Jeju Air 2216 crasht im Landeanflug

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marcus67

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17.01.2015
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Jeju bzw. die Leasingfirma hätte beim Übergang 2017 die Gelegenheit gehabt, die alternative Stromversorgung für die Black Box per Kit nachzurüsten, vermutlich aus Profitgier ist es aber leider unterbleiben.
Das hätte keine Gesellschaft gemacht, wenn es nicht vorgeschrieben ist.

Das rettet unmittelbar kein Leben und es passiert selbst wenn es einen Unfall gibt extrem selten, dass die Stromversorgung zusammenbricht.

Selbst direkt sicherheitsrelevante Systeme wie fuel tank inerting systems werden erst nachgerüstet, wenn sie fest vorgeschrieben sind.
 
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01.06.2018
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und es passiert selbst wenn es einen Unfall gibt extrem selten, dass die Stromversorgung zusammenbricht.
und selbst wenn die Black Boxes selbst noch eine alternative Stromversorgung haben, wenn die Flugzeugsysteme ausfallen senden sie auch keine Daten mehr, die es aufzuzeichnen gäbe.
Was wiederum recht oft passiert. Auch bei MH370 erwarte ich da die große Enttäuschung, sollten wir Wrack und Black Boxes jemals finden.

vermutlich aus Profitgier ist es aber leider unterbleiben.
Nun gut, Geld sparen ist immer ein Aspekt entgegen anderslautenden Beteuerungen, aber hier ist es wirklich eine Risikoabwägung. Niemand will mehr Batterien an Bord haben als unbedingt notwendig.

Bin gespannt, was das Feuer in Gimhae ausgelöst hat (z.B. die APU Batterie)...
 
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marcus67

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17.01.2015
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und selbst wenn die Black Boxes selbst noch eine alternative Stromversorgung haben, wenn die Flugzeugsysteme ausfallen senden sie auch keine Daten mehr, die es aufzuzeichnen gäbe.
Derzeit vorgeschrieben (für neue Flugzeuge) und verfügbar sind Backupsysteme für den CVR.

FDR ist extrem komplex, da ja hunderte Sensoren mit Strom versorgt werden und funktionieren müssen. Dazu gibt es auch noch keine NPRMs. - Diskutiert wird es allerdings.
 

Tiefflieger

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05.11.2010
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Nun, zumindest die Aufzeichnung der Gespräche der Piloten würde schon weiterhelfen. Dies würde wohl kaum viel Energie in Anspruch nehmen.
 
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FCL

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02.04.2020
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Folgendes bitte nicht gleich auf die Goldwaage legen... aber... ein iPad
schleppen viele Piloten heute eh schon mit... und im Auto nutzen Leute
ja auch oft ein Handy am Rückspiegel als ein Art einfachen FDR+CVR...
 

Volume

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01.06.2018
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Ich denke der Zustand des EFB (Electronic Flight Bag, Neudeutsch für iPäd) und der Handys der Piloten in Muan erlaubt nicht mehr wirklich Daten auszulesen...

Dies würde wohl kaum viel Energie in Anspruch nehmen.
Aber genug Energie (in der Batterie) um im Zweifelsfall ein Feuer auszulösen.

Bin gespannt, was das Feuer in Gimhae ausgelöst hat (z.B. die APU Batterie)...
Letzte Meldungen gehen in Richtung Powerbank im Passagiergepäck... q.e.d.

Nun, zumindest die Aufzeichnung der Gespräche der Piloten würde schon weiterhelfen.
Klar, das ist zutiefst bedauerlich, dass die nicht mehr zur Verfügung stehen.
Wobei die Piloten vermutlich so beschäftigt waren, dass sie gar nicht zu viel gesagt haben. Viel Zeit zur Situationsanalyse hatten sie ja nicht.
 

Tupolew

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27.09.2012
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Beim diesem Cockpit Foto bin ich mir da nicht so sicher wie du.
Sorry, aber jetzt wirds doch ein bisschen abstrakt... das der CVR so früh vor einem Unfall ausfällt ist schon eher etwas spezielles. Das dabei dann das Flugzeug so gecrashed ist, dass man evtl stattdessen noch ein iPad auslesen könnte, ist aber dann noch eine ganze Ecke spezieller. Wie oft soll sich die Kombination CVR keine Daten + iPad hat Daten denn in Zukunft wiederholen? Alle 50 Jahre mal? Deswegen ist das erwähnte zusätzliche Brandrisiko ja genau der richtige Einwand, weil vermutlich vorher schon x iPads in Cockpits zu rauchen anfangen bevor sich dieses eine Szenario wiederholt
 

FCL

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02.04.2020
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Wenn das iPad eh schon dabei ist, dann hat man das zusätzliche
Brandrisiko eh schon akzeptiert. Und wenn es dann einen Crash
auch noch übersteht, dann ist es ja vielleicht doch was wert.

Wie gesagt – nicht mit der Goldwaage...
 

Volume

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01.06.2018
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Sorry, aber jetzt wirds doch ein bisschen abstrakt... das der CVR so früh vor einem Unfall ausfällt ist schon eher etwas spezielles.
Das ist völlig normal für ein Flugzeug dessen Elektrik ausfällt und auch in der Vergangenheit schon öffter passiert.

Wie gesagt – nicht mit der Goldwaage...
Nein, nein, schon OK. Die Idee ist nicht völlig abwegig, zumal die EFB ja auch beim Piloten verbleibt, es also wenig Probleme mit Privacy gibt.
Die Frage ist bei wie vielen Unfällen das wirklich etwas nützt, aber OK, wenn es praktisch nichts kostet, warum nicht.

Viel interessanter wäre es eine Videoaufzeichnung des Cockpits zu haben, aber das ist natürlich ein größeres Privacyproblem.
Ich denke in dem Fall waren die Piloten so beschäftigt, dass da mehr zu hören als zu sehen ist.

Die Problematik der Umkehrkurve nach Motorausfall/Leistungsverlust ist natürlich aus der einmotorigen Fliegerei sehr gut bekannt und auch ohne black boxes eigentlich gut verstanden (von den Unfallermittlern mehr als von den Piloten...). Es ist eigentlich kein großes Mysterium was da passiert ist, das passiert jedes Jahr gut zweistellig weltweit, allenfalls Details wären interessant (z.B. zu welchem Zeitpunkt und mit welchen Überlegungen wurde entschieden die Klappen voll einzufahren). Aber auch da wäre gut möglich, dass ausser dem "Flaps up" Kommando des Captains nichts auf dem CVR ist, der Entscheidungsprozell komplett im Kopf des PF stattgefunden hat.
Normalerweise ist eher das Problem, dass das Flugzeug zu langsam wird, und dann in der Umkehrkurve abkippt. Hier hatten sie genug Geschwindigkeit, aber halt am Ende zu viel am Anfang der Piste. So Szenarien werden aber nun mal in der Verkehrsfliegerei nicht geübt, da verschätzt man sich halt beim allerersten Mal leicht, wann man die Kurve einleiten muss um genau an der Schwelle mit der richtigen Energie anzukommen.
Den hohen Unfallzahlen zum Trotz ist die Umkehrkurve bis heute nicht Teil des Ausbildungsprogramms. Vielleicht zu Recht, weil die Zahl der Unfälle in der Ausbildung sicher auch nicht Null wäre. Geübt wird nur der Motorausfall über dem Platz auf Platzrundenhöhe, dabei lernt man allerdings die Kurven so zu legen, dass es am Ende genau zur Piste passt. Aber in dem Fall sieht man halt die Piste auch die ganze Zeit, hier hatten sie sie ja im Rücken. Bis sie die Piste in Sicht hatten und ein Gefühl dafür wie eine 737 gleitet, gab es keinen Spielraum für Korrekturen mehr.
Ich denke, das Szenario lässt sich auch im Simulator gut genug rekonstruieren. Und nur wenn die Entscheidungsfindung tatsächlich mit Diskussion gelaufen ist, würde der CVR helfen.
Gerade nach so Notlandungen wie mit dem Ural Airbus in Novosibirsk oder der Austrian Fokker in München müsste man auch mal überlegen ob die Fixierung auf die Landebahn wirklich eine gute Idee ist, oder eine Notlandung im Reisfeld zielführender... Bei solchen Überlegungen helfen die Recorder ohnehin kaum.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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FRA
Viel interessanter wäre es eine Videoaufzeichnung des Cockpits zu haben, aber das ist natürlich ein größeres Privacyproblem.
Was völlig absurd ist. Supermarktkassen, wo es höchstens um ein paar tausend EUR geht, werden videoüberwacht, aber ein Pilotenarbeitsplatz, wo es um Millionen EUR und ggf. hunderte Menschenleben geht, kann plötzlich nicht überwacht werden?

Aufgezeichnet zu werden muss einfach Teil des Jobs sein, genau wie der vom Piloten zu erledigende Papierkram ist.