Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
1.993
2.728
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Kleiner Schnitt zum Vorpost...

Ich glaube ja, dass die LHG vom schlechten Vielfliegerprogramm zurückgehalten wird, das sich zu lange auf vergangenen Erfolgen ausgeruht hat.

Miles & More liefert recht stabil einen Ergebnisbeitrag von rd. 100 Mio. € ++ und weitet laut Geschäftsbericht gerade das Drittmarktgeschäft gezielt aus. Insofern funktioniert der Meilenhandel gerade durch die enge Verzahnung mit Payback etc. momentan ziemlich gut. Auch die (gesteuert) begrenzten Verfügbarkeiten gerade bei Drittairlines halten ja viele nicht vom Meilensammeln ab.

Du hast allerdings recht im Status-Bereich: Auch LH denkt anscheinend, dass dem Einfluß von M&M auf das Flugverhalten noch nicht genug Beachtung geschenkt wird. M&M wird daher lt. GB19 zukünftig auch zusammen mit den Produktmanagement gesteuert:

Zum 1. Januar 2020 wurde der Vorstand um das Ressort Customer & Corporate Responsibility erweitert, das unter anderem die Leitung des Produktmanagements, die zukünftige Catering-Schnittstelle und das Marketing inklusive Kundenbindungsprogramm Miles & More für alle Passagier-Airlines der Lufthansa Group übernimmt.

Ich bin gespannt, ob/wie sich das auswirkt...
 

Der blanke Hon

Erfahrenes Mitglied
08.10.2020
399
4
DUS
Salesforce ist genauso ein Anbieter von CRM Systemen wie die Siebel. Southwest nutzt genauso Amadeus als CRS, und points intl für xfer. Aus einer Hand gibt es nichts.

Mit der Migration der eigenen M&M Lösung aus den 90gern auf loyalty partner haben sich viel mehr Möglichkeiten des Datamining ergeben, da ist einiges verzahnt.

Die kochen alle mit dem gleichen Wasser ;)
Ich bin kein Experte, was diese IT-Technologien angeht und glaube Dir das so.

Die Unterschiede in der CX gibt es allerdings in der Tat. Natürlich gibt es bei allen Airlines und gerade den "legacies" Probleme. Letzte Woche wollte ich Delta-Meilen einlösen. Award gefunden, gebucht, 2FA für die CC läuft durch und ich sehe sogar die Zuzahlung vorgemerkt auf meiner Amex. Aber es gibt am Ende eine Fehler- statt Bestätigungsseite. Ich konnte den Fehler exakt so dann nochmal reproduzieren, gebracht hat's nichts außer einer zweiten 67€ Authorization auf meiner Amex. Dann die Hotline angerufen, die konnten es problemlos einbuchen und ein gültiges Ticket ausstellen. Zuzahlung dann komischerweise in USD, so das AEE fällig wurde.

Die Probleme gibt es also auch anderswo.

Nichtsdestotrotz ist da halt noch sehr, sehr viel Luft nach oben in der UX bei LHG m.M.n. Nicht zuletzt sagen ja so einige (ich glaube auch ein von Dir gemochter Forbes-Journalist), dass alsbald eine Tech Company eine Airline aufmachen könnte. Einfach weil die Big Data und die Monetarisierung des Kunden besser verstehen. So wie bereits eine Tech Company Autos baut, trotz Konkurrenten mit 100 Jahre Erfahrung. Oder Fintechs, die Marktanteile gewinnen, obwohl es am Markt Player wie die Berliner Sparkasse (knapp 200 Jahre im Business) oder die Deutsche Bank (gegründet 1870 in Berlin) gibt.


Und die UX war ja nur einer meiner Punkte unter vielen. Ich denke, Statuslevel und -benefits sowie Meilen und Awards können mittlerweile diverse Konkurrenten auch besser als die LH.

Miles & More liefert recht stabil einen Ergebnisbeitrag von rd. 100 Mio. € ++
Was ich nicht viel finde in Anbetracht der Größe des Programms. Wenn man sich überlegt, was da alles zusammenkommt: Meilenverkäufe an Finanzpartner wie die DKB, an andere Airlines, an Hotels, Zeitungen....

Deinen andere Anmerkung finde ich da interessanter...
 
Zuletzt bearbeitet:

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.492
815
Ich bin gespannt, ob/wie sich das auswirkt...

Ich kann nicht abschätzen, wie weit du wirklich im Thema bist, aber wenn du die Aussagen von CS und Frau Mann , insbesondere zum Thema Customer Journey und hier speziell die Individualisierung , weiter spielst und du dir die aktuellen Themen im Konzern vor Augen führst, ist die Antwort doch recht klar.

Der X-Man und die CP Ansätze werden auf der einen Seite die Customer Journey optieren, auf der anderen Seite einiges an Revenue Potential heben. Klassische Win Win.

Wie bereits vor einigen Wochen ausgeführt, ist neben den NDC Ansätzen auch ein erweitertes Ecosystem bei den Loyalty Programmen angedacht, ob man solche Projekte parallel fahren kann oder sollte, überlasse ich allerdings den Experten hier im Forum...

Bedeutet für den Reisenden mehr Preispunkte bei der Buchung und zudem mehr Optionen bei der Auswahl.

Während das der gemeine Kunde durchaus schätzen wird, beklagt der Vorist wohl wieder den Wegfall diverser Goodies zugunsten von individuellen Bundles pro Kunde.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.590
5.812
Warum wird eigentlich seit Dezember wieder DUS-FRA geflogen, was ja ab März ausgesetzt war? Im Sommer hätte man doch bestimmt mehr Transferpaxe als jetzt nach FRA bringen können, von daher kann ich das Timing nicht so ganz verstehen. Und weiß jemand, wie "ausgelastet" die Flüge aktuell sind? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass da mehr als 5 Personen drin sitzen.
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
1.993
2.728
Der X-Man und die CP Ansätze werden (...) einiges an Revenue Potential heben.

Während das der gemeine Kunde durchaus schätzen wird, beklagt der Vorist wohl wieder den Wegfall diverser Goodies zugunsten von individuellen Bundles pro Kunde.

Und genau an der Verbindung dieser beiden habe ich meine Zweifel. Im Ergebnis hieß das bisher, dass das entbündelte Produkt schon recht bald zum gleichen Preis angeboten wurde wie vorher der Flug mit Brötchen - was für die Umsatzoptimierung ja auch Sinn macht. Doch genau hier merkt halt jeder Kunde recht schnell, dass er früher mit Brötchen genausoviel bezahlt hat wie jetzt ohne.

Bündel haben durchaus Vorteile, der eigentliche Wert des Angebots wird weniger transparent gemacht, und damit schwieriger vergleichbar. Und ich denke nicht, dass eine direkte Vergleichbarkeit der ungebündelten Angebote (=No-frill-Flug) von LH und Low-cost-Carriern in vielen Einzelfällen zugunsten der LH ausgeht - über den Wert des Netzwerks für den einzelnen Flug wurde ja schon hinreichend gesprochen. Sprich: Der Kunde wird die zusätzlichen Preispunkte nutzen, um a) den Preis mit Ryanair zu vergleichen, und b) festzustellen, dass er eine Stulle für 12 Euro (Delta zwischen zwei Preispunkten, ceteris paribus) auch mitbringen kann. Für ihn ist das toll, für LH mittel- und langfristig eine Katastrophe.

Und für mich auch nicht toll, denn mein Arbeitgeber zahlt vielleicht hohe Ticketkosten, aber nicht den Eintritt in die Lounge oder das Brötchen, das früher inkludiert war.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.492
815
Übersetzung: es wird unterm Strich teurer aber ihr könnt euch jetzt selbst aussuchen auf was ihr verzichten möchtet damit es nicht ganz so viel teurer wird.

Teurer wird es seit 1993 nicht wirklich.

Abgesehen vielleicht von den Kosten für die Allgemeinheit, welche all die pensionierten Ryanair ,FlyNiki und Wizzair FA mit knapp 1000 Euro netto irgendwann irgendwie subventionieren müssen.

Zu dem Thema hat die Friedrich Ebert Stiftung mal eine Studie gemacht.

Sollte man sich vielleicht vor Augen halten, bevor man eine Airline kritisiert, welche ihren MA noch vernünftige Gehälter zahlt und in den großen Krisen der letzten 20 Jahre eher die Shareholder mit einigen Nullrunden geschröpft hat...zugunsten der Belegschaft.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.492
815
Lieber mbraun,

keine Angst.

Es wird punktuell teurer werden, gerade kurz nach der Krise, aber große Teile der Kapazität im Markt verkauft man nur mit extremen Abschlägen und die Bestellungen der Netzwerkcarrier gehen ja auch nicht Richtung kleinerer Fluggeräte.

Die Hansa nutzt die Krise wieder mal als Katalysator für Veränderung und gerade mit mehr als 26 Preispunkten bekommt der Kunde doch auch künftig mehr Flexibilität.

Und gerade in Premium Eco und Business ist das doch für viele Kunden ein klares Plus, wenn die günstige Buchungsklasse zu ist.

Wie genau das Basis Produkt , u.a. in BIZ in Europa, dann aussieht und was sich am Markt behaupten kann, wird sich zeigen.

Und wenn BIZ Light innerhalb von Europa ~ 5-10% billiger wird, da man nur noch ein Piece und keine Lounge mehr inklusive hat, sehe ich das per se erst einmal positiv, gerade wenn man Lösungen anbietet, welche mir als Kunden wirklich ein maßgeschneidertes Produkt anbieten.

Neben Frau Mann arbeiten viele Experten im Konzern und gerade die Truppe um den X-Man macht da einen guten Job.
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
1.993
2.728
Ich bin gespannt, und würde mich freuen, hier in zwei bis drei Jahren mal zu diskutieren, was die Strategie der LH bewirkt hat :)
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.562
4.204
DTM
"Flugschüler/innen klagen gegen Lufthansa-Pilotenschule – sie wollen Ausbildung beenden" - airportzentrale.de vom 26.01.2021

Weiter geht's mit dem Bauen von Luftschlössern.
Nach Informationen der Vereinigung Cockpit, hat bislang keiner der Flugschüler/innen das "Auslagerungsangebot" der Lufthansa Aviation Training angenommen.
Eine Auslagerung an externe Flugschulen, würde die direkte Einstellbarkeit bei LH erheblich erschweren, so die Argumentation.
Man hofft also weiterhin auf einen Cockpitarbeitsplatz, ganz vorne rechts, im LH-Konzern (Rundum-Vollversorgung sowie automatische Gehaltssteigerungen inklusive).
Klappt bestimmt!
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.468
525
Der Kunde wird die zusätzlichen Preispunkte nutzen, um a) den Preis mit Ryanair zu vergleichen, und b) festzustellen, dass er eine Stulle für 12 Euro (Delta zwischen zwei Preispunkten, ceteris paribus) auch mitbringen kann. Für ihn ist das toll, für LH mittel- und langfristig eine Katastrophe.

Und für mich auch nicht toll, denn mein Arbeitgeber zahlt vielleicht hohe Ticketkosten, aber nicht den Eintritt in die Lounge oder das Brötchen, das früher inkludiert war.

Ach der Kunde mag doch individuell zugeschnittene Leistungen für ein Teilprodukt mit möglichst hoher Auswahlkomplexität, sieht man doch beispielsweise bei Mobilfunkverträgen, all-you-can-eat bzw. All inclusive-Angeboten. Hätten wir einen Wettbewerbsmarkt ohne Slotlimitierung würde der Kunde halt einfach das Leistungsangebot eines anderen Anbieters wählen...außer patriotische Gründe oder die Honorierung der leistungsgerechten Vergütungen der Mitarbeiter bzw. die Unfähigkeit der Konzernführung die Personalkosten den Wettbewerbern anzupassen, spielen bei der Auswahl eine Rolle.

Die Überschrift „Lufthansa nach der Rettung“ halt ich für zu optimistisch, ist noch lange nicht vorbei.
 

330

Erfahrenes Mitglied
06.01.2015
3.258
921
BER / COR
"Flugschüler/innen klagen gegen Lufthansa-Pilotenschule – sie wollen Ausbildung beenden" - airportzentrale.de vom 26.01.2021

Weiter geht's mit dem Bauen von Luftschlössern.
Nach Informationen der Vereinigung Cockpit, hat bislang keiner der Flugschüler/innen das "Auslagerungsangebot" der Lufthansa Aviation Training angenommen.
Eine Auslagerung an externe Flugschulen, würde die direkte Einstellbarkeit bei LH erheblich erschweren, so die Argumentation.
Man hofft also weiterhin auf einen Cockpitarbeitsplatz, ganz vorne rechts, im LH-Konzern (Rundum-Vollversorgung sowie automatische Gehaltssteigerungen inklusive).
Klappt bestimmt!
Naja, übelnehmen kann man denen es nicht.
LH Konzern hat ein Versprechen gemacht, und will es nun brechen. Dass das Versprechen war, eine "quasi kostenlose" Ausbildung und einen Job im LH Konzern zu bekommen, ist nicht das Problem der Flugschüler sondern vom LH Konzern. Im Gegenzug dafür haben ja die Flugschüler auch ein Commitment ggü dem LH Konzern abgelegt.

Man spielt nicht mit der Ausbildung von jungen Leuten. Die meisten haben dafür immerhin ihr Studium/Job/Beamtenstatus aufgegeben - nur damit man die jetzt vor die Tür setzt weil unpassend? So läufts nun mal nicht.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Pardon, die Firma wird gerade mit Steuergeld gerettet. Es gab für die fortgeschrittenen Schüler ja noch eine Brückenlösung. Die LH von morgen ist nicht mehr die alte. Entsprechend weniger Piloten braucht sie. Corona-bedingte Änderungen betreffen sehr viele Leute, da sind Flugschüler keine Ausnahme. Das muss auch nicht der Steuerzahler garantieren, dass sich für die nichts ändert.

Es gab auch früher schon Durststrecken und Einstellungsstopps. Der Pilotenmarkt schwankt immer. Das kann man wissen. Irgendwann zieht er wieder an, dann könnten die heute Wartenden z.B. noch ein passendes Studium absolviert haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

330

Erfahrenes Mitglied
06.01.2015
3.258
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BER / COR
Pardon, die Firma wird gerade mit Steuergeld gerettet. Es gab für die fortgeschrittenen Schüler ja noch eine Brückenlösung. Die LH von morgen ist nicht mehr die alte. Entsprechend weniger Piloten braucht sie. Corona-bedingte Änderungen betreffen sehr viele Leute, da sind Flugschüler keine Ausnahme. Das muss auch nicht der Steuerzahler garantieren, dass sich für die nichts ändert.

Es gab auch früher schon Durststrecken und Einstellungsstopps. Der Pilotenmarkt schwankt immer. Das kann man wissen. Irgendwann zieht er wieder an, dann könnten die heute Wartenden z.B. noch ein passendes Studium absolviert haben.
Pardon, ich sage doch nur, dass ich Verständnis habe, dass die Flugschüler die LH auf Vertragseinhaltung verklagen. Das findet doch das VFT auch immer so toll, wenn die LH ihre Verträge ggü Passagieren nicht einhält.
 
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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
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DTM
Pardon, ich sage doch nur, dass ich Verständnis habe, dass die Flugschüler die LH auf Vertragseinhaltung verklagen. Das findet doch das VFT auch immer so toll, wenn die LH ihre Verträge ggü Passagieren nicht einhält.

Natürlich kann man die verärgerte Reaktion der Flugschüler verstehen. Sie haben es sich in ihren Luftschlössern (ihrer Gedankenwelt) vollkommen anders vorgestellt und sahen sich bereits glücklich im Airbus A320, bei +5000 EUR brutto im Monat Einstiegsgehalt (inklusive regelmäßiger Steigerungen), einen alkoholfreien Cocktail an der Bar in London - beim Layover - schlürfend.

Auf das Wort "Vertragseinhaltung" wird es wohl ankommen. Ich nehme an, LH wird sich da bombensicher juristisch abgesichert haben und nie und nimmer eine Übernahme vertraglich garantiert haben. Man beruft sich vermutlich auf die bisherige übliche Praxis, dass LAT-Schüler i.d.R. in den LH-Konzern aufgenommen wurden.
Das Ganze Thema aufzubröseln, würde aber vermutlich einen eigenen Thread füllen. Genaue Vertragsdetails kenne ich auch nicht.

Kleine Anekdote am Rande:
Ein Kollege, mit mehreren tausend Stunden Erfahrungen auf der Boeing B738, hatte sich im Frühjahr vergangenen Jahres (2020), für eine Stelle als FO bei einem großen Hannoveraner Touristikkonzern beworben. Das Auswahlverfahren wurde bestanden. Beim bisherigen Arbeitgeber - ein Joint Venture zw. zwei großen Fluggesellschaften - wurde daraufhin gekündigt. Dann kam plötzlich "COVID-19" und die Hannoveraner verhängten einen Einstellungsstopp - kein Bedarf mehr. Er heuerte also beim Ex-Arbeitgeber an. Doch dieser wollte ihn nicht mehr. So kann's auch gehen. Sehr doof gelaufen.
 

330

Erfahrenes Mitglied
06.01.2015
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Natürlich kann man die verärgerte Reaktion der Flugschüler verstehen. Sie haben es sich in ihren Luftschlössern (ihrer Gedankenwelt) vollkommen anders vorgestellt und sahen sich bereits glücklich im Airbus A320, bei +5000 EUR brutto im Monat Einstiegsgehalt (inklusive regelmäßiger Steigerungen), einen alkoholfreien Cocktail an der Bar in London - beim Layover - schlürfend.

Auf das Wort "Vertragseinhaltung" wird es wohl ankommen. Ich nehme an, LH wird sich da bombensicher juristisch abgesichert haben und nie und nimmer eine Übernahme vertraglich garantiert haben. Man beruft sich vermutlich auf die bisherige übliche Praxis, dass LAT-Schüler i.d.R. in den LH-Konzern aufgenommen wurden.
Das Ganze Thema aufzubröseln, würde aber vermutlich einen eigenen Thread füllen. Genaue Vertragsdetails kenne ich auch nicht.

Kleine Anekdote am Rande:
Ein Kollege, mit mehreren tausend Stunden Erfahrungen auf der Boeing B738, hatte sich im Frühjahr vergangenen Jahres (2020), für eine Stelle als FO bei einem großen Hannoveraner Touristikkonzern beworben. Das Auswahlverfahren wurde bestanden. Beim bisherigen Arbeitgeber - ein Joint Venture zw. zwei großen Fluggesellschaften - wurde daraufhin gekündigt. Dann kam plötzlich "COVID-19" und die Hannoveraner verhängten einen Einstellungsstopp - kein Bedarf mehr. Er heuerte also beim Ex-Arbeitgeber an. Doch dieser wollte ihn nicht mehr. So kann's auch gehen. Sehr doof gelaufen.
Sollte einer der NFFler sich ein "Luftschloss" vorstellen, dann is das aber auch die Schuld von denen, die das versprochen haben - und das ist nun mal der verklagte.
Keine Ahnung woher hier der Neid kommt, aber ich gönne jedem, der in den KTV aufgenommen wird das auch. Im internationalen Vergleich ist der KTV übrigens gar nicht so toll wie gedacht. Und die NFFler landen in der Regel erstmal bei EWE, EWD oder AUA - zu entsprechenden Konditionen. Also nix KTV.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
LH war vertraglich immer in der Lage, bei zurückliegenden Flauten ihren jeweiligen Pilotennachwuchs nicht direkt zu übernehmen. Das wird sich nicht geändert haben.

Wir reden jetzt erstmal von einer Sommersaison, die wohl fliegerisch "ausfällt". Da werden leider noch ganz andere Kürzungen kommen. Das Gejammer ist zwar im Prinzip verständlich aber in diesen Zeiten kein einmaliges Leid.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.600
9.521
irdisch
Ein fester Job ist nicht zu verachten, aber spurgeführt und Schiene ist so ziemlich das komplette Gegenteil vom Fliegen.
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
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1.324
Ein fester Job ist nicht zu verachten, aber spurgeführt und Schiene ist so ziemlich das komplette Gegenteil vom Fliegen.

Es ist so ziemlich dasselbe. Man überwacht eine Maschine, die weitgehend autonom funktioniert, Passagiere oder Fracht von A nach B transportiert, und darf dabei außer im Notfall nur das tun, was andere einem vorgeben.

Ziemlich unglamouröse Umschreibung, I know.
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
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Es ist so ziemlich dasselbe. Man überwacht eine Maschine, die weitgehend autonom funktioniert, Passagiere oder Fracht von A nach B transportiert, und darf dabei außer im Notfall nur das tun, was andere einem vorgeben.

Ziemlich unglamouröse Umschreibung, I know.

Mit Verlaub: was für ein Unsinn. Die Anforderungen an einen Flugzeugführer sind um einiges höher als an einen Lokführer. Klar ist die Arbeit bei beiden zu großen Teilen automatisiert aber wenn die Automatik ausfällt gibt es im Flugzeug drei Dimensionen + einige physikalische Gesetze mit denen ich mich herumschlagen muss während es in der Lok lediglich eine Dimension ist und ich maximal die Massenträgheit beachten muss. Im Notfall kann man die Lok auch einfach pedal to the metal anhalten. Versuch das mal im Flugzeug.