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Hamburger Abendblatt 28.01.2017 Seite 11:
Vier Euro für einen halben Liter aus der Leitung, 11,50 Euro für eine Flasche Mineralwasser – der große Überblick.
Hamburg. In Hamburg wird derzeit eine Wasserschlacht ausgetragen. Ausgelöst hat sie Schauspieler Til Schweiger, der in seinem Restaurant Barefoot Leitungswasser für 4,20 Euro pro Liter verkauft. Seine Begründung: Das Wasser aus der Leitung werde gefiltert und dadurch veredelt. Jetzt diskutieren die Hamburger: Darf man für Wasser aus dem Hahn Geld verlangen oder sollte man es kostenlos anbieten? Muss die Herkunft des Wassers offengelegt werden? Und wie sieht es in Hamburger Restaurants mit den Preisen von Mineralwasser aus? Das Abendblatt hat sich umgehört.
Leitungswasser kostenlos? Pro und Contra
Fest steht: Til Schweiger ist nicht der Einzige, der teures Leitungswasser anbietet. In der Bar des Hotels Scandic (sie heißt passenderweise H2O) werden 0,8 Liter mit 4,30 Euro berechnet. Im neuen Szene-Laden Basil&Mars am Alsterufer etwa zahlt man vier Euro für 0,5 Liter Tafelwasser (mit Sprudel versetztes, entkalktes und gefiltertes Leitungswasser). Es werde jedoch auf Wunsch kostenlos nachgeschenkt und zum Business-Lunch gratis serviert, so einer der Geschäftsführer. Mineralwasser gibt es hier ab acht Euro – für die 0,75-Liter-Flasche der Marke Sans Souci.
Das Café Paris an der Rathausstraße bietet seinen Gästen neben Viva con Agua (0,75 Liter für sechs Euro) ebenfalls Tafelwasser an (0,5 Liter für 2,70 Euro). Während das Scandic Hotel explizit damit wirbt, dass es sich bei dem "Scandic Wasser" um Hamburger Leitungswasser handelt, kann oder will eine Mitarbeiterin im Café Paris nichts zur Herkunft des Tafelwassers sagen. Stattdessen bricht sie das Gespräch abrupt ab.
Hamburger Wasser ein "Top-Produkt"
Auch die Burger-Kette Peter Pane, die ebenfalls Tafelwasser (0,5 Liter für 2,90 Euro) als Alternative zum Mineralwasser (Gerolsteiner, 0,75 Liter für 4,90 Euro) anbietet, bleibt die Antwort schuldig. Der Definition nach besteht Tafelwasser aus Leitungswasser, es kann aber auch ein Mix verschiedener Wässer sein. Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg findet es "nicht verwerflich, Leitungswasser auszuschenken". Die Gäste müssten jedoch über die Herkunft des Wassers aufgeklärt werden.
Tatsächlich handele es sich beim Hamburger Wasser um ein "Top-Produkt", bestätigt Sabrina Schmalz von Hamburg Wasser. Es zu filtern, hält sie für überflüssig. "Eisen und Mangan, die den Geschmack beeinflussen könnten, werden von uns herausgefiltert", sagt sie. Durch weiteres Filtern könnten auch andere Mineralien verloren gehen.
Frage des Vertrauens[/B
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