Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
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17.113
FRA
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Die notwendigen Mengen sind unsicher.

Insofern ist es überhaupt nicht überraschend, dass die LH stets merklich weniger als 100% hedgt.
Wenn ich mich recht erinnere, ist der Milliardenverlust der Lufthansa im Frühjahr 2020 entstanden, weil nicht nur der Preis gehedged wurde für das ganze Jahr, sondern auch physische Abnahmeverpflichtungen eingegangen wurden, um noch mehr zu spohren.
Beispiel: LH hat 80% des Bedarfs zu einem guten Preis gehedged, mit Pflicht zur Abnahme. In der Krise haben dann aber die Preise, die in den Keller fielen das Hedging zerschossen und LH war physisch nur fähig, 35% des geplanten Bedarfs/Programms zu fliegen.
Diesen Verpflichtungen zur Abnahme konnten dann mit dem minimalen Flugprogramm nicht nachgekommen werden und der Verlust vergrößerte sich. Correct me, if i‘m wrong.
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
19.509
17.113
FRA
Lufthansa-Chef Carsten Spohr will keine Billigflüge mehr anbieten. Im Gespräch mit dem Magazin "Stern" sagte der Lufthansa-Chef, die Zeit der Ultra-Billigtickets ist vorbei. Der Lufthansa-Chef wörtlich: "Das ist auch gut so." Den Flugplan hat Lufthansa nach dem Sommerchaos wieder im Griff.


Wer bietet dann zukünftig die billigen Flüge an? Die Fluggesellschaften, die billiger produzieren können, als die LH?
 
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Volume

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01.06.2018
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Nein, EW will die Deutschland-Monopol-Billigairline sein... Was ja sogar halbwegs funktioniert, innerdeutsch sind FR und U2 praktisch weg.
Mit FR kann ich nach Riga, Kaunas oder Kattowitz fliegen, aber nicht nach München, Hamburg oder Dresden.

Allerdings kann ich eben auch mit FR direkt nach Bristol oder Sevilla fliegen, das ist natürlich unschlagbar verglichen mit dem LH/EW Streckennetz.
Und die 50% Zeiterspraniss sind dabei viiiiiel wichtiger, als die 75% Geldersparniss!

LH schaft den unglaublichen Spagat, gleichzeitig billig (=miese Qualität) und trotzdem nicht Niedrigpreis zu sein...
Bei LH zahle ich z.B. €50 und muss mein Gepäck am Automaten aufgeben und trotzdem noch Schlange stehen , bei FR zahle ich €20, gebe es am Schalter bei freundlichen Menschen ab und komme ohne Schlange dran (weil nur wenige Passagiere ihr Gepäck aufgeben, und ich somit für wenig Geld bereits Premiumservice bekomme).

Billigfliegen sei auch gegenüber der Dienstleistung respektlos, die erbraucht werden müsse, um jemanden sicher zum Beispiel nach Mallorca zu fliegen.
Recht hat der Mann, aber wer bitte hat gerade in den letzten Jahren immer mehr Dienstleistung billig ausgelagert oder gleich abgeschafft? Wo war der Respekt gegenüber dem Check-in Personal, Loungepersonal oder den Caterern?
Und sind die Flüge nach Malle wirklich der LH Markenkern?

Es wäre schon schön, als Kunde mal wieder die Wahl zu haben, ob man nun billig will oder Qualität. Es ist ziemlich klar, das niemand billige Qualität zu hohen Preis will, wenn er nicht dazu gezwungen wird.
 

Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
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Hat jemand nähere Informationen wie es mit Wiederinbetriebnahme der restlichen A346 weitergeht?
Die HW ist ja bereits wieder flugbereit, steht aber seit 1,x Monaten geparkt in FRA. Warum? Kein Personal?
HY ist in MNL zur "Restaurierung". HF, HX, HZ stehen noch in Spanien.

Kann man hoffen, dass alle 10 ab SFP 23 wieder in der Luft sind?
 
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Barry Egan

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12.01.2022
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Wenn ich mich recht erinnere, ist der Milliardenverlust der Lufthansa im Frühjahr 2020 entstanden, weil nicht nur der Preis gehedged wurde für das ganze Jahr, sondern auch physische Abnahmeverpflichtungen eingegangen wurden, um noch mehr zu spohren.
Beispiel: LH hat 80% des Bedarfs zu einem guten Preis gehedged, mit Pflicht zur Abnahme. In der Krise haben dann aber die Preise, die in den Keller fielen das Hedging zerschossen und LH war physisch nur fähig, 35% des geplanten Bedarfs/Programms zu fliegen.
Diesen Verpflichtungen zur Abnahme konnten dann mit dem minimalen Flugprogramm nicht nachgekommen werden und der Verlust vergrößerte sich. Correct me, if i‘m wrong.
Das ist richtig. (Davon abgesehen, das es von nachrangiger Bedeutung ist, ob cash settlement oder physische Abnahme vereinbart wurde.)

Das Problem, wenn LH (wie 2020) weniger Jet fuel benötigt als auf Termin gekauft ist wie in meiner Landwirt/Weizen Analogie. Der Kerosinpreis schwankt stärker als die Mengen und ist prozyklisch. D.h., um die long position glattzustellen, muss dann jet fuel auf dem Spotmarkt verkauft werden. Wenn alle Airlines weniger Mengen brauchen und der Preis überproportional fällt (im Frühjahr 2020 auf deutlich unter $40), ist das Glattstellen der Position eine sehr verlustbringende Angelegenheit.

Und das ist auch der Hauptgrund, warum man ordentlich Puffer lässt. Nur 2020 hat halt selbst dieser recht ordentliche Puffer nicht gereicht...
 
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longhaulgiant

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22.02.2015
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juliuscaesar

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12.06.2014
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„Wir müssen so viel besser sein, wie wir teurer sind.“
Falls du das hier meinst, das hat Carsten Spohr persönlich über Eurowings gesagt:

Spohrs Vorgabe: „Wir müssen um so viel besser sein wie wir teurer sind oder sein müssen“


Er scheint sich bei einer Rede von Merkel aus 2005 bedient zu haben:

Wir müssen besser sein als andere, und zwar immer so viel besser, wie wir teurer sind. Wir wollen teurer sein, weil wir unseren Wohlstand erhalten wollen. Deshalb ist unser Ziel nicht, im Wettbewerb um die niedrigsten Löhne mitzuhalten; das können wir nicht

 

Barry Egan

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12.01.2022
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FCL

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02.04.2020
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浪人
Ja, es sind 🍎 und 🍐.

Der Sinn und Zweck jenes bunten Obst-Tellers war ein kleines Eckchen von Tasting Heimat – die
beiden Airlines waren vor Covid im grünen Bereich... nein, nicht in Sachen 100% Öko, sondern in
Sachen Kapitalismus – die Fliegerei hätte also, Profit-Gier beiseite, preiswerter sein können. 💸
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
19.509
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FRA
"Ökologisch verantwortungslos" ist vor allem, weniger Passagiere zu befördern als das Flugzeug könnte. Daraus folgt zweierlei:
- Business und First raus;
- keinen Platz unverkauft lassen - sprich, "Billigtickets".
Und Muster fliegen (A321neo/B737max) die sehr effizient sind pro Sitzplatz.

B747, A319, CRJ, … sind Killer für‘s Klima.
 
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juliuscaesar

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12.06.2014
19.509
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FRA
JetBlue sucht Personal in GVA und scheint in den lukrativen Heimatmarkt der LHG mit Schmalrumpf-Langstrecke eindringen zu wollen, z.B. mit GVA-JFK/BOS.
In London machen sie es ja schon vor.

 
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Whisperjet1011

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26.07.2022
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JetBlue sucht Personal in GVA und scheint in den lukrativen Heimatmarkt der LHG mit Schmalrumpf-Langstrecke eindringen zu wollen, z.B. mit GVA-JFK/BOS.
In London machen sie es ja schon vor.


Seit wann ist Genf lukrativ? Im Europaverkehr ist das Preisniveau dank Easyjet am Boden und auf der Langstrecke funktioniert JFK nur weil LX Verträge mit der UN und anderen Organisationen hat.
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Spohr meinte:
Billigfliegen ist ökologisch verantwortungslos.

Ich habe jetzt mal das Interview im Stern gelesen (juhuu, beim Arzt 🤒 liegen wieder Zeitschriften im Wartezimmer=;) , das die Basis für die Sekundärberichterstattung bildete.

Ein paar interessante Aussagen:

- Ein Taxi aus der Stadt nach MUC kostet 300 Euro;
- An einem 700-Euro-Ticket HAM-PMI-HAM verdient LH 10 Euro;
- Passagierbeschwerde: "Nach GRU-FRA-AMS liegt mein Koffer seit längerer Zeit in einer Halle in AMS und Ihr macht nichts." Spohr: "Ja, AMS hat schlimme Gepäckprobleme derzeit. Deshalb kann man den Leuten nur raten, nicht über AMS, sondern über FRA zu fliegen" :doh:
- Passagierbeschwerde: "Auf FRA-HND gab es nur drei Servicerunden." Spohr: "Tut mir leid, wenn das die Wahrnehmung war." Ach. Ich wusste nicht, dass Zählen bis drei mal so und mal so wahrgenommen werden kann.

Ansonsten: Die voll bösen und verantwortungslosen "Ultra-Billigtickets" sind nicht so sehr die 59 Euro Einstiegspreis im Hause Hansa, sondern die 9,99 der Konkurrenz. Die wird es in Zukunft nicht mehr geben. Kann gar nicht. Naja. Kann offensichtlich doch mit effizienten Flugzeugen und weniger Verwaltungswasserkopf, aber das kann ein Lufthanseat nicht wissen. S.o.: Wer glaubt, dass von o.g. 700 Euro nur 10 bei LH hängenbleiben, muss wohl auch glauben, dass die Konkurrenz mit Schwarzer Magie arbeitet.

Insgesamt macht er in dem Interview einen sehr abgehobenen, rechthaberischen und nicht sehr kompetenten Eindruck.
 

rolandditz

Erfahrenes Mitglied
03.12.2012
1.392
1.555
54
Westfalen
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300x250
Ein paar interessante Aussagen:

- Ein Taxi aus der Stadt nach MUC kostet 300 Euro;

....

Insgesamt macht er in dem Interview einen sehr abgehobenen, rechthaberischen und nicht sehr kompetenten Eindruck.

95 Euro wäre die richtige Antwort gewesen (es sei denn, MUC läge 128 km vor der Innenstadt):