Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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Chrownshiown

Reguläres Mitglied
07.04.2017
87
153
Aachen
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Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf, Berlin, solche Orte. Hubs in FRA, MUC, ZUE, VIE und BRU kann man, aber ein paar Langstrecken von D kriegt man nicht hin? Andere machen es.
Natürlich wären mehr P2P Langstrecken für Passagiere angenehm. Aber welche "anderen" machen es denn? Fliegt AF ab MRS oder LYS Langstrecke? IB ab BCN oder LO ab GDN?
LH könnte natürlich jeweils einmal täglich ab den genannten Städten z.B. nach NYC fliegen. Aber das würde doch nur die mehrmals täglichen Flüge ab FRA und MUC kannibalisieren und wäre damit für alle Fluggäste ein Nachteil. LH fliegt mich heute zwar nicht direkt von HAM nach NYC aber mit einem Umstieg bieten sie mir von morgens bis spät in den Nachmittag mehrere Optionen. So kann ich meine Flüge um mein Leben herum planen und nicht mein Leben um meinen (einen direkten) Flug!
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.864
Du hast geschrieben, diese Märkte wären "wirtschaftlich völlig uninteressant", und das ist einfach Unsinn. Hat allerdings nun gar nichts damit zu tun, ob ich damit sinnvoll fliegen kann oder nicht.
Luftikus hatte geschrieben:
Wie bereits jetzt habe ich viele innerdeutsche Zubringer und komplette Touren auf die Bahn verlegt. Das liegt besonders a den hohen EW-Preisen aber LH ist noch heftiger, wenn man "Business"-Zeiten braucht. Die chaotischen Flughäfen haben dann endgültig das Kippen bewirkt. Fahre auch wieder Auto zu Terminen. Ansonsten ist woanders umsteigen oder einen Ryanair-Flughafen nehmen immer schon auch eine Option. Freue mich schon auf die 150 bestellten MAX 10. Ich kenne erstaunlich viele Kollegen, die das auch so handhaben. Kein Wunder, dass sich der innerdeutsche Flugverkehr nicht erholt. Aber die wollen es ja so?

Meine Antwort darauf war:
Der - von Zubringern und Anschlussflügen abgesehen - innerdeutsche Flugverkehr ist wirtschaftlich vollständig uninteressant. Gleiches gilt für jeden innerstaatlichen Flugverkehr in Europa. Und es gilt auch für weite Teile des innereuropäischen Flugverkehrs.

Wie viele innerdeutsche Strecken hat Ryanair eigentlich?


Statt meine Antwort aus dem Kontext zu reißen, könntest Du ja Luftikus eine eigene Antwort geben. Wie sähe diese aus?
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
18.469
16.048
FRA
@juliuscaesar
Das mag zwar für FCO-TLV gelten, aber nicht ab anderen Flughäfen in Italien (wo W6 oder FR nicht nach TLV fliegen). Der Anteil der extra dafür nach FCO anreisen würden, um einen 50€ Flug nach TLV anzutreten, dürfte sehr gering sein. Wie gesagt mit P2P hätte LH in FRA auch keine Chancen oder wäre deutlich kleiner.
Leider möchte die LH ihr al-ITA-lia Drehkreuz aber genau in FCO aufbauen und nicht an „anderen Flughäfen in Italien mit weniger LCC Konkurrenz“ …
 
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mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
1.859
2.472
Luftikus hatte geschrieben:
Wie bereits jetzt habe ich viele innerdeutsche Zubringer und komplette Touren auf die Bahn verlegt. Das liegt besonders a den hohen EW-Preisen aber LH ist noch heftiger, wenn man "Business"-Zeiten braucht. Die chaotischen Flughäfen haben dann endgültig das Kippen bewirkt. Fahre auch wieder Auto zu Terminen. Ansonsten ist woanders umsteigen oder einen Ryanair-Flughafen nehmen immer schon auch eine Option. Freue mich schon auf die 150 bestellten MAX 10. Ich kenne erstaunlich viele Kollegen, die das auch so handhaben. Kein Wunder, dass sich der innerdeutsche Flugverkehr nicht erholt. Aber die wollen es ja so?

Meine Antwort darauf war:
Der - von Zubringern und Anschlussflügen abgesehen - innerdeutsche Flugverkehr ist wirtschaftlich vollständig uninteressant. Gleiches gilt für jeden innerstaatlichen Flugverkehr in Europa. Und es gilt auch für weite Teile des innereuropäischen Flugverkehrs.

Wie viele innerdeutsche Strecken hat Ryanair eigentlich?


Statt meine Antwort aus dem Kontext zu reißen, könntest Du ja Luftikus eine eigene Antwort geben. Wie sähe diese aus?
Muss ich eigentlich nicht drauf antworten, aber das sehe ich genauso, bei mir und bei anderen. Für LH ist ein hochpreisiger Inlandsverkehr durchaus sehr attraktiv, ein A320 innerdeutsch mit 300 € / Sitz ist wirtschaftlich selbst für LH interessant, und entsprechend sind die hohen Preise gewollt, das Abwandern der Fluggäste wird bewusst in Kauf genommen bzw. durch politische Spielchen und aggressive Taktiken auf einzelnen Strecken so lange wie möglich verhindert. Mit "wirtschaftlich völlig uninteressant" hat das daher nichts zu tun, die Strecken sind für LH interessant, sonst würden sie nicht so verteidigt werden, und für andere auch, wenn sie erstmal etabliert sind, nur der Markteintritt wird durch LH wirksam verhindert.

Glaubst Du wirklich, LH fliegt die Strecken nur aus Menschenliebe und für die Zubringer, und die (beispielsweise preislichen) Reaktionen auf Ryanair & Co., wenn diese mal eine Strecke antesten, sind Zufall? Easyjet geht seit Jahren ohne Reaktion seitens LH damit hausieren, dass sie ja Zubringerflüge übernehmen könnten. Es gibt einen Grund, warum LH das nicht will.

Und den Kontext hast Du selbst gesetzt, Pauschalisierungen wie "vollständig", "gilt für jeden innerstaatlichen Flugverkehr" usw. fokussieren Deine Antwort eben gerade nicht auf die Frage von Luftikus. Wer solche Aussagen in den Raum stellt, sollte sich auch der Diskussion darüber stellen.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.864
Glaubst Du wirklich, LH fliegt die Strecken nur aus Menschenliebe und für die Zubringer, und die (beispielsweise preislichen) Reaktionen auf Ryanair & Co., wenn diese mal eine Strecke antesten, sind Zufall? Easyjet geht seit Jahren ohne Reaktion seitens LH damit hausieren, dass sie ja Zubringerflüge übernehmen könnten. Es gibt einen Grund, warum LH das nicht will.
LH fliegt die Strecken für die Umsteiger. Ohne Umsteiger gäbe es die Strecken entweder gar nicht oder die Frequenzen wären deutlich geringer.

Auf manchen Strecken liegt der Anteil an Umsteigern bei über 95%. Dass man dann bei den restlichen 5% die Preise beliebig gestalten kann, ist ja klar. Dahinter steht aber ursächlich kein Monopol, sondern das Geschäftsmodell eines Netzwerk-Carriers auf einer Zubringer-Strecke.

Und welcher große Airline-Konzern will sein Schicksal in die Hände von Ryanair oder EasyJet legen? Zum einen wäre das Zubringer-Geschäft für die weitgehend neu und zum anderen muss da jede Strecke Geld bringen. Wie soll das gehen, wenn LHG dabei in Summe massiv Geld verliert? Dass EasyJet gerne Rosinenpickerei betreiben würde, ist verständlich.

LHG will die Kontrolle behalten. Das geht weder mit Ryanair noch mit EasyJet.
Und den Kontext hast Du selbst gesetzt, Pauschalisierungen wie "vollständig", "gilt für jeden innerstaatlichen Flugverkehr" usw. fokussieren Deine Antwort eben gerade nicht auf die Frage von Luftikus. Wer solche Aussagen in den Raum stellt, sollte sich auch der Diskussion darüber stellen.
Die genannten Märkte bestehen alle. Luftikus fragt, warum da nicht mehr passiert. Die richtige Antwort ist, dass diese Märkte vollständig uninteressant sind. Das bedeutet nicht, dass man deshalb alles auf Null fährt. Es bedeutet, dass man dort keinen Ausbau betreibt. Und genau das beantwortet die Frage von Luftikus.

Welchen innerstaatlichen Flugpassagier-Markt in Europa hältst Du denn für interessant? Also, interessant im Sinne von attraktiv. Interessant im Sinne von “Schau’ mal einer an, wie viel Geld die dabei jedes Jahr versenken.”, das gibt es natürlich.
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
1.859
2.472
Und welcher große Airline-Konzern will sein Schicksal in die Hände von Ryanair oder EasyJet legen? Zum einen wäre das Zubringer-Geschäft für die weitgehend neu und zum anderen muss da jede Strecke Geld bringen. Wie soll das gehen, wenn LHG dabei in Summe massiv Geld verliert? Dass EasyJet gerne Rosinenpickerei betreiben würde, ist verständlich.

LHG will die Kontrolle behalten. Das geht weder mit Ryanair noch mit EasyJet.
Du schriebst weiter oben:
Wäre Ryanair ein seriöses Unternehmen und böte der LHG an, das Zubringer- und Anschlussfluggeschäft verlässlich günstig zu übernehmen, LHG würde ihr gesamtes Kurzstreckengeschäft umgehend einstampfen.
Merkste, oder?

Aber klar, Fluggesellschaften, die seit Jahrzehnten im Kurzstrecken-Geschäft sind und dabei (von Corona abgesehen) dauerhaft und in Größenordnungen Geld verdient haben, kann man nicht trauen, selbst wenn diese sagen, sie könnten es…


Welchen innerstaatlichen Flugpassagier-Markt in Europa hältst Du denn für interessant? Also, interessant im Sinne von attraktiv. Interessant im Sinne von “Schau’ mal einer an, wie viel Geld die dabei jedes Jahr versenken.”, das gibt es natürlich.
Ryanair hat inneritalienisch jede Woche (!) über 1.500 Flüge, das sind etwas über 5% des Gesamtvolumens. Die machen das sicher nicht, wenn sie dabei Geld versenken würden.

Das heisst natürlich nicht, dass das für LHG mit ihren Kostenstrukturen automatisch auch attraktiv wäre. Aber darum geht es ja eben, dass LH Wettbewerb verhindert, ohne dauerhaft ein besseres/günstigeres Produkt anbieten zu können.
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.864
Nein. Was?
Aber klar, Fluggesellschaften, die seit Jahrzehnten im Kurzstrecken-Geschäft sind und dabei (von Corona abgesehen) dauerhaft und in Größenordnungen Geld verdient haben, kann man nicht trauen, selbst wenn diese sagen, sie könnten es…
Nein, können sie nicht und wollen sie nicht. Sie wollen vielleicht ein paar der Strecken bedienen, aber ganz bestimmt nicht das Zubringer-Geschäft von LHG abbilden. Was hat LHG davon, die 5% attraktivsten Kurzstrecken abzugeben, wenn es die anderen 95% weiterhin bedienen muss?
Ryanair hat inneritalienisch jede Woche (!) über 1.500 Flüge, das sind etwas über 5% des Gesamtvolumens. Die machen das sicher nicht, wenn sie dabei Geld versenken würden.
Dann schauen wir mal, wie sich der Markt für Ryanair entwickelt, wenn es dort wieder einen funktionierenden Netzwerk-Carrier gibt.
Das heisst natürlich nicht, dass das für LHG mit ihren Kostenstrukturen automatisch auch attraktiv wäre. Aber darum geht es ja eben, dass LH Wettbewerb verhindert, ohne dauerhaft ein besseres/günstigeres Produkt anbieten zu können.
Nochmal erkläre ich die unterschiedlichen Geschäftsmodelle nicht. Zubringer-Strecken als Monopolstrecken zu klassifizieren, trifft es nicht.

Richtig ist, dass bei Netzwerk-Carriern P2P-Kunden tendenziell schlechter gestellt sind. Gleiches gilt für Umsteige-Kunden bei P2P-Carriern.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.134
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irdisch
Ja was denn nun? Erst beschwerst du dich, dass die LHG ihr Kerngeschäft vernachlässigen würde, und jetzt forderst du dezentrale Langstrecken ab irgendwelchen Wald-und-Wiesen-Airports, was mit dem Kerngeschäft der LHG nichts, aber wirklich gar nichts zu tun hat. Du scheinst selbst nicht so ganz zu wissen, was du der LHG nun genau ankreiden möchtest. Was natürlich dafür spricht, dass sie momentan alles richtig macht.
Deutschland ist das Kerngeschäft, nicht die Sanierung von Europas Pleiteairlines.
 
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juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
18.469
16.048
FRA
Welchen innerstaatlichen Flugpassagier-Markt in Europa hältst Du denn für interessant? Also, interessant im Sinne von attraktiv. Interessant im Sinne von “Schau’ mal einer an, wie viel Geld die dabei jedes Jahr versenken.”, das gibt es natürlich.
•Frankreich inkl. innerstaatliche Langstrecke
•UK
•Spanien inkl. der Inseln
•Griechenland inkl. der Inseln
•Türkei, falls man es zu Europa zählt
•Russland
•Deutschland
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.134
8.988
irdisch
Natürlich wären mehr P2P Langstrecken für Passagiere angenehm. Aber welche "anderen" machen es denn? Fliegt AF ab MRS oder LYS Langstrecke? IB ab BCN oder LO ab GDN?
LH könnte natürlich jeweils einmal täglich ab den genannten Städten z.B. nach NYC fliegen. Aber das würde doch nur die mehrmals täglichen Flüge ab FRA und MUC kannibalisieren und wäre damit für alle Fluggäste ein Nachteil. LH fliegt mich heute zwar nicht direkt von HAM nach NYC aber mit einem Umstieg bieten sie mir von morgens bis spät in den Nachmittag mehrere Optionen. So kann ich meine Flüge um mein Leben herum planen und nicht mein Leben um meinen (einen direkten) Flug!
Die US Majors probieren es in diesem Sommer bereits.
 
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juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
18.469
16.048
FRA
Deutschland ist das Kerngeschäft, nicht die Sanierung von Europas Pleiteairlines.
Das ITA-Abenteuer kann die LHG in existenzielle Probleme bringen, diese Probleme können die Chance auf einen Markteintritt von Wettbewerbern steigern.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

IB ab BCN oder LO ab GDN?
Selbstverständlich fliegt eine IAG Langstrecke ab BCN (unter der Marke LEVEL) Und eine LOT fliegt ab mehreren polnischen Flughäfen und auch ab BUD nach Nordamerika und Asien..
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Die IAG hat in Paris-ORY ein ziemlich großes Programm aufgesetzt mit Kurz- und Mittelstrecken, z.B. ORY-CAI mit A321.

Würde mich nicht wundern, wenn die IAG auch nach FCO sowas bringt, um dem Carsten mal schön zu zeigen, wo der Hammer hängt mit seinem al-ITA-lia Abenteuer.

IMG_7739.jpeg
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
18.469
16.048
FRA
Eine typische italienische Inlands-Rennstrecke:
Rom FCO - Bari BRI

4x
am Tag mit Ryanair ab 9,99€ oneway mit stark ausgelasteten Maschinen und sehr effizienten Abläufen:

IMG_7742.jpeg
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.509
5.673
Deutschland ist das Kerngeschäft, nicht die Sanierung von Europas Pleiteairlines.

Und dieses wird mit zwei Hubs inklusive großem Zubringergeschäft, sowie der Eurowings an dezentralen Standorten dominiert. Das hat weder eine IAG im UK oder in Spanien, noch eine AF in Frankreich hinbekommen. Denen fliegen die LCC um die Ohren. Klarer Vorteil LHG.

Die IAG hat in Paris-ORY ein ziemlich großes Programm aufgesetzt mit Kurz- und Mittelstrecken, z.B. ORY-CAI mit A321.

Würde mich nicht wundern, wenn die IAG auch nach FCO sowas bringt, um dem Carsten mal schön zu zeigen, wo der Hammer hängt mit seinem al-ITA-lia Abenteuer.

Dabei ist Frankreich doch gar kein Kernmarkt der IAG? Als einer der großen Networkcarrier zuletzt einen LHG-Hub angegriffen hat, namentlich AFKLM mit Transavia, ist man übrigens ziemlich schnell mit einer blutigen Nase davongezogen.

Eurowings geht beim europäischen Wachstum übrigens einen einfacheren Weg und wächst an Standorten, wo die großen Gruppen unterrepräsentiert sind, zum Beispiel in Prag. Next target Smartwings, nachdem ITA übernommen ist?
 
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aib

Erfahrenes Mitglied
18.01.2015
1.413
1.449
MZ
Das ITA-Abenteuer kann die LHG in existenzielle Probleme bringen, diese Probleme können die Chance auf einen Markteintritt von Wettbewerbern steigern.
Beitrag automatisch zusammengeführt:
Das halte ich aber für etwas übertrieben. Selbst wenn ITA weiterhin jährlich 4-500 Millionen Euro verbrennt, wovon ich aufgrund vorab genannter Gründe (Fuel, Ramp-Up der ITA in 2022, covid) nicht ausgehe, würde das der P&L der LH Group natürlich nicht gut tun. Und die Aktionäre wären zurecht auch nicht glücklich damit, aber von existenziellen Problemen wäre man noch ziemlich weit weg bei Betrachtung bisheriger Gewinne in Höhe von 1-3 Mrd. EBIT bei der LH Group seit 2013 (Ausnahme Corona).
Ferner denke ich nicht, dass LH die Mehrheit an ITA schlucken wird, wenn sich das Ergebnis nicht deutlich verbessert.
 
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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.915
5.849

Für KLM ist Deutschland immerhin so interessant, dass die "innerdeutschen" Flüge von A über AMS nach B verkauft werden.

Das wird zwar nirgendwo beworben und ist dadurch vielleicht eher ein Nischenthema, weil man es kennen muss. Aber das gibt es, wurde im Vorum ja in der Vergangenheit auch ab und an schon besprochen.
 
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Tiusz

Erfahrenes Mitglied
13.05.2019
356
252
Der SPIEGEL titelt:

Der gefährliche Größendrang des Carsten Spohr
Die Lufthansa steigt bei der italienischen Fluglinie Ita ein – obwohl diese notorisch Verluste macht. Doch so will es der Chef. Die Passagiere des deutschen Konzerns dürfte der riskante Deal teuer zu stehen kommen.

wohl eher Größenwahn
 

HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
4.044
2.934
HAM
wohl eher Größenwahn

Das weiß ich nicht: Es gibt bestimmt noch mehr Passagiere wie uns… Baseline für uns ist Flex Economy, weil der Kunde das will. Die Alternative ist innerdeutsch die Bahn, wobei Du da im Gegensatz zum SEN in Business fast alles an Essen und Getränken selber bezahlen musst (wenn es denn was gibt) und die Fahrt deutlich länger dauert.

Das mag nicht logisch klingen, aber so ist das Geschäft meiner Erfahrung nach nun einmal….
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.864
Welche relevanten long-haul Märkte erschließt denn die ITA für LHG?
Vor allem das zwischen USA und Italien. Nach UK und DomRep ist Italien das wichtigste Reiseziele der US-Amerikaner außerhalb Nordamerikas.
•Frankreich inkl. innerstaatliche Langstrecke
•UK
•Spanien inkl. der Inseln
•Griechenland inkl. der Inseln
•Türkei, falls man es zu Europa zählt
•Russland
•Deutschland
Frankreich Übersee also. Naja, technisch wohl zutreffend.

Ansonsten ist das natürlich Unsinn. Das sind grundsätzlich ausgereizte Märkte. Das zeigt sich schon am stetig steigenden Billig-Anteil. Da wird eher der Flugverkehr zugunsten des Klimas EU-seitig eingeschränkt als dass goldene Zeiten anbrechen. Wir werden wohl kaum zwangsweise auf mit Kohlestrom betriebene Autos umsteigen und unsere Senioren durch Heizungssanierung ruinieren, aber “die Reichen” fleißig weiter von FRA nach MUC fliegen lassen.

Doch es erklärt die gängige dauerhafte Fehlinterpretation der verschiedenen Unternehmensstrategien.

Die tatsächliche Frage ist jedoch nicht, wann LHG zu einem P2P-Regional-Carrier wird, sondern wann Ryanair (wieder) Langstrecke anbieten wird.
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.497
Und dieses wird mit zwei Hubs inklusive großem Zubringergeschäft, sowie der Eurowings an dezentralen Standorten dominiert. Das hat weder eine IAG im UK oder in Spanien, noch eine AF in Frankreich hinbekommen. Denen fliegen die LCC um die Ohren. Klarer Vorteil LHG.
Aus meiner Perspektive ist zu fragen, ob die vielen Hubs der LHG nicht bald um die Ohren fliegen.

Man muss VIE und BRU ja nun fast schon als Pseudo-Hubs oder Focus Cities bezeichnen. Die Voristi aus VIE und BRU werden ein Lied davon singen können, wie oft sie in FRA/MUC/ZRH umsteigen müssen.

Natürlich kann Diversifikation ein Vorteil sein. IAG leidet vermutlich diese Tage richtig mit dem Clusterf***, der an ihrem so zentralen Hub LHR abgeht. Dennoch ist ja davon auszugehen, dass diese C19-Nachwehen und inflationsbedingten Probleme irgendwann zu Ende gehen (FRA oder AMS haben auch ihre Schwierigkeiten). Und dann wird sich zeigen, welches Konzept besser ist.

IAG setzt ja dezidiert auf wenige Hubs. Sie wollen mit der UX-Übernahme nun MAD zum legitimen 2. Hub erweitern. Da paraphrasiere ich IAG. Die haben das wirklich so ähnlich gesagt, obwohl IB am MAD bereits größer war als so mancher LHG Hub bzw. manches LHG Hub-chen.

Das VFT ist nicht der Ort, um wissenschaftlich abzuwägen, was eine mindestoptimale Hubgröße ist. Dennoch fährt LHG hier einen markant anderen Ansatz als AFKL und IAG. Wird interessant zu sehen sein, welches Konzept von Erfolg gekrönt ist.
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.497
Und dieses wird mit zwei Hubs inklusive großem Zubringergeschäft, sowie der Eurowings an dezentralen Standorten dominiert. Das hat weder eine IAG im UK oder in Spanien, noch eine AF in Frankreich hinbekommen. Denen fliegen die LCC um die Ohren. Klarer Vorteil LHG.
Um Dich hier gleich doppelt zu zitieren... Deine Ansicht würde ich in der Hinsicht als äußerst naiv bezeichnen, dass FRA und MUC nicht einmal annähernd vergleichbar sind mit LHR und CDG in Bezug auf das Einzugsgebiet. FRA und MUC brauchen die Zubringer. LHR und CDG haben die Kaufkraft vor Ort bzw., stellen den gewünschten Zielort dar und brauchen keine Zu-/Abbringer.

Tourismus (Quelle: Euromonitor, 2019)

London - 20 Mio. Touristen
Paris - 19 Mio.
München - 4 Mio.
Frankfurt - 3 Mio.

BIP (2021, Mrd. US-$, kaufkraftparitätsbereinigt)

London Metro - 1064
Paris Metro - 1036
München - 249
Frankfurt/Rhein-Main-Gebiet - 230
 
Zuletzt bearbeitet:

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.168
10.966
IAH & HAM
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•Frankreich inkl. innerstaatliche Langstrecke
Frankreich ist von Paris aus bestens per TGV erschossen, fliegen lohnt sich nur auf den dezentralen Strecken, mit vergleichsweise geringen Bedarf. DROM-COM Reisen kannst Du natürlich nicht vergleichen.

•Spanien inkl. der Inseln
Natürlich kannst Du auch hier die Inseln nicht mit dem Zug erreichen, aber auf dem Festland, von Madrid nach Barcelona, Málaga Sevilla, etc ist der Zug schon lange die erste Wahl.
•Griechenland inkl. der Inseln
Hier sind Fähren eindeutig das Verkehrsmittel der Wahl. Fluege werden mit kleinem Fluggaeraet und vergleichsweise geringer Frequenz angeboten. Auf dem Festland mangelt es an guter Eisenbahn Infrastruktur, das hilt den Fluggesellschaften..
Nicht wirklich.

Züge werden immer mehr den Inlandsreiseverkehr ersetzen. Japan hat es vorgemacht, China macht es gerade nach.
 
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