Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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rschulz76

Erfahrenes Mitglied
28.08.2018
635
622
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Der "goldene Handschlag" für die Piloten erinnert mich als Ing. in der Halbleiterei an Infineon 2002 ...

Altgediente Hardwareentwickler wurden mit satten Abfindungen zum Unterschreiben der Aufhebungsverträge "genötigt" - bei den Tarifen sagte man nicht "Nein".
Und ein halbes Jahr nach dem das Tal der Tränen durch war, saßen die exakt gleichen Leute wieder am exakt gleichen Schreibtisch in der Balanstraße (exemplarisch) - Nur nun zum wesentlich höherem Gehalt!

Schumacher (der damalige CEO), der Lebemann, musste gehen! :D... naja, ist auch weich gefallen für sein Missmanagement!
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
2.013
2.799
Naja, Carsten hat ja nun auch öffentlich zugegeben, dass man die ein oder andere Entscheidung zu voreilig getroffen hat / zu pessimistisch war. Aber, ob man die Piloten nun wieder zurückholen kann, oder den PPV Vertrag doch wieder etwas aufweicht zwecks Fluggerät, wird man sehen: https://www.aero.de/news-42979/Lufthansa-betrachtet-PPV-Kuendigung-als-Fehler.html
Interessant finde ich die Formulierungen:

"130 (Piloten im Freiwilligenprogramm, Red.) hatte man verhandelt, 380 sind es geworden - und wir im Vorstand haben uns überreden lassen", sagte Spohr . "Jetzt fehlen sie. Ich hoffe, dass die einer anruft, und sie teilweise zurückkommen."

Ich hoffe das ja auch, aber wäre es nicht seine Aufgabe, das zu organisieren? Oder muss er dazu erst überredet werden?
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
2.013
2.799
Das sind noch die alten Reflexe, "teures" Altpersonal möglichst stark abzubauen. Die Erkenntnis heute ist aber, dass es überhaupt kaum noch neue Leute gibt und dass man die dann nicht unbedingt selber abkriegt. Da würde ich mal die Personaletage auswechseln.

Dazu mal die Zielvereinbarungen des Personalvorstands aus dem GB 2021:

Michael Niggemann
— Redimensionierung: Anpassung der Personalstärke bzw. -kosten an krisenbedingte Rahmenbedingungen
— Weiterentwicklung der Führungs- und Unternehmenskultur
— Talentsicherung & Diversity; Förderung von Frauen in Führungspositionen
— Konzernstruktur: Entwicklung einer wettbewerbsfähigen und zeitgemäßen Legalstruktur

Ich würde sagen, Bonusbedingungen erfüllt...

//Edit: Mir geht es hier nicht um eine Neiddiskussion, und ich weiß, dass keine Bonusse ausgezahlt wurden. Mir geht es um die Inhalte der Zielvorgaben an den Vorstand, die offensichtlich nicht alle relevanten Unternehmensziele umfassen.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.761
9.735
irdisch
Man schrumpft in der Krise personell auf das dann nötige Minimum und wundert sich dann, dass nach der Krise, jetzt, nicht mehr genug Leute da sind. Und dann wundert man sich noch einmal, dass man zusätzliche nicht mehr so einfach findet. Welt der Wunder.
Merkwürdig finde ich daran, dass langfristige Dinge, wie Flottenbeschaffung, ja offenbar durchaus von Wachstum ausgehen? Warum erwartet die Flotte Wachstum und der Personalvorstand will schrumpfen? Warum haben die nicht die gleiche Erwartung?
 

nacho.gll

Erfahrenes Mitglied
10.03.2017
678
575
Leoben, AUT
Merkwürdig finde ich daran, dass langfristige Dinge, wie Flottenbeschaffung, ja offenbar durchaus von Wachstum ausgehen? Warum erwartet die Flotte Wachstum und der Personalvorstand will schrumpfen?
In der Welt der Erbsenzähler warten zum Zeitpunkt der Erweiterung hunderte fertig ausgebildete Piloten vor dem Personalbüro und man kann sich die Besten auswählen, weil es ja so geil ist, für LH zu arbeiten. Solange Manager nicht für ihre Schandtaten gerade stehen müssen, wird sich daran auch nichts ändern. Ausbaden müssen es die Kunden und die einfachen Angestellten, als Betriebswirt wird man ja selten angeschrien, weil man sich geschickt in einem Büro verbarrikadiert.
 

Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
320
262
Also, wenn der LH-Vorstand tatsächlich "redimensionieren" wollte, hätte er nicht zu viele Tickets verkaufen lassen dürfen!

Es ist auch nicht Aufgabe eines nicht inhabergeführten Unternehmens, "Frauen in Führungspositionen zu fördern": sie müssen vielmehr geeignet sein.
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
19.535
17.128
FRA
Einzelne Lufthansa-Bereiche weisen laut Verdi aktuell einen Krankenstand von 40 Prozent auf.

 
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Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
320
262
Einen Krankenstand von 40 vH halte ich auch in Covid-Zeiten für erklärungsbedürftig.

Siehe aber auch:

 

fleckenmann

Erfahrenes Mitglied
01.05.2015
771
890
Rhein Main
Www.worldofaviation.org
Einen Krankenstand von 40 vH halte ich auch in Covid-Zeiten für erklärungsbedürftig.

Siehe aber auch:

Ich halte ihn für schlicht und ergreifend hausgemacht. Fast noch schlimmer als DLH Passagier stelle ich mir momentan vor, LH Mitarbeiter zu sein
 

fleckenmann

Erfahrenes Mitglied
01.05.2015
771
890
Rhein Main
Www.worldofaviation.org
Spannend, dass genau die User hier höhere Löhne fordern, die sonst am lautesten schreien wenn die Flugpreise steigen oder ehemals kostenlose Services kostenpflichtig werden.
Ein guter Unternehmer achtet auf die richtige Balance zwischen Profit, Arbeitsbedingungen, Kunden UND Mitarbeiterzufriedenheit. Ein schlechter ausschließlich auf das Erste. Viel Geld viel Service, wenig Geld wenig Service. Viel Geld gar keinen Service wird nicht lange gutgehen.