Inzwischen komme ich mir vor wie in einem Forum, in dem die Lufthansa-Berater den aktuellen Wahnsinn verteidigen. Wir sind seit 4 Monaten in der Krise und hier wird immer noch verteidigt, dass über das Maß hinaus gespart wird und die Kunden für dumm verkauft werden (Erstattungen mit der Deaktivierung der Funktion, Statusverlängerung, Statusvorteile....).
Wenn Du Dir das Forum wirklich aktiv und unvoreingenommen durchliest, dann wirst Du feststellen, dass all die von Dir genannten Punkte seit langer Zeit massiv hier kritisiert werden und dass der aktuelle Wahnsinn keineswegs verteidigt wird.
Und die Argumente bezüglich "man kann das ja alles gar nicht, das ist bei Kurzarbeit nicht möglich, ......": Ich lache mich kaputt. Wenn Arbeit da ist, dann gibt es einen Weg, diese auch ausführen zu lassen. Eigentlich hat man als Arbeitgeber sogar die Pflicht, das zu tun, anstatt die Arbeit liegen zu lassen und die Leute weiter über Kurzarbeit bezahlen zu lassen.
Wie es bereits an anderer Stelle geschrieben wurde, scheint hier an diversen Stellen keine adäquate Fachkenntnis zum Thema Kurzarbeit vorhanden zu sein.
Die Kurzarbeit ist nicht auf einzelne Mitarbeiter gemünzt; sie folgt vielmehr der Organisationsstruktur des Unternehmens - und zwar so, wie die Organisationsstruktur vor Corona war. Soweit es mir bekannt ist, sind die Lounge-Mitarbeiter nicht einer eigenen Abteilung zugeordnet; wenn man diese also aus der Kurzarbeit zurückholen möchte, muss man nach dem Grundsatz der Gleichbehandlung folglich auch die für andere Leistungen am Boden zuständigen Mitarbeiter in der selben Abteilung aus der Kurzarbeit zurückholen; und all das (inklusive rechtzeitiger Vorlaufzeit / Ankündigung) in Abstimmung mit dem Betriebsrat.
Zielsetzung der Kurzarbeit ist, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Der Arbeitsausfall, der zur Kurzarbeit (anstatt Kündigungen) führt, kann dabei auch betrieblich bedingt sein (z.B. weil die Arbeitskraft nicht mehr benötigt, weil man gewisse Produkte/Services nicht mehr anbieten kann bzw. will).
Formulieren wir es einmal umgekehrt. Je stärker der Flugbetrieb wieder anläuft, desto mehr Mitarbeiter braucht die Lufthansa auch wieder an den Gates, den Service-Centern, am Check-In, am Ticketschalter usw. - und damit einhergehend kommen im selben Verhältnis auch die Mitarbeiter der Lounges wieder aus der Kurzarbeit zurück.
Aber vielleicht ist es richtig, was schon jemand zuvor schrieb: Es ist nicht der richtige Platz, das alles hier zu besprechen, und das Forum hat sich hier inzwischen für viele Fragen inzwischen selbst diskreditiert.
Ich finde, dass Du Dich hier vielmehr diskreditierst. Wenn Du die Aufgabe eines Forums darin siehst, nur komplett undifferenziert über alles zu meckern, alles schlechtzureden und für gar nichts Verständnis zu haben - dann ist das ein recht einseitiger Blick.
Viele der "echten" Vielflieger hier haben ein klares Interesse und einen klaren Wunsch - nämlich möglichst zeitnah wieder zuverlässig von A nach B transportiert zu werden, mit einem verlässlichen Flugplan. In sofern haben auch viele der "echten" Vielflieger grundsätzlich auch ein Interesse daran, dass die Lufthansa Group irgendwie durch diese Krise kommt und sind auch in gewissen Bereichen zu Kompromissen bereit und fordern nicht die volle Leistung wie vor Corona sofort wieder ein.
Wenn Deine Schlußfolgerung ist, dass sich das Forum also diskreditiert, nur weil hier auch unterschiedliche Meinungen zulässig sind und nicht alle Forenmitglieder "gleichgeschaltet" bei jedem Punkt sofort alles kritisieren - dann ist das schon eine etwas befremdliche Schlußfolgerung.
Und die Kritik an Lufthansa ist glaube ich in den letzten Wochen hier im Forum (trotz allen Verständnisses) sehr laut und deutlich gewesen.
ICh würde sicherlich niemals bei einem Reisebüro buchen, wo mir das Reisebüro sagt, ich solle Verständis für so einen Schwachsinn haben, anstatt dass das Reisebüro die Lufthansa fragt, ob bei denen noch alles ok ist, nach mehreren Monaten immer noch keine klar kommunizierte Strategie zu haben und den Topkunden (und dazu zähle ich C- und F-Bucher wie auch SEN und HON) zumindest einen rudimentären Service anzubieten.
Da kannst Du Dir sicher sein, dass so ziemlich jedes Reisebüro im deutschsprachigen Raum den Frust durch die massive zusätzliche Arbeitsbelastung (u.a. durch die ganzen manuellen Erstattungsanträge sowie das Handling der Umbuchungen aufgrund von Flugplanänderungen) als auch die Unzufriedenheit der Kunden sehr deutlich bei den entsprechenden Ansprechpartnern zum Ausdruck gebracht hat. Wie viele wissen, bin ich ja auch in dem Bereich aktiv, und mir ist bis dato kein einziger Branchenkollege (virtuell) über den Weg gelaufen, dem es nicht auch massiv "stinkt". Und jedes ordentliche Reisebüro klärt seine Kunden auch objektiv zu den unterschiedlichen Optionen auf, und lässt seine Kunden nicht unvermittelt in die "Kundenverarsche" namens FlightVoucher laufen, die im Direktvertrieb so stark propagiert wird.
Du missverstehst mich... Wenn es die Lufthansa wollte, könnte sie Gespräche darüber mit der Belegschaft und der Gewerkschaft führen und auch mit der Politik über temporäre Änderungen und Ausnahmen diskutieren. In der Vergangenheit war die Lufthansa nicht scheu, wenn es darum ging, der Öffentlichkeit klar zu machen, was sie wollte, aber derzeit nicht erreichen kann, weil der Betriebsrat oder die Gewerkschaften, vielleicht sogar zu Recht, mauerten. Aber selbst das hört man nicht. Selbst die Erklärungen zur Kurzarbeit kommen aus dem Forum hier, nicht aus Aussagen der Lufthansa (es sei denn, ich habe sie überlesen).
Es geht nicht darum, dass die Lufthansa kein Ergebnis liefert, sondern dass sie nicht einmal den Versuch unternimmt.
Naja, der Lufthansa ist es unter Berücksichtigung per prekären wirtschaftlichen Lage nicht ganz unrecht, die Mitarbeiter länger / stärker in Kurzarbeit zu lassen.
Mein Punkt war primär, dass es entgegen der hier dargestellten Meinung eben rechtlich nicht möglich ist, einfach mal selektiv ein paar Lounge-Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückzuholen.