Die Frage ist halt immer, wieviel zusätzlichen Imagewert so eine Geste hintenrum wieder für LH erzeugt, und wieviel höhere Preise die Passagiere genau wegen solcher scheinbaren "Kleinigkeiten" im Gesamtrahmen akzeptieren?
Diese Frage stellen nur jene Vorstände, die sich ausschließlich auf Zahlenwerke und ihren Beraterstab stützen. Nicht alles kann man messen, nicht alles bringt direkt mehr Geld ein (indirekt aber durchaus). Natürlich muss man ein Unternehmen dieser Größe anhand von Kennzahlen leiten, ansonsten fährt es irgendwann gegen die Wand. Aber wenn man sich nur auf die Zahlen konzentriert, landet man eben da, wo LH gerade ist. Der Blick für das, was die LH vom Einheitsbrei abheben würde geht verloren. Ich sehe das auch bei anderen großen Unternehmen. Da wird zuerst gefragt „was ist der ROI?“. Als wäre es der heilige Götze neben dem es sonst nichts anderes gibt. So ticken aber Menschen (Konsumenten) nunmal nicht.
Dafür wirft man an anderen Stellen das Geld nur so zum Fenster raus (Events, Spezialanfertigungen, Zukäufe, etc.) anstatt es da einzusetzen, wo es tatsächlich Mehrwert schaffen würde (und der muss nicht zwangsläufig direkt beim Unternehmen landen). Es kann mir doch zum Beispiel niemand erzählen, dass man mit der IT-Situation in der Konzernspitze zufrieden sein kann. Was man alleine an Call Center Kosten einsparen könnte, wenn die IT endlich mal ordentlich funktionieren würde… Es erzähle mir doch bitte niemand, dass es dafür keinen business case gibt, bei dem sich der ROI rechnen würde!
Am bezeichnendsten allerdings finde ich, dass man es bei US Carriern hinbekommt ein Produkt zu verkaufen mit dem die große Mehrzahl der Kunden zufrieden ist, bei denen die IT funktioniert, etc. Und Ich kenne sonst kaum ein Land was auf Board Level stärker auf Rentabilität schaut. Wenn selbst die mit ihrer Quartalsdenke es schaffen sowas abzuliefern, dann ist das ein massives Armutszeugnis für Hansens.