Du meinst die Firma, die gerade 9G€ Staatshilfen annehmen musste, weil sonst der Gang zum Insolvenzgericht angestanden hätte, nachdem fast das gesamte Geschäft weggebrochen ist?
Und daran soll jetzt der Kunde schuld sein, der die > 10G€ Gewinn bezahlt hat, und muss deshalb auf vertraglich vereinbarte und bezahlte Leistungen verzichten?
Wenn eine Firma so wirtschaftet, dass sie mit den Milliardengewinnen aus guten Zeiten nicht mal 4 Monate Leistungen ihrer Verträge im kaum zweistelligen Eurobereich in schlechten Zeiten erfüllen kann, ist das ganze System fehlerhaft.
Natürlich ist es schon ziemlich pervers, wenn man eine Firma mit 9G€ retten muss (retten wird sich zeigen, aktuell "unterstützen"), die an der Börse überaupt nur 3G€ wert ist (plus/minus, je nach Tagesform)...
Seit den 70ern prophezeihen die Experten immer eine Verdoppelung der Fluggastzahlen in den nachsten roundabout 10 Jahren, und dann kommt doch immer was dazwischen. Ölkrise und Terrorwelle in den 70ern, zweite Ölkrise in demn frühen 80ern (rund um den inzwischen nullten Golfkrieg, seit wir nur noch die zählen bei denen die USA offen mitgespielt haben), schwere Krise in den frühen 90ern (in dem Bericht "21st Century Jet" zur 777 Entwicklung wird gesagt, in den frühen 90ern hätten die amerikanischen Airlines mehr Verlust gemacht als Gewinn seit den zweiten Weltkrieg), 911, SARS, Bankenkrise, Eurokrise, Corona... you name it.
Wenn eine Airline nicht kapiert hat, dass in diesem Geschäft regelmäßig Krisen passieren, auf die man sich vorbereiten müsste, kann man ihnen echt nicht helfen. Aber es ist ja so schön bequem die Gewinne an die Aktionäre auszuschütten, und wenn mal wieder Krise ist den Staat einspringen zu lassen.
Und der Staat ist nicht dazu eingesprungen, dass LH bald wieder Dividenden ausschütten und Boni bezahlen kann, sondern damit LH seine Verträge erfüllen, sein volkswirtschaftlich notwendiges Tagesgeschäft Verkehrsinfrastruktur wieder aufnehmen und die Arbeitsplätze sichern kann. Auch die des Loungepersonals. Und dazu gehört der zahlenden Kundschaft auch das volle verkaufte Produkt zu liefern. Und für das Produkt Business Class gehört Lounge mit entsprechendem Catering dazu, nur mit dem Sitz kann man wohl schwerlich den oft zehnfachen Preis rechtfertigen. Aber es ist ja so schön bequem, das Loungepersonal mehrheitlich in Kurzarbeit zu schicken und in der Lounge ein paar billige Cateringartikel auszulegen, von denen man weiss dass die meisten Kunden sie ohnehin nicht anrühren werden.
Einem namhaften Bänker folgend reden wir hier von Peanuts, die Lufthansa in den Lounges einspart. Den betreffenden Geldbetrag wird man am Ende in den öffenlichen Bilanzzahlen niemals finden, weil so verschwinden gering. Für die Kundenzufriedenheit (und gerüchten zufolge leben Dienstleister von Kunden...) hingegen offenbar ein erhebliches Ärgernis. Wenn man so nur 1% der Kunden vergrault, dürfte das schon ein Negativgeschäft sein. Und wie es schon ein anderer gesagt hat, all diese kleinen Ärgernisse addieren sich halt über ein Vielfliegerleben, und erhöhen nicht gerade die Bereitschaft dafür, auch zukünftig bei einer Airline am oberen Ende des Preis-/Leistungsspektrums zu buchen.
in VIE werden in SKY Lounge Wein und Spiritousen wie früher angeboten. In Coronazeiten perfekte Loungeorganisation und Ausstattung.
Kennt jemand den Gesetzesunterschied zwischen Deutschland und Österreich?
Ich glaube LH ja die Formulierung "weil beispielsweise durch behördliche Auflagen das Getränke- und Speisenangebot in den Lounges stark eingeschränkt ist oder Lounges überhaupt nicht öffnen können." an bestimmten Standorten, aber längst nicht an allen.