Luftfahrt in Deutschland im Niedergang

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Mucy

Reguläres Mitglied
22.08.2024
71
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MD
Um mal von den zwei Gentlemen hier nicht den Faden verlieren zu lassen, Ryanair und Co. werden also große Brust erstmal machen und dann wieder zurück kommen sobald Boeing bei Ryanair und Airbus bei Easyjet aufstocken, damit dann die "weniger profitablen" Linien ex DE wieder angeboten werden können, da man ja den Markt nicht der LH und EW überlassen möchte eigentlich.

So habe ich jetzt die Argumentation seitens des Spiegels verstanden.
 

Toter-Greifvogel

Erfahrenes Mitglied
25.04.2024
1.000
1.421
Ich habe einen Link eingestellt. Das überfordert dich offensichtlich kognitiv. Kann ich nix für. Schade.

Mit Blinden kann man nicht über Farbe sprechen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Um mal von den zwei Gentlemen hier nicht den Faden verlieren zu lassen, Rynair und Co. werden also große Brust erstmal machen und dann wieder zurück kommen sobald Boeing bei Ryanair und Airbus bei Easyjet aufstocken, damit dann die "weniger profitablen" Linien ex DE wieder angeboten werden können, da man ja den Markt nicht der LH und EW überlassen möchte eigentlich.

So habe ich jetzt die Argumentation seitens des Spiegels verstanden.
Genau so denk ichs auch.
Schland ist eben Hochpreisland.
Der Markt ist zu groß, um ignoriert zu werden.
Ein bisschen Klappern gehört zum Handwerk.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.580
886
Prinzipiell ist also die beste Lösung, dass Boeing und Airbus wieder effizienter arbeiten und mehr Flugzeuge ausliefern, damit alle Fluglinien auch ihre großen Pläne umsetzen können und so der Wettbewerb überhaupt entstehen kann.

Meine Frage ist da allerdings: Bei einem Oligopol aus 2 großen Flugzeugbauern + China's eigenem Flugzeugbauer COMAC, wieso traut sich keiner da anzusetzen und zu versuchen, entweder Langstreckenflieger in Konkurrenz mit den 777X und 787er sowie A350ern zu machen ODER noch viel schlauer und sich auf Ersatz für die CRJs, die Embraers und weitere Flugzeuge dieser Art, die dann auch mit geringerer Kapazität gut Ziele ansteuern können, zu konzentrieren?

Nicht ein Billionär sieht da irgendwie eine Gewinnmöglichkeit oder Bedarf für Konkurrenz? Denn wenn beide große Flugzeughersteller in der Effizienz schwächeln und keiner auf COMAC setzen möchte, wie soll das ganze Konstrukt dann irgendwann noch laufen, wenn alle Modelle am altern sind und die Nachfrage niemals gesättigt werden kann mit neuen Modellen oder Konzepten?

Um mal von den zwei Gentlemen hier nicht den Faden verlieren zu lassen, Rynair und Co. werden also große Brust erstmal machen und dann wieder zurück kommen sobald Boeing bei Ryanair und Airbus bei Easyjet aufstocken, damit dann die "weniger profitablen" Linien ex DE wieder angeboten werden können, da man ja den Markt nicht der LH und EW überlassen möchte eigentlich.

So habe ich jetzt die Argumentation seitens des Spiegels verstanden.
Erst einmal Zustimmung zu den Gentlemen!

Mucy, Boeing ist am Ende, finanziell lohnt sich der zivile Flugzeugbau nicht mehr und das schon lange vor der 737 Katastrophe. Sieh dir mal die finanzielle Historie der 787 an

Bei Airbus zahlt der Steuerzahler das A380 Desaster! Und die A350 kam auch nur widerwillig, das ist natürlich eine Sahneschnitte!

Wenn Brüssel mit den Airportsubventionen wirklich Schluss macht und wir endlich dieses elende Lohndumping bei Ryan, Wizz und Co. abschaffen, dann wird es höhere Preise geben müssen…, wirklich absehen kann keiner, wann der gemeine Arbeitsmigrant aus Kattowitz sein Auto oder den Flixbus nimmt und nicht mehr Wizzair…, da gibt es interessante Rechnungen, aber die hängen natürlich auch an Faktoren wie z.B. Autobahngebühren

Was immer gehen wirdsind die Inseln, in der Geschichte der Low Cost Luftfahrt war das ja auch der Garant für Erfolg!

Ansonsten können wir nur hoffen, dass das System nicht kollabiert, ATC in den USA ist ein Thema, da geht es dann nicht mehr um $15 für einen Koffer…, es wird teurer werden und gewisse Strecken werden nicht zurückkommen, weil sie sich isoliert nicht tragen.

Die Hubs müssen natürlich gefüttert werden, in Dresden und Leipzig wird der Steuerzahler die Hansa massiv subventionieren, Du kannst dir ausmalen, mit wieviel Leverage der Kranich vor Ort argumentieren wird…
 

Mucy

Reguläres Mitglied
22.08.2024
71
77
MD
Schon Schade, wird nur interessant wie die Leute dann von A nach B kommen in 40-50 Jahren, wenn der zivile Flugzeugbau irgendwann zu Grunde geht und kein Ersatz in Sicht ist.

ATC würde ich Geld drum wetten, dass die irgendwann einknicken und die KI-Bros dort ihr Unwesen treiben lassen.

Ansonsten die üblichen Voraussetzungen mal davon abgesehen, Krieg, Politik, Umwelt yada yada.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ziviler Flugzeugbau lohnt sich nicht? Was für ein Käse. Airbus ist jahrelang ausverkauft. So gut lief es noch nie.
Die Luftfahrt wächst, nur eben gerade nicht in Deutschland. Selbst Boeing hat ein paar tausend Bestellungen für die MAX auf Halde. Wenn man es nicht vermasselt, bleibt es ein sehr gutes Geschäft. In etwa zehn Jahren kommt die nächste Flugzeuggeneration raus. Mit neuen Triebwerken.
 

N140SC

Aktives Mitglied
01.01.2024
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wieso traut sich keiner da anzusetzen und zu versuchen, entweder Langstreckenflieger in Konkurrenz mit den 777X und 787er sowie A350ern zu machen ODER noch viel schlauer und sich auf Ersatz für die CRJs, die Embraers und weitere Flugzeuge dieser Art, die dann auch mit geringerer Kapazität gut Ziele ansteuern können, zu konzentrieren?

Nicht ein Billionär sieht da irgendwie eine Gewinnmöglichkeit oder Bedarf für Konkurrenz?

Derjenige würde sich doch wieder in dieselben Abhängigkeiten der Lieferketten begeben. Es gibt auf dem Markt halt nicht unendlich viele Firmen, die Dir z. B. ein Fahrwerk bauen und zuliefern können. Abgesehen davon, dass es keinen Bilionär nach deutscher Definition gibt.
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
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Prinzipiell ist also die beste Lösung, dass Boeing und Airbus wieder effizienter arbeiten und mehr Flugzeuge ausliefern, damit alle Fluglinien auch ihre großen Pläne umsetzen können und so der Wettbewerb überhaupt entstehen kann.

Meine Frage ist da allerdings: Bei einem Oligopol aus 2 großen Flugzeugbauern + China's eigenem Flugzeugbauer COMAC, wieso traut sich keiner da anzusetzen und zu versuchen, entweder Langstreckenflieger in Konkurrenz mit den 777X und 787er sowie A350ern zu machen ODER noch viel schlauer und sich auf Ersatz für die CRJs, die Embraers und weitere Flugzeuge dieser Art, die dann auch mit geringerer Kapazität gut Ziele ansteuern können, zu konzentrieren?
Große Flieger neu zu entwickeln ist heute derart komplex und damit teuer (schau Dir übliche Verzögerungen an), das geht eigentlich nur als Staat. War schon bei Airbus so, hat nur funktioniert, weil das als Kooperations-Vorzeigeprojekt der EU gesehen wurde, und COMAC geht auch nur mit Staatsgeldern.

Bei kleineren Fliegern könnte es eher gehen. Der letzte, der es versucht hat, war Bombardier mit der C-Series/heute A220 - toller Flieger, aber finanziell ein Loch ohne Boden. Immerhin haben sie die Entwicklung gestemmt bekommen, aber es gibt schon Gründe, warum sie das Projekt dann quasi an Airbus verschenkt haben. Und trotz guter Verkaufsraten ist auch dort der Break-Even noch ein paar Jahre entfernt.

Also: Staaten könnten so was, oder Musk. Und ob ich ich bei dem in ein Flugzeug setzen möchte, weiss ich nicht...
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Es werden gerade neue Flugzeugwerke in Deutschland gebaut, in Leipzig (328eco) und Weeze (F-35). Airbus baut außerdem Hamburg aus, für die A321neo.
Es ist nicht so, dass da irgendwas ausstirbt, es wächst.
 

red_travels

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16.09.2016
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www.red-travels.com
Also: Staaten könnten so was, oder Musk. Und ob ich ich bei dem in ein Flugzeug setzen möchte, weiss ich nicht...

wahrscheinlich nicht... aber der Markt von Maschinen unter 70 Sitzen ist ja vorhanden, sonst würde nicht so viel Altmetall fliegen und der Gebrauchtmarkt in dem Bereich nahezu leergefegt sein. Anders lässt es sich doch nicht erklären, dass 30+ Jahre alte Regionalflieger bei kleineren Airlines weiterhin Dienst verrichten. Es müssen ja nicht gleich Jets sein, aber ATR vollständig den Markt überlassen? Wobei die ATR 42 für Routen auf denen heute L410, Saab 340, Dornier 228 und Embraer 120 unterwegs, viel zu groß sein werden, um diese noch wirtschaftlich (auch bei PSO-Routen gibt es Grenzen) zu betreiben.

Würd mich aber auch mal interessieren, wie gut der Sprung bei Loganair von Saab 340 zu ATR war. 🤔

auf CH-Aviation gab es mal ein Interview vom DAT-Chef, dass es für ihn günstiger ist 3 gebrauchte ATR 72 zu besorgen und zu betreiben als eine neue -600.
 

N140SC

Aktives Mitglied
01.01.2024
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Große Flieger neu zu entwickeln ist heute derart komplex und damit teuer (schau Dir übliche Verzögerungen an), das geht eigentlich nur als Staat. War schon bei Airbus so, hat nur funktioniert, weil das als Kooperations-Vorzeigeprojekt der EU gesehen wurde, und COMAC geht auch nur mit Staatsgeldern.

Bei kleineren Fliegern könnte es eher gehen. Der letzte, der es versucht hat, war Bombardier mit der C-Series/heute A220 - toller Flieger, aber finanziell ein Loch ohne Boden. Immerhin haben sie die Entwicklung gestemmt bekommen, aber es gibt schon Gründe, warum sie das Projekt dann quasi an Airbus verschenkt haben. Und trotz guter Verkaufsraten ist auch dort der Break-Even noch ein paar Jahre entfernt.

Also: Staaten könnten so was, oder Musk. Und ob ich ich bei dem in ein Flugzeug setzen möchte, weiss ich nicht...

Weiteres abschreckende Beispiel: der Mitsubishi Regional Jet.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
wahrscheinlich nicht... aber der Markt von Maschinen unter 70 Sitzen ist ja vorhanden, sonst würde nicht so viel Altmetall fliegen und der Gebrauchtmarkt in dem Bereich nahezu leergefegt sein. Anders lässt es sich doch nicht erklären, dass 30+ Jahre alte Regionalflieger bei kleineren Airlines weiterhin Dienst verrichten. Es müssen ja nicht gleich Jets sein, aber ATR vollständig den Markt überlassen? Wobei die ATR 42 für Routen auf denen heute L410, Saab 340, Dornier 228 und Embraer 120 unterwegs, viel zu groß sein werden, um diese noch wirtschaftlich (auch bei PSO-Routen gibt es Grenzen) zu betreiben.

Würd mich aber auch mal interessieren, wie gut der Sprung bei Loganair von Saab 340 zu ATR war. 🤔

auf CH-Aviation gab es mal ein Interview vom DAT-Chef, dass es für ihn günstiger ist 3 gebrauchte ATR 72 zu besorgen und zu betreiben als eine neue -600.
Der Markt für unter 70-Sitzer ist nicht "leergefegt", der ist tot. Mal sehen, ob es die 328 mit 42 Sitzen schafft, aber die hat noch Militäraufträge im Hintergrund.
 

Mucy

Reguläres Mitglied
22.08.2024
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MD
Und doch werden immer wieder Routen gecancelt in letzter Zeit, die nur noch mit den CRJs sich rentiert hatten aber jetzt eben abziehen mussten.

Für mich ist da klar, dass zumindest im Regional Jet-Markt in Europa es definitiv noch was zu holen gibt, auch der großen Leasingangebote heutzutage.
 

Luftikus

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08.01.2010
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Das ist zu teuer geworden. Feeder hat man bequem auf die Bahn abgeschoben und aufs Auto. Da es keine unabhängige Konkurrenz mehr gibt, muss man das oft so hinnehmen. Der Flug ist dann teurer Legacy-Preis mit Lowcost-Standard. Kein Wunder, dass sich das dann "rentiert".
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
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Es werden gerade neue Flugzeugwerke in Deutschland gebaut, in Leipzig (328eco) und Weeze (F-35). Airbus baut außerdem Hamburg aus, für die A321neo.
Es ist nicht so, dass da irgendwas ausstirbt, es wächst.
328eco basiert auf der Dornier 328, wenn auch mit Weiterentwicklungen, und wurde im Sommer von 2025 auf 2027 verschoben, irgendwie erinnert mich das an was... Die neuen Werke F35 und A321neo bauen, und entwickeln nicht - die Entwicklung kam von Lockheed bzw. Airbus, beide Entwicklungen massiv staatlich finanziert. Die Nachfrage und Produktion wächst, die Anzahl der Flugzeuganbieter aber nicht.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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Den Luftverkehr über staatlich verordnete Steuern und Gebühren abzuwürgen, schwächt den gesamten Standort Deutschland. Das ist aber kein Schicksal, sondern offenbar politisch so gewollt. Jedenfalls bisher.

Dass das politisch gewollte Abwürgen der Luftfahrt den Gesamtstandort schwächt, sehe ich nicht. Das ist Lobby-Speak der Luftfahrt und müsste unterfüttert werden. Es ist doch eher umgekehrt: Weil die Wirtschaft nicht mehr nachfragt (Home Office, Videokonferenzen, eigene Sparzwänge, eigene Klimaziele), wird weniger angeboten. Nicht umgekehrt.

Dass im Rahmen der "Verkehrswende" weniger geflogen werden soll, ist eine Binse - das kann man in jeder Gesetzesbegründung nachlesen. Weniger Luftfahrt, weniger Arbeitsplätze? Geliefert wie bestellt. Da kann die Luftfahrt (gemeinsam mit den Autobauern) sich auch gerne mal in Bergbau, Stahlwerken, Hochöfen etc. erkundigen, wie das mit dem Strukturwandel so funktioniert.

der eine oder andere Journalist soll die Telefonnummer des guten, alten Threys besitzen…

Telefonseelsorge? Giftnotruf? Selbstmordhotline?
 

Luftikus

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Die Luftfahrt wächst weltweit. Wir sind in der EU Schlußlicht bei der Erholung. Ganz verhängnisvoll ist, dass wir aktiv keine Götter neben LH zulassen. Da kommen ideologisierte Politik, Geldgier und Lobbyarbeit unheilvoll zusammen. Das ist kein Markt mehr, sondern Interflug.
 
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CarstenS

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08.09.2012
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Die Luftfahrt wächst weltweit. Wir sind in der EU Schlußlicht bei der Erholung. Ganz verhängnisvoll ist, dass wir aktiv keine Götter neben LH zulassen. Da kommen ideologisierte Politik, Geldgier und Lobbyarbeit unheilvoll zusammen. Das ist kein Markt mehr, sondern Interflug.
Aber in den meisten Staaten dieser Erde von einem niedrigen Niveau. Und aufgrund des generellen Aufschwungs vieler Staaten in Afrika/ Asien ist da gewaltige Luft nach oben.
Dass ist mit Europa und Nordamerika nicht vergleichbare - hier wächst der Verkehr insgesamt auch noch - aber weit langsamer. Daher ist da auch nicht so viel zu verteilen.

Nordamerika ist anders in der Hinsicht, als dass das Wachstum aufgrund der Infrastruktur alleine auf die Luftfahrt und Straßenverkehr fällt - und der Luftverkehr wächst nicht in den Himmel. Die dortigen Wachstumsraten über 20 Jahre sind auch eher niedrig.
In Europa verteil sich das niedrige Wachstum auf Bahn, Straße und Luft.
 
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