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Es gibt unbestritten auch einfach kulturelle Unterschiede, klar. Wenn es aber neben der Girocard noch weitere, für die Händler ähnlich attraktive oder sogar noch attraktivere Kartenzahlungsmöglichkeiten gäbe, trüge das sicherlich auch zu einer insgesamt steigenden Kartenakzeptanz bei. Es gibt aber eben in Deutschland faktisch nur eine "schaumgebremste" Konkurrenzsituation: Mastercard/Visa wollen die Gebühren nicht senken; Girocard wird sie gewiss nicht von sich aus erhöhen. Ergo keine echte Konkurrenz aufgrund zu großer Preisunterschiede und aus Sicht vieler Händler nicht vorhandener oder zu vernachlässigender Vorteile der Kreditkartenakzeptanz. Wären die Kosten und sonstigen Konditionen der Kreditkartenakzeptanz aus Händlersicht äquivalent, spräche für die meisten "Girocard only"-Händler sicherlich nichts dagegen, zusätzlich auch Kreditkarten zu akzeptieren.Allerdings ist eben auch die Akzeptanz der Girocard in DE wesentlich schlechter als die der beliebtesten Debit Systemen in anderen Ländern.
Außerdem: Derart günstig wie Maestro/Vpay in den Niederlanden ist die Girocard für die Händler in Deutschland nun auch wieder nicht. Das könnte erklären, weshalb diese Zahlungsoption in den Niederlanden noch stärker verbreitet ist als in Deutschland die Girocard, und das auch ohne Mindestumsatz. Aber es sind eben auch die Kosten, die dazu führen, dass die Niederlande bei der Kreditkartenakzeptanz nicht besser aufgestellt sind als Deutschland.
Kennst du die Gebührenstruktur in den anderen Ländern? Wenn die "Standard-Bankkarte" mangels Alternative eine Debitkarte von Visa oder Mastercard ist, wird im Handel natürlich auch Visa und Mastercard akzeptiert, denn "günstiger" geht es dann sowieso nicht.Sei es Visa/MC Debit oder eben teils Maestro/Dankort etc.
Sind die Gebühren der Dankort ähnlich niedrig wie bei Maestro/Vpay in den Niederlanden, oder doch eher vergleichbar mit Mastercard/Visa? Letzteres würde erklären, warum in Dänemark auch Kreditkarten weit verbreitet akzeptiert werden, wenn sie doch ohnehin nicht wesentlich teurer sind als das nationale Scheme.
Meine Hypothese bleibt: In Deutschland und den Niederlanden gibt es mit Girocard bzw. Maestro/Vpay Schemes, die aus Sicht vieler Händler offenbar deutlich günstiger als die Kreditkarten-Schemes sind. Zu hinterfragen wäre, ob bspw. in Dänemark, Frankreich oder der Schweiz die nationalen Schemes ähnlich "teuer" wie die Kreditkarten sind, sodass beide nebeneinander gleichermaßen akzeptiert werden.Zudem gibt es in DE( und NL ) sehr oft Girocard Only (maestro) was es in Ländern wie AT oder auch Frankreich oder Dänemark eben so gut wie gar nicht bis sehr selten gibt.
Naja, wenn ich da hier so Dinge wie "Buchungspostengebühren" etc. lese, kann ich mir vorstellen, dass mancher Händler einfach nicht sonderlich attraktive Konditionen von seiner Bank gewährt bekommt und mit der Einführung eines Mindestumsatzes versucht, solche Gebühren bei Kleinbeträgen zu vermeiden. Auch in dieser Hinsicht wäre es eben wünschenswert, wenn es mehr Konkurrenz von den Kreditkartenunternehmen geben würde, die auch bei kleineren Beträgen vielleicht attraktivere Konditionen bieten könnten. Leider disqualifizieren die sich aber von vorn herein mit ihren insgesamt nach wie vor zu hohen Gebühren. Ergo keine Konkurrenz. Ergo kein Druck auf die deutschen Banken mit der Girocard, bspw. bei den Buchungspostengebühren nachzubessern. Ergo bleibt es eben bei Mindestumsatz bzw. Nichtakzeptanz. Ich sehe den "Schwarzen Peter" da nicht ausschließlich auf Seiten der deutschen Banken. Mastercard und Visa hätten es sicherlich in der Hand, da für Konkurrenz und Druck zu sorgen mit in der Folge insgesamt weiter steigender Kartenakzeptanz. Wollen sie aber offenbar nicht.Zudem heißt es immer Girocard ist SO günstig trotzdem gibt es wohl kaum ein Land in der EU wo man so oft Mindestumsätze antrifft wie in DE. In Spanien mit Visa und MC Debit als Standard gibt es diese so gut wie gar nicht.