Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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50
MUC
www.oliver2002.com
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Ich meinte "eigenständig" jetzt nicht im Sinne mit eigenem Markenauftrit, sondern eigenständig gemanaged. Zeitweilig war bei Lufthansa alles einheitlich bemalt, nur neben der Tür stand noch klein Contact Air, Cirrus etc. Zeitweilig hatten die Regionalairlines auch dem Kunden gegenüber einen eigenständigen Auftritt. Cirrus hat z.B. FRA-TLS eine Zeit lang operiert, teilweise im LH-Regionalanstrich (Eurosternenkranz statt Kranich), teilweise im Cirrus anstrich.

Die sind alle Pleite gegangen, weil LH nicht das zahlen konnte/wollte, und die Rechung nicht aufging. Sieht man gerade wieder schön mit Helvetic. Die Ami Minis existieren nur weil es die scope clause gibt. Du kannst schön am Bespiel OU und JP sehen das so kleine Einheiten mit 7-10 Fliegern auf keinen grünen Zweig kommen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.601
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irdisch
Schon zu DLT-Zeiten durften die kleinen Strecken nicht zu erfolgreich werden, weil die sich die Mutter dann geschnappt hätte. Die haben tatsächlich auf "gerade so rentabel" aber Nicht-Vollauslastung gezielt, damit sie ihre Routen behalten dürfen. Das gab es später auch noch, ohne ins Detail zu gehen.
 

Sciurus

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
1.732
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ZRH
Die sind alle Pleite gegangen, weil LH nicht das zahlen konnte/wollte, und die Rechung nicht aufging. Sieht man gerade wieder schön mit Helvetic. Die Ami Minis existieren nur weil es die scope clause gibt. Du kannst schön am Bespiel OU und JP sehen das so kleine Einheiten mit 7-10 Fliegern auf keinen grünen Zweig kommen.

Wie meinst du das mit der Helvetic? Habe immer gedacht deren Geschäftsmodell funktioniert und die machen Gewinne. Stimmt das nicht?
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.318
9.144
BRU
5.) Wenn das Geschäftsreisendensegment relativ gesehen an Bedeutung verliert, ist natürlich die Versuchung groß, nicht nur die Flugtaktung bei Geschäftsreisendenzielen runterzufahren, sondern auch weniger in Dinge investieren, die primär für Geschäftskunden und weniger für "Leisure"-Kunden von Relevanz sind: Security Fast Lane, Lounges, etc.

Natürlich prognostiziere ich nicht, dass die HON-Services dauerhaft gestrichen werden. Aber aufgrund meines Verständnisses der Lage vertrete ich eben eine andere Ansicht als User nello1985, danix, Anonyma, niemals_in_nyc, FRAHND usw. (in diesem und in anderen Threads). Es macht Sinn, den Rotstift in Bereichen anzusetzen, die für den Weg aus der Krise weniger relevant sind, aka das Geschäftskundensegment und Premium Services.

Also bei so manchen HON-/F-Services wie FCT oder Limo-Transfer gebe ich Dir recht. Zumindest, solange es nicht wieder nennenswert Flüge mit einer F gibt. Dass sie die nur für HONs auf dem Europa-Urlaubsflug wieder anbieten, glaube ich auch nicht. Und kann ich irgendwo auch verstehen. Außer vielleicht, dass sie bei ausreichender Zahl an HONs eine FCL öffnen, natürlich auch mit beschränktem Angebot.

Man könnte aber den HONs zumindest anderswo zeigen, dass sie einem als Kunde wichtig sind. Angefangen von zügigerer Erstattung stornierter Flüge, über die eine oder andere Kulanz bei der Umbuchung (wobei ich sagen muss, dass ich die insbesondere bei LX und OS auch bekommen habe), einer kompetenten Hotline (insbesondere bei LH sehr Glücksache, an wen man gelangt…), einer vernünftigen Kommunikation…

Und andererseits: Gerade innereuropäisch fliegen mittlerweile doch eher Urlauber C, und nicht die Geschäftsreisenden. Da hast Du selbst auf Touristenstrecken teils 6 -10 Reihen volle C. Insofern sehe ich durchaus auch im Leisure-Bereich eine gewisse Nachfrage nach etwas mehr „Luxus“ als nur möglichst billiger Transport von A nach B (wo LH wohl nie mit den LCC wird mithalten können - auch nicht mit irgendeiner neuen Plattform). Und da gehören dann auch Dinge wie Fastlane oder Lounge dazu. Für die der Pax ja schließlich mit seinem C-Ticket auch zahlt.

Ähnliches gilt für Statuskunden: Wenn der die Wahl hat zwischen Wizz, FR und Co. und einem etwas teureren LH-Flug, können so Dinge wie Fastlane oder Lounge den Ausschlag geben. Dürfte jetzt auch kein Vermögen kosten. Oder auch besseres Kundenservice – was LH leider die letzten Monate auch nicht gezeigt hat.

Ich bin kein Experte, aber irgendwo sehe ich hier schon eine Gefahr, dass LH, wenn sie es mit dem Sparen übertreiben, zunehmend Kunden an die LCC verlieren werden. Die doch teilweise schon dabei sind, zu epxandieren....
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
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Ähnliches gilt für Statuskunden: Wenn der die Wahl hat zwischen Wizz, FR und Co. und einem etwas teureren LH-Flug, können so Dinge wie Fastlane oder Lounge den Ausschlag geben. Dürfte jetzt auch kein Vermögen kosten. Oder auch besseres Kundenservice – was LH leider die letzten Monate auch nicht gezeigt hat.

Ich bin kein Experte, aber irgendwo sehe ich hier schon eine Gefahr, dass LH, wenn sie es mit dem Sparen übertreiben, zunehmend Kunden an die LCC verlieren werden. Die doch teilweise schon dabei sind, zu epxandieren....

Oder z.B. einen vergünstigten Preis beim Aufgabegepaeck, oder gar gleich kostenlos. FLTer könnten ebenfalls Vorrang bei der Sitzplatzauswahl bekommen.
Als statusloser Passagier gibt es keinen grossen Unterschied zwischen LCC und LH mehr. Gepaeck kostet, Sitzplatz (kann) kosten, kein groesseres Handgepaeck bei LH. Der Snack bei LH reisst es auch nicht raus. Schade. Da entscheidet dann der Preis am Ende. Es waere leicht, fuer die LH ihr Kunden bei der Stange zu halten mit mehr Service. In Zeiten von Corona um so wichtiger, wenn mehr Leute auf den Ticketpreis schauen.
Einen Vorteil gibt es aber fuer LH: Ein Zwischenstop in Deutschland bedeutet, dass man sie auch in Deutschland verklagen kann, wenn sie ihre Leistungen nicht erfüllen.
 
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niemals_in_new_york

Guest
Also bei so manchen HON-/F-Services wie FCT oder Limo-Transfer gebe ich Dir recht. Zumindest, solange es nicht wieder nennenswert Flüge mit einer F gibt. Dass sie die nur für HONs auf dem Europa-Urlaubsflug wieder anbieten, glaube ich auch nicht. Und kann ich irgendwo auch verstehen. Außer vielleicht, dass sie bei ausreichender Zahl an HONs eine FCL öffnen, natürlich auch mit beschränktem Angebot.

Man könnte aber den HONs zumindest anderswo zeigen, dass sie einem als Kunde wichtig sind. Angefangen von zügigerer Erstattung stornierter Flüge, über die eine oder andere Kulanz bei der Umbuchung (wobei ich sagen muss, dass ich die insbesondere bei LX und OS auch bekommen habe), einer kompetenten Hotline (insbesondere bei LH sehr Glücksache, an wen man gelangt…), einer vernünftigen Kommunikation…

Und andererseits: Gerade innereuropäisch fliegen mittlerweile doch eher Urlauber C, und nicht die Geschäftsreisenden. Da hast Du selbst auf Touristenstrecken teils 6 -10 Reihen volle C. Insofern sehe ich durchaus auch im Leisure-Bereich eine gewisse Nachfrage nach etwas mehr „Luxus“ als nur möglichst billiger Transport von A nach B (wo LH wohl nie mit den LCC wird mithalten können - auch nicht mit irgendeiner neuen Plattform). Und da gehören dann auch Dinge wie Fastlane oder Lounge dazu. Für die der Pax ja schließlich mit seinem C-Ticket auch zahlt.

Ähnliches gilt für Statuskunden: Wenn der die Wahl hat zwischen Wizz, FR und Co. und einem etwas teureren LH-Flug, können so Dinge wie Fastlane oder Lounge den Ausschlag geben. Dürfte jetzt auch kein Vermögen kosten. Oder auch besseres Kundenservice – was LH leider die letzten Monate auch nicht gezeigt hat.

Ich bin kein Experte, aber irgendwo sehe ich hier schon eine Gefahr, dass LH, wenn sie es mit dem Sparen übertreiben, zunehmend Kunden an die LCC verlieren werden. Die doch teilweise schon dabei sind, zu epxandieren....

Das ist der Punkt: Wer Lufthansa fliegt, will doch auch irgendwie etwas mehr Service und Qualität haben. Und man muss doch die Kirche mal im Dorf lassen: Was kostet denn eine Fastlane, eine Lounge (die Anzahl kann man ja anhand der Nachfrage steuern), ein Limousinenservice? Wenn es nur wenige Kunden gibt (wie es angeblich der Fall ist), dann braucht man ja nicht 100 Lounges und 200 Fahrer in FRA und MUC, oder?

Wenn man jetzt rückwärts geht und sagt, die Geschäftskunden sind ohnehin nicht da, und die Urlauber wollen nur billig, dann gibt es für die Geschäftskunden keinen Anreiz zu fliegen, und für die Urlauber keinen Grund, 3 Euro mehr für Lufthansa auszugeben. In der Krise muss man investieren, nicht umgekehrt. Sonst gewinnen diejenigen, die investieren, und nicht die, die sich kaputt sparen.

In den letzten Krisen wurde seitens Lufthansa immer versucht, durch guten Service die Kunden anzulocken - mit zu krassen Sparmaßnahmen (immer im Verhältnis zum Produkt) vergrault man die Kunden noch weiter.

Und das gute bei Lounges, Limousine, Hotline, .... ist doch, dass man es skalieren kann. In Fra gibt es so viele Lounges, dass man die Kapazitäten regelmäßig anpassen kann. Und die Limo-Fahrer sind größtenteils Studenten, die nun wirklich lächerlich wenig im Verhältnis kosten. Wenn man daran spart (es geht nicht um die nächsten Tage, aber um die nächsten Wochen und Monate), dann ist Lufthansa wirklich selbst Schuld. Aktuell könnte man die angeblich sehr wenigen HONs und F Kunden ja gerade darüber am Flughafen für wenig Geld einen Topservice erleben lassen, wodurch man das Segment zumindest unterstützen könnte.

Und im FTL und SEN Bereich würde es die Lufthansa auch nicht arm machen, wenn man für vernünftige Loungekapazitäten sorgen würde, und die Fastlane gut funktioniert.

Wenn Lufthansa nur noch auf Urlauber macht, dann sehe ich da keinen Grund, warum man mit denen fliegen sollte, und nicht mit einem Urlaubsflieger. Wo ist denn dann noch der USP? Bisher hatte man durch einen Europa-C-Flug mit LH als Urlauber immer netten Service, hat vorne gesessen, die Lounge war ein tolles Gimmick. Dazu nicht lange anstehen, vernünftiges Essen, extra Schalter. Dafür und für die Premium Eco zahlen inzwischen einige Leute gerne einen Aufpreis, ausserdem ist es ja "die Lufthansa". Aber das muss man eben auch hoch halten, sonst ist man schnell wieder bei einer anderen Airline.

Außerdem: Mal unabhängig von den aktuellen Reisebeschränkungen, auf die man aktuell keinen Einfluss hat: Es wird wieder weitergehen mit der Langstrecke, und das ist das wichtigere Feld für Lufthansa. Dafür braucht man die Zubringer, die Geschäftskunden. Also sollte man versuchen, die Zeit so gut wie möglich zu überbrücken (z.B. indem man die Urlauber aktuell in Europa ausbaut, die Leute innerhalb Deutschlands mit guten Argumenten von der Bahn in die Flieger bekommt), und man sollte den Geschäftskunden signalisieren, dass man "noch da ist" und die wenigen Chancen, die man hat, die Qualität unter Beweis zu stellen, auch nutzen.
 
A

Anonym38428

Guest
Ich finde es nach wie vor sehr interessant, dass bei LH das Konzept der unabhängigen Regionalairlines (Augsburg Airways, Cirrus, Contact Air....) gescheitert ist, während es in den USA gut funktioniert (SkyWest, Mesa, Trans States etc. operieren als unabhängige Airlines für American, United, Delta die Regionalstrecken, die "Mutter" übernimmt Netzwerkplanung, Werbung, Ticketing etc.).

Nicht LH Regional ist in der letzten Dekade gescheitert, das ganze Segment „Regionalflug“ mit Röhrengrößen bis 70-90 Sitzen ist gescheitert. (Die Inselverkehre mal bewusst außen vor gelassen.)

Es gibt noch Airlines wie Sun-Air of Scandinavia die bis vor Corona mit ihren Do328 Jets ein paar Businessstrecken geflogen sind (BLL-DUS, FDH-DUS, ...), auch dort evaluiert man derzeit wohl die Einstellung der Linienflüge. Daneben gibt es noch den Monnem Shuttle (MHG-TXL), wo die lokale Wirtschaft die Party finanziert(e ?). FMO-STR mit AIS gäbe es auch noch, hier geht es ums Stunden sammeln der dahinterstehenden Flugschule.
Dann haben wir noch das Segment Corporate Shuttle, wo u.a. Private Wings und o.g. Sun-Air aktiv sind.

Jegliche anderen „unabhängigen“ Regio-Airlines sind verschwunden, bspw. Intersky und OLT. Auch die Experimente wie in Cochstedt waren Rohrkrepierer.

Die Airlines die unter die Obhut der Marke LH Regional geschlüpft sind, aber auch die bei AB unter- und später umgekommene LGW haben mit dem Schritt letztlich nur das Sterben verzögert.

Im konkreten Fall LH kam dann noch die Wetleasequote dazu, die u.a. dazu geführt hat dass EN diverse Strecken nicht mehr als Wetlease, sondern unter eigener Flugnummer fliegen „musste“. Für die Regios war (unabhängig der Wirtschaftlichkeit des Angebots) schlichtweg kein Platz mehr.

Die Ursachen sind im Grunde recht simpel:
- bessere (Bahn-)Infrastruktur, die Strecken wie FMO-TXL, DTM-TXL, DUS-STR überflüssig macht.
- schleichender Verfall der Erlöse, mehr Paxe in größerer Röhre zu befördern scheitert an weiterem Erlösverfall, weiter:
- ist eine Regiostrecke erfolgreich, kommt schnell ein LCC auf die Strecke. Damit stimmt der Passagiermix für die Regiobude nicht mehr, weiterer Erlösverfall.
- Auslaufen von PSO (bspw HOQ-FRA)

Bezogen auf den Standort Deutschland ist die Zeit des Regionalflugs bis auf ganz wenige Ausnahmen vorbei.
 
N

niemals_in_new_york

Guest
> die Limo-Fahrer sind größtenteils Studenten

Ich hatte da bisher noch nie einen Studenten.

Ich schon öfters und es hat mich nicht gestört. Einmal musste ich länger warten, weil der Flieger noch nicht fertig zum Boarding war, und er hat gefragt, ob er schonmal weiter für seine Prüfung lernen könne. Und einmal hatte ein anderer seine Unisachen dabei. Es ist natürlich nur ein Teil von denen, aber die waren beide sehr zufrieden über den coolen "Studentenjob". Und in ZRH hatte ich auch schon eine Studentin (wenn ich es nicht mit GVA verwechsle). Und wenn man mit den Fahrern etwas länger ins Gespräch kommt, (da gab es wohl auch einmal einen Wechsel zwischen den Arbeitgebern) dann erfährt man, dass der Job nicht unbedingt der bestbezahlte ist. Insofern war mein "größtenteils" sicherlich falsch, aber es sind oder waren zumindest mehrere. Ich fand die immer sehr sympathisch (wie natürlich die anderen Fahrer auch).
 
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rcs

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06.03.2009
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München
Es ist letztlich egal, ob es Studenten sind oder nicht.

Überall am Flughafen ist ein Personalüberhang vorhanden, und Airlines als auch die Bodendienstleister versuchen daher, irgendwie mit Kurzarbeit über die Runden zu kommen. Eigentlich überall ist ein Betriebsrat involviert, und entsprechend der Regularien für die Kurzarbeit können halt nicht einzelne Mitarbeiter selektiv aus der Kurzarbeit geholt werden, sondern nur ganze Abteilungen.

Das Hochfahren gewisser Premium-Services ist definitiv mit etwas mehr als nur "lächerlich niedrigen Kosten" verbunden, wenn man dies objektiv betrachtet.
 
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niemals_in_new_york

Guest
Es ist letztlich egal, ob es Studenten sind oder nicht.

Überall am Flughafen ist ein Personalüberhang vorhanden, und Airlines als auch die Bodendienstleister versuchen daher, irgendwie mit Kurzarbeit über die Runden zu kommen. Eigentlich überall ist ein Betriebsrat involviert, und entsprechend der Regularien für die Kurzarbeit können halt nicht einzelne Mitarbeiter selektiv aus der Kurzarbeit geholt werden, sondern nur ganze Abteilungen.

Das Hochfahren gewisser Premium-Services ist definitiv mit etwas mehr als nur "lächerlich niedrigen Kosten" verbunden, wenn man dies objektiv betrachtet.

Das mag ja in gewissen Grenzen korrekt sein.

Kurzarbeit ist aber andererseits explizit nicht dafür gedacht, Personal in bezahlten Urlaub zu schicken, obwohl genug Arbeit vorhanden wäre.

In einigen Wirtschaftsbereichen ist es aktuell aber de facto für Unternehmen lukrativer, Arbeitnehmer in Kurzarbeit zu schicken und sinkende Umsätze in Kauf zu nehmen, und dann nochmals staatliche Förderung für Umsatzrückgänge zu erhalten.

Meiner persönlichen Meinung nach ist es ab einem gewissen Punkt schon unfair dem Steuerzahler gegenüber, wenn ein Unternehmen Mitarbeiter in Kurzarbeit lässt und weitere Wirtschaftsförderung in Anspruch nimmt, obwohl das Unternehmen durchaus in der Lage wäre, durch mehr Arbeitseinsatz auch mehr Umsatz zu generieren, Gehälter zu zahlen, Sozialversicherungsbeiträge zu zahlen, etc.

Ab einem gewissen Punkt hört dann nicht nur mein Verständnis als Kunde (der auf bezahlte Leistungen verzichtet oder auf Leistungen verzichtet, für die er bereit wäre, Umsatz zu bringen) auf, sondern auch als Steuerzahler und jemand, der durch Einzahlungen z.B. in die Arbeitslosenversicherung seiner Arbeitnehmer dazu beiträgt, dass Unternehmen, die in Schwierigkeiten sind, KAG etc. anbieten können.

Das sind alles Leistungen, die meiner persönlichen Meinung nach für Notfälle gedacht sind, aber nicht dafür, sich monatelang damit rauszureden, dass das alles "ja nicht so einfach ist das wieder hochzufahren" wie du schreibst, oder dass es noch nicht genügend Nachfrage gibt, damit es profitabel ist, etc..

Wenn alles, was die Lufthansa anbietet, sofort wieder ultra profitabel ist, dann hätte die Lufthansa wohl kaum 9 Mrd. benötigt. Ich finde es nicht richtig, sich immer und immer und immer und immer wieder damit rauszureden, dass alles wegen irgendwelcher Ausreden nicht geht. Betriebsrat, Gewerkschaft, Gesundheitsamt, ..... irgendwann kann man das Gejammer auch nicht mehr hören.
 

deralex2985

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09.12.2011
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, ..... irgendwann kann man das Gejammer auch nicht mehr hören.

Herrlich dieser Satz genau von dir, der alle Threads mit ellenlangen Posts vollgejammert hat.

Du bist sowas von in deiner eigenen Blase, hast keine Ahnung von Kosten und Prioritäten im Moment.Prioritäten sind halt im Moment nicht die HONs und scheinbar kann sich die Lufthansa das so im Moment leisten. Sei doch mal objektiv.

Ohne die Kurzarbeit währen tausende Leute bei LH arbeitslos und wir hätten das gleiche Problem wie die Amis. Das würde den Steuerzahler mehr kosten als sie Kurzarbeit

Wer bitte garantiert, dass es deutlich mehr Umsatz gibt wenn der Premiumservice wieder hoch gefahren wird?
 
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HAM76

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21.09.2009
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Ein Konzern, wie die Lufthansa, der neun Milliarden vom Staat bekommt, also 90€ von jedem von uns, hat keine andere Möglichkeit, als die Kurzarbeit Abteilungsweise zu beenden, was nicht möglich ist, weil dann die Lohnkosten der Abteilung zu stark steigen... Ernsthaft!?

Dass die HONs keine Priorität sind, ist doch genau, das was hier bemängelt wird, mit der Einschränkung, dass dies eben für einen Fehler gehalten wird, und davon ausgegangen wird, dass es sich die Lufthansa mittelfristig nicht leisten kann. Du siehst das nicht so, das wissen wir mittlerweilw.
 

rcs

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Ein Konzern, wie die Lufthansa, der neun Milliarden vom Staat bekommt, also 90€ von jedem von uns, hat keine andere Möglichkeit, als die Kurzarbeit Abteilungsweise zu beenden, was nicht möglich ist, weil dann die Lohnkosten der Abteilung zu stark steigen... Ernsthaft!?
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Und bevor Du "Ernsthaft!?" fragst, solltest Du Dich vielleicht einmal mit den gesetzlichen Grundlagen der Kurzarbeit, das ebenfalls gesetzlich geregelte Mitbestimmungsrecht der Arbeitnehmer bzw. des Betriebsrats sowie dem Thema Tarifverträge auseinandersetzen.
 

Hwy93

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29.08.2011
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Ein Konzern, wie die Lufthansa, der neun Milliarden vom Staat bekommt
Korrekt wäre wohl: Ein Konzern, wie die Lufthansa, die neun Milliarden vom Staat zu stattlichen Konditionen als Kredit/Darlehen bekommt und zurückzahlen muss, hat keine andere Möglichkeit, als ab sofort anders als bisher alle Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen.
 
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niemals_in_new_york

Guest
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Und bevor Du "Ernsthaft!?" fragst, solltest Du Dich vielleicht einmal mit den gesetzlichen Grundlagen der Kurzarbeit, das ebenfalls gesetzlich geregelte Mitbestimmungsrecht der Arbeitnehmer bzw. des Betriebsrats sowie dem Thema Tarifverträge auseinandersetzen.

Dann klär uns doch einmal auf - ich habe nämlich keine Ahnung davon: Warum kann die Lufthansa nicht bei Bedarf an Arbeitnehmern für welchen Service auch immer die notwendigen Arbeitnehmer aus der Kurzarbeit holen, beispielsweise mit 10% oder 20%, damit man damit eine Lounge betreiben kann, oder was auch immer?

Mit deinen Aussagen vermittelst du das Bild, als sei es Tatsache, dass die Lufthansa ihre Mitarbeiter nicht mehr aus der Kurzarbeit zurück bekommen könnte auf absehbare Zeit, selbst wenn sie wollte, und es eigentlich nicht Lufthansas "Schuld" ist, wenn es jetzt an allen Ecken und Enden zu Serviceeinschränkungen kommt. Verstehe ich das richtig, oder kannst du das etwas näher ausführen? Für mich klingt das nämlich ziemlich wirr, denn die Frage ist doch, ob die ganze Arbeit wirklich ausfällt oder ob man sie bei manchen Sachen inzwischen bewusst ausfallen lässt (Lounge, Limo, Checkinschalter, ...) um Geld zu sparen, aber das ist ja nicht das, wofür Kurzarbeit gedacht ist!?
 
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deralex2985

Erfahrenes Mitglied
09.12.2011
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Dann klär uns doch einmal auf - ich habe nämlich keine Ahnung davon: Warum kann die Lufthansa nicht bei Bedarf an Arbeitnehmern für welchen Service auch immer die notwendigen Arbeitnehmer aus der Kurzarbeit holen, beispielsweise mit 10% oder 20%, damit man damit eine Lounge betreiben kann, oder was auch immer?

Mit deinen Aussagen vermittelst du das Bild, als sei es Tatsache, dass die Lufthansa ihre Mitarbeiter nicht mehr aus der Kurzarbeit zurück bekommen könnte auf absehbare Zeit, selbst wenn sie wollte, und es eigentlich nicht Lufthansas "Schuld" ist, wenn es jetzt an allen Ecken und Enden zu Serviceeinschränkungen kommt. Verstehe ich das richtig, oder kannst du das etwas näher ausführen? Für mich klingt das nämlich ziemlich wirr, denn die Frage ist doch, ob die ganze Arbeit wirklich ausfällt oder ob man sie bei manchen Sachen inzwischen bewusst ausfallen lässt (Lounge, Limo, Checkinschalter, ...) um Geld zu sparen, aber das ist ja nicht das, wofür Kurzarbeit gedacht ist!?

steht doch im Post 486

"Eigentlich überall ist ein Betriebsrat involviert, und entsprechend der Regularien für die Kurzarbeit können halt nicht einzelne Mitarbeiter selektiv aus der Kurzarbeit geholt werden, sondern nur ganze Abteilungen."

Mann, Mann, Mann...du denkst von der Wand bis zur Tapete
 

danix

SwissHON - Moderator LX/OS/SN/4U-Forum
Teammitglied
16.03.2010
6.012
2.555
Kloten, CH
steht doch im Post 486

"Eigentlich überall ist ein Betriebsrat involviert, und entsprechend der Regularien für die Kurzarbeit können halt nicht einzelne Mitarbeiter selektiv aus der Kurzarbeit geholt werden, sondern nur ganze Abteilungen."

Mann, Mann, Mann...du denkst von der Wand bis zur Tapete

Und, 10% sind 10%, dann halt auf alle verteilt, gäbe dann halt irgendwie 2 Tag pro Arbeitnehmer. Ich versteh das echt auch nicht. Kurzarbeit ist explizit nicht 0% der 100%!
 
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OliverLHFan

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
1.314
61
NUE (fast)
Ist halt so. Betriebsrat bestimmt, dass alle Abteilungen in die Kurzarbeit gehen. Hat mir ein Bekannter von seinem Betrieb erzählt. Manche Abteilungen könnten trotz "Krise" fulltime weiterarbeiten, andere Abteilungen haben nichts zu tun. Aber der Betriebsrat war anscheinend der Meinung, dass es für den sozialen Frieden besser wäre, wenn alle in Kurzarbeit gehen.

Oliver
 
A

Anonym-36803

Guest
Und, 10% sind 10%, dann halt auf alle verteilt, gäbe dann halt irgendwie 2 Tag pro Arbeitnehmer. Ich versteh das echt auch nicht. Kurzarbeit ist explizit nicht 0% der 100%!

Genau, zumindest ein Zurückfahren des Anteils der Kurzarbeit von bspw. 90% auf 80% sollte doch möglich sein, und auch im Interesse der Mitarbeiter?
 
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Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.451
381
Ist halt so. Betriebsrat bestimmt, dass alle Abteilungen in die Kurzarbeit gehen. Hat mir ein Bekannter von seinem Betrieb erzählt. Manche Abteilungen könnten trotz "Krise" fulltime weiterarbeiten, andere Abteilungen haben nichts zu tun. Aber der Betriebsrat war anscheinend der Meinung, dass es für den sozialen Frieden besser wäre, wenn alle in Kurzarbeit gehen.

Oliver

Für den sozialistischen, Pardon sozialen, Frieden ist also besser, wenn alle gleich wenig haben - und die verantwortlichen "Bosse", natürlich wegen des soz. Friedens auch die des Betriebsrates, zum Ausgleich "etwas" mehr.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.309
1.228
Zürich
Ist halt so. Betriebsrat bestimmt, dass alle Abteilungen in die Kurzarbeit gehen. Hat mir ein Bekannter von seinem Betrieb erzählt. Manche Abteilungen könnten trotz "Krise" fulltime weiterarbeiten, andere Abteilungen haben nichts zu tun. Aber der Betriebsrat war anscheinend der Meinung, dass es für den sozialen Frieden besser wäre, wenn alle in Kurzarbeit gehen.

Oliver
Ich habe auch schon in so einem Laden gearbeitet. So eine Haltung ist einfach nur dumm und schwächt das Unternehmen zusätzlich und gefährdet damit schlussendlich zusätzlich unnötig weitere Arbeitsplätze.
 
B

Boeing736

Guest
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300x250
Genau, zumindest ein Zurückfahren des Anteils der Kurzarbeit von bspw. 90% auf 80% sollte doch möglich sein, und auch im Interesse der Mitarbeiter?

Spielt für die Mitarbeiter zumindest was den Auszahlungsbetrag angeht keine Rolle solange aufgestockt wird.