Und genau das Problem besteht aktuell, weit mehr als 50% einer Kohorte hat Hochschulzugang… und nutzt diesen!
Das sollte relativiert werden. Gut 50 Prozent eines Jahrgangs sind studienberechtigt (die Quote lag zuletzt fast genau bei 50%, der Spitzenwert wurde 2015 erreicht, da waren es 53%).
Davon fangen ca. 70% ein Studium an. Davon brechen allerdings 28% noch vor Erlangung des Bachelors ab. Folglich werden nur gut 25% Akademiker. Ist nicht ganz akkurat, gibt noch Leute, die nach Studienabbruch ein zweites Studium beginnen und erfolgreich abschließen, Leute, die über 2./3. Bildungsweg die Studienberechtigung erlangen und auch nutzen etc. Aber das führt nur zu Änderungen im kleinen einstelligen Prozentbereich.
Der facto werden also weniger als 30% der aktuellen Schulabgänger Akademiker.
Ich will nicht bestreiten, dass es in manchen Bereichen Fachkräftemangel gibt. Aber das Thema wird von den AG aufgeblasen ohne Ende und von den Medien oft recht unreflektiert nachgeplappert.
Im Großen und Ganzen sind die Personalprobleme bei der LH und an den deutschen Flughäfen hausgemacht.
Branchen wie der Tiefbau oder Metzgereien oder die Pflege haben sehr viel ernstzunehmendere und strukturell bedingte (demografischer Wandel etc.) Personalsorgen. Bei Großunternehmen wie der LH ist der Fachkräftemangel in erster Linie Ausrede und nur in kleinen Teilbereichen (z.B. bestimmte Ingenieursberufe) Fakt.