Das ist doch falsch! Betriebswirtschaftlich macht jede Annahme einer Zahlung per Karte Sinn, wenn die zu entrichtende Gebühr für die Kartenzahlung plus Einkaufspreis für das Verkaufsgut niedriger ist als der erzielte Umsatz (Verkaufspreis). Wenn also beispielsweise ein Kiosk-Betreiber eine Flasche Bier für 1,50 EUR anbietet, die er zuvor im Großhandel für 75 Cent eingekauft hat, und die Kartenzahlung bei 1,50 EUR Verkaufspreis ihn sagen wir 35 Cent Gebühren kosten würde, dann wäre es immer noch ein sinnvolles Geschäft für ihn, denn er erzielt er immer noch einen positiven Deckungsbeitrag von in diesem Beispiel 40 Cent, die zu seinem Gewinn beitragen.
Dass er sich ärgern mag, weil er bei Barzahlung 35 Cent mehr Gewinn gemacht hätte, steht dem ja nicht entgegen. De facto schaden sich Verkäufer, die wegen Mindestumsatz für Kartenzahlung ein Geschäft ablehnen, nur selbst, und zeigen dass sie von betriebswirtschaftlichem Denken keinerlei Ahnung haben. Denn de facto dürften so gut wie alle Verkäufe selbst bei Niedrigpreisen unterhalb der in Deutschland oft geforderten, üblichen Mindestumsatz-Grenze 10,- EUR trotz Kartenzahlungsgebühren noch einen positiven Deckungsbeitrag leisten.
Egal ob es um eine Portion Pommes für 2,- EUR geht, oder eine Schachtel Zigaretten für 7,- EUR, oder ein Crépes am Stand für 3,- EUR.
Die oft gehörte Aussage "unter 10,- EUR lohnt sich das für uns wegen den Kartenzahlungsgebühren nicht", ist also hanebüchender Unsinn und falsch, gerade unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten, nach denen ein Händler doch eigentlich handeln müsste.
Eine andere Variante lautet "das Terminal kostet uns jeden Monat eine hohe Gebühr, daher lohnt sich das für uns nur bei Beträgen über 10,- EUR", die ebenso Schwachsinn ist, denn wenn das Terminal eh schon da ist und bezahlt werden muss, ist es sogar förderlich im Sinne einer Wirtschaftlichkeit, wenn möglichst viele darüber zahlen, da damit der Stückpreis je Zahlung sinkt und sich somit das Vorhalten des Terminals "mehr lohnt".