Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
820
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Man fliegt vielleicht morgens oder abends. Halbstundentakt braucht niemand.
Will Dir nicht den Mut nehmen aber viele Firmen werden ihre Kosten einschränken und dann wird für "Business Traveller" eben nicht mehr frei weg gebucht. Bzw. der bucht sich das sowieso selbst und der weiß auch wie er wo sitzt und ob die nett zu ihm sind. Irgendwer sitzt ja bei den Wettbewerbern?

Auf einigen Rennstrecken wird es auch weiterhin Abflüge im 30 Minuten Takt geben, auch das ist einfach zu erklären, die Nachfrage ist da und der A300-600 nicht mehr, von daher braucht man zwei Flüge kurz hintereinander.

Und natürlich wird erst einmal gespart, war 2001 so und bei Sars und bei Lehman und genau deshalb wachsen und schrumpfen Airlines in etwa 2:1 zur GDP Entwicklung. Auch das ist seit Ewigkeiten gleich und deshalb kann man die Nachfrage nach Airlinetickets auch so wunderbar als Indikator nutzen, wo wir gerade sind und wohin es geht.

Und sollte die Nachfrage nach Tickets wirklich konstant massiv zurück gehen, bekommen wir auf dieser Erde ganz andere Probleme, da ist dann das Graubrot mit einem Hauch Butter und sehr dünnen Gouda Scheiben nicht wirklich ein Problem.
 

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.300
1.768
Ganz im Gegenteil. Kundenorientiert ist die Airline, welche Frequenzen und damit Optionen anbietet, genau das ist die Gegenleistung, die wirklich zählt bei wichtigen Kunden.

Dann lass mich Dir mal von meiner Odyssee ZRH-CDG und zurück via FRA erzählen.... Da gibts nämlich nicht wirklich Frequenzen. Da ich nicht nur nach Paris Downtown musste, sondern auch noch in eine Produktionsstätte ausserhalb, schmilzt die Zeitersparnis im Vergleich zum Auto nur so dahin.

Ist ganz einfach. Oder glaubst du wirklich, es fliegt jemand freiwillig über IST anstatt Nonstop, da die Turkish 15g mehr Kartoffelbrei und zwei Scheiben Zucchini mit Röststreifen servieren?

Allein die Vermutung der Durchschnittskunde kann zwischen Turkish, Finnair oder Etihad unterscheiden, ist schon völlig absurd!

.....

Und der Business Traveler bucht was zeitlich passt und preislich nicht ganz aus der Welt ist, das ist die Hansa auf diversen Rennstrecken durchaus, aber auch nur, da sie bis unters Dach gebucht ist bzw. erstklassig prognostiziert, dass sie keine Paula verkaufen muss, da auch Detlev, Caesar oder Julia gekauft werden.

Aktuell hab ich leider bei LHG auch nicht die Möglichkeit, immer Direktflüge zu passenden Zeiten zu kriegen.
AF wäre zwar erst am nächsten Morgen geflogen, aber es wäre deutlich entspannter gewesen als mit LH...
Bei mir sahs dann so aus:
Zeitersparnis Hinweg: Flugzeug vs. Auto: 2h
Zeitersparnis Rückweg: 0
Kostenersparnis: -400 EUR

Dazu das ganze mit dem Maskentheater und aufgrund komplett eingestelltem Service in Y, limitiertestem Angebot in den Terminals, und mangels Loungeangebot (40 Leute warteten am letzten Dienstag Abend in FRA auf Eintritt!) hatte ich auf der ganzen Strecke nicht eine Möglichkeit was zu Essen zu kaufen.
Dies notabene mit einem 600€ Y-Ticket. Genau die Gruppe, die rcs ja erwähnt hat, die sich hier nun ziemlich veräppelt vorkommen.

Unterm Strich hätte ich doch das Auto nehmen sollen. Billiger, nur wenig langsamer, aber ich hätte mich zwischendrin verpflegen können und hätte keine Maske tragen müssen. Ich kann Dir garantieren, dass die aktuelle Situation so für manchen Geschäftsreisenden nicht passt. Die LHG sollte nicht vergessen, dass es nicht nur andere Airlines gibt, die ihnen Konkurrenz macht, sondern auch Zug/Auto.

Zudem: ich würde ggfs. auch aktuell privat fliegen, unter diesen Umständen und zu diesen Preisen jedoch ganz sicher nicht. Aber hey, wenn es für die LHG besser ist, auf solche Kunden zu verzichten? Dann helfe ich gerne aus der Krise!
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
820
Dann gibt es aber noch andere Fälle, ich würde sie mal als "Selbstentscheider" bezeichnen. Das sind zum einen Privatreisende, die sich C und F leisten können, dazu oberes Management, denen niemand reinredet, und ganz viel Mittelstand, wo man kein Corporate Travel Portal und was auch immer hat. Da ist meine Erfahrung, dass viel über die persönliche Ebene läuft. Damit meine ich: Geschäftskundenbetreuer von Lufthansa oder wem auch immer redet direkt mit dem Unternehmer. Und der macht dann die Ansage, was gebucht werden soll. Oder Selbstständige etc.., die für sich selbst den Kosten/Nutzen/Komfort/etc abwägen und dann gerne bereit sind, für mehr Komfort etc. auch mehr zu zahlen. Davon gibt es ganz krisenunabhängig eine ganze Menge.

Und dann gibt es noch die Privatreisenden, die seltener reisen, aber sich damit beschäftigen und die die Reise genießen wollen. Da habe ich auch einige im Freundeskreis, die bisher eigentlich immer Eco geflogen sind. Und die niemals im Leben auf die Idee kommen würden, Business zu fliegen. Aber ein paar von denen hat die Premium Eco am Anfang getestet, als es noch sehr günstig war, und die waren eigentlich alle begeistert. Da sind jetzt mehrere dabei, die dann ganz konkret im Reisebüro sagen, dass sie aber schon eben gerne Lufthansa Premium Eco fliegen wollen, weil sie diesen Komfortunterschied auch schätzen und dann im gewissen Rahmen bereit sind, dafür zu zahlen.
Ich denke, dass gerade diese Gruppe stark wachsen wird, und es immer mehr Menschen gibt, die bewusster reisen und bereit sind, etwas mehr Geld auszugeben, wenn das Reiseerlebnis dadurch signifikant anders ist.

Was ich natürlich nicht weiß ist, wie groß die Anteile an diesen Gruppen sind!

Und das sind die eigentlich spannenden Fragen.

Wenn man 300 Sitze pro Langstrecke anbietet, kann man diese Segmente (z.b. den Musssparer mit Rucksack nach Delhi) an 28 von 30 Tagen im Monat getrost abgeben und KLM und Co. überlassen. Gerade die KLM weiß genau, wer ex Deutschland (und Europa) mit ihr fliegt und warum. Man darf halt auch nicht vergessen, dass die Hansa nicht alle Reisenden bedienen möchte und kann, da sie ohnehin schon voll ist und einfach auch Delhi nicht für 333 Euro anbieten muss. Zumal der überwiegende Großteil der Deutschen LH noch als Mercedes wahrnimmt, ob das nun gerechtfertigt ist oder nicht , lasse ich mal dahingestellt.
 
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frabkk

Erfahrenes Mitglied
12.11.2013
2.474
599
CGN
Die LH hat sich die "Spezies" HON Kunden mit viel Wohlwollen freiwillig über die letzten Jahre gezüchtet und nun darf man sich nicht wundern, wenn sich diese elitäre Gruppe einen besseren / anderen Service wünscht. Da hat LH mit dem gesamten Paket für den Kunden einfach selber für gesorgt, dass dort nun ein anderes Anspruchsdenken herrscht. In guten Zeiten hat man sich für jene Kunden gefeiert, die absichtlich die teuren Tickets kaufen um der LH und dem Status treu zu bleiben, da sollte man sie in schlechten Zeiten nicht links liegen lassen.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
820
Dann lass mich Dir mal von meiner Odyssee ZRH-CDG und zurück via FRA erzählen.... Da gibts nämlich nicht wirklich Frequenzen. Da ich nicht nur nach Paris Downtown musste, sondern auch noch in eine Produktionsstätte ausserhalb, schmilzt die Zeitersparnis im Vergleich zum Auto nur so dahin.



Aktuell hab ich leider bei LHG auch nicht die Möglichkeit, immer Direktflüge zu passenden Zeiten zu kriegen.
AF wäre zwar erst am nächsten Morgen geflogen, aber es wäre deutlich entspannter gewesen als mit LH...
Bei mir sahs dann so aus:
Zeitersparnis Hinweg: Flugzeug vs. Auto: 2h
Zeitersparnis Rückweg: 0
Kostenersparnis: -400 EUR

Dazu das ganze mit dem Maskentheater und aufgrund komplett eingestelltem Service in Y, limitiertestem Angebot in den Terminals, und mangels Loungeangebot (40 Leute warteten am letzten Dienstag Abend in FRA auf Eintritt!) hatte ich auf der ganzen Strecke nicht eine Möglichkeit was zu Essen zu kaufen.
Dies notabene mit einem 600€ Y-Ticket. Genau die Gruppe, die rcs ja erwähnt hat, die sich hier nun ziemlich veräppelt vorkommen.

Unterm Strich hätte ich doch das Auto nehmen sollen. Billiger, nur wenig langsamer, aber ich hätte mich zwischendrin verpflegen können und hätte keine Maske tragen müssen. Ich kann Dir garantieren, dass die aktuelle Situation so für manchen Geschäftsreisenden nicht passt. Die LHG sollte nicht vergessen, dass es nicht nur andere Airlines gibt, die ihnen Konkurrenz macht, sondern auch Zug/Auto.

Zudem: ich würde ggfs. auch aktuell privat fliegen, unter diesen Umständen und zu diesen Preisen jedoch ganz sicher nicht. Aber hey, wenn es für die LHG besser ist, auf solche Kunden zu verzichten? Dann helfe ich gerne aus der Krise!

Im Moment ist Corona und unter normalen Umständen kostet dich Zürich-Paris retour mit dem Auto all in deutlich mehr als 200 Euro, wenn man alle Kosten realistisch ansetzt und du auf mittlerer Managementebene mit A4 oder so unterwegs bist. Allein der Wertverlust sollte schon um die 200 Euro liegen.

Du hast zwei Stunden gespart (wie fakturierst du deine Arbeitszeit pro Stunde?)

Von ZRH über Fra nach Paris fliegt aber auch sonst nur der preissensible Reisende, auf der Route macht die Swiss im Flexbereich gutes Geld und ist trotzdem voll mit 35-42/7 oder was man auch immer vor Corona angeboten hat.

600 in Y steht natürlich jetzt sehr isoliert da. Wenn du am Abend zuvor gebucht hast und am Abend retour fliegst, ist das doch ein gutes Angebot in Relation zu den wirklichen Kosten des Autos und der Zeitersparnis.

Ich finde es immer amüsant, wenn sich Kunden beschweren, da Airlines sie zu Preisen durch Europa fliegen, welche deutlich unter den Kosten für das Auto liegen und man auch noch mehrere Stunden spart.
 

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.300
1.768
Ich buche meine Flüge +/- 2 Wochen im Voraus. Ich habe diese Strecke oft für die Hälfte bekommen, manchmal für 400€ und kann das durchaus beurteilen und werten. Heuer wars eben mehr - grundsätzlich nicht tragisch, nur wenn dann eben weniger geleistet wird, dann kippt die Stimmung halt.

Ich bin diese Strecke (via FRA) übrigens nur geflogen, weil es keine Alternative gab. Ich fliege sonst gerne direkt und spare mir dadurch dann deutlich mehr wie 2h, aber eben, nicht mal das kann die LHG ja aktuell bieten - und das meintest Du ja, wäre das wichtigste.

Die Kostenkalkulation ist auf Basis des Mietwagens gemäss Rahmenvertrag und wäre mit einem Tiguan gewesen, das passt schon so wie ichs geschrieben habe. Die zwei Stunden Zeitersparnis gehen durch den Mangel an Flexibilität und Komfort wieder drauf.

Da ich Entscheider bin für meine Flüge, hatte ich in der Vergangenheit stets der LHG die Stange gehalten, auch wenns mal etwas teurer war - die Umstände (aka Status-Benefits) habens ausgemacht. Gerade auf Langstrecke wars dann auch mal deutlich mehr als nur ne "Ecke".

Es geht mir darum aufzuzeigen, dass die LHG mir aktuell nicht wirklich etwas besseres bietet als jede beliebige andere Fluggesellschaft. Für die Maskenpflicht kann LH nichts, für den ganzen Rest aber schon. Und ich hab darum schon den einen oder anderen Flug nicht gebucht, weil mich das Reisen aktuell aufgrund der Rahmenbedingungen nicht reizt. Das betrifft sowohl den F-Flug nach Übersee als auch die ein oder andere Geschäftsreise und private Reise in Europa.

Ich denke, es wäre nach wie vor im Sinne der LHG, die Kunden zu animieren Flüge zu buchen, aber mit dem aktuellen Verhalten wie kurzfristige Stornierungen, keine/kaum Rückerstattungen, Loungeschliessungen und dann einem netten Email von Herrn Greve, dass halt aktuell einfach gar nix geboten werden will, trägt die LHG bei mir überhaupt nichts dazu bei, das Flugzeug zu priorisieren, wenn irgendeine halbwegs passable Alternative verfügbar ist.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.398
9.114
Natürlich gibt es Preise für Y usw. Und was ist daran Polemik? Das Original-Zitat war eben: "Nur First Class Sitze im Flieger und die Sitze zum Eco Preis verkaufen...."
Und was ist daran nicht Polemik? Niemand will ernsthaft First Class Sitze zum Eco Preis. Weder zum Eco Superschnäppchen Preis von < €300 über den Teich noch zum Eco Abzockpreis von > €1400.
Das ist wie "Früher war alles besser", eine andere Formulierung für "Shup up", abwürgen einer Diskussion durch lächerlich machen. Wer wieder den Eco Standard von vor 10 Jahren fordert, dem wird vorgeworfen er fordere First Class Standard, und schon ist die Diskussion am Ende.

Und Ja, ich gehöre auch zu den Leuten die die Eco Preise und den Eco Komfort von vor 10 Jahren absolut akzeptabel fanden. Ich brauche nicht Sardinenbüchse mit Müsliriegel und ohne Gepäck für €20 weniger. Und ich brauche auch keinen F Sitz (um es mit Diether Krebs zu sagen: "Ich habe es mal probiert, aber es gibt mir nichts")

Wir reden von einem Passagierrekord der Lufthansa im
letzten Jahr, nie sind mehr Passagiere mit der LH Gruppe geflogen. Vergleiche mit Ryanair sind ebenso sinnvoll wie der Vergleich von Absatzzahlen Valrhona vs. Milka.

In einem insgesamt stark wachsenden Markt ist es nicht wirklich schwer, jedes Jahr einen Passagierrekord aufzustellen...
Nur im Vergleich mit anderen kann man das bewerten. Nur wer überdurchschnittliche Passagierzuwächse hat, kann sich wirklich auf die Schulter klopfen. Und natürlich sollte der Gewinn möglichst auch proportional mitwachsen, Wachstum durch Schnäppchen auf Kosten von Gewinn kann jeder.

Und nach PVG könnten sogar die Experten diverser Foren noch gewinnträchtig an den Mann bringen, da wird richtig Geld verdient mit flexiblen Tickets.

Exakt. Vor allem in dem man einfach keine unflexiblen Buchungsklassen anbietet, und die Kunden zwingt für etwas zu zahlen, das sie weder brauchen noch nutzen. Wenn du nach PVG unflexibel willst, must du Eco buchen. Hat letztes Jahr funktioniert, die Kunden so zu nötigen, mal sehen ob es nächsten Jahr auch noch funktioniert. Wenn nicht, hat LH ein Problem.

[SUB][SUP]
[/SUP][/SUB]

Was zählt ist Convenience (z.B Airplus, Rahmenverträge) und Verbindungen, Verbindungen, Verbindungen, CRS Placing inklusive und nicht wirklich ob man 10g Butter in Alu oder auf Porzellan serviert werden.

Natürlich sind auch Verbindungen Teil eines Qualitätsprodukts.
Nur bieten auf sehr vielen Routen eben auch andere Verbindungen, auch Direktflüge und (wie ich schon mal woanders ausgeführt habe) mit dem Bonus besserer Flugzeiten durch die Verfügbarkeit einer ganzen Flotte am Zielort, und nicht der Notwendigkeit mit dem selben Flugzeug wieder zurückfliegen zu müssen mit dem man gekommen ist, und damit dem Problem schlecht einen Flug anbieten zu können, der früh ankommt und spät abfliegt. Jedenfalls nicht ohne viel Geld damit zu verlieren ein Flugzeug 10 Stunden am Zielort zu parken. Um bei PVG zu bleiben: China Eastern bietet sowas zum Beispiel, und das zu 30-40% des Preises.

Mal abgesehen davon hat LH ja bereits angekündigt, die Flotte massiv zusammenzustreichen, und damit eben auch Verbindungen, Verbindungen, Verbindungen. Auch das ist ein Teil der Einsparungen an der Qualität von denen ich nicht überzeugt bin dass sie LH helfen werden.
Und wir reden hier bei weitem nicht nur von Butter in Alu, wir reden z.B. davon, dass dir auf einem €7200 Flug mitgeteilt wird, dass es nur noch eine Essensoption von eigentlich drei gibt. Und Mahzeiten serviert werden, die deutlich eher Kantinenqualität als Restaurantqualität haben. Wer sich dann nicht überlegt beim nächsten mal mit jemand anderem für €3000 zu fliegen, den muss man nicht mehr verstehen. Wenn ich so viel teurer bin, kann ich einfach nicht so viel weniger bieten.
Und nur weil eine Einsparung klein ist (wie die Butter in Alu, die Brezel im Aufreisstütchen statt den Nüssen in Porzellan, den Gordon´s Gin statt dem Bombay Sapphire), ist sie psychologisch nicht weniger schlimm. Gerade wenn einem die Airline klar zeigt, das man ihr nicht mal die Paar Cent wert ist, dann fühlt man sich einfach verarscht.
Ich kann nicht von einem Kunden erwarten, dass er bei mir €4000 mehr bezahlt wenn ich ihm dann aber zeige, dass ich beim Gin 20ct spare.

Als jemand der 2001-2007 mit Rahmenvertrag LH geflogen ist, und genau weiss was der AG für die Flüge bezahlt, kann ich dir zustimmen, dass der Kunde das sehr schätzt. Nur ob LH an diesen preiswerten Flügen noch viel Gewinn macht, bezweifele ich zutiefst. Wenn sie ihre Flugzeuge zu 100% mit Rahmenverträglern zu den damaligen Konditionen füllen würden, würde ihnen das Geld ziemlich schnell ausgehen...
Und rein aus Kundensicht, Ja das LH Produkt ist den Preis den die Kunden mit Vertrag bezahlen absolut wert. Ich verstehe jeden der so Verträge abschließt. Da ich aber in der Luftfahrtbranche tätig bin, wäre das für mich aber ein Interessenskonflikt, also muss ich leider aktuell auf die Preise am "freien Markt" zurückgreifen. Und dann ist LH, zumindest in Business, wirtschaftlich nicht vertretbar.
Also nutze ich bisweilen Verbindungen, Verbindungen, Verbindungen zum Eco Schnäppchenpreis. Und LH schöpft einen satt fünfstelligen Betrag aus meinem Reisebudget nicht ab. Weil sie einfach zu hoch pokern.
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.867
Da kenne ich aber ganz andere Zahlen! 11% der Deutschen sind noch nie im Leben geflogen und nur 23% schätzen Fliegen als bequemste Art des Reisens.
16% der Deutschen machen überhaupt keinen Urlaub ausserhalb des Heimatorts, Laut Statista machten nur 30% der Deutschen in 2019 eine private Flugreise.
Weniger als 3.2% der Deutschen haben letztes Jahr eine Dienstreise mit dem Flugzeug gemacht.

Von 85-90% sind wir da glaube ich noch ein wenig entfernt.

Auch die etwas respektierliche Formulierung von "gerne zuhause hocken bleiben" für Leute die es sich schlicht nicht leisten können Urlaub zu machen (und davon kenne ich auch privat einige!) würde ich eher weniger unterstützen...
tun.


Wocon redest Du hier? Es ging offensichtlich um die Frage, inwieweit sich die Meetingkultur so verändert hat, dass der Markt für Airlines schrumpft. Und da sehe ich es so, dass es einen Anteil von 10-15% der potentiell durch Geschäftsreisen per Flugzeug Betroffenen gibt, die per se nicht reisen werden und auch vorher nicht gereist sind. Die anderen werden reisen, wenn es wieder geht und die Firmen werden sie wieder reisen lassen.

Wen interessiert bei diesem Segment die Gesamtbevölkerung? Es müssen nicht fast alle fliegen, um den Stand von 2019 wieder zu erreichen.


Nun habe ich bisher aus ideologischen Gründen weitestgehen vermieden ME3 oder Ryanair zu fliegen, und das vor allem Dienstlich (Privat stehe ich längst nicht unter dem gleichen Kostendruck, und leiste mir prinzipiell nur gute Flüge). Aber meine bisherigen QR Flüge lagen qualitativ in einer gänzlich anderen Liga als LH. Es gibt aber natürlich auch eine Menge Airlines, die Dinge nicht so "hoch qualitativ" bieten we LH, aber auch eine Menge die Dinge deutlich besser hinbekommen. Und was z.B. Kundenservice angeht gibt es ähnlich orientierte Firmen (z.B. Hotelketten) die ganz was anderes bieten als Lufthansa. Ich werfe da als Stichwort mal den Loungevergleich mit Marriott für Statuskunden ein.
Gerade wenn man Qualität nicht absolut sieht (wie es SkyTrax tun sollte) sondern vom Preis-Leistungs-Verhältnis her, dann muss LH den Vergleich mit ME3 definitiv scheuen. Bei EK bekommt man F für 30% unter dem LH C Preis, und gehörig was dafür geboten!
Gerade auch was das pünktliche Ankommen angeht ist LH bei mir absolut nicht oben auf der Liste! Letztes Jahr hätte mich LH allein zweimal verhungern lassen, aber zum Glück war ich jeweils mit einer Billigairline unterwegs (obwohl es paralled einen LH Flug gegeen hätte und ich den auch explizit geprüft und verworfen habe), die nicht gestreikt hat und keine Angst hatte bei ein bisschen Wind zu fliegen. Sind natürlich nur unrepräsentative Stichproben. Aber auch meine realen Erfahrungen mit LH wenn mal etwas schief geht sind bisher unterirdisch bis unverschämt. Ich habe letztes Jahr zum Beispiel eine Woche in Japan auf mein Gepäck gewartet. Kommunikation in der Richtung LH -> ich? Null. Auskunft über die normalen Wege? Fehlanzeige. Hier die Forumsmitarbeiter konnten schließlich weiterhelfen. Nachträgliche Erstattung der Auslagen dann zu 100%. Daher sage ich das natürlich auch klar, ich verschließe nicht die Augen vor dem was gut funktioniert. Hätte man aber trotzdem von Anfang an besser machen können, ein, zwei e-mails zur rechten Zeit hätten echt Wunder gewirkt.
Bis hin zu Unrecht ("Bei wegen Wetter gestrichenen Flügen steht ihnen kein Hotel zu. Punkt."). Da fühlt man sich als Statuskunde mit Businessclassticket doch so richtig wertgeschätzt...

Von daher, wenn LH sich jetzt irgendwo so richtig reinknien muss, dann bei Service am Kunden. Von Fluginformation vor bis Meilengutschrift nach dem Flug ist da über die volle Breite noch viel zu tun.

Zum einen hast Du über die 5* gesprochen. Da geht es um Qualität, nicht um das Preis-/Leistungsverhältnis.

Da das reine Geldverpulvern der ME3 vorbei ist, kann die LH auch in Sachen Preis locker mithalten. Man muss dann ja Umsteigeverbindungen heranziehen. Da geht es mit LH weit nach Asien auch mal in First für gut 2k und in Business für unter 1,4K. Deine Preisvergleiche sind ganz sicher nicht mal annähernd repräsentativ. Für einen VFT-Veteran sind sie reine Polemik.

Ebenso polemisch ist Deine Einordnung der LH-Kommunikation. Es haben schon einige Airlines mein Gepäck verloren und nie gab es vor dem Wiederfinden eine aktive Kommunikation. Man meldet den Verlust, bekommt eine entsprechende Nummer und dann kann man sich online auf dem Laufenden halten. Noch nie anders erlebt - trotz top Tier und First.

Einen Unterschied sehe ich im Erstatten. LHG ist die einzige Airline-Gruppe, die mich für beschädigtes oder verlorenes Gepäck ohne Zögern und Diskussion entschädigt hat.

Kannst ja mal mit einem QR-Mitarbeiter über Passagierrechte diskutieren. Dort kenn man nicht einmal Arbeitnehmer- oder Menschenrechte.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
820
Und was ist daran nicht Polemik? Niemand will ernsthaft First Class Sitze zum Eco Preis. Weder zum Eco Superschnäppchen Preis von < €300 über den Teich noch zum Eco Abzockpreis von > €1400.
Das ist wie "Früher war alles besser", eine andere Formulierung für "Shup up", abwürgen einer Diskussion durch lächerlich machen. Wer wieder den Eco Standard von vor 10 Jahren fordert, dem wird vorgeworfen er fordere First Class Standard, und schon ist die Diskussion am Ende.

Und Ja, ich gehöre auch zu den Leuten die die Eco Preise und den Eco Komfort von vor 10 Jahren absolut akzeptabel fanden. Ich brauche nicht Sardinenbüchse mit Müsliriegel und ohne Gepäck für €20 weniger. Und ich brauche auch keinen F Sitz (um es mit Diether Krebs zu sagen: "Ich habe es mal probiert, aber es gibt mir nichts")


In einem insgesamt stark wachsenden Markt ist es nicht wirklich schwer, jedes Jahr einen Passagierrekord aufzustellen...
Nur im Vergleich mit anderen kann man das bewerten. Nur wer überdurchschnittliche Passagierzuwächse hat, kann sich wirklich auf die Schulter klopfen. Und natürlich sollte der Gewinn möglichst auch proportional mitwachsen, Wachstum durch Schnäppchen auf Kosten von Gewinn kann jeder.


Exakt. Vor allem in dem man einfach keine unflexiblen Buchungsklassen anbietet, und die Kunden zwingt für etwas zu zahlen, das sie weder brauchen noch nutzen. Wenn du nach PVG unflexibel willst, must du Eco buchen. Hat letztes Jahr funktioniert, die Kunden so zu nötigen, mal sehen ob es nächsten Jahr auch noch funktioniert. Wenn nicht, hat LH ein Problem.

[SUB][/SUB]


Natürlich sind auch Verbindungen Teil eines Qualitätsprodukts.
Nur bieten auf sehr vielen Routen eben auch andere Verbindungen, auch Direktflüge und (wie ich schon mal woanders ausgeführt habe) mit dem Bonus besserer Flugzeiten durch die Verfügbarkeit einer ganzen Flotte am Zielort, und nicht der Notwendigkeit mit dem selben Flugzeug wieder zurückfliegen zu müssen mit dem man gekommen ist, und damit dem Problem schlecht einen Flug anbieten zu können, der früh ankommt und spät abfliegt. Jedenfalls nicht ohne viel Geld damit zu verlieren ein Flugzeug 10 Stunden am Zielort zu parken. Um bei PVG zu bleiben: China Eastern bietet sowas zum Beispiel, und das zu 30-40% des Preises.

Mal abgesehen davon hat LH ja bereits angekündigt, die Flotte massiv zusammenzustreichen, und damit eben auch Verbindungen, Verbindungen, Verbindungen. Auch das ist ein Teil der Einsparungen an der Qualität von denen ich nicht überzeugt bin dass sie LH helfen werden.
Und wir reden hier bei weitem nicht nur von Butter in Alu, wir reden z.B. davon, dass dir auf einem €7200 Flug mitgeteilt wird, dass es nur noch eine Essensoption von eigentlich drei gibt. Und Mahzeiten serviert werden, die deutlich eher Kantinenqualität als Restaurantqualität haben. Wer sich dann nicht überlegt beim nächsten mal mit jemand anderem für €3000 zu fliegen, den muss man nicht mehr verstehen. Wenn ich so viel teurer bin, kann ich einfach nicht so viel weniger bieten.
Und nur weil eine Einsparung klein ist (wie die Butter in Alu, die Brezel im Aufreisstütchen statt den Nüssen in Porzellan, den Gordon´s Gin statt dem Bombay Sapphire), ist sie psychologisch nicht weniger schlimm. Gerade wenn einem die Airline klar zeigt, das man ihr nicht mal die Paar Cent wert ist, dann fühlt man sich einfach verarscht.
Ich kann nicht von einem Kunden erwarten, dass er bei mir €4000 mehr bezahlt wenn ich ihm dann aber zeige, dass ich beim Gin 20ct spare.

Als jemand der 2001-2007 mit Rahmenvertrag LH geflogen ist, und genau weiss was der AG für die Flüge bezahlt, kann ich dir zustimmen, dass der Kunde das sehr schätzt. Nur ob LH an diesen preiswerten Flügen noch viel Gewinn macht, bezweifele ich zutiefst. Wenn sie ihre Flugzeuge zu 100% mit Rahmenverträglern zu den damaligen Konditionen füllen würden, würde ihnen das Geld ziemlich schnell ausgehen...
Und rein aus Kundensicht, Ja das LH Produkt ist den Preis den die Kunden mit Vertrag bezahlen absolut wert. Ich verstehe jeden der so Verträge abschließt. Da ich aber in der Luftfahrtbranche tätig bin, wäre das für mich aber ein Interessenskonflikt, also muss ich leider aktuell auf die Preise am "freien Markt" zurückgreifen. Und dann ist LH, zumindest in Business, wirtschaftlich nicht vertretbar.
Also nutze ich bisweilen Verbindungen, Verbindungen, Verbindungen zum Eco Schnäppchenpreis. Und LH schöpft einen satt fünfstelligen Betrag aus meinem Reisebudget nicht ab. Weil sie einfach zu hoch pokern.

Volume, weniger ist deutlich mehr.

Deine Anekdötchen zum Thema Gin sind unglaublich relevant, ich erwarte minütlich die Publikationen diverser erstklassiger Unis zur Frage inwiefern sich das Ende der Hansa aufgrund dieser tragischen Entscheidung vorbestimmen lässt.

Ganz ehrlich, du bist als Vielflieger, der auch deutlich mehr in Tickets investieren würde, es aber nicht tut, da es sich nicht lohnt, in der Lage das große Ganze zu erkennen. Oder nicht?

Von daher noch einmal ganz deutlich, ich habe in den letzten gut 15 Jahren diverse Projekte zum Thema Qualität bei diversen Airlines gemacht, zum Teil ganz tolle Ideen, 2+2 seating & 42 inch pitch innerhalb von Europa als Beispiel, aber das zahlt halt keiner und lässt sich deshalb am Markt nicht darstellen (die 5 Sterne gab es ja auch so)

Von daher wird deine Odyssee in der Servicewüste der Lufthansa noch andauern und man wird dich weiter schröpfen, wenn man es kann, so wie eh und je.

Du kannst nun daran verzweifeln oder es einfach akzeptieren und je nach Route LH oder wenn auch immer buchen, Hauptsache du verschwendest keine Zeit und Energie in argumentativen Einbahnstraßen.

Da waren wir in jungen Jahren alle mal, mit dem Alter kommt die Weisheit und der Lifetime Status ;)
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.601
9.527
irdisch
Ohje, was ist das für eine Tonlage? Hochmut kommt vor dem Fall war das Sprichwort. Ich hoffe, Du wirst zurückgepfiffen, bevor Du hier noch mehr PR-Schaden anrichtest. Kundenbeschimpfung ist eindeutig der falsche Weg.
Ich interpretiere das mal milde als Pfeifen im Walde, weil Du dir selber über die Lage so unsicher bist. Wenn Leute wie Du LH beraten, wundert es mich nicht, dass die immer wieder neu zurückliegt. Sei es C oder Lowcost oder touristischer Verkehr oder Reisebürostrategie. Einfach etwas offener werden und mal über den Tellerrand rausschauen. Man muss gar nicht immer alles selbst neu erfinden.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.495
820
Ohje, was ist das für eine Tonlage? Hochmut kommt vor dem Fall war das Sprichwort. Ich hoffe, Du wirst zurückgepfiffen, bevor Du hier noch mehr PR-Schaden anrichtest. Kundenbeschimpfung ist eindeutig der falsche Weg.
Ich interpretiere das mal milde als Pfeifen im Walde, weil Du dir selber über die Lage so unsicher bist. Wenn Leute wie Du LH beraten, wundert es mich nicht, dass die immer wieder neu zurückliegt. Sei es C oder Lowcost oder touristischer Verkehr oder Reisebürostrategie. Einfach etwas offener werden und mal über den Tellerrand rausschauen. Man muss gar nicht immer alles selbst neu erfinden.

Quick recap seit 2004:

Umsatz verdoppelt, konstant profitabel (wenig geschönte Bilanzen)

Die Hauptkonkurrenten sind entweder platt (Air Berlin, LTU) oder massiv geschwächt (der halbe Golf, Frankreich, Italien) , die Dominanz an dt. Flughäfen nimmt immer mehr zu, absoluter MA liegt bei deutlich über 50%, an den wirklich wichtigen Airports ist man noch dominanter als an manche Zahl ausdrückt.

Von daher fällt es mir schwer, den Fall zu sehen und man kann sogar den Hochmut (oder das Selbstbewusstsein) nachvollziehen.

Die machen einfach einen guten Job und den machen viele Konkurrenten nicht.

Von daher brauche ich die LH nicht zu beraten.

Darauf sollte man anstoßen, vielleicht mit einem Gin Tonic!
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.601
9.527
irdisch
Danke, ich trinke sowieso keinen Alk in Lounges. Der Bund hat LH die AB-Reste zugeleitet und öffentlich eine Monopolbildung unterstützt. Da kommt die Rolle her. Nun ist der Bund sogar Miteigner.
LH sei jeder Erfolg gegönnt und ich halte sie auch für erhaltenswert. Aber diese zur Schau gestellte Arroganz hier lässt einen nur staunen. Besonders wenn man mehr als eine Airline kennt, wirkt sie einfach nur peinlich. Konstant profitabel ist mittlerweile blanker Hohn. Auch wenn man sieht, was noch vor uns liegt. LH müsste jetzt selbstkritisch sein und ihr Produkt an den veränderten Markt anpassen. Das heißt nicht nur Kostensenken, sondern auch neue Angebote. Da man mitten in einem -im Prinzip- sehr guten Markt sitzt wird man sich auch wieder aufrappeln. Ich selbst hatte hier übrigens eher für eine First Abschaffung und gemäßigte C-Aufwertung plädiert.
 
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Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
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Danke, ich trinke sowieso keinen Alk in Lounges. Der Bund hat LH die AB-Reste zugeleitet und öffentlich eine Monopolbildung unterstützt. Da kommt die Rolle her. Nun ist der Bund sogar Miteigner.
LH sei jeder Erfolg gegönnt und ich halte sie auch für erhaltenswert. Aber diese zur Schau gestellte Arroganz hier lässt einen nur staunen. Besonders wenn man mehr als eine Airline kennt, wirkt sie einfach nur peinlich. Konstant profitabel ist mittlerweile blanker Hohn. Auch wenn man sieht, was noch vor uns liegt. LH müsste jetzt selbstkritisch sein und ihr Produkt an den veränderten Markt anpassen. Das heißt nicht nur Kostensenken, sondern auch neue Angebote. Da man mitten in einem -im Prinzip- sehr guten Markt sitzt wird man sich auch wieder aufrappeln. Ich selbst hatte hier übrigens eher für eine First Abschaffung und gemäßigte C-Aufwertung plädiert.

Es gab extrem viele seriöse Interessenten an Air Berlin.

Und zugeleitet hat man vor allem Slots Richtung Easyjet.

Das Ergebnis ist bekannt. Die EU torpediert die Hansa seit Jahrzehnten und keiner der Konkurrenten konnte wirklich Kapital daraus schlagen! Die Eu vergibt Lizenzen zum Drucken von Geld und keiner bekommt es hin.

Liegt das vielleicht an der Kompetenz des jeweiligen Management?
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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Dann guck Dir mal Ryanair an und wie die das machen. Wachstum, Routen, Prozesse, Produkt, Ertragssteuerung, Passagierzahlen, Flotte, Gewinn, Verwaltung. Da kann man noch was lernen.
 
B

Boeing736

Guest
LH müsste jetzt selbstkritisch sein und ihr Produkt an den veränderten Markt anpassen. Das heißt nicht nur Kostensenken, sondern auch neue Angebote. Da man mitten in einem -im Prinzip- sehr guten Markt sitzt wird man sich auch wieder aufrappeln.

Ja dann her mit den tollen Ideen! Aber nicht vergessen dass es da auch noch 9 Mrd. gibt die zurück gezahlt werde. müssen. Es gibt hier jetzt seitenweise dieselben Stories von den ach so schlechten Services und den ach so teuren Preisen. Bin gespannt was für konkrete Ideen es gibt.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
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Dann guck Dir mal Ryanair an und wie die das machen. Wachstum, Routen, Prozesse, Produkt, Ertragssteuerung, Passagierzahlen, Flotte, Gewinn, Verwaltung. Da kann man noch was lernen.

Genau, von Verbrechern kann man in Sachen Skrupellosigkeit immer noch etwas lernen, vor allem in Sachen Kompensation und/oder Rückzahlung. Da findet selbst der Carsten noch seinen Meister!
 
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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Wen interessiert bei diesem Segment die Gesamtbevölkerung?
Ganz offenbar dich, denn du sagtest:
Ja, es gibt Menschen, die gerne Zuhause hocken bis sie tot umfallen, aber deren Anteil an allen Menschen liegt bei stabilen 10-15%. 85-90% sehen das anders.

Reden wir hier jetzt von Menschen die was sehen, oder von denen die dann auch Taten folgen lassen? Ich denke 99.9% der Bevölkerung sieht sich gerne auf einem First Class Flug, aber nur ein paar Promill tun es.

Und weniger als ein Drittel der Deutschen fliegt offenbar jährlich. Vielleicht nicht gerade der Markt, auf den man in naher Zukunft setzen sollte...

Deine Anekdötchen zum Thema Gin sind unglaublich relevant
Ich sehe, du erkennst worauf ich raus will. Für Lufthansa ist der Gin und der zweistellige Centbetrag den man damit bei Gintrinkern, vermutlich nicht mal einen einstelligen Prozentbetrag den man pro Durschnittspassagier spart offenbar so relevant, dass man dafür in Kauf nimmt den Geschäftsfliegern und Statuskunden zu zeigen, dass man um jeden Preis und an jeder Kleinigkeit sparen will.
Für LH ist das ein Furz in der Jahresbilanz, für den Kunden ist es ein klares Zeichen von Geringschätzung. Mit jedem Flug bei LH erlebt man wieder einen kleinen Rückschritt. Finanziell unbedeutend, aber für den Kunden erfahrbar. Das Produkt das LH zuletzt im Februar vor Corona angeboten hat war nicht mehr das, mit dem sie 2017 einen Rekordgewinn eingefahren haben. Und da reden wir noch nicht vom Produkt relativ zu dem was andere Airlines bieten, wobei in der Tat auch da viele nur den Weg nach unten kennen.
Derartige Einsparungen richten ein Tausendfaches des eingesparten Geldes an Imageschaden bei den Kunden an. Quasi das Gegenteil des Air Berlin Herzens, ein Pfennigartikel der jedem Kunden positiv in Erinnerung bleibt, und selbst heute noch bei ebay Käufer findet.

Von daher noch einmal ganz deutlich, ich habe in den letzten gut 15 Jahren diverse Projekte zum Thema Qualität bei diversen Airlines gemacht, zum Teil ganz tolle Ideen, 2+2 seating & 42 inch pitch innerhalb von Europa als Beispiel, aber das zahlt halt keiner und lässt sich deshalb am Markt nicht darstellen

Ebenfalls 100% Zustimmung. Wir reden hier NICHT von mehr, nicht von First Class Sitzen in der Eco, nicht von 2+2 oder 42 inch, denn dass will keiner, danach fragt keiner.
Aber ganz offensichtlich buchen Milliarden von Menschen das aktuelle Produkt und haben vor 10 Jahren das Produkt gebucht.
Warum dann also Jahr für Jahr am offenbar beliebten Produkt mehr und mehr wegnehmen? Warum ein Nadelstich nach dem anderen, um den Punkt zu finden an dem die Leute endgültig sagen, dann geh ich doch zu Netto.
Irgendwann ist der Boden erreicht unter den keine Airline kann, und dann bleibt LH als einziger Unterschied zu WoW oder Wizz oder wem auch immer nur noch der unvermeidbare standortbedingt höhere Preis.

Und wir müssen am Ende als Steuerzahler dafür geradestehen, den nationalen Champion zu erhalten.

Du kannst nun daran verzweifeln oder es einfach akzeptieren und je nach Route LH oder wenn auch immer buchen
Es geht doch nicht um mich. Ich habe relativ wenig Probleme damit den €775 Y Flug statt dem €7188 C Flug zu nehmen. So schlecht schlafe ich jetzt auch nicht auf einem A340 Eco Sitz.
Das größere Problem damit hat die Lufthansa, ihr geht ein (und vermutlich sogar Tausende) Passagiere verloren, die völlig problemlos bereit gewesen wären €5000 mit sicher 100% Gewinnspanne zu akzeptieren, aber eben nicht 200%. Und am Ende füllt LH die Sitze die teuer nicht weggegangen sind dann doch mit billigen Passagieren auf (Touristen die aufgrund der 14 Tage Mindestaufenthalt nicht >€7000 sondern <€3000 zahlen, oder Vertragspartner, oder Upgrader & Meilenflieger), und verdient am Ende weniger Geld als wenn sie die Kunden angelockt hätten, die bereit waren einen mehr als fairen Preis zu zahlen. Aus Gewohnheit, aus Bequemlichkeit, aus Patriotismus was weis ich. Von denen könnte man gut leben.
Es gibt mehr als genug Kunden, die für angemessenen Komfort und angemessene Qualität auch einen mehr als angemessenen Preis zahlen. An denen ist LH aber offenbar nicht interessiert.

Ich sehe hier halt eine lose-lose-Situation für Passagier und Airline, ich fliege mit weniger Komfort und LH geht ein mittlerer fünfstelliger Betrag Umsatz, ein sicher fünfstelliger Betrag Gewinn jedes Jahr durch die Lappen. Der einzige der gewinnt ist mein AG und meine Kunden, hin und wieder auch andere Airlines. Ich kann unmöglich der einzige Geschäftskunde sein, der ein üppiges Reisebudget hat, aber eben kein utopisches. Davon muss es Zehntausende geben, an denen LH aber offenbar nicht interessiert ist, weder als Neu- noch als Bestandskunde.

Dank Corona brauchen wir uns ja keine Sorgen zu machen, dass die LH Gewinne sich weiter so entwickeln wie 2017-2019, denn der Trend hat nicht unbedingt gezeigt, dass der eingeschlagene Weg in eine glanzvolle Zukunft führt... Ob jetzt aber ein verstärken des Qualitätsabbaus unbedingt aus der Krise führen wird ?
 
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Boeing736

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Kannst du nicht mal versuchen dich in deinen Ausführungen auf Kernaussagen zu beschränken. Davon abgesehen, dass wenig neues dabei ist macht es mittlerweile keinen Spass mehr diesem Strang zu folgen wenn man sich durch diese Romane kämpfen muss.
 
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01.06.2018
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Ich denke die Kernaussage ist klar.
In den Jahren 2010-2017 hat LH mächtig aufgeholt, neue C Sitze, die alten 737 ausgeflottet, neue Muster eingeflottet, neuen Restaurantservice, neue Lounges, besseres Essen in den Lounges, neue Routen, höhere Frequenzen, AiRail, viele Kooperationen, Flüge knapp teurer als bei der Konkurrenz.
Und oh Wunder: Die Passagierzahlen und Gewinne sind gewachsen.
Dann haben sie angefangen ein Detail nach dem anderen klein- oder wegzusparen, sind aber gleichzeitig einerseits unverschämt teuer geworden, haben aber bestimmten Kundenkreisen damit die quersubventionierten Tickets nachgeworfen. Dazu dann noch Streikchaos und schlechte Zahlungsmoral (z.B. Entschädigungen), und so Stunts wie einen Kunden zu verklagen der in der Lounge gegessen und dann den Flug storniert hat. Und sich mit Eurowings ein eigenen Konkurrenten in der eigen Firma aufgebaut der richtig Resourcen verschlungen hat. Zu guter letzt noch den Service weitgehend an den Kunden ausgelagert, ohne ihm dafür gute Tools zu bieten. Erfolg: Seit 2017 geht es abwärts mit den Gewinnen.

Vielleicht ist mal Zeit, neu zu denken. Also: Wieder wie früher zu denken. Kundenorientiert, Qualitätsbewusst, fair bepreist.
 
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Boeing736

Guest
Vielleicht ist mal Zeit, neu zu denken. Also: Wieder wie früher zu denken. Kundenorientiert, Qualitätsbewusst, fair bepreist.

Und wie willst du mit mehr Geben und weniger Nehmen die Gewinne erhöhen? Ist ja nicht so als wenn die Flieger leer wären und man über das Volumen mehr verdienen könnte.

Du vertrittst 100% die Kundensicht, vergisst aber anscheinend dass eine Airline nicht nur die Interessen der Kunden vertreten kann.
 

koeby

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24.08.2016
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Und wie willst du mit mehr Geben und weniger Nehmen die Gewinne erhöhen? Ist ja nicht so als wenn die Flieger leer wären und man über das Volumen mehr verdienen könnte.

Du vertrittst 100% die Kundensicht, vergisst aber anscheinend dass eine Airline nicht nur die Interessen der Kunden vertreten kann.

Wie ich mal gelernt habe, muss ich zur Steigerung der Rentabilität entweder die Kosten senken oder die Einnahmen steigern. Im besten Fall beides.
Wenn mich nicht alles täuscht, verbrennt die LH (G?) aktuell 1m pro Stunde, fast ganz ohne Flugbetrieb. Der Löwenanteil der Kosten sind wohl eher nicht die Lounges oder das Catering.

LH müsste es doch ein Anliegen sein, die Flieger in der Luft zu haben, mindestens kostendeckend, oder vielleicht würden sie auch nur knapp kostendeckend immer noch weniger Verlust verursachen als am Boden (Standgebühren, Aufzahlungen fürs Personal, etc.pp). Leute bringe ich nicht auf den Flieger, wenn ich weniger biete. Anreize müssten her, ohne dass die Kosten in die Höhe schnellen. Merken tu ich davon aber überhaupt nichts.

Ich als Kunde mit einem jährlichen Flugetat von 20-30k € (geschäftlich und privat) sehe aktuell keinen Anreiz, ein Ticket bei LH zu kaufen. Wenn die Not für eine Flugreise da ist, dann tu ich das kurzfristig und entscheide Situativ, welche Airline das sein soll.
Ja, das ist meine Kundensicht, ich bin mir dennoch ziemlich sicher, dass ich bei weitem nicht der einzige bin, der so denkt.
 
B

Boeing736

Guest
Wie ich mal gelernt habe, muss ich zur Steigerung der Rentabilität entweder die Kosten senken oder die Einnahmen steigern. Im besten Fall beides.
Wenn mich nicht alles täuscht, verbrennt die LH (G?) aktuell 1m pro Stunde, fast ganz ohne Flugbetrieb. Der Löwenanteil der Kosten sind wohl eher nicht die Lounges oder das Catering.

LH müsste es doch ein Anliegen sein, die Flieger in der Luft zu haben, mindestens kostendeckend, oder vielleicht würden sie auch nur knapp kostendeckend immer noch weniger Verlust verursachen als am Boden (Standgebühren, Aufzahlungen fürs Personal, etc.pp). Leute bringe ich nicht auf den Flieger, wenn ich weniger biete. Anreize müssten her, ohne dass die Kosten in die Höhe schnellen. Merken tu ich davon aber überhaupt nichts.

Ich als Kunde mit einem jährlichen Flugetat von 20-30k € (geschäftlich und privat) sehe aktuell keinen Anreiz, ein Ticket bei LH zu kaufen. Wenn die Not für eine Flugreise da ist, dann tu ich das kurzfristig und entscheide Situativ, welche Airline das sein soll.
Ja, das ist meine Kundensicht, ich bin mir dennoch ziemlich sicher, dass ich bei weitem nicht der einzige bin, der so denkt.

Das was aktuell fliegt deckt laut Aussagen von CS die variablen Kosten.
Welche Anreize soll man denn als Lufthansa in der aktuellen Corona Situation schaffen um mehr Leute an Bord zu bringen? Der Gin wird da aktuell nicht helfen. Und Dinge wie freie Nebensitze machen es dann unmöglich auch nur die variablen Kosten zu decken.
 

rickroll

Erfahrenes Mitglied
04.05.2020
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Wenn mich nicht alles täuscht, verbrennt die LH (G?) aktuell 1m pro Stunde, fast ganz ohne Flugbetrieb. Der Löwenanteil der Kosten sind wohl eher nicht die Lounges oder das Catering.
Selbstverständlich machen die Lounges nicht den Löwenanteil aus. Nichtsdestotrotz fallen auch für geschlossene Lounges Kosten an. Mieten der Räumlichkeiten dürften erheblich sein, dann Personalkosten (bzw. Teile davon aufgrund der Hilfspakete), Wartungskosten für Maschinen und technisches Gerät, Versicherungsprämien usw.

LH müsste es doch ein Anliegen sein, die Flieger in der Luft zu haben, mindestens kostendeckend, oder vielleicht würden sie auch nur knapp kostendeckend immer noch weniger Verlust verursachen als am Boden (Standgebühren, Aufzahlungen fürs Personal, etc.pp).
LHG hält die Flieger nur in der Luft, wenn sie glaubt, dadurch ihre Verluste reduzieren zu können. Aber sobald Du einen Flug durchführst, hast Du flugabhängige Kosten. Diese fallen auch an, wenn nur fünf zahlende Gäste an Bord sind. Dazu gehören: Start- und Landegebühren, Lärmzuschläge, erhebliche fluggastunabhängige Kosten für das Ground Handling und die Flugsicherung etc. Und auch ein Flieger, der bis auf die Crew leer ist, verbraucht Kerosin.

Diese Kosten betragen bei einer 321 über 6 000 Euro pro einfacher Strecke. Du kannst Dir ausmalen, dass es weniger verlustträchtig sein kann, die Standgebühren zu zahlen als die 6 000 Euro an Kosten für Start- und Landegebühren, Flugsicherung und Konsorten.
 

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
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300x250
Das was aktuell fliegt deckt laut Aussagen von CS die variablen Kosten.
Welche Anreize soll man denn als Lufthansa in der aktuellen Corona Situation schaffen um mehr Leute an Bord zu bringen? Der Gin wird da aktuell nicht helfen. Und Dinge wie freie Nebensitze machen es dann unmöglich auch nur die variablen Kosten zu decken.

Vielleicht sowas wie: wir möchten Ihnen das bieten, was Sie von uns bisher gewohnt waren?
Ne Email von Herrn Greve voller Unwahrheiten, was alles nicht gehen soll aufgrund Behördenvorlagen, ist so ziemlich das Gegenteil.

Von freien Nebensitzen sprech ich ja nicht - dafür hab ich ja Verständnis, auch wenn ich es begrüssen würde, wenn endlich mal das Seatblocking für SENs auch wirklich funktionieren würde. Kosten: gratis

Wie wäre es einfach mal mit genügend Lounge-Angebot? z.B. die LX-Lounge in ZRH zu eröffnen? Es geht ja nicht nur um Status-Goodies, sondern auch um bezahlte Angebote. Denkst Du, die C-Paxe die vor der Aspire anstehen mussten haben dafür Verständnis? Kosten: Personal+Verpflegung, gem. Flughafensprecher ist der Mietzins für Lounges weiter geschuldet.
Oder in FRA halt mehr als nur die SEN A nach 14.00h offen zu halten? Räumlichkeiten wären ja genügend vorhanden, und ganz vom Mietzins werden die ja auch nicht sein, wenn die geschlossen sind. Kosten: siehe ZRH
Das Prio-Boarding ordentlich abzuhalten, sodass auch die Abstände eingehalten werden könnten? Aber Gruppe 1-3 simultan einsteigen zu lassen muss nun wirklich nicht sein. Kosten: gratis
Konsequent Fingerdocks statt Bus-Gate wo möglich? Gerade in ZRH müsste das für die paar Flieger doch möglich sein. Kosten: keine Ahnung
Catering in Y: 1€ pro Pax? Also 150€ pro vollem A320? Am Kontakt bzgl. Corona kanns doch wirklich nicht liegen, wurde früher bei LX beim Getränkeservice mitserviert.

Ich kann nur für mich sprechen, aber ich glaube, die meisten werden das auch so sehen: etwas mehr Normalität hilft und entspannt ungemein, nur davon hab ich bei meinem letzten Flugerlebnis so ziemlich nix gemerkt.
 
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