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Hierzu aber mal eine laienhafte Überlegung:
Zu einem Zeitpunkt X (das was Farerules "at the time of ticketing" nennen) hat Passagier Z
die Airline um einen Preis für die Leiszung von A -> B -> A gebeten und die Airline hat eine
entsprechende Quotierung abgegeben, auf Basis deren Z einen Flugschein erwirbt.
Szenario:
a) Zu einem Zeitpunkt NACH dem Ticketing ändert Z seinen Reiseplan und
er nimmt nur die Strecke A -> B in Anspruch.
b) Z reist überhaupt nicht
Z kann nach geltender Rechtssprechung / Verständnis in keinem Fall schlechter gestellt werden,
als zum Zeitpunkt des "Ticketings".
Wie kann man dies anzweifeln?
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Etwas ganz anderes wäre der theroretische Fall, dass Z zum Zeitpunkt des Ticketings (und zwar GENAU
zu diesem Moment) nachweisbar eine Buchung veranlasst in der Art, dass die zum Zeitpunkt des Ticketings
geltenden Tarifregeln bewusst ausgehebelt werden - zum Schaden der Airline.
Wenn die Airline einen Vermögensschaden geltend machen möchte, dann steht ihr dies natürlich frei. Dazu
muss die Airline nur die konkrete Absicht des Z zum Zeitpunkt des Ticketings beweisen. Wenn dies gerichtsfest
passiert, dann hat der Z ja nach unserem Rechtsverständnis wirklich bewusst der Airline Schaden zugefügt -
entsprechend steht der Airline eine Kompensation zu.
Diese Kompensation kann sich aber niemals rein nach einer zum Zeitpunkt des Ticketings gültigen Preisliste
für die Strecke A -> B richten - sondern muss den realen Verlusten der Airline entsprechen. Diese Aufwendungen
muss die Airline wiederum vor Gericht belegen.
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Hier wurde auch die IATA Agenten Sicht angesprochen - ein ganz anderes und sehr spezielles Thema.
Tatsächlich ist mir auch hier kein einziger Fall bekannt, n dem eine ADM für einen o.g. Fall a oder b
durchgesetzt wurde - und werden konnte. Der Grund ist sehr einfach: Eine ADM an den ausstellenden
Agenten darf nach geltendem IATA / BSP Regelwerk nicht für Tarifverstöße a) nach dem Ticketing und / oder
b) für ein Verhalten des Passagiers ausserhalb der Einflussphäre des Agenten ausgestellt werden. ABER
in dem Zusammenspiel Agent <-> Carrier geht es eben nicht nur um "Recht haben" sondern auch um
"Agenturvertrag haben".