Lufthansa - langsam wird es peinlich...

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aib

Erfahrenes Mitglied
18.01.2015
1.420
1.459
MZ
Milliardengewinne aber das kriegt man nicht hin? Da liegen doch die Prioritäten falsch? Ich habe schon Berlin-MUC retour 600 Euro in eco Basic ohne Sitz und Handgepäck bezahlt. Da muss doch was hängenbleiben?
Das ist viel zu simplifiziert. Klar bleibt da was hängen. Es gibt aber auch ausreichend 150/200/250€ Returns.
Milliardengewinn- ja! Das muss aber auch in einem ordentlichen Verhältnis zum Umsatz stehen und eine entsprechende Verzinsung der Investoren sicherstellen. Zumal die Gewinne nicht vollumfänglich von den LH Airlines kommen. LX und Technik abziehen und es ist nicht mehr trivial.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.481
9.237
Dahoam
Der Preis ist ein sehr wichtiger Faktor beim Kauf von Flugtickets. Man kann das nicht gut finden, das verstehe ich, aber es ist der Preis den wir für die Globalisierung, günstige Verbraucherpreise und am Ende Deutsche Arbeitsplätze zahlen.
Nicht immer ist der Preis alles. Gerade bei Hochpreistickets schauen viele nicht mehr auf den letzten Euro. Da wäre es wichtiger auch anständige Qualität für einen hohen Preis zu bekommen. Nur LH bietet halt Premiumpreis mit Billigqualität. Wer Eco-Light Tickets (weil man nur mit Handgepäck reist) für mehrere hundert Euro innerdeutsch hatte und dann eine Strafversetzungsgebühr für einen anderen Sitzplatz aufgedrückt bekommt der kommt sich eher verarscht vor.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.221
11.033
IAH & HAM
Ich glaube das ist ein Irrtum. Natürlich muss der Preis stimmen, aber ich buche auch nach anderen Faktoren. Ankunftszeit am Ziel etwa, einigermaßen bequeme Umstände und respektvolle Behandlung.
Die Frage ist ja nicht was Du oder ich machen, sondern wie sich der Markt insgesamt verhält. 3/4 der Kunden sind keine Deutschen und wenn die Suchmaschine einen Flug mit AF oder EK ausschmeissy der 20 Euro billiger ist wird der gebucht…
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.481
9.237
Dahoam
Die Frage ist eher ob diese Kunden bei Lufthansa buchen wenn der FLug 20€ billiger ist. Wer schlechte Erfahrungen gemacht hat macht einen Bogen um manche Airlines. Früher (also 20+ Jahre) war Lufthansa für mich immer erste Wahl und auch bei etwas höhere Preise vorzuziehen. Im Ausland war es schon ein Stück Heimat wenn man das Leitwerk mit Spiegelei und Kranich gesehen hat und dann an Bord freundlich auf deutsch begrüßt wird. Jetzt meide ich LH auf diesen Flügen und fliege halt mit dem besseren Gesamtprodukt heim. Bei LH gibt's überhöhte Fantasiegebühren, man zahlt für alle möglichen Sitzplätze, hat bei bestimmten Buchungsklassen keine Meilen (z.B. P im Gegensatz zu OS oder LX), hat schlechten Service, häufig eine unmotivierte Crew, mieses Essen und eine veralterte Kabine und sogar das Spiegelei am Leitwerk fehlt. Wenn man da auch keine positive emotionale Bindung mehr zur Airline hat gibt es keinen Grund mit denen zu fliegen. Und erst recht nicht mehr zu zahlen.
 

Toter-Greifvogel

Erfahrenes Mitglied
25.04.2024
542
934
Schwieriges Feld. Ich kenne eine Branche, in der Vertrauensarbeitszeit eine große Rolle spielt. Und im H/O gibt's da solche und solche. Die einen schaffen mindestens das Pensum, das sie auch im Büro bewältigen würden, die anderen machen sich einen lauen Lenz und begnügen sich mit Minimalaufwand. Es gibt eben Fachkräfte, die ein Maß an Engagement aufbringen, das ihrer guten Entlohnung entspricht, und demzufolge über ausreichende Eigenverantwortung verfügen, und andererseits Fachkräfte, die stinkend faul sind.
Meiner Einschätzung nach ist es eine Frage von Motivation der Mitarbeitenden. Wenn ich als AG nichts biete und die Rahmenbedingungen in den 80ern stecken geblieben sind, ist halt sie Gefahr der "Inneren Kündigung" sehr hoch... Fragt doch mal nach der Zufriedenheit bei den Spohrhanseaten... da kommt dann auch kein Kundenerlebnis im positiven Sinne bei raus...
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.221
11.033
IAH & HAM
Die Frage ist eher ob diese Kunden bei Lufthansa buchen wenn der FLug 20€ billiger ist. Wer schlechte Erfahrungen gemacht hat macht einen Bogen um manche Airlines. Früher (also 20+ Jahre) war Lufthansa für mich immer erste Wahl und auch bei etwas höhere Preise vorzuziehen. Im Ausland war es schon ein Stück Heimat wenn man das Leitwerk mit Spiegelei und Kranich gesehen hat und dann an Bord freundlich auf deutsch begrüßt wird. Jetzt meide ich LH auf diesen Flügen und fliege halt mit dem besseren Gesamtprodukt heim. Bei LH gibt's überhöhte Fantasiegebühren, man zahlt für alle möglichen Sitzplätze, hat bei bestimmten Buchungsklassen keine Meilen (z.B. P im Gegensatz zu OS oder LX), hat schlechten Service, häufig eine unmotivierte Crew, mieses Essen und eine veralterte Kabine und sogar das Spiegelei am Leitwerk fehlt. Wenn man da auch keine positive emotionale Bindung mehr zur Airline hat gibt es keinen Grund mit denen zu fliegen. Und erst recht nicht mehr zu zahlen.
Ich kann nichts von dem was Du schreibst widersprechen. Ich kann mich noch daran erinnern wie ich vor 30 Jahren nach einer anstehenden Geschaeftreise mit dem Taxi zum Flughafen in Santiago de Chile gefahren bin und das Leitwerk der LH 747 gesehen habe…. Man fühlte sich sofort wieder zuhause (selbst als einmal die 747 Jahre m Condor Livret am Gate stand). Wenn man dann an Board noch eine Deutsche Tageszeitung angeboten bekam, war die Welt wieder in Ordnung, selbst wenn die Business Sitze noch deutlich unbequemer waren.

Und ich wuensche mir auch, dass der Service mehr an das Niveau von damals anknüpfen würde.

Aber all das aendert nichts daran, dass Herr Spohr als CEO zunächst dafür verantwortlich ist LH sicher und profitabel on die Zukunft führen muss. In Anbetracht des globalen Marktes, das durch das Internet massiv geändertem Buchungsvethalten / Preistransparenz und dass Flugreisen eine verderbliche Commodity sind, ist eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur unabdingbar. Leider. Personalkosten spielen dabei eine wichtige Rolle.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.221
11.033
IAH & HAM
US Legacy Airlines kriegen es aber auch hin. Die waren doch lange das heimliche LH-Vorbild?
Die erstens nach massiver Konsolidiert einen deutlich größeren Heimatmarkt haben (mit vergleichsweise hohen Preisen) und ansonsten das gleiche Spiel spielen mit Outsourcing, regional airlines mit niedriger Kostenstruktur, Serviceabbau. Was die Amis deutlich besser machen ist ihre IT, was zumindest etwas für den Abbau von Service an Flughäfen und in Callcentern kompensiert
 
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Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
6.628
4.126
Hamburg
Moin, ich habe als Bundesbeamter leicht reden was den Stress im Job angeht, aber denke dennoch, das wir keinen Mangel an Fachkräften haben, sondern einen Mangel an Ausbeutungswilligen. Das ist auch gut so.
Selbst der vielgescholtene ÖD bewegt sich. Es gibt inzwischen DSGVO gemäße Laptops, ohne Neulandmöglichkeit, ohne bzw mit versiegelten Usb Plätzen.
So können Akten auch von zu Haus bearbeitet werden...
Davon können Freunde von mir z.b in Speditionen nur träumen. Die haben nach wie vor Mo-Fr von 8 bis 18 Uhr, plus ein Wochenende im Monat ,in der Bude zu stehen, komme was da wolle. Aber der Chef preist weiterhin seine Obstkörbe und wundert sich über fehlende Fachkräfte.

Oder auch in der Weiterbildung. Gestern mit einer Soz Päd gesprochen. Sie kann kein H/O machen, da das System des Bildungsträgers keine Schnittstelle zur AZ Erfassung bietet und sie ihrer Chefin somit nicht nachweisen kann, dass sie im H/O gearbeitet hat.

Ich so:" Vertrauensarbeitszeit?"

Gelacht hattse. Ganz lang und laut.
Das kann ich bestätigen. Teilzeitführungskräfte. Kinderfreundliche Arbeitseinteilung möglich. Home Office. Leider gibt es in den Behörden natürlich immer noch häufig die Notwendigkeit einer originalen Unterschrift. Obwohl die EU digitale Unterschriften forciert. Aber auch in der Behördenlandschaft ist natürlich angekommen, dass dennoch mindestens ein Gehalt A-1x gezahlt werden muss, um Bewerber zu bekommen. Personalmangel ist da eher aus Budgetgründen der Bundesländer, oder hoher Krankheitsstände. Ich finde es mehr als tragisch, dass man 3 Monate vorher erinnert wird einen Termin zu machen, dies selbst aber schon davor getan hat (4 Monate vor Ablauf) und dann aus Personalmangel einen Termin 10 Monate (!) später bekommt. Resultat, ein Übergangsdokument muss erstellt werden. Wieder zusätzliche Arbeit und Bürokratie... Welch Ironie.

Und was Privatunternehmen angeht. Da gibt es leider wirklich noch viel zu viele die Obstkorb und Kernarbeitszeit 10 bis 15 Uhr und 'nur' 3 Tage im Büro als das nonplusultra anbiedern. Ist es aber eben nicht mehr. Es braucht mMn in Deutschland in vielen Branchen nicht mehr Arbeitszeit, sondern effizientere Arbeitszeit. Flexiblere, den jeweiligen AN angepassten, Arbeitszeiten können hier die Motivation und Produktivität steigern. Und Kitagutscheine, wie in Hamburg, sind zwar toll, wenn Du diese aber aus Mangel an Plätzen nicht nutzen kannst, hilft das auch nichts. Es gibt also verschiedene Baustellen, die die Regierung anfassen müsste. Nicht aber nur den Personalmangel. Aber, ich befürchte das wird hier auf lange Sicht nicht so einfach.

Genug OT. Ist jetzt nicht direkt auf die LHG anwendbar. Aber die Aussage wir müssten mehr arbeiten halte ich für schwachsinn. JMHO.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Und guten Service muss man sich leisten koennen. Was für das Petsonal ausgegeben wird kann nicht in guten Rotwein investiert werden.
Tasächlich muss sich hier mMn wieder etwas die Balance finden. Einige Tarifabschlüsse von 15% oder was halte ich zwar für verständlich, aber auch für viel zu hoch. Das Geld muss ja irgendwo her kommen... Allerdings kann man das auch hier nicht so pauschal beantworten, da hier natürlich komplett unterschiedliche Ausgangslagen vorliegen können. Keine Gehaltsanpassungen ist aber bei der Inflation der letzten Jahre auch keine Option. Schon allein aus AN Motivationsgründen. Steigert nicht unbedingt die Produktivität.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.221
11.033
IAH & HAM
Aber die Aussage wir müssten mehr arbeiten halte ich für schwachsinn. JMHO.
Als jemand der auch in Asien und in den USA gearbeitet hat und dort Teams gefuehrt hat, halte ich das nicht fuer Schwachsinn. Deutsche Arbeitnehmer (Achtung Pauschalisierung), sind sehr stark mit sich selbst beschäftigt, extrem anspruchsvoll, und zeigen deutlich weniger Leisungswillen als ich es anderswo erlebt habe. Das macht sich auch bei Themen bemerkbar, wie wer abends nach 21:00 oder am Wochenende online ist. Ich halte worklife balance fuer wichtig und habe volles Verständnis fuer diesen Wunsch, aber im internationalen Vergleich ist das aus Unternehmensicht bemerkbar.

Beitrag automatisch zusammengeführt:


Tasächlich muss sich hier mMn wieder etwas die Balance finden. Einige Tarifabschlüsse von 15% oder was halte ich zwar für verständlich, aber auch für viel zu hoch. Das Geld muss ja irgendwo her kommen... Allerdings kann man das auch hier nicht so pauschal beantworten, da hier natürlich komplett unterschiedliche Ausgangslagen vorliegen können. Keine Gehaltsanpassungen ist aber bei der Inflation der letzten Jahre auch keine Option. Schon allein aus AN Motivationsgründen. Steigert nicht unbedingt die Produktivität.
Auch dem kann ich nicht widersprechen, hat aber unter Kostenaapwkten hat das unter Umständen eine nachteilige Auswirkung auf den Standort Deutschland.
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.443
479
Wie sieht den die Rendite für LH Aktionäre im Durchschnitt ueber die letzten 5 Jahre aus? Ich bin froh dass ich keine LH Aktien im meinem Portfolio habe. Milliardengewinne hoert sich gut an, man muss das aber auch auf die Grôsse des Unternehmens beziehen…
Die letzten fünf Jahre waren auch Corona-Jahre gerade für LHG und da Du weiter oben von Personal mit deutschem Arbeitsvertrag schreibst, dass wäre mit Kurzarbeit problemlos zu vergüten und zu halten gewesen.
Aber all das aendert nichts daran, dass Herr Spohr als CEO zunächst dafür verantwortlich ist LH sicher und profitabel on die Zukunft führen muss. In Anbetracht des globalen Marktes, das durch das Internet massiv geändertem Buchungsvethalten / Preistransparenz und dass Flugreisen eine verderbliche Commodity sind, ist eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur unabdingbar. Leider. Personalkosten spielen dabei eine wichtige Rolle.
Also wenn Dein preiswertes Personal auch gut ist, ist es bald nicht mehr preiswert oder weg, die Arbeitnehmer haben gelernt, sich zu verhalten wie Arbeitgeber, Loyalität zu Mitarbeitern/Unternehmen ist nicht wichtig, ich muss meine Aktionäre/Familie zufriedenstellen. Wo muss der zukünftige LHG-Mitarbeiter arbeiten, ab wann muss er anfangen, wo wird er wohnen, wie kommt er an den Arbeitsplatz? Welche Kosten des Erwerbslebens stehen welchem Einnahmen entgegen und vielleicht ist der Business Case bei anderen Arbeitgebern und in anderen Ländern besser (gerade, wenn ich zugezogen bin, ist man bereit weiter zu ziehen).

Einige Tarifabschlüsse von 15% oder was halte ich zwar für verständlich, aber auch für viel zu hoch. Das Geld muss ja irgendwo her kommen... Allerdings kann man das auch hier nicht so pauschal beantworten, da hier natürlich komplett unterschiedliche Ausgangslagen vorliegen können. Keine Gehaltsanpassungen ist aber bei der Inflation der letzten Jahre auch keine Option. Schon allein aus AN Motivationsgründen. Steigert nicht unbedingt die Produktivität.
Schau Dir einfach mal in Deutschland die Dividenden und die Inflation an: höchste Dividenden während hoher Inflation und warum werden die Einkommen der Arbeitnehmer gekürzt? Wir sind im globalen Wettbewerb, d.h. wir müssen so preiswert produzieren wie in Vietnam, d.h. die Arbeitnehmer werden in Deutschland zukünftig auch nich besser leben sollen als beispielsweise jene in Vietnam, damit der Aktionär überall leben kann? Wundert jemand, dass dieses System junge Arbeitnehmer nicht für erstrebenswert erachten?
und dann sollen wir mehr Arbeiten, weil wir so wenige Stunden. Einfach mal Anteil Teilzeitbeschäftigte vergleichen mit durchschnittlicher Wochenarbeitszeit.

LH muss Kostenführer werden, weil sie Qualität gar nicht mehr können und dann musst Du halt Ryanair schlagen - aber deren Qualität für den Preis werden sie nicht liefern können.
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
18.587
16.177
FRA
LH muss Kostenführer werden, weil sie Qualität gar nicht mehr können und dann musst Du halt Ryanair schlagen - aber deren Qualität für den Preis werden sie nicht liefern können.
Hier liegt eine Quintessenz.

Marktbeherrschung ist noch ein wichtiger Punkt, der für die LH (und die anderen Großen wie BA, DL, UA usw.) spricht.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.481
9.237
Dahoam
Aber all das aendert nichts daran, dass Herr Spohr als CEO zunächst dafür verantwortlich ist LH sicher und profitabel on die Zukunft führen muss. In Anbetracht des globalen Marktes, das durch das Internet massiv geändertem Buchungsvethalten / Preistransparenz und dass Flugreisen eine verderbliche Commodity sind, ist eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur unabdingbar. Leider. Personalkosten spielen dabei eine wichtige Rolle.
Es sagt ja niemand etwas wenn man überall Light-Tarife einführt die rein gar nichts außer dem Transport bieten damit man bei den Vergleichsseiten vorne ist. Nur ist es eine ziemliche Abzocke auch bei hochpreisigen Tarifen für jeden Mist nochmal extra die Hand aufzuhalten. Da wäre es gescheiter den Tarif gleich etwas teurer zu machen, aber alles kostenfrei mitzugeben.
 

Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
6.628
4.126
Hamburg
Als jemand der auch in Asien und in den USA gearbeitet hat und dort Teams gefuehrt hat, halte ich das nicht fuer Schwachsinn. Deutsche Arbeitnehmer (Achtung Pauschalisierung), sind sehr stark mit sich selbst beschäftigt, extrem anspruchsvoll, und zeigen deutlich weniger Leisungswillen als ich es anderswo erlebt habe. Das macht sich auch bei Themen bemerkbar, wie wer abends nach 21:00 oder am Wochenende online ist. Ich halte worklife balance fuer wichtig und habe volles Verständnis fuer diesen Wunsch, aber im internationalen Vergleich ist das aus Unternehmensicht bemerkbar.
Das mag sein. Ich habe auch im Ausland gelebt und bin ständig mit anderen Ländern / Kulturen durch Job und Privat im Austausch. Auch ich gehe am Wochende ans Telefon oder arbeite am Wochenende, wenn es mal sein muss. Nur, Leistungswillen kann man halt über verschiedene Wege vorantreiben, oder halt eben senken. MMn wird in Deutschland leider zu viel für letztes getan. Und daran haben Regierung und Arbeitgeber gleichermaßen Mitwirkung. Andere Länder, andere Sitten. Da fällt ein Vergleich oft eh schwer. Ich habe diese Woche ein Interview gesehen in dem in Australien aufgezeigt wurde das die Boomer z. B. 3 Jahresgehälter für ein Häuschen benötigten, die heutigen 30 Jährigen 8,5 Jahresgehälter. Und das ist ja durchaus weltweit ein Problem. Auch unser Gesundheits- und Rentensystem bräuchte eine Modernisierung. Aber da traut sich entweder keine ran, oder unser Finanzminister sagt, es gibt kein Geld dafür. Da muss man schon mehrere Dinge in Betracht ziehen, um die Leistungsfähigkeit eines Landes und die eines Mitarbeiters im Unternehmen so zu trimmen, das beides voran geht. Und Carsten hat ja recht. Wir brauchen Arbeitskräfte aus dem Ausland, nicht nur weil Sie günstiger sind. Das ist zu Pauschal. Es gibt halt nicht die Antwort. Das wäre zu einfach. Und wie das so ist bei Politik und Religion. Da hat jeder andere Ansichten. Insofern lass ich es jetzt mal wieder :).
 

deecee

Erfahrenes Mitglied
11.12.2018
2.269
2.412
HAM, LBC
Aber wenn doch kaum keiner von/nach Berlin fliegen will, warum der Aufwand und die Kosten.

Du kannst sicher sein, dass auch bei der LHG Menschen sitzen, die rechnen können.
Der "Anschluss" Berlins als europäische Groß- und Hauptstadt war von meiner Seite aus nicht (allein) an die LHG gerichtet – dass es dafür Passagiere geben muss, ist klar. Mein "Wunsch" war auch eher von allgemeiner Art ("sollte angeschlossen sein", s.o.)
 

Toter-Greifvogel

Erfahrenes Mitglied
25.04.2024
542
934
Das kann ich bestätigen. Teilzeitführungskräfte. Kinderfreundliche Arbeitseinteilung möglich. Home Office. Leider gibt es in den Behörden natürlich immer noch häufig die Notwendigkeit einer originalen Unterschrift. Obwohl die EU digitale Unterschriften forciert. Aber auch in der Behördenlandschaft ist natürlich angekommen, dass dennoch mindestens ein Gehalt A-1x gezahlt werden muss, um Bewerber zu bekommen. Personalmangel ist da eher aus Budgetgründen der Bundesländer, oder hoher Krankheitsstände. Ich finde es mehr als tragisch, dass man 3 Monate vorher erinnert wird einen Termin zu machen, dies selbst aber schon davor getan hat (4 Monate vor Ablauf) und dann aus Personalmangel einen Termin 10 Monate (!) später bekommt. Resultat, ein Übergangsdokument muss erstellt werden. Wieder zusätzliche Arbeit und Bürokratie... Welch Ironie.

Und was Privatunternehmen angeht. Da gibt es leider wirklich noch viel zu viele die Obstkorb und Kernarbeitszeit 10 bis 15 Uhr und 'nur' 3 Tage im Büro als das nonplusultra anbiedern. Ist es aber eben nicht mehr. Es braucht mMn in Deutschland in vielen Branchen nicht mehr Arbeitszeit, sondern effizientere Arbeitszeit. Flexiblere, den jeweiligen AN angepassten, Arbeitszeiten können hier die Motivation und Produktivität steigern. Und Kitagutscheine, wie in Hamburg, sind zwar toll, wenn Du diese aber aus Mangel an Plätzen nicht nutzen kannst, hilft das auch nichts. Es gibt also verschiedene Baustellen, die die Regierung anfassen müsste. Nicht aber nur den Personalmangel. Aber, ich befürchte das wird hier auf lange Sicht nicht so einfach.

Genug OT. Ist jetzt nicht direkt auf die LHG anwendbar. Aber die Aussage wir müssten mehr arbeiten halte ich für schwachsinn. JMHO.
Beitrag automatisch zusammengeführt:


Tasächlich muss sich hier mMn wieder etwas die Balance finden. Einige Tarifabschlüsse von 15% oder was halte ich zwar für verständlich, aber auch für viel zu hoch. Das Geld muss ja irgendwo her kommen... Allerdings kann man das auch hier nicht so pauschal beantworten, da hier natürlich komplett unterschiedliche Ausgangslagen vorliegen können. Keine Gehaltsanpassungen ist aber bei der Inflation der letzten Jahre auch keine Option. Schon allein aus AN Motivationsgründen. Steigert nicht unbedingt die Produktivität.
Das ist eben unser spezielles Problem. Wir könnten 20 Leute sofort und zusätzlich beschäftigen. Die öffentlichen Kassen sind halt immer leer...der Bürger muss bei uns eben 2 Jahre auf ein Endergebnis warten, Sonderaufträge ausgenomen... Da wird dann gern auf die Effizienz geschimpft... m.M.n. liegt es nicht daran.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.481
9.237
Dahoam
Das ist eben unser spezielles Problem. Wir könnten 20 Leute sofort und zusätzlich beschäftigen. Die öffentlichen Kassen sind halt immer leer...der Bürger muss bei uns eben 2 Jahre auf ein Endergebnis warten, Sonderaufträge ausgenomen... Da wird dann gern auf die Effizienz geschimpft... m.M.n. liegt es nicht daran.
Beim Staat dürfte die Ineffizienz aber auch hausgemacht sein. Was man da an Bürokratie selbst erzeugt die man abarbeiten muss geht auf keine Kuhhaut. Jeder Scheiß ist geregelt. Und überall sitzen Juristen die diesen unübersichtlichen Dschungel nach Lücken durchsuchen um diese auszunützen. Man müsste eher mal die Gesetzgebung ändern, dass nicht völlig sinnbefreites wortwörtliches Auslegen von Regeln und Gesetze gültig ist, sondern dass die Intention des Gesetzes gilt und Schleichwege daran vorbei genauso illegal sind. Dann bräuchte man nicht für jeden Mist ein neues Gesetz um ein Loch zu stopfen was die Bürokratie und Ineffizient von Staat und Wirtschaft weiter erhöht.
 

Toter-Greifvogel

Erfahrenes Mitglied
25.04.2024
542
934
Beim Staat dürfte die Ineffizienz aber auch hausgemacht sein. Was man da an Bürokratie selbst erzeugt die man abarbeiten muss geht auf keine Kuhhaut. Jeder Scheiß ist geregelt. Und überall sitzen Juristen die diesen unübersichtlichen Dschungel nach Lücken durchsuchen um diese auszunützen. Man müsste eher mal die Gesetzgebung ändern, dass nicht völlig sinnbefreites wortwörtliches Auslegen von Regeln und Gesetze gültig ist, sondern dass die Intention des Gesetzes gilt und Schleichwege daran vorbei genauso illegal sind. Dann bräuchte man nicht für jeden Mist ein neues Gesetz um ein Loch zu stopfen was die Bürokratie und Ineffizient von Staat und Wirtschaft weiter erhöht.
Naja. Es gibt schon einige Vorurteile, was den ÖD angeht.* Fähnchen Schwenk* Soooo ineffizient sind wir nun auch nicht...bei uns gibt es diese Lücken nicht und auch keine geldgeilen Anwälte.
 
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Alfalfa

Erfahrenes Mitglied
23.01.2022
1.958
1.578
Als jemand der auch in Asien und in den USA gearbeitet hat und dort Teams gefuehrt hat, halte ich das nicht fuer Schwachsinn. Deutsche Arbeitnehmer (Achtung Pauschalisierung), sind sehr stark mit sich selbst beschäftigt, extrem anspruchsvoll, und zeigen deutlich weniger Leisungswillen als ich es anderswo erlebt habe. Das macht sich auch bei Themen bemerkbar, wie wer abends nach 21:00 oder am Wochenende online ist. Ich halte worklife balance fuer wichtig und habe volles Verständnis fuer diesen Wunsch, aber im internationalen Vergleich ist das aus Unternehmensicht bemerkbar.
Sind halt auch Apfel Birne Geschichten, wenn man ständig zwei Länder und zwei Systeme gegeneinenader ausspielt. Die Amis leben, auch wenn sie das ungern thematisieren, mit der ständigen Angst, als Underperformer gefeuert zu werden und machen das auch nur deswegen mit, weil hinterher das Brutto/Netto besser passt als in D.
Und über unsere Produktivität mußte man sich lange auch keine Sorgen machen. Aber ok, da legen wir gerade eine Trendwende hin.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.083
8.779
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Und ich wuensche mir auch, dass der Service mehr an das Niveau von damals anknüpfen würde.
Ich bin vor 30 Jahren noch nicht LH Langstrecke geflogen, aber auch das Serviceniveau von 2006 fand ich doch eher rudimentär.

Gut, Taktischen Fehler gemacht, und erst SQ und JL geflogen, dann mit LH. Da konnten sie schlicht nicht mehr gewinnen...
Aber auch im Vergleich zu SK (mein erstes mal über den Teich) waren sie schon damals schlecht.

Was die Amis deutlich besser machen ist ihre IT
Als jemand der die bisher gar nicht so intensiv genutzt habe würde ich das nicht unbedingt betonen. Auch deren IT hat ihre Grenzen (kämpfe gerade wieder mit bei UA gebuchten Codeshareflügen...)
Was mir immer vor allem auffällt ist das völlig andere Auftreten der Cabin Crew, zumindest in der C. Da sind AA, DL, UA um Größenordnungen freundlicher, empathischer und proaktiver als LH. Da hat man das Gefühl, von Menschen bedient zu werden, nicht von Angestellten. Und die Crew weiss vor allem was geht, nicht was alles nicht geht.

Beim Staat dürfte die Ineffizienz aber auch hausgemacht sein. Was man da an Bürokratie selbst erzeugt die man abarbeiten muss geht auf keine Kuhhaut. Jeder Scheiß ist geregelt.
Deine Kritik in Ehren, aber das ist kein Alleinstellungsmerkmal des Staates, das ist in jedem Privatunternehmen exakt das gleiche, wenn sie erstmal eine bestimmte Größe überschreiten.
Wenn das Management seine Belegschaft nicht mehr persönlich kennt, wird alles bürokratisch ("prozessorientiert") und bis ins kleinste geregelt. Und zwar so unflexibel, dass jegliche Lust auf Innovation und Eigeninitiative erfolgreich abgewürgt wird.
Was gerade bei Kundenkontakt fatal ist, Kunden erwarten individuellen Service, nicht Dienst nach Vorschrift. Kunden erwarten, dass ihr Problem gelöst wird wenn es auftritt, und nicht auf Öffnungszeiten und Self-Service verwiesen wird.

Ich habe mich das letzte mal als ich zu nachtschlafender Zeit verspätet in MUC gestrandet bin zutiefst geschämt, wie die ausländischen Mitreisenden von "meinem" nationalen Champion komplett im Stich gelassen wurden. Das war kein Aushängeschild für Deutschland! Ein Schild, dass man das Servicecenter in 6 Stunden wieder öffnen wird, verstehe ich nicht als "Betreuung".
 
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