Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
820
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Naja. Im ersten Monat mit rein virtuellen Meetings war das noch ok und alle feierten sich wie gut es funktioniert. Aber jetzt hängt es doch vielen zum Hals raus. Kurze Meetings via Telko gingen schon immer. In etwas größeren Gruppen und mehreren Stunden Dauer ist es aber kein Vergleich zu Meetings / Workshops vor Ort. Und nicht zu vergessen das „beschnuppern“ und Austauschen in Kaffeeküchn und Hotelbars.

Man kann es kaum besser zusammenfassen. Wichtige Meetings über Zoom oder MS Teams? You gotta be kidding hätte Johnny Mac gesagt
 
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Volume

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01.06.2018
11.398
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Und trotz aller Unkenrufe (#01042004) und den Untergangsszenarien diverser, legendärer, ja nahezu legentöser Foristi, flog die LH Jahr für Jahr neue Rekorde ein, Cash Flow, Profit, Passagierzahlen, 5 Sterne, Best Airline Awards, you name it!
Wollen wir das jetzt wirklich Punkt für Punkt abarbeiten?
Wer hatte mehr neue Passagierrekorde die letzten Jahre, Ryanair oder LH?
Wer hatte die höhere Umsatzrendite?
Wer hatte die meisten Awards?
Wer hat mit seinen 5 Sternen vor allem die allgemeine Anerkennung der Lächerlichkeit von SkyTrax erreicht? (Nicht umsonst ist man bei LH damit sehr viel leiser geworden... Öffne mal die LH homepage und dann die von ANA oder Qatar, wo sieht man die ganzen SkyTrax "Siegel" und Sterne?)

Sicher hat man bei LH viel richtig gemacht, sonst wäre man längst weg. Man wird aber nie im Nachhinein sagen können, wieviel besser es hätte laufen können wenn man das ein oder andere anders gemacht hätte.
Und wer nicht nur Vielflieger sondern Viele-Airlines-Flieger ist, weiss dass es sehr viel gibt, was man besser machen kann. Zum Glück für LH gibt es keine Airline die viele Punkte davon vereint, zum Glück verteilen sich die Highlights gleichmäßig über die Mitbewerber...

Man kann es kaum besser zusammenfassen. Wichtige Meetings über Zoom oder MS Teams? You gotta be kidding hätte Johnny Mac gesagt
Alle Meetings in denen nur PowerPoint Präsentationen gezeigt und abgenickt werden kann man durch virtuelle Meetings ersetzen. Alle, bei denen ernsthaft diskutiert und gearbeitet wird, in denen nicht abgenickt sondern entwickelt und entschieden wird, nicht.
Ausserdem funktioniert es ganz gut zum weiterarbeiten mit Leuten die man kennt und einschätzen kann. Etwas völlig neues virtuell aufzubauen wird nie zu einem echten Vertrauensverhältnis führen. Mit MS Teams schweißt man kein Team zusammen.
 
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Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
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Wollen wir das jetzt wirklich Punkt für Punkt abarbeiten?
Wer hatte mehr neue Passagierrekorde die letzten Jahre, Ryanair oder LH?
Wer hatte die höhere Umsatzrendite?
Wer hatte die meisten Awards?
Wer hat mit seinen 5 Sternen vor allem die allgemeine Anerkennung der Lächerlichkeit von SkyTrax erreicht? (Nicht umsonst ist man bei LH damit sehr viel leiser geworden... Öffne mal die LH homepage und dann die von ANA oder Qatar, wo sieht man die ganzen SkyTrax "Siegel" und Sterne?)

Sicher hat man bei LH viel richtig gemacht, sonst wäre man längst weg. Man wird aber nie im Nachhinein sagen können, wieviel besser es hätte laufen können wenn man das ein oder andere anders gemacht hätte.
Und wer nicht nur Vielflieger sondern Viele-Airlines-Flieger ist, weiss dass es sehr viel gibt, was man besser machen kann. Zum Glück für LH gibt es keine Airline die viele Punkte davon vereint, zum Glück verteilen sich die Highlights gleichmäßig über die Mitbewerber...

Alle Meetings in denen nur PowerPoint Präsentationen gezeigt und abgenickt werden kann man durch virtuelle Meetings ersetzen. Alle, bei denen ernsthaft diskutiert und gearbeitet wird, in denen nicht abgenickt sondern entwickelt und entschieden wird, nicht.
Ausserdem funktioniert es ganz gut zum weiterarbeiten mit Leuten die man kennt und einschätzen kann. Etwas völlig neues virtuell aufzubauen wird nie zu einem echten Vertrauensverhältnis führen. Mit MS Teams schweißt man kein Team zusammen.

Ryanair? Reden wir hier von der Hansa oder von Ryanair? Sind die auch 5 Sterne und gewinnen Awards für Customer Service? LH wurde 5 Sterne Airline, wie von diversen Experten prognostiziert und von vielen Foristi bezweifelt...

Und ob einige Airlines eher 5S sind, wie bei der Dehoga, ändert nichts an der Tatsache, dass es andere Hotels oder Airlines mit 5 Sternen gibt, ist jeder Airline selbst überlassen, wie man Kunden lockt und bindet, die Hansa war hier sehr erfolgreich trotz vieler Unkenrufe!

Von daher passte es doch ganz wunderbar nach dem Anfang vom Ende vor gut 16 Jahren, wie schon gesagt, Dinge wie geschlossene Lounges oder verminderte Gutschrift der Xyz Klasse in M&M tangieren die wirklich relevanten KPIs nicht wirklich, das ist eher was für die feuchten Träume einiger Foristi!

Zudem interessiert nicht was man besser machen kann, sondern ob sich die vermeintliche Optimierung finanziell positiv auswirkt.

Ein kleiner, aber feiner Unterschied zu den Geldverbrennern am Golf
 
Zuletzt bearbeitet:

Volume

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01.06.2018
11.398
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Ryanair? Reden wir hier von der Hansa oder von Ryanair
Wir redeten hier von (angeblichen?) Passagierrekorden.
in 2019: 145.2 Millionen bei LH 152.4 bei Ryanair.
Passagierzahlen - Ryanair 2019 vor der Lufthansa

Und ob einige Airlines eher 5S sind, wie bei der Dehoga, ändert nichts an der Tatsache, dass es andere Hotels oder Airlines mit 5 Sternen gibt, ist jeder Airline selbst überlassen, wie man Kunden lockt und bindet, die Hansa war hier sehr erfolgreich trotz vieler Unkenrufe!

Dehoga Sterne gibt es nach ganz klaren Kriterien, SkyTrax Sterne gibt es nach nichtrepräsentativen Kundenbewertung und allerlei anderen undurchsichtigen Kriterien. Kein Hotel bekommt 5 Sterne nur weil es plant, demnächst auch ein Schwimmbad zu bauen...
Und ja, man war sehr erfolgreich darin, sich jetzt offiziell 5 Sterne Airline nennen zu dürfen. Mein Eindruck bei Blick auf die Homepage ist allerdings, dass die Euphorie darüber längst verflogen ist, da es ein Teil der Kundschaft für lächerlich hält... Und der ein oder andere davon ist auch Forist und äußert das hier, statt mit den Füßen.

Und zumindest das Binden hat LH bei mir nicht sonderlich in ihrem Sinne erreicht. Ich erkenne absolut nicht mehr den Mehrwert von >€6400 mehr in der LH C gegenüber der LH Y (z.B. auf der PVG Route), und fliege daher nur noch in absoluten Ausnahmefällen zu Preisen, bei denen LH tatsächlich an mir verdient. Von daher ja, sie hat mich gebunden, aber nein, sie macht mit mir keine relevanten Gewinne mehr. Ich bin LH Vielflieger, aber nicht Der-LH-viel-Geld-Verdiener. Und ich hätte das Budget, signifikant mehr zu bezahlen, aber nicht so viel mehr für so wenig Leistung. Selbst, wenn es nicht mein Geld ist. Da unterscheide ich mich aber vermutlich von der typischen Geschäftsreisekundschaft...
 
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thbe

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27.06.2013
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9.867
Die Zukunft der Lufthansa wird dadurch bestimmt, wie sich der Markt insgesamt entwickelt und welchen Anteil die LH davon behaupten oder ausbauen kann. Stand heute können keine seriösen Prognosen zur Marktentwicklung erstellt werden. Man mag verschiedene Szenarien skizzieren können - und da gehen die ausreichend wahrscheinlichen teilweise sehr deutlich auseinander. Die Ursache dafür ist SARS-CoV-2 bzw. die Maßnahmen dagegen- Hier handeln weder die Menschen noch die Staaten rational. Irrationalität lässt sich nicht prognostizieren.

Die Frage, ob die Meeting-Kultur verändert etc. halte ich für banalen, phantasielosen Zukunfts-Talk. Natürlich werden die Menschen wieder viel reisen, wenn sie es sich leisten können, wenn es erlaubt ist und wenn die damit verbundenen Risiken überschau- oder ignorierbar sind. Ja, es gibt Menschen, die gerne Zuhause hocken bis sie tot umfallen, aber deren Anteil an allen Menschen liegt bei stabilen 10-15%. 85-90% sehen das anders.

Im oberen Premiumsegment konnten z.B. die ME3-Airlines auch zu besten Zeiten der LH qualitativ nicht mal annähernd das Wasser reichen. Und das schreibe ich auf der Basis von zahlreichen Erfahrungen. Das Tolle an der guten ME3-Zeit war, dass man sehr günstig oberes Premium fliegen konnte. Meine LH-Flüge im Q1 waren allesamt top. So gut war die LH noch nie, seit ich mit ihr fliege. Und EY, EK und QR waren niemals auch nur nahe dran an diesem Niveau. Das fängt schon damit an, dass es bei diesen Airlines egal, ob der Kunde pünktlich ankommt - was aus meiner Sicht eine notwendige Bedingung ist. Von daher verstehe ich die 5*-Diskussion nicht. Die LH sehe ich im Wettbewerb sehr gut gerüstet.
 

Volume

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01.06.2018
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Die Zukunft der Lufthansa wird dadurch bestimmt, wie sich der Markt insgesamt entwickelt und welchen Anteil die LH davon behaupten oder ausbauen kann. Stand heute können keine seriösen Prognosen zur Marktentwicklung erstellt werden.
Da bin ich voll bei dir.
Wobei "welcher Anteil" allein schon eine Wissenschaft für sich ist. Es geht hier ja nicht um eine einfache Prozentzahl. Man hätte ja gern den Anteil vom Markt, in dem Geld verdient wird. Und die Prognosen dafür sind noch viel schwieriger.

Die Frage, ob die Meeting-Kultur verändert etc. halte ich für banalen, phantasielosen Zukunfts-Talk. Natürlich werden die Menschen wieder viel reisen, wenn sie es sich leisten können, wenn es erlaubt ist und wenn die damit verbundenen Risiken überschau- oder ignorierbar sind. Ja, es gibt Menschen, die gerne Zuhause hocken bis sie tot umfallen, aber deren Anteil an allen Menschen liegt bei stabilen 10-15%. 85-90% sehen das anders.

Da kenne ich aber ganz andere Zahlen! 11% der Deutschen sind noch nie im Leben geflogen und nur 23% schätzen Fliegen als bequemste Art des Reisens.
16% der Deutschen machen überhaupt keinen Urlaub ausserhalb des Heimatorts, Laut Statista machten nur 30% der Deutschen in 2019 eine private Flugreise.
Weniger als 3.2% der Deutschen haben letztes Jahr eine Dienstreise mit dem Flugzeug gemacht.

Von 85-90% sind wir da glaube ich noch ein wenig entfernt.

Auch die etwas respektierliche Formulierung von "gerne zuhause hocken bleiben" für Leute die es sich schlicht nicht leisten können Urlaub zu machen (und davon kenne ich auch privat einige!) würde ich eher weniger unterstützen...

Im oberen Premiumsegment konnten z.B. die ME3-Airlines auch zu besten Zeiten der LH qualitativ nicht mal annähernd das Wasser reichen. Und das schreibe ich auf der Basis von zahlreichen Erfahrungen. Das Tolle an der guten ME3-Zeit war, dass man sehr günstig oberes Premium fliegen konnte. Meine LH-Flüge im Q1 waren allesamt top. So gut war die LH noch nie, seit ich mit ihr fliege. Und EY, EK und QR waren niemals auch nur nahe dran an diesem Niveau. Das fängt schon damit an, dass es bei diesen Airlines egal, ob der Kunde pünktlich ankommt - was aus meiner Sicht eine notwendige Bedingung ist. Von daher verstehe ich die 5*-Diskussion nicht. Die LH sehe ich im Wettbewerb sehr gut gerüstet.

Nun habe ich bisher aus ideologischen Gründen weitestgehen vermieden ME3 oder Ryanair zu fliegen, und das vor allem Dienstlich (Privat stehe ich längst nicht unter dem gleichen Kostendruck, und leiste mir prinzipiell nur gute Flüge). Aber meine bisherigen QR Flüge lagen qualitativ in einer gänzlich anderen Liga als LH. Es gibt aber natürlich auch eine Menge Airlines, die Dinge nicht so "hoch qualitativ" bieten we LH, aber auch eine Menge die Dinge deutlich besser hinbekommen. Und was z.B. Kundenservice angeht gibt es ähnlich orientierte Firmen (z.B. Hotelketten) die ganz was anderes bieten als Lufthansa. Ich werfe da als Stichwort mal den Loungevergleich mit Marriott für Statuskunden ein.
Gerade wenn man Qualität nicht absolut sieht (wie es SkyTrax tun sollte) sondern vom Preis-Leistungs-Verhältnis her, dann muss LH den Vergleich mit ME3 definitiv scheuen. Bei EK bekommt man F für 30% unter dem LH C Preis, und gehörig was dafür geboten!
Gerade auch was das pünktliche Ankommen angeht ist LH bei mir absolut nicht oben auf der Liste! Letztes Jahr hätte mich LH allein zweimal verhungern lassen, aber zum Glück war ich jeweils mit einer Billigairline unterwegs (obwohl es paralled einen LH Flug gegeen hätte und ich den auch explizit geprüft und verworfen habe), die nicht gestreikt hat und keine Angst hatte bei ein bisschen Wind zu fliegen. Sind natürlich nur unrepräsentative Stichproben. Aber auch meine realen Erfahrungen mit LH wenn mal etwas schief geht sind bisher unterirdisch bis unverschämt. Ich habe letztes Jahr zum Beispiel eine Woche in Japan auf mein Gepäck gewartet. Kommunikation in der Richtung LH -> ich? Null. Auskunft über die normalen Wege? Fehlanzeige. Hier die Forumsmitarbeiter konnten schließlich weiterhelfen. Nachträgliche Erstattung der Auslagen dann zu 100%. Daher sage ich das natürlich auch klar, ich verschließe nicht die Augen vor dem was gut funktioniert. Hätte man aber trotzdem von Anfang an besser machen können, ein, zwei e-mails zur rechten Zeit hätten echt Wunder gewirkt.
Bis hin zu Unrecht ("Bei wegen Wetter gestrichenen Flügen steht ihnen kein Hotel zu. Punkt."). Da fühlt man sich als Statuskunde mit Businessclassticket doch so richtig wertgeschätzt...

Von daher, wenn LH sich jetzt irgendwo so richtig reinknien muss, dann bei Service am Kunden. Von Fluginformation vor bis Meilengutschrift nach dem Flug ist da über die volle Breite noch viel zu tun.
 

ichbinswieder

Erfahrenes Mitglied
18.11.2010
2.230
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Die Zukunft der Lufthansa wird dadurch bestimmt, wie sich der Markt insgesamt entwickelt und welchen Anteil die LH davon behaupten oder ausbauen kann.


und wie man Kosten einsparen kann. Noch immer wird über 1 Mio /h verbraten. Ist ja nicht so, dass plötzlich wieder Gewinn gemacht wird.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.601
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irdisch
Geld kommt rein, wenn man viele Kunden findet und die gewinnbringend befördert. Das erreicht man nicht durch Gleichgültigkeit, sondern genau durch dieses "glücklich machen".
 
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01.06.2018
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Fliegen unzufriedene, unglückliche Kunden überhaupt mit Lufthansa?
Wenn der Preis stimmt? Wenn man mir anbietet, mich für €281 über den Teich zu fliegen, dann verzichte ich auch auf eine zweite Mahlzeit und den Apperitivservice ohne zu klagen.
Dann allerdings ist das mit dem Gewinn so eine Sache...
Nur rundum zufriedene Kunden sind bereit mehr als einmal etwas mehr für den Flug zu bezahlen, obwohl es ihn bei einer anderen Airline deutlich billiger gibt.
Notfalls helfen Verträge mit Firmenkunden, aber die werfen dann auch eher marginal Gewinn ab.

und wie man Kosten einsparen kann. Noch immer wird über 1 Mio /h verbraten. Ist ja nicht so, dass plötzlich wieder Gewinn gemacht wird.
Naja, wer "Zukunft" mit den nächsten 2 Jahren definiert... Da ist es trivial dass man die Kosten den Einnahmen anpassen muss. Es ist jedem klar, dass in 2020 keine Airline Gewinn machen wird. Und vermutlich wird auch 2021 nicht die Goldgrube... Und es ist den Staaten klar, dass sie Verkehrsinfrastruktur braucht und die Airlines nicht sterben lassen kann.
Die mittelfristige Zukunft ist das wirklich interessante. Jedenfalls für viele Aktionäre, die Shortseller wollen natürlich nur schnelle Kursanstiege sehen, und dafür ist die Ankündigung eines radikalen Sparkurses natürlich hilfreich...

Ich versehe immer nicht wie sich Manger/BWLler/Aktionäre etc. die Welt vorstellen. Man will Kosten sparen um jeden Preis und findet das muss so sein, erwartet aber von den Kunden, dass die absolut keine Kosten sparen wollen. Wie den nun? Sollen alle Künden blöder sein als man selbst und nicht verstehen, dass jetzt sparen angesagt ist? Und für einen Airlinekunden ist eine der effektivsten Methoden Kosten zu sparen, nicht mit LH zu fliegen...
Wie also muss wohl die Message lauten, damit Kunden das Extra bei Lufthansa bezahlen? Wir sparen radikaler als die anderen? Oder vielleicht eher: Wir bieten mehr als die anderen?

Das Spiel um die geringsten Kosten hat Lufthansa längst verloren. Das ist wie zu versuchen in der Wüste das preiswerteste Schwimmbad oder die billigste Eisbahn anbieten zu wollen. LH hat seine Basis in einem Land mit hohen Lebenshaltungskosten und vergleichsweise gut verdienenden Menschen. Da ist billig vielleicht nicht die erste Priorität und erst recht nicht die Kernkompetenz...
Von daher trifft es die vielfach zitierte Aussage "wir müssen mindestens so viel besser sein wie wir teurer sind" absolut. Und da ist noch sehr viel Luft nach oben... Im Vergleich zu anderen, aber auch um sich von anderen abzusetzen. Bei dem traditionellen Kerngeschäft, aber eben auch bei modernen Zusatzangeboten wie einer gut funktionierenden IT mit APP, IFE & Co. die einen perfekt auf dem Laufenden hält, von aktuellsten Gate- und Zeitänderungen, über den schnellsten Weg durchs Terminal, die Bus-/Bahnfahrpläne am Ankunftsort bis hin zum aktuellen Aufenthaltsort des nicht mitgekommenen Gepäckstücks oder alternative Umbuchungsmöglichkeiten bei Problemen. Und zwar auf den Kunden und seine Bedürfnisse fokussiert, nicht auf maximale Zusatzeinnahmen. Um so was zu entwickeln wäre eine Coronapause perfekt...

Ein zufriedener Kunde kommt auch wieder, und ist bereit einen Preis zu zahlen von dem man auch leben kann.
 

Volume

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01.06.2018
11.398
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Eine einerseits absolut einfallslose, aber auch ziemlich mutige Entscheidung, die auch dazu führen kann, dass man nach "monentan" keine Entscheidungen mehr treffen braucht...
Kann eigentlich nur funktionieren, weil überall aktuell die selbe Lehrmeinung vertreten wird...
Und dann kommen da plötzlich ein, zwei Airlines daher, bei denen Geld und Gewinn keine große Rolle spielen und plötzlich findet sich kein Kunde mehr, der sich für eine Airline entscheidet bei der er kurzfristig die Gewinne maximiert.

Es ist irgendwie wie die Niedrigzinspolitik, eine Zeit lang kann man das Spielchen mit gegenseitiug unterbieten treiben, aber irgendwo ist man auch mal am unteren Ende angekommen, und guckt dumm aus der Wäsche.
Genausowenig wie Negativzins dauerhaft funktioniert, funktioniert Luftfahrt bei der man seinen eigenen Sitz oder seine eigene Servicekraft mitbringen muss. Irgendwann ist alles eingespart was man einsparen kann. Und dann? Wenn man dann aufgrund des Standortes immer noch unvermeidbar am oberen Ende des Preisspektrums angesiedelt ist, wirds finster.

Das sind halt zwei Extrema.
Das ist Polemik. Mal abgesehen davon das es "den Eco Preis" ja gar nicht gibt, will man nun die First Sitze über den Teich für €281 oder für €1480 verkaufen (beides Eco Preise auf der selben Route). Für den zweiten könnte es vielleicht sogar klappen...
 
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bluesaturn

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27.05.2014
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Das ist Polemik. Mal abgesehen davon das es "den Eco Preis" ja gar nicht gibt, will man nun die First Sitze über den Teich für €281 oder für €1480 verkaufen (beides Eco Preise auf der selben Route). Für den zweiten könnte es vielleicht sogar klappen...
Natürlich gibt es Preise für Y usw. Und was ist daran Polemik? Das Original-Zitat war eben: "Nur First Class Sitze im Flieger und die Sitze zum Eco Preis verkaufen...."
 

INNSEN

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29.07.2013
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Innsbruck
Interessanter NYT Artikel heute (möglicherweise paywalled).

Der Chefökonom von Moody's (Boss von 200 Ökonomen und weiterem Personal) sieht Effizienz-*Steigerungen* durch virtuelle Meetings. "We've gotten used to it very quickly and like it," Mr. Zandi said. "I just don't see us going back." Andere Unternehmen machten die gleiche Erfahrung und deshalb: "Business travel is going to fundamentally change."

Die Dekanin von Princeton's Fakultät für International Affairs: "Maybe we've discovered that we don't need to travel as much as we did before."

-

Diese Dinge beschränken sich nicht auf die USA. Europäische Unternehmen wie Airbus entlassen Leute - eben auch in Anbetracht einer prognostizierten vieljährigen Flaute im generell hochprofitablen Geschäftskundenverkehr. ET CEO Clark spricht von einer "cataclysmic situation" und meint, dass corona einschneidender sein wird als die Asienkrise 1998, 9/11, die Golfkriege und die Finanzkrise ab 2007.

CS sieht ebenfalls mehr Potential im Privatreise-Segment für die nächsten Jahre, vgl. das FAS-Interview vom vergangenen Sonntag (5.7.).

Wie oben im Thread geschrieben, ich erwarte weder die dauerhafte Schließung der FCL/FCT noch die Abschaffung des HON-Service. Ich glaube jedoch, dass es Akzentverschiebungen geben wird. Wenn neue Strecken angekündigt werden, rechnet mit einem Fokus auf das Privatreisen-Segment. Wenn neue Kabinen eingeführt werden, wird es keinen Riesen-Premiumbereich geben (wie kürzlich bei BA), sondern größere Eco und PE-Bereiche.

-

Warum hat quasi jedes Vielflieger- und Hotelprogramm den Status um ein Jahr verlängert? Weil sie wissen, dass die klassischen Elites (=business customers) nicht viel unterwegs sein werden! Kein Unternehmen will Mitarbeiter covid-19 aussetzen oder sich möglicherweise sogar rechtlich angreifbar machen.

-

Im Herbst und Winter wird sich besser ablesen lasse, ob die Prognose, für die ich hier stehe, zutrifft. Aktuell ist der Geschäftsreisendenverkehr saisonal schwach, der touristische Verkehr saisonal stark. Im Herbst dreht sich das normalerweise um.

-

Vielflieger: Das sind überproportional Geschäftsreisende. Und Geschäftsreisende: In den letzten Jahren die Darlings der Branche, weil sie hochprofitabel sind.

Meine Meinung ist eben, dass für die Entwicklungen/Optimierungen/Enhancements bei der LHG in den nächsten Jahren der klassische Vielflieger eben nicht mehr Zentrum der Überlegungen stehen wird.

Interessante Diskussion. Im medizinischen Bereich ist die Entwicklung vor allem von der Situation in USA abhängig und in diesem Jahr ist alles verloren bzw. abgesagt. Wir dürfen (und wollen) nicht einreisen, die Amerikaner dürfen bei uns keine Vorträge halten (Einreiserestriktionen, Dienstgeberrestriktionen). In diesem Bereich können Videokonferenzen und Webex nicht viel bringen. Viele Amerikanische Kongresse haben in Regel 10 000 und mehr Teilnehmer. Bis zum Ende des Jahres wird sich keine Veranstaltungen geben, vielleicht auch länger.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
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Wir redeten hier von (angeblichen?) Passagierrekorden.
in 2019: 145.2 Millionen bei LH 152.4 bei Ryanair.
Passagierzahlen - Ryanair 2019 vor der Lufthansa


Dehoga Sterne gibt es nach ganz klaren Kriterien, SkyTrax Sterne gibt es nach nichtrepräsentativen Kundenbewertung und allerlei anderen undurchsichtigen Kriterien. Kein Hotel bekommt 5 Sterne nur weil es plant, demnächst auch ein Schwimmbad zu bauen...
Und ja, man war sehr erfolgreich darin, sich jetzt offiziell 5 Sterne Airline nennen zu dürfen. Mein Eindruck bei Blick auf die Homepage ist allerdings, dass die Euphorie darüber längst verflogen ist, da es ein Teil der Kundschaft für lächerlich hält... Und der ein oder andere davon ist auch Forist und äußert das hier, statt mit den Füßen.

Und zumindest das Binden hat LH bei mir nicht sonderlich in ihrem Sinne erreicht. Ich erkenne absolut nicht mehr den Mehrwert von >€6400 mehr in der LH C gegenüber der LH Y (z.B. auf der PVG Route), und fliege daher nur noch in absoluten Ausnahmefällen zu Preisen, bei denen LH tatsächlich an mir verdient. Von daher ja, sie hat mich gebunden, aber nein, sie macht mit mir keine relevanten Gewinne mehr. Ich bin LH Vielflieger, aber nicht Der-LH-viel-Geld-Verdiener. Und ich hätte das Budget, signifikant mehr zu bezahlen, aber nicht so viel mehr für so wenig Leistung. Selbst, wenn es nicht mein Geld ist. Da unterscheide ich mich aber vermutlich von der typischen Geschäftsreisekundschaft...

Wir reden von einem Passagierrekord der Lufthansa im
letzten Jahr, nie sind mehr Passagiere mit der LH Gruppe geflogen. Vergleiche mit Ryanair sind ebenso sinnvoll wie der Vergleich von Absatzzahlen Valrhona vs. Milka

Und ebenso unsinnig wie der Vergleich der Passagiere zwischen Lufthansa und Ryanair ist der Vergleich von voll flexibler C und höchst restriktiver Y gepaart mit Aussagen zum Reisebudget mit der Steinbrückschen Fahrradkette.

Und nach PVG könnten sogar die Experten diverser Foren noch gewinnträchtig an den Mann bringen, da wird richtig Geld verdient mit flexiblen Tickets.

Und das alles mit Skytrax 5 Sterne Ranking , der Auditing Butze im Luftverkehr. Ob man es will oder nicht...

Von daher noch einmal, lass die Jungs machen, die wissen wie es geht
 
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Threy

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05.05.2020
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Wenn der Preis stimmt? Wenn man mir anbietet, mich für €281 über den Teich zu fliegen, dann verzichte ich auch auf eine zweite Mahlzeit und den Apperitivservice ohne zu klagen.
Dann allerdings ist das mit dem Gewinn so eine Sache...
Nur rundum zufriedene Kunden sind bereit mehr als einmal etwas mehr für den Flug zu bezahlen, obwohl es ihn bei einer anderen Airline deutlich billiger gibt.
Notfalls helfen Verträge mit Firmenkunden, aber die werfen dann auch eher marginal Gewinn ab.

Naja, wer "Zukunft" mit den nächsten 2 Jahren definiert... Da ist es trivial dass man die Kosten den Einnahmen anpassen muss. Es ist jedem klar, dass in 2020 keine Airline Gewinn machen wird. Und vermutlich wird auch 2021 nicht die Goldgrube... Und es ist den Staaten klar, dass sie Verkehrsinfrastruktur braucht und die Airlines nicht sterben lassen kann.
Die mittelfristige Zukunft ist das wirklich interessante. Jedenfalls für viele Aktionäre, die Shortseller wollen natürlich nur schnelle Kursanstiege sehen, und dafür ist die Ankündigung eines radikalen Sparkurses natürlich hilfreich...

Ich versehe immer nicht wie sich Manger/BWLler/Aktionäre etc. die Welt vorstellen. Man will Kosten sparen um jeden Preis und findet das muss so sein, erwartet aber von den Kunden, dass die absolut keine Kosten sparen wollen. Wie den nun? Sollen alle Künden blöder sein als man selbst und nicht verstehen, dass jetzt sparen angesagt ist? Und für einen Airlinekunden ist eine der effektivsten Methoden Kosten zu sparen, nicht mit LH zu fliegen...
Wie also muss wohl die Message lauten, damit Kunden das Extra bei Lufthansa bezahlen? Wir sparen radikaler als die anderen? Oder vielleicht eher: Wir bieten mehr als die anderen?

Das Spiel um die geringsten Kosten hat Lufthansa längst verloren. Das ist wie zu versuchen in der Wüste das preiswerteste Schwimmbad oder die billigste Eisbahn anbieten zu wollen. LH hat seine Basis in einem Land mit hohen Lebenshaltungskosten und vergleichsweise gut verdienenden Menschen. Da ist billig vielleicht nicht die erste Priorität und erst recht nicht die Kernkompetenz...
Von daher trifft es die vielfach zitierte Aussage "wir müssen mindestens so viel besser sein wie wir teurer sind" absolut. Und da ist noch sehr viel Luft nach oben... Im Vergleich zu anderen, aber auch um sich von anderen abzusetzen. Bei dem traditionellen Kerngeschäft, aber eben auch bei modernen Zusatzangeboten wie einer gut funktionierenden IT mit APP, IFE & Co. die einen perfekt auf dem Laufenden hält, von aktuellsten Gate- und Zeitänderungen, über den schnellsten Weg durchs Terminal, die Bus-/Bahnfahrpläne am Ankunftsort bis hin zum aktuellen Aufenthaltsort des nicht mitgekommenen Gepäckstücks oder alternative Umbuchungsmöglichkeiten bei Problemen. Und zwar auf den Kunden und seine Bedürfnisse fokussiert, nicht auf maximale Zusatzeinnahmen. Um so was zu entwickeln wäre eine Coronapause perfekt...

Ein zufriedener Kunde kommt auch wieder, und ist bereit einen Preis zu zahlen von dem man auch leben kann.

Interessiert alles nicht wirklich, sind aber typische Maximierer Argumente, welche gerne in Foren wie diesem als überlebenswichtig angesehen werden.

Was zählt ist Convenience (z.B Airplus, Rahmenverträge) und Verbindungen, Verbindungen, Verbindungen, CRS Placing inklusive und nicht wirklich ob man 10g Butter in Alu oder auf Porzellan serviert werden.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.601
9.527
irdisch
Interessiert mich jedenfalls auch. Ich fürchte, Du gehst da mit einer Einstellung von vorgestern ran. Viele Geschäftsreisende haben einen Reiseetat für ihre Abteilung. Je günstiger man fliegt, desto mehr Leute können fliegen oder öfter. Der Preis ist absolut relevant und die Gegenleistung dafür. Das gute alte Preis-Leistungsverhältnis. Verbindungen kann man stark variieren. Drehkreuze, Umsteigen, Zeiten, Wochenendübernachtung. Angenehmen Bordkomfort und Service sollte man auch nicht ins Lächerliche ziehen.

Ich fürchte, an Deiner Kundenorientierung musst Du noch arbeiten.
 
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brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.092
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OK, aber was hat z.B. Airplus, Rahmenverträge usw. mit dem Thema zu tun?
DEN Vielflieger interessiert das nicht (höchstens den AG)
 
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Threy

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05.05.2020
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Interessiert mich jedenfalls auch. Ich fürchte, Du gehst da mit einer Einstellung von vorgestern ran. Viele Geschäftsreisende haben einen Reiseetat für ihre Abteilung. Je günstiger man fliegt, desto mehr Leute können fliegen oder öfter. Der Preis ist absolut relevant und die Gegenleistung dafür. Das gute alte Preis-Leistungsverhältnis. Verbindungen kann man stark variieren. Drehkreuze, Umsteigen, Zeiten, Wochenendübernachtung. Angenehmen Bordkomfort und Service sollte man auch nicht ins Lächerliche ziehen.

Ich fürchte, an Deiner Kundenorientierung musst Du noch arbeiten.

Ganz im Gegenteil. Kundenorientiert ist die Airline, welche Frequenzen und damit Optionen anbietet, genau das ist die Gegenleistung, die wirklich zählt bei wichtigen Kunden.

Warum fahren die Airlines sonst seit Jahrzehnten alle unwichtigen Faktoren gnadenlos zurück?

Weil kaum einer mehr dafür zahlen will. Es gibt Ausnahmen wie LHR-SIN und das sind dann wenige Kunden pro Tag, die wirklich bereit sind für sehr guten Service zu zahlen!

Ist ganz einfach. Oder glaubst du wirklich, es fliegt jemand freiwillig über IST anstatt Nonstop, da die Turkish 15g mehr Kartoffelbrei und zwei Scheiben Zucchini mit Röststreifen servieren?

Allein die Vermutung der Durchschnittskunde kann zwischen Turkish, Finnair oder Etihad unterscheiden, ist schon völlig absurd! Die halten Zodiac für einen Film
und Safran für ein Gewürz!

Und der Business Traveler bucht was zeitlich passt und preislich nicht ganz aus der Welt ist, das ist die Hansa auf diversen Rennstrecken durchaus, aber auch nur, da sie bis unters Dach gebucht ist bzw. erstklassig prognostiziert, dass sie keine Paula verkaufen muss, da auch Detlev, Caesar oder Julia gekauft werden.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Man fliegt vielleicht morgens oder abends. Halbstundentakt braucht niemand.
Will Dir nicht den Mut nehmen aber viele Firmen werden ihre Kosten einschränken und dann wird für "Business Traveller" eben nicht mehr frei weg gebucht. Bzw. der bucht sich das sowieso selbst und der weiß auch wie er wo sitzt und ob die nett zu ihm sind. Irgendwer sitzt ja bei den Wettbewerbern?
 
N

niemals_in_new_york

Guest
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Ganz im Gegenteil. Kundenorientiert ist die Airline, welche Frequenzen und damit Optionen anbietet, genau das ist die Gegenleistung, die wirklich zählt bei wichtigen Kunden.

Warum fahren die Airlines sonst seit Jahrzehnten alle unwichtigen Faktoren gnadenlos zurück?

Weil kaum einer mehr dafür zahlen will. Es gibt Ausnahmen wie LHR-SIN und das sind dann wenige Kunden pro Tag, die wirklich bereit sind für sehr guten Service zu zahlen!

Ist ganz einfach. Oder glaubst du wirklich, es fliegt jemand freiwillig über IST anstatt Nonstop, da die Turkish 15g mehr Kartoffelbrei und zwei Scheiben Zucchini mit Röststreifen servieren?

Allein die Vermutung der Durchschnittskunde kann zwischen Turkish, Finnair oder Etihad unterscheiden, ist schon völlig absurd! Die halten Zodiac für einen Film
und Safran für ein Gewürz!

Und der Business Traveler bucht was zeitlich passt und preislich nicht ganz aus der Welt ist, das ist die Hansa auf diversen Rennstrecken durchaus, aber auch nur, da sie bis unters Dach gebucht ist bzw. erstklassig prognostiziert, dass sie keine Paula verkaufen muss, da auch Detlev, Caesar oder Julia gekauft werden.

Ich bin mir da gar nicht so sicher. Und vor allem glaube ich, dass es sehr vom Kundensegment abhängt.

Beispiel: Einige Freunde von mir arbeiten in deutschen Großkonzernen. Da trifft es praktisch zu 100% zu, wie du es schreibst. Termin in xy, der Chef sagt, wann man dort sein muss. Mitarbeiter bucht dann über das Reiseportal und hat relativ wenig Möglichkeiten, da nach Service auszusuchen. Da geht es nach Zeit und Preis. Und manchmal noch nach preferred Partnern oder sowas in der Richtung. Da kann man höchstens "optimieren", wenn es den Flug mit der Lieblingsgesellschaft zu einem günstigeren Preis gibt, man diesen aber eigentlich nicht nehmen müsste (z.B. wegen Umstiegen oder ähnlichem, weshalb man den teureren Direktflug nehmen dürfte).

In diesen und ähnlichen Fällen gebe ich dir 100 % Recht.

Dann gibt es die Gruppe von den total verstrahlten Wenigfliegern, die absolut keinen Plan haben. Die buchen online oder eher noch im Reisebüro. Und die buchen danach, was ihnen empfohlen wird, oder eben das günstigste. Die haben tatsächlich keinen Plan, was der Unterschied zwischen 2 mal Umsteigen mit TimbuktuFly oder Direktflug Lufthansa ist. Auch in dieser Gruppe hast du wohl recht, und egal wie schlecht der Service etc. ist, die kommen ohnehin nicht wieder.

Dann gibt es aber noch andere Fälle, ich würde sie mal als "Selbstentscheider" bezeichnen. Das sind zum einen Privatreisende, die sich C und F leisten können, dazu oberes Management, denen niemand reinredet, und ganz viel Mittelstand, wo man kein Corporate Travel Portal und was auch immer hat. Da ist meine Erfahrung, dass viel über die persönliche Ebene läuft. Damit meine ich: Geschäftskundenbetreuer von Lufthansa oder wem auch immer redet direkt mit dem Unternehmer. Und der macht dann die Ansage, was gebucht werden soll. Oder Selbstständige etc.., die für sich selbst den Kosten/Nutzen/Komfort/etc abwägen und dann gerne bereit sind, für mehr Komfort etc. auch mehr zu zahlen. Davon gibt es ganz krisenunabhängig eine ganze Menge.

Und dann gibt es noch die Privatreisenden, die seltener reisen, aber sich damit beschäftigen und die die Reise genießen wollen. Da habe ich auch einige im Freundeskreis, die bisher eigentlich immer Eco geflogen sind. Und die niemals im Leben auf die Idee kommen würden, Business zu fliegen. Aber ein paar von denen hat die Premium Eco am Anfang getestet, als es noch sehr günstig war, und die waren eigentlich alle begeistert. Da sind jetzt mehrere dabei, die dann ganz konkret im Reisebüro sagen, dass sie aber schon eben gerne Lufthansa Premium Eco fliegen wollen, weil sie diesen Komfortunterschied auch schätzen und dann im gewissen Rahmen bereit sind, dafür zu zahlen.
Ich denke, dass gerade diese Gruppe stark wachsen wird, und es immer mehr Menschen gibt, die bewusster reisen und bereit sind, etwas mehr Geld auszugeben, wenn das Reiseerlebnis dadurch signifikant anders ist.

Was ich natürlich nicht weiß ist, wie groß die Anteile an diesen Gruppen sind!