Ob ein Business Class Sitz nun sonderlich bequem ist, immer dem Gang zugewandt ist, besonders viel Privatsphäre bietet oder was auch immer, hat doch keinen Einfluss darauf, was mit der FÖÖÖÖRST Class passiert.
CX, SQ, LX, NH usw. bieten alle eine sehr ordentliche C, auf die die o.g. Eigenschaften zutreffen. Trotzdem gibt es Kunden, die F buchen und diese wird von den genannten Airlines angewboten. Und F wird auch nicht gebucht, weil es nochmal 10 cm mehr Sitzabstand gibt, sondern weil der Service individueller ist und "man unter sich ist" und nicht mit 80 anderen Business Nasen eine Kabine und sechs Toiletten teilen muss. Das Konzept des individuellen Essens funktioniert einfach bei einer großen C nicht (auch wenn der Katar-Seppl was anderes behaupten wird). Auf dem Rückweg von der Ostküste max schlafen zu können und im Landeanflug noch einen Kaffee und ein Croissant angeboten zu bekommen, wird in der C nicht klappen und genau das macht den Mehrwert aus. Zudem gibt es Gäste, die die "Exklusivität" schätzen und bei denen das Geld nicht vorrangig eine Rolle spielt, d.h. irgendwelche Top-Politiker, Sport-Funktionäre, Schauspieler/Musiker, Vorstände.
Daher eine rein strategische Entscheidung, auf eine F zu verzichten oder diese weiterhin als Top-Produkt anzubieten.
Dass die F kein Geldbringer ist, kann man mit einem Dreisatz vermutlich schnell nachweisen. Auf die 8 Plätze im A380 kommen vermutlich (3 x 6 =) 18 Business Sitze oder (6 x 8 =) 48 Eco-Sitze. Zudem 2 Flugbegleiter weniger pro Flug. Aber der Prestige-Faktor, der auf die Airline insgesamt wirkt, ist unbezahlbar, wenn die Leute über das FÖÖÖÖRST Class Terminal, den Cayenne-Transfer, den Kaviar-Service, DOM oder KRUG, Doppelbetten, Suiten, Duschen etc. berichten. All die Airlines mit einer richtigen F haben einen gewissen "Glamour-Faktor", den eine KLM oder SAS nicht hat.
Vermutlich ähnlich bei den Autoherstellern: Ein V12- oder V8-Motor ist vermutlich auch nicht der Volumenmotor und es werden mehr B 180 oder 116i verkauft als E 63 AMG oder 760 Li, aber die Top-Modelle haben eine gewisse Strahlung auf die Volumenmodelle und vermutlich löst eben deshalb ein Mercedes mehr Anerkennung aus als ein Renault.