Das Gastspiel in Österreich ist zwar auf maximal 18 Monate befristet. "Nach dem Ablauf des vereinbarten Zeitraums der Ruhendstellung tritt der Arbeitsvertrag mit Air Berlin (aber) wieder vollumfänglich in Kraft", beruhigt ein Dokument zur Ausschreibung, das aero.de vorliegt.
Mit einem gebotenen Monatsgehalt von 19.500,- Euro werden die von Air Berlin entliehenen A320-Check-Kapitäne bei Eurowings Europe zu den am besten bezahlten Piloten im Lufthansa-Konzern gehören, sogar mehr verdienen als nach Konzerntarif entlohnte TRI/TRE von Germanwings.
Letzere fragte Lufthansa laut Quelle erst gar nicht an. Das mag man auf vier Arten verstehen:
1.Lufthansa kann eigene Kapitäne derzeit schlicht nicht entbehren
2.Frankfurt zweifelt insgeheim an der Neutralität konzerneigener Check-Kapitäne beim Aufbau des Günstigflugbetriebs
3.Lufthansa will beweisen, dass der Aufbau von Eurowings Europe ohne jede Beteiligung der eigenen Piloten zu stemmen ist. Koste es, was es wolle.
4.Ein bisschen von allem
Der Vorgang streut ein weiteres Sandkorn ins Getriebe zwischen Lufthansa und ihrem fliegenden Stammpersonal. Nicht mehr und nicht weniger. Er zeigt, wie schlecht es um das Vertrauensverhältnis von Piloten und Management nach Tarif-Dauerzwist, Streiks und etlichen Treffen vor Gericht inzwischen bestellt ist.