Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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STRair

Erfahrenes Mitglied
19.09.2017
334
438
ich finde 12,5 Prozent sehr unverschämt
losgelöst von allem: irgendwo nachvollziehbar und damit gekauft. Auch wenn 12,5% in dem Fall die initiale Forderung darstellt und man sich irgendwo in der Mitte, wahrscheinlich im Bereich TVöD/EVG - also 410/420€ gestaffelt + IAP treffen wird.

ABER wenn man das Ganze jetzt noch in den Kontext setzt: Stichworte "Sanierungs-Tarifvertrag" + das Ganze in Relation zur Workload gerade in den Hochzeiten (Sommer 22, Sommer 23 anyone?) setzt - dann sieht das Ganze doch wieder komplett anders aus. Und da zieht dann wieder mein Argument von vorhin - wieso ausgerechnet diejenigen, die customer-facing am Meisten aushalten müssen und am Wenigsten Geld haben besonders benachteiligen?
 

deralex2985

Erfahrenes Mitglied
09.12.2011
1.635
778
losgelöst von allem: irgendwo nachvollziehbar und damit gekauft. Auch wenn 12,5% in dem Fall die initiale Forderung darstellt und man sich irgendwo in der Mitte, wahrscheinlich im Bereich TVöD/EVG - also 410/420€ gestaffelt + IAP treffen wird.

ABER wenn man das Ganze jetzt noch in den Kontext setzt: Stichworte "Sanierungs-Tarifvertrag" + das Ganze in Relation zur Workload gerade in den Hochzeiten (Sommer 22, Sommer 23 anyone?) setzt - dann sieht das Ganze doch wieder komplett anders aus. Und da zieht dann wieder mein Argument von vorhin - wieso ausgerechnet diejenigen, die customer-facing am Meisten aushalten müssen und am Wenigsten Geld haben besonders benachteiligen?
es gab aber 2023 schon deutlich mehr als 10 Prozent..in welchem wirtschaftlich arbeitenden Unternehmen bekommt man das?
 

STRair

Erfahrenes Mitglied
19.09.2017
334
438
Die Frage ist doch - von welcher Basis springt man ab und was bedeuten die Werte absolut? Auch hier wieder der Verweis auf den Sanierungs-Tarifvertrag zum Einen und als konkretes Beispiel auf deine Frage: bei allen Arbeitsverhältnissen in Höhe des Mindestlohns bspw. ;) 1.1.22: 9,82 - 1.1.24: 12,41 (Sind ungefähr 26,3%).
 
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deralex2985

Erfahrenes Mitglied
09.12.2011
1.635
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Die Frage ist doch - von welcher Basis springt man ab und was bedeuten die Werte absolut? Auch hier wieder der Verweis auf den Sanierungs-Tarifvertrag zum Einen und als konkretes Beispiel auf deine Frage: bei allen Arbeitsverhältnissen in Höhe des Mindestlohns bspw. ;) 1.1.22: 9,82 - 1.1.24: 12,41 (Sind ungefähr 26,3%).
und genau das ist das Problem, dass macht ja alles teuer
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Die Frage ist doch eher dabei von welcher Ausgangsbasis. 10% mehr von fast nix ist immer noch nix. Beim jungen Fußvolk wird ja von Anfang an gespohrt.
was ja egal ist, denn die Ausgangsbasis gibts ja nicht einfach so, das Gehaltsgefüge hat sich über Jahrzehnte entwickelt
 
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STRair

Erfahrenes Mitglied
19.09.2017
334
438
und genau das ist das Problem, dass macht ja alles teuer

was ja egal ist, denn die Ausgangsbasis gibts ja nicht einfach so, das Gehaltsgefüge hat sich über Jahrzehnte entwickelt
Nein - egal ist es eben nicht. Ich geh ja ebenso auf die Argumente ein - dann bitte auch auf das Thema "Sanierungstarifvertrag" eingehen. Was ich hier rauslese ist eine gewisse Ignoranz gepaart mit Arroganz. Sprich: Sind die doch selbst schuld, dass sie da arbeiten. Gleichzeitig wird von den Personen erwartet, dass sie eine gewisse Leistung in einer bestimmten Qualität erbringen.

Persönlich wäre meine Meinung, dass wenn sich die Preise erhöhen - die Menschen, die die Leistung erbringen, müssen ja auch von irgendwas leben - dann sollen die einzelnen Beteiligten auch ähnlich behandelt werden. Und DAS ist ja gerade das Problem:
Dieser Streik wäre unnötig, wenn Lufthansa den Bodenbeschäftigten die gleichen Erhöhungen zugestehen würde wie anderen Beschäftigtengruppen im Konzern.
Statt Geld in Projekte wie die ITA zu investieren und analog zu Lufthansa Italy seinerzeit damit dann wieder Geld zu verbrennen, wäre ich ja froh drüber, wenn sich die höheren Fares auch irgendwann mal in einem besseren Produkt (egal, ob soft oder hard) bemerkbar machen und nicht nur zur Gewinnmaximierung dienen.

Am Ende des Tages muss man sich dessen bewusst werden, was man sich wünscht - ein Produkt auf dem Niveau von heute, nur durchgeführt von Konstrukten wie einer Eurowings Europe, wo man ähnliche Diskussionen hat, wie hier: https://www.vielfliegertreff.de/for...oliday-inn-express.157853/page-6#post-4027152 oder irgendwo ein Produkt, wo man doch noch das Potenzial hat, dass sich etwas zum Positiven entwickelt und nicht direkt weggespohrt wird?

Aber: Back to topic:
bei der CLH könnte es nach dem 14. auch rund gehen.
 
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deralex2985

Erfahrenes Mitglied
09.12.2011
1.635
778
ja jede Woche ein neuer Streik, dann erledigen sich die Gehaltsverhandlungen von ganz alleine, weil es dann entweder keine Lufthansa mehr gibt oder Lufthansa Malta
 

Batman

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18.11.2017
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Hamburg
und genau das ist das Problem, dass macht ja alles teuer
Das ist das einzige, was mir im Moment grundsätzlich bei den Streiks 'sorgen' macht.

Nur weil andere es auch bekommen, heisst es nicht das es überall und für alle möglich ist.
Und was bringt es, wenn alle 10% bekommen und dann Produkte und Dienstleistungen, zur Ermöglichung dieser Zahlungen, um 15% teurer werden.

Aber sicher, in Zeiten des Fachkräftemangels, erfreuen sich die Gewerkschaft an steigender Nachfrage und entsprechender höherem Durchsetzungsvermögen.

Hoffen wir einfach mal, dass alle vernünftig bleiben, nicht zu viel gestreikt wird und man sich maßvoll irgendwie in der Mitte trifft...
 

Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
6.662
4.167
Hamburg
I
Bitte um detaillierte Herleitung dieses mathematischen Sachverhalts.
st nur ein Beispiel. Aber es gibt doch ganze Lehrbücher über potenzielle Treiber von Preisen und wie alles zusammen hängt. Ist ja auch nicht auf einen Bereich / Branche bezogen, sondern den gesamten Markt als solches. Aber egal.
 

LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
1.592
1.511
DRS
Es ist halt falsch und wird trotzdem oft als Argument verwendet. Wenn ein Produkt 100 Euro kostet und 30% davon Personalkosten sind und diese steigen dann um 10%, kostet das Personal dann 33 EUR und das Produkt wird um 3 Prozent teurer.

Von den ca. 33 Milliarden EUR Umsatz der LHG entfallen angeblich 8 Milliarden auf Personal (da könnten auch die Pensionen mit drin sein, aber das lasse ich jetzt mal raus). Sind also 25%. Steigen diese 8 Milliarden jetzt auf knapp 9 Milliarden, muss die Airline also ca. 3% mehr Umsatz machen, um mehr oder weniger auf null rauszukommen. Alles sehr vereinfacht jetzt.

Jetzt kann man mal schauen, um wieviel Prozent der Umsatz in 2023 zu 2022 gestiegen ist…
 

Sedgi

Erfahrenes Mitglied
27.10.2023
587
2.715
Es ist halt falsch und wird trotzdem oft als Argument verwendet. Wenn ein Produkt 100 Euro kostet und 30% davon Personalkosten sind und diese steigen dann um 10%, kostet das Personal dann 33 EUR und das Produkt wird um 3 Prozent teurer.

Von den ca. 33 Milliarden EUR Umsatz der LHG entfallen angeblich 8 Milliarden auf Personal (da könnten auch die Pensionen mit drin sein, aber das lasse ich jetzt mal raus). Sind also 25%. Steigen diese 8 Milliarden jetzt auf knapp 9 Milliarden, muss die Airline also ca. 3% mehr Umsatz machen, um mehr oder weniger auf null rauszukommen. Alles sehr vereinfacht jetzt.

Jetzt kann man mal schauen, um wieviel Prozent der Umsatz in 2023 zu 2022 gestiegen ist…
Seit wann sind Personalaufwände Teil des Umsatzes? Personalkosten sind Aufwand, Umsatz ist Ertrag - zwei paar Schuhe. Was sich letztlich im Erfolg niederschlägt, schon klar, aber Personalkosten in den Umsatz zu verwursten dünkt mich ein wenig arg kreative Buchführung. Oder sollte damit gemeint sein, dass rund 25% des Umsatzes durch LH interne Flüge "erwirtschaftet" worden ist? Dünkte mich ein wenig arg viel......
 
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18.11.2017
6.662
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Es ist halt falsch und wird trotzdem oft als Argument verwendet. Wenn ein Produkt 100 Euro kostet und 30% davon Personalkosten sind und diese steigen dann um 10%, kostet das Personal dann 33 EUR und das Produkt wird um 3 Prozent teurer.

Von den ca. 33 Milliarden EUR Umsatz der LHG entfallen angeblich 8 Milliarden auf Personal (da könnten auch die Pensionen mit drin sein, aber das lasse ich jetzt mal raus). Sind also 25%. Steigen diese 8 Milliarden jetzt auf knapp 9 Milliarden, muss die Airline also ca. 3% mehr Umsatz machen, um mehr oder weniger auf null rauszukommen. Alles sehr vereinfacht jetzt.

Jetzt kann man mal schauen, um wieviel Prozent der Umsatz in 2023 zu 2022 gestiegen ist…
Ich bezog mich auf allgemeine Auswirkungen. So hat Finanzsenator Dressel klar gesagt, 800 (?) Millionen € die der TVöD Abschluss kosten, fallen nicht vom Himmel. So wurden dann die Preise erhöht : https://archive.is/9I07b

Aber das ist hier dann auch irgendwann OT...
 
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Münsterländer

Erfahrenes Mitglied
16.12.2018
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FRA / FMO
Seit wann sind Personalaufwände Teil des Umsatzes? Personalkosten sind Aufwand, Umsatz ist Ertrag - zwei paar Schuhe. Was sich letztlich im Erfolg niederschlägt, schon klar, aber Personalkosten in den Umsatz zu verwursten dünkt mich ein wenig arg kreative Buchführung. Oder sollte damit gemeint sein, dass rund 25% des Umsatzes durch LH interne Flüge "erwirtschaftet" worden ist? Dünkte mich ein wenig arg viel......
Es geht doch um das reine Prinzip. Wenn ich am Ende gleich viel überbehalten möchte muss auch der Umsatz steigen wenn cet. par. die Aufwände steigen.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.114
13.684
Der Lufthansa steht es frei eine Lufthansa Malta zu gründen. Dass sie es bisher unterlassen hat wird nicht aus Barmherzigkeit geschehen sein, sondern wird seine guten Gründe haben..

Es ist halt tarifvertraglich nur wenig möglich. Und da, wo etwas möglich ist, wird mit völlig wüsten Konstrukten die Schraube ja ganz schön angezogen. Nur ist das eben ein Kampf gegen Windmühlenflügel, den Verwaltungswasserkopf gegenfinanzieren zu wollen durch Einsparungen bei armen osteuropäischen Stewardessen, die für eine maltesische Tochter aus Palma fliegen.

Manchmal wundert man sich fast, dass nicht 2020 die Gelegenheit genutzt wurde, sich der "Altlasten" zu entledigen und eine "LH Frankfurt Airlines" zu gründen :LOL:
 
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