Strukturen, die möglichst nah an das Modell Öffentlicher Dienst angelehnt sind favorisierst.
In dieser Hinsicht scheint für dich die "alte" Lufthansa das Idealbild eines guten Arbeitgebers gewesen zu sein. Das Problem hierbei ist, dass solche Unternehmen sobald sie im Wettbewerb stehen sich 1. entweder radikal ändern müssen oder 2. mit wehenden Fahnen untergehen. Franz hat (bei allen Fehlern die er gemacht hat) ersteres angestoßen und versuchte die Unternehmenskultur den Marktgegebenheiten anzupassen. Die Vogel-Strauß-Politik der Piloten zeigt, dass dies vermutlich nicht geklappt hat. Man kann der LH nur wünschen, dass Spohr sich durchsetzt und SCORE durchzieht. Ansonsten war es das bald mit LH in der jetzigen Form und ich habe keine Lust, dass mal wieder ein "systemrelevanter" Großkonzern mit Steuergeldern gestützt werden muss.
P.S. Wo das von dir favorisierte Beamten-Wirtschaftssystem mit lauter "guten" Arbeitgebern hinführt, kann man wunderbar am Beispiel Griechenland beobachten.

Wohl auch neidisch :p

Da einige hier permanent ihre arbeitgeberkonforme Ablehnung, bzw. manchmal auch ihren (versteckten) Neid gegenüber dem Besserverdienenden zum Besten geben oder aber zum Klientel der Ausbeuter gehören, steht es mir - wie überhaupt in unserer Demokratie - auch absolut zu Aufklärungsarbeit zu betreiben und immer wieder dazu anzuregen nicht immer nur die eine oder andere Seite zu betrachten, sondern alle Beteiligten Seiten. Einfach nur die Aussage zu fällen "So muss das sein damit man Wettbewerbsfähig bleibt" erachte ich als "ich mache es mir schön einfach". Das Gesamtkonstrukt Wirtschaft, Politik, Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist zu einem höchstkomplizierten Konstrukt "mutiert".

Wenn Du keine Lust hast, dass ein "systemrelevanter Großkonzern mit Steuergeldern gestützt werden muss", dann musst Du auch schlichtweg damit leben, dass eben diese Arbeitnehmer eines solchen Konzerns - da sie keine Beamte mehr sind, sondern eben entsprechend normale Arbeitnehmer mit allen Rechten - genau so mal die Nase voll haben, wie eben jemand aus der Auto- oder Metallbranche auch, und das mit allen Folgen die daraus resultieren. Ob nun deswegen nur 1 Kunde (Automobil, weil er sein Auto 4 Wochen später bekommt), oder aber 100.000 Kunden (Luftfahrt / Bahn) leiden, kann - UND MUSS! - dem Arbeitnehmer im Prinzip völlig egal sein. Er ist genau so ein Arbeitnehmer mit Rechten wie Andere auch. Darüber solltest Du ggf. mal nachdenken :)

So denn, weiter im Takt mit der anregenden Diskussion ;)
 
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SkyIsTheLimit

Erfahrenes Mitglied
10.01.2013
1.013
48
BER
Wohl auch neidisch :p

Zu Neid besteht keinerlei Grund. Daher nein.
So denn, weiter im Takt mit der anregenden Diskussion ;)

Gerne.

Vielleicht kommt meine "arbeitgeberkonforme" Haltung daher, dass ich selbst Unternehmer bin und weiss wie schwer und langwierig es ist, (notwendige) personelle Veränderungen herbei zu führen. Und ich weiss auch, dass wenn man dies unterlässt langfristig alle den kürzeren ziehen. Niemand spart gerne, niemand streicht gerne Privilegien und dennoch ist es manchmal notwendig. Das hat nichts mit Ausbeutung oder ähnlichen zu tun sondern ist manchmal betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. Sei es weil sich Produkte ändern, Technologien oder eben das Marktumfeld. Die Anpassungsnotwendigkeit zeigt sich übrigens hier ganz gut:


European Carriers Announce Plans to Cut Thousands of Jobs by 2015 | Story
 
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Ilja Schulz meinte:
Den Arbeitgebern geht es doch nicht um mehr Solidarität der Arbeitnehmer, sondern schlicht um das Brechen der Macht von kleineren Gewerkschaften.

Da hat er gut aufgepasst, der Herr Schulz. Denn hätten GDL und VC den (Streik-)Bogen nicht überspannt, wäre es gar nicht erst soweit gekommen.

Quelle: Vereinigung Cockpit e.V. :
 
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