Die Probleme sind imho nicht die unterschiedlichen Marken. Austrian, Swiss und Eurowings bedienen sowohl geographisch als auch vom Leistungsumfang her unterschiedliche Zielgruppen, die unterschiedliche Erwartungen an das Produkt haben. Und ja, man kann dort unterschiedliche Produkte anbieten, und trotzdem große Konsolidierungs- und Effizienzeffekte haben, gerade auf der technischen Seite (Flugzeugeinkauf & -wartung, Ausbildung, Software & Verwaltung). Ich glaube, keiner erwartet, dass LHG nun die Swiss abschafft und von Zürich mit LH fliegt.
Das Problem, das auch Kühne anspricht, ist viel eher, dass die Produktion unterhalb der Marken stark zersplittert ist - wer LH bucht, bekommt irgendwas, und bei Swiss und den anderen Marken ist es ähnlich. Dann mag ich zwar verschiedene Marken mit unterschiedlichen Wertversprechen haben, wenn drunter aber immer irgendein (anscheinend zufälliger) Dienstleister fliegt, ist es eigentlich auch egal, ob ich Swiss oder LH buche, aber trotzdem Air Baltic und deren (Hard-/Soft-)Produkt erhalte. Und beim nächsten Mal hat Air Dolomiti, und das mal drauf Eurodings...da wird der eigentliche Markenwert nicht nur nicht genutzt, sondern regelrecht aktiv zerstört.
Dem gegenüber stehen dann Kosteneinsparungen, die aber offensichtlich auch nicht das Gelbe vom Ei sind - insgesamt produziert LH trotzdem zu teuer, und die Verwaltung und Integration der Partner frisst Energie und Aufmerksamkeit, auf allen Ebenen.