FR: Laudamotion - Geburt einer neuen Airline

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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
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BRU
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Du vergisst, dass bei Lauda (fast) keine Österreicher in der Kabine arbeiten. Die Mitarbeiter kommen aus der Slowakei und Ungarn. Aus deren Sicht ist der Lohn in Ordnung und daher findet Lauda auch Mitarbeiter zu dem Preis. Guck mal nach Bratislava und wie viel Mitarbeiter dort in der Finance oder dem Controlling eines DAX Konzerns verdienen. Auch nicht wesentlich mehr.

Wenn ein Automobilzulieferer Jobs nach CEE verlegt ist es ok, aber in der Luftfahrt ist das gleiche böse? Das es keine Mindestlöhne in Österreich gibt, ist nicht Ryanairs Schuld.

Ich gebe Dir insofern recht, dass nichts dagegen einzuwenden ist, dass eine Airline dem Personal an der Basis in Budapest ungarische Gehälter zahlt. Sofern es dort stationiert ist und auch entsprechend niedrige Lebenskosten hat.

Nur einem offiziell in Wien stationierten Personal Gehälter zu zahlen, von denen man in VIE nicht leben kann, ist dann doch fragwürdiger. Sicher nicht illegal (wenn es für die Angestellten in Ordnung ist, weil sie ja in Wirklichkeit in der Slowakei oder Ungarn leben), aber halt eine der „Grauzonen“.

Wenn sie slowakisches / ungarisches Personal mit slowakischen / ungarischen Gehältern wollen, dann können sie ja ab Bratislava oder Budapest fliegen.
 

Flo86

Erfahrenes Mitglied
24.06.2017
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967
VIE
Ich finde das auch nicht okay, so kritisch ich normalerweise bei Gewerkschaften bin, hier gebe ich ihnen Recht. Welcher normale Mensch kann in Österreich von 1000€ brutto leben? Die Mindestsicherung sind ja schon 900€. Working poor nennt man das und das sollte man verhindern wo geht. Dann fliegt der Polterabend halt nicht um 10€ nach Malle!
 

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
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Die ganzen OE-Flüge wurden übrigens noch gestern kurz nach der Ankündigung, dass OE/VIE geschlossen wird, fix auf Boeing 737-800 OE opb Ryanair umgestellt...

Ryanair wird also auch zukünftig von "auswärts" nach VIE fliegen... so ganz unlukrativ kann der Wiener Markt also gar nicht sein...
 
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juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
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FRA
Würdet ihr den Rückzug aus VIE als Sieg von OS/WIZZ/IAG bezeichnen? Oder geht es mit der echten FR gar noch härter weiter?
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.318
9.144
BRU
Würdet ihr den Rückzug aus VIE als Sieg von OS/WIZZ/IAG bezeichnen? Oder geht es mit der echten FR gar noch härter weiter?

Ich würde eher davon ausgehen, dass FR und/oder irgendeine der FR-Töchter kommt. Wie viel davon mit Basis in VIE und wie viel aus Basen im Ausland bzw. ob auf allen von OE angebotenen Strecken, sei mal dahingestellt. Aber dass sich FR aus VIE mehr oder weniger zurückzieht, glaube ich nicht.

Zumal FR in Wien OE doch schon vor Corona loswerden wollte (da Verluste), und jetzt halt die Chance genutzt hat.
 
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sinochess

Aktives Mitglied
28.10.2012
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Es wird für Ryanair/Laudamotion nichts ändern. Es sind sowieso zuviel Piloten/Flugbegleiter am Markt und bei Ryanair selbst da. Der Vorteil eines Konzerns ist, dass man Personen hin- und herschieben kann.

Solange die Gäste weiter fliegen wollen, werden wir kein Unterschied zu früher merken, egal mit welchem Personal.
 
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Flo86

Erfahrenes Mitglied
24.06.2017
1.284
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VIE
Ich würde weder OS noch IAG als Gewinner bezeichnen. Der Gewinner in Wien imho ist Wizz, die haben sich still und heimlich durchgesetzt. Ryanair hat sich der ungeliebten Laudamotion entledigt und nun endlich die Slots zur Mutter transferiert. Dieses Experiment hab ich sowieso nie verstanden, Airbus statt Boeing, andere Marke usw... Ich würde vermuten nach Corona bleiben die 3 großen am Flughafen AUA, Wizz, FR...
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
4.049
191
MUC
Dieses Experiment hab ich sowieso nie verstanden, Airbus statt Boeing, andere Marke usw...

Nun, FR hatte in einer Zeit des Wachstums und der riesigen Backlogs in den Orderbüchern der Flugzeughersteller einfach und bestimmt auch recht günstig Slots und Flugzeuge bekommen, zudem gab's in Person von Andreas Nikolaus einen willigen Partner, dem Arbeitnehmerrechte ebenso fremd waren. Auf Dauer war OE ohnehin nicht angelegt und wurde ja schnell mehr und mehr in FR integriert.

Jetzt, ohne Wachstum und mit viel zu vielen (Boeing-)Flugzeugen am Markt, ist eben Zeit, den Stecker zu ziehen. Und wenn man dann, aus Sicht von FR, auch noch den Gewerkschaften die Schuld geben kann, hat sich das gleich doppelt gelohnt...
 

Femminello

Erfahrenes Mitglied
08.05.2012
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Es läuft doch in jeder Branche so, dass man ins günstigere Ausland "outsourced".
Wer das bei Airlines groß anprangert, der darf auch so manches andere Produkt nicht mehr kaufen. Eigentlich fast jedes.

Der Gewinner hier ist übrigens Wizz - also auch jemand mit osteruropäischem Personal und deren Löhnen.
 
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qwertpoiuz

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30.04.2013
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Der Vergleich hinkt ein bisschen, hier wollte man (jedenfalls offiziell) nicht outsourcen, sondern Personal in AT zu osteuropäischen (man verzeihe mir die Verallgemeinerung, ist nicht böse gemeint) Löhnen beschäftigen. Ist das Personal in einem Land mit niedrigerem Lohnniveau beheimatet und stationiert, sieht das anders aus. Dass zufällig ein guter Teil des Personals nach AT einpendelt, kann kein Grund für Lohndumping sein und darf nicht die Standards festlegen. Wäre so ein KV durchgegangen, kämen bald die nächsten Branchen daher, um Löhne zu senken. Die Gastronomentöchter wollen trotz Krise Z3 fahren. ;)
FR sucht übrigens laut Bericht im Standard schon seit 13.05. Airbus Piloten.

https://www.derstandard.at/story/20...eber-einer-woche-ersatzpersonal-fuer-lauda-in

Sieht aus, als hätten sie selber nicht an ihren KV geglaubt. Oder es war einfach ein blöder Zufall.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
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6.763
Sieht aus, als hätten sie selber nicht an ihren KV geglaubt. Oder es war einfach ein blöder Zufall.
Stellenanzeigen kosten nicht viel, unbesetzte Personalstellen hingegen schon. Es ist durchaus üblich, eine Stelle auszuschreiben noch bevor die Entscheidung einer (Nach)Besetzung überhaupt gefallen ist. Bei entsprechend vielen Rückmeldungen kann eine Ausschreibung auch die Entscheidung beeinflussen.
 

qwertpoiuz

Erfahrenes Mitglied
30.04.2013
605
2
Stellenanzeigen kosten nicht viel, unbesetzte Personalstellen hingegen schon. Es ist durchaus üblich, eine Stelle auszuschreiben noch bevor die Entscheidung einer (Nach)Besetzung überhaupt gefallen ist. Bei entsprechend vielen Rückmeldungen kann eine Ausschreibung auch die Entscheidung beeinflussen.
Das stimmt alles, wenn der Laden brummt. Dass FR dringend Piloten braucht, ist in der aktuellen Situation nicht arg wahrscheinlich. MOL hat seit dem OE KV ständig quergeschossen, plötzlich wurde der KV nicht mehr anerkannt, jetzt ist einfach ein günstiger Zeitpunkt gekommen, sich des unbeliebten Klotzes am Bein mehr oder weniger elegant zu entledigen und der Gewerkschaft den schwarzen Peter zuzuschieben. FR rasselte doch schon seit längerem mit den Ketten Richtung VIE, es war nur eine Frage der Zeit.
 

Femminello

Erfahrenes Mitglied
08.05.2012
7.264
2.768
Der Vergleich hinkt ein bisschen, hier wollte man (jedenfalls offiziell) nicht outsourcen, sondern Personal in AT zu osteuropäischen (man verzeihe mir die Verallgemeinerung, ist nicht böse gemeint) Löhnen beschäftigen. Ist das Personal in einem Land mit niedrigerem Lohnniveau beheimatet und stationiert, sieht das anders aus. Dass zufällig ein guter Teil des Personals nach AT einpendelt, kann kein Grund für Lohndumping sein und darf nicht die Standards festlegen. Wäre so ein KV durchgegangen, kämen bald die nächsten Branchen daher, um Löhne zu senken. Die Gastronomentöchter wollen trotz Krise Z3 fahren. ;)
FR sucht übrigens laut Bericht im Standard schon seit 13.05. Airbus Piloten.

https://www.derstandard.at/story/20...eber-einer-woche-ersatzpersonal-fuer-lauda-in

Sieht aus, als hätten sie selber nicht an ihren KV geglaubt. Oder es war einfach ein blöder Zufall.

OK - aber blöde Frage, hat Österreich keinen Mindestlohn?
Wenn nicht, dann ist die Sache ja klar... wenn schon, dann WTF!?
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
14.748
10.793
CPT / DTM
Warum sollte man in Deutschland Kurzarbeitergeld beziehen können, wenn man einen Vertrag mit einer irischen Arbeiterüberlassung hat????

Ist da nicht Irland zuständig?
 

Martin.Berlin

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
808
585
TXL
Kurzarbeit wird jeweils für einen Betrieb angemeldet, nicht für eine Gesellschaft (kann aber sein, daß eine Gesellschaft nur einen Betrieb hat). Die Frage ist halt ob Laudamotion im Sinne des Arbeitsrechtes einen Betrieb in DUS oder STR hat. Falls dem so ist, können diese Betriebe auch Kurzarbeit anmelden.
MB
 

Fleric

Reguläres Mitglied
22.08.2018
96
30
https://www.austrianaviation.net/detail/deutschland-arbeitsamt-lehnt-lauda-kurzarbeit-ab/
Lauda hat kein Geld, um die Mai-Gehälter zu bezahlen. Ab wann muss ein Unternehmen eigentlich Insolvenz anmelden? Die Zahlungsunfähigkeit wird vom Management ja bestätigt.
Hinter vorgehaltener Hand sehen einige auch darin den Grund warum OE so fluchtartig seine Flieger aus VIE abzieht. Bis Donnerstagabend läuft die von der Geschäftsführung verlängerte Frist, dass die Gewerkschaft den offerierten "Kollektivvertrag" akzeptiert. Nachdem man nicht davon ausgeht, dass dieser angenommen wird, bringt man bereits jetzt alle Flieger in Sicherheit um nicht anschließend durch eine etwaige Pfändung nach möglicher Insolvenzerklärung Flugzeuge zu verlieren.
 

Albatros

Aktives Mitglied
10.05.2020
155
26
VIE, NCE, SDJ
O'Leary selbst gibt sich zunehmend genervt, von den Problemen rund um die österreichische Tochter. Derartiges wolle er nie wieder erleben "Lauda wird die letzte Fluggesellschaft sein, die wir erworben haben."
Es hat ihn aber auch niemand gezwungen diese zu kaufen. Ihm geht es doch nurmehr darum jede Art von Lohndumping durchzusetzen, egal wo auch immer. Was hat er sich denn vorgestellt, etwa daß die Gewerkschaften in Österreich und Deutschland tatenlos zusehen wie er den Markt immer mehr aushöhlt, nur damit er sich auf Kosten des Personals und dessen Lebensqualität eine goldene Nase verdient?! Der Abzug aus VIE mag durchaus bereits vorprogrammiert gewesen sein, aber so wie er sich das vorstellt wird er überall mit den Gewerkschaften und Personalvertretungen massive Probleme bekommen. Wenn es ihm also im VIE nicht mehr paßt, dann soll er sich doch etwa 55 km weiter östlich im BTS breit machen, vielleicht reagiert man dort auf seine Lohnvorstellungen etwas weniger ablehnend, was ich aber nicht hoffen will. Ich kann nur jedem raten diesen Dreckskerl einfach zu boykottieren!
 
Zuletzt bearbeitet:

sehammer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2011
7.299
1.985
LOWW / LOWG / LOGI / LOXZ / LOKW
Hinter vorgehaltener Hand sehen einige auch darin den Grund warum OE so fluchtartig seine Flieger aus VIE abzieht. Bis Donnerstagabend läuft die von der Geschäftsführung verlängerte Frist, dass die Gewerkschaft den offerierten "Kollektivvertrag" akzeptiert. Nachdem man nicht davon ausgeht, dass dieser angenommen wird, bringt man bereits jetzt alle Flieger in Sicherheit um nicht anschließend durch eine etwaige Pfändung nach möglicher Insolvenzerklärung Flugzeuge zu verlieren.
Die Vögel gehören nicht einmal OE, sondern sind geleased, die kann man nicht "einfach so" pfänden. Mussten auch die isländischen (?) Behörden im Zuge der AB-Pleite lernen.
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.809
Hamburg
Es hat ihn aber auch niemand gezwungen diese zu kaufen. Ihm geht es doch nurmehr darum jede Art von Lohndumping durchzusetzen, egal wo auch immer.

Vielleicht versucht MOL noch einmal mit Kinderarbeit die Lohnkosten an Bord seiner Flieger zu senken. Hat sich ja in früheren Jahrhunderten als Ausbeutung gut bewährt. Die brauchen nur eine alte Decke zum schlafen und etwas billigen Junkfood zu essen. Sie haben weniger Gewicht und sparen Kerosin.