Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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Labermas

Erfahrenes Mitglied
10.11.2023
671
821
LO/TP/SK/AZ verkaufen TATL zu sehr niedrigen Preisen, weil sie sonst nicht zum Zug kommen, die 3 Kartelle greifen mit ihrem guten Vertrieb alles ab.
Ich kann schwer einschätzen, wie wichtig der Vertrieb ist. Auf der Kurz- und Langstrecke ist er, denke ich, nicht so wichtig. Auf der Langstrecke kann ich es absolut nicht einschätzen.

Aber TP kann natürlich mit seinem Hub primär auf Südamerika-Routen und so was punkten. Wenn die einen Hub in Milan hätten, könnten die ganz andere Preise auf anderen Strecken (wie von/nach USA) aufrufen.
Die 3 machen sich aber sehr viel Wettbewerb und schenken sich nichts.
Darüber kann man streiten. JFK-LHR r/t mit 6-8 Wochen Vorausbuchungsfrist von Montag auf Freitag in C kostet läppische USD 9000, obwohl DL und LX fliegen. Wo ist da der viele Wettbewerb, der sich nichts schenkt? Es liegt nicht daran, dass JFK slot-constrained ist. Wir können EWR und UA mit dazunehmen und der Preis bleibt gleich.

Oder nimm IAD-BRU, da gibt es Direktverbindungen nur mit *A und die kosten USD 9000-13000 für den Return Mo-Do oder Mo-Fr mit 5-8 Wochen Vorausbuchung. Gute Umstiegsverbindungen (also nicht über MAD oder gar CMN) sind auch brutal teuer.

Wo ist da "sehr viel Wettbewerb"?
DG Competition denkt das der ruinöse Wetbbewerb der kleinen gut für den Konsumenten ist. Diese Meinung teile ich nicht. Diese 4 Airlines überleben nur durch Finanzspritzen der jeweiligen Länder und letzendlich zahlt der Steuerzahler in PL/PT/DK/IT dafür.
Die mindestoptimale Betriebsgröße für Langstrecke sinkt deutlich durch kleinere effiziente Flugzeuge wie B787, A320LR, A320XLR und A330. Du brauchst halt schon mehr als ein paar Slotpaare, aber die Riesenoperation brauchst du nicht mehr. Vor allem, wenn du verhinderst, dass die 3 großen JV's auf Entrants wie Norwegian, Norse, Jetblue usw. massiv einprügeln.
Ich denke durchaus, dass eine Fusion unter den Kleinen gut für die Konsumenten in Europa und den USA sein könnte.

Außerdem ist das von dir angesprochene TATL nicht alles. Kurz- und Mittelstrecke sind keine Cost Center mehr (die LCC's machen da ordentliche Gewinne) und bei der Langstrecke sinkt die relative Bedeutung von TATL und steigt die relative Bedeutung von Asienrouten mittel- und langfristig gesehen.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.260
8.665
Dahoam
Darüber kann man streiten. JFK-LHR r/t mit 6-8 Wochen Vorausbuchungsfrist von Montag auf Freitag in C kostet läppische USD 9000, obwohl DL und LX fliegen. Wo ist da der viele Wettbewerb, der sich nichts schenkt? Es liegt nicht daran, dass JFK slot-constrained ist. Wir können EWR und UA mit dazunehmen und der Preis bleibt gleich.

Oder nimm IAD-BRU, da gibt es Direktverbindungen nur mit *A und die kosten USD 9000-13000 für den Return Mo-Do oder Mo-Fr mit 5-8 Wochen Vorausbuchung. Gute Umstiegsverbindungen (also nicht über MAD oder gar CMN) sind auch brutal teuer.
Solange sich Passagiere finden die bereit sind solche Preise zu zahlen (bzw. Fimen die Mitarbeiter solche Flüge buchen) wird sich daran nichts ändern.
 
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Labermas

Erfahrenes Mitglied
10.11.2023
671
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Solange sich Passagiere finden die bereit sind solche Preise zu zahlen (bzw. Fimen die Mitarbeiter solche Flüge buchen) wird sich daran nichts ändern.
250 Jahre Ökonomie sprechen dagegen. Niemand bestreitet, dass die Zahlungsbereitschaft der Käufer eine Rolle spielt. Wettbewerb unter den Verkäufern spielt jedoch ebenfalls eine.

Wettbewerb wirkt. Ich buche für ein Familienmitglied öfter Europa-Japan-Reisen (also schon min. 4-5x pro Jahr) und da hat sich mit dem Wiedereinstieg der China Carrier (die wegen deutlich längeren Lockdowns in China kaum geflogen sind) die Preise massiv einbrechen lassen. In allen Reiseklassen und in beide Richtungen (als auch ex Japan, wo die Zahlungsbereitschaft traditionell höher ist als ex Europa).
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
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Ich kann schwer einschätzen, wie wichtig der Vertrieb ist. Auf der Kurz- und Langstrecke ist er, denke ich, nicht so wichtig. Auf der Langstrecke kann ich es absolut nicht einschätzen.

Aber TP kann natürlich mit seinem Hub primär auf Südamerika-Routen und so was punkten. Wenn die einen Hub in Milan hätten, könnten die ganz andere Preise auf anderen Strecken (wie von/nach USA) aufrufen.

Darüber kann man streiten. JFK-LHR r/t mit 6-8 Wochen Vorausbuchungsfrist von Montag auf Freitag in C kostet läppische USD 9000, obwohl DL und LX fliegen. Wo ist da der viele Wettbewerb, der sich nichts schenkt? Es liegt nicht daran, dass JFK slot-constrained ist. Wir können EWR und UA mit dazunehmen und der Preis bleibt gleich.

Oder nimm IAD-BRU, da gibt es Direktverbindungen nur mit *A und die kosten USD 9000-13000 für den Return Mo-Do oder Mo-Fr mit 5-8 Wochen Vorausbuchung. Gute Umstiegsverbindungen (also nicht über MAD oder gar CMN) sind auch brutal teuer.

Wo ist da "sehr viel Wettbewerb"?

Die mindestoptimale Betriebsgröße für Langstrecke sinkt deutlich durch kleinere effiziente Flugzeuge wie B787, A320LR, A320XLR und A330. Du brauchst halt schon mehr als ein paar Slotpaare, aber die Riesenoperation brauchst du nicht mehr. Vor allem, wenn du verhinderst, dass die 3 großen JV's auf Entrants wie Norwegian, Norse, Jetblue usw. massiv einprügeln.
Ich denke durchaus, dass eine Fusion unter den Kleinen gut für die Konsumenten in Europa und den USA sein könnte.

Außerdem ist das von dir angesprochene TATL nicht alles. Kurz- und Mittelstrecke sind keine Cost Center mehr (die LCC's machen da ordentliche Gewinne) und bei der Langstrecke sinkt die relative Bedeutung von TATL und steigt die relative Bedeutung von Asienrouten mittel- und langfristig gesehen.
man könnte fast meinen die 9000-15.000€ Raten "bräuchten" diese Airlines zum Business Case? Ist das wirlich so?
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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Es sollte doch bekannt sein, wie Flugpreise funktionieren. Keine Airline füllt die C seiner Flieger mit >USD 9k pro Return oder ähnliches. Preise steigen mit der Auslastung und steigen und fallen nach diversen weiteren Parametern. Wer genau am Tag X möglichst schnell genau von Flughafen A zu genau Flughafen B fliegen muss, für den waren Flugpreise schon immer verhältnismäßig ungünstig.

Habe dieses Jahr auch zwei private USA-Flüge in C für jeweils <EUR 1,7k pro Person für den Return gebucht. Einer davon war mit sechs Wochen Vorlauf.

Wer EUR 9k bis 15k für den USA-Flug ausgibt, der will es eben so. Er könnte i.d.R. mit etwas mehr Zeitaufwand auch auf EUR 4K kommen, will das aber nicht. Meistens, weil es nicht sein Geld ist, manchmal, weil ihm das Geld die gesparte Zeit wert ist.

Mit mangelndem Wettbewerb hat das wenig bis gar nichts zu tun, denn Wettbewerb führt keineswegs automatisch zu einem Preiskampf. Das Angebot auf Langstrecken entspricht ganzen Flugzeugkapazitäten. Da wird es immer darauf hinauslaufen, dass Tickets günstiger sind, wenn ein Flieger wenig gefüllt ist und teurer, wenn es um die letzten Plätze im Flieger geht. Das gilt ganz besondere unter dem Hintergrund der ungewöhnlich stark begrenzten Leistungsressourcen. Da liegt ein Preiskampf nicht gerade nahe. Einen guten Teil des Pfuschs bei Boeing zahlten und zahlen die Passagiere.
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
17.545
15.074
FRA
British Airways organisiert den Nordatlantik, während Lufthansa Hochzeiten in Italien plant:

 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
17.545
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FRA
Nö das sind nur Zubringer für die Jetblue A321 LHR Routen. B6 hat keinen Bock mit BA auf der Langstrecke zu kooperieren.
Falsch.

B6 und BA fliegen beide lukrative Langstrecke über den Nordatlantik.

Die neue Kooperation per Codeshare liefert BA den Zugang zu attraktivem B6 Feed in Nordamerika und liefert B6 den Zugang zu attraktivem BA Feed in Europa.

Das Ganze stellt eine sehr intensive Kooperation auf der Langstrecke dar, die ich nicht erwartet hätte.
 

Labermas

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10.11.2023
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oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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www.oliver2002.com
Die neue Kooperation per Codeshare liefert BA den Zugang zu attraktivem B6 Feed in Nordamerika und liefert B6 den Zugang zu attraktivem BA Feed in Europa.
Das Ganze stellt eine sehr intensive Kooperation auf der Langstrecke dar, die ich nicht erwartet hätte.

BA darf nicht kooperieren, da sie ein Kartell mit IB/AY/et al haben. Dies ist ein Feeder Agreement das z.B. LH ex JFK auch mit B6 oder ab CLT/MIA mit AA hat. Sich gegenseitig zu 'feedern' ist gang und gebe. BA verwendet z.B. AI in Indien für den Feed aus der Region, ist aber in Konkurrenz auf der Langstrecke UK-Indien.
 
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juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
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FRA
Ein Codeshare ist eine hohe Form der Kooperation in der Luftfahrt.

Ein AI-Zubringer (Interline) für BA oder ein AA-Zubringer (Interline) für LH haben da eine deutlich niedrigeres Niveau der Kooperation.
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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Ich würde es anders beschreiben.

Die Kommission will bis zum 13. Juni eine Entscheidung treffen. Lufthansa konnte Zugeständnisse einreichen bis zum 6. Mai. Das öffentlich gemachte Zeitfenster für Konzessionen seitens der LH ist also abgelaufen.

Klar, natürlich könnte Vestager die Entscheidung weiter vertagen und nochmals auf die LH oder die italienische Regierung zugehen. Ich halte es dennoch für nicht unwahrscheinlich, dass der Sack zu ist und sich CS bereits für ein etwaiges Scheitern positioniert.

Die Meloni hat mit der Uschi das Ding gelöst:

Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ein Codeshare ist eine hohe Form der Kooperation in der Luftfahrt.

Ein AI-Zubringer (Interline) für BA oder ein AA-Zubringer (Interline) für LH haben da eine deutlich niedrigeres Niveau der Kooperation.

Nö. Codeshare legt nur die Verrechnung fest.
 

Labermas

Erfahrenes Mitglied
10.11.2023
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Die Meloni hat mit der Uschi das Ding gelöst:

Beitrag automatisch zusammengeführt:
Von "Meloni mit Uschi" steht nichts im Artikel. Ja, soll wohl approved werden. Klar, Meloni wird versucht haben, sanften Druck auszuüben. Dennoch finde ich den Tenor etwas zu populistisch. Wie Meloni, eben. Dass sich eine Lösung gegen weitere Zugeständnisse der LH abzuzeichnen scheint, postete ich vor einer Woche mit Verweis auf die FT übrigens.
Nö. Codeshare legt nur die Verrechnung fest.
Codeshare erlaubt es Airline B, den von Airline A durchgeführten Flug unter eigenem Namen zu vermarkten und in ihre Schedule einzubinden. Da macht für viele Kunden ein großen Unterschied (Bequemlichkeitsgewinn). Insofern geht es von der Praxisbedeutung stark über ein Interlining ohne Codeshare hinaus. Finde @juliuscaesar 's Einordnung völlig richtig.
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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Von "Meloni mit Uschi" steht nichts im Artikel. Ja, soll wohl approved werden. Klar, Meloni wird versucht haben, sanften Druck auszuüben. Dennoch finde ich den Tenor etwas zu populistisch. Wie Meloni, eben. Dass sich eine Lösung gegen weitere Zugeständnisse der LH abzuzeichnen scheint, postete ich vor einer Woche mit Verweis auf die FT übrigens.

Italien sind aktuell der Kingmaker für die Besetzung der Kommission nach der Europawahl. Also kriegt Italien auch was es will.

Codeshare erlaubt es Airline B, den von Airline A durchgeführten Flug unter eigenem Namen zu vermarkten und in ihre Schedule einzubinden. Da macht für viele Kunden ein großen Unterschied (Bequemlichkeitsgewinn). Insofern geht es von der Praxisbedeutung stark über ein Interlining ohne Codeshare hinaus. Finde @juliuscaesar 's Einordnung völlig richtig.

Nochmals: Feeder kann man auch über Tarifregeln in das Angebot einbinden. Siehe LH/LX Tarife nach Australien mit z.B. CX/QF/Scoot/Virgin etc über HKG/SIN/et al. Ein Codeshare ermöglicht es der Airline die Verrechnungspreise und Verfügbarkeiten besser zu steuern. Codeshares und Feedervereinbarungen sind Tagesgeschäft in der Airlinewelt und bei weitem nicht so komplex wie JVs. Aber ihr wollt alles so drehen wie es nur geht also lassen wir es.
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
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Farewell City
Ganz interessant aktuell auch das Wechselangebot für die Cityliner zur City Airlines...

Fetter Produktivitätsbonus

Die 747 Kutscher gehen aktuell mit bis zu 50k monthly nach Hause, wg der vielen Arbeit.

Wer das alles so gerechnet hat?
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Klingt ja nicht so attraktiv, insbesondere beim Wechsel. Wie wollen die Mitarbeiter finden? Sowas wie keine freien Tage nach langen Diensten kostet den Arbeitgeber nicht so viel ist aber atmosphärisch sehr wichtig und auch für erholte, dienstbereite und sichere Mitarbeiter.
Wie wäre der Name LH Galeere Airlines? Wer denkt sich sowas heute noch aus? Beraterfirmen? Chefs?
 

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
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MUC/INN
Mei, wenns die Nachfrage nicht hergibt bei dann 50+x Fliegern ändert sich sowieso wieder alles. Es wird eben nichts so heiss gegessen wie es gekocht wird. Da kann man sich zwar jetzt 5 Jahre das Maul drüber zerreden, hinterher wirds trotzdem anders, siehe Disco.

Ich glaube, hier besteht trotz aller Diskrepanzen ein Konsens dahingehend, dass die 90er Jahre Gelber Kranichausweis-Mentalität heute nicht mehr zeitgemäß ist. Da sich gerade Gewerkschaftsheinis damit nicht abfinden können, braucht es andere Lösungen.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Der Dauerkrieg der Chefs mit den Gewerkschaften -und deren Selbstbedienungsmentalität- sind ein Problem bei LH. Da müsste man sich einigen. Ansonsten glaube ich eher, die Zukunft liegt in einer starken Marke, die nicht so zersplittert wird und nicht Race to the Bottom will. Eher Aufwertung. Der Rest der Welt wächst und ist eben nicht nur Sparliga. Man fällt doch zurück. Das wirkt wie ein US-Regionalcarrier der Nullerjahre.
Was wurde gegen O'Leary, Hunold und Bischoff gehetzt und gewettert und nun macht man das Gleiche? Ich sage mal, wenn das oben stimmt, wird das eine konzeptionelle Totgeburt. Will man die vielleicht sogar, weil man schon was anderes vorbereitet? Nach dem Motto, wir hatten es ja versucht. Nun macht es "die neue LH Marokko"?
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
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300x250
Wenn ich mich als z.B. FB bewerben würde, dann würde man doch einfach nur zur Mutter LH zielen und City halt ausschlagen. Wie wollen die Leute finden? Womit locken die? Ein Gehalt weniger?