Lufthansa prüft Insolvenz in Eigenverwaltung

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Berlin_Lawyer

Erfahrenes Mitglied
10.10.2017
810
99
Berlin
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LH ist ein Privatunternehmen, jegliche öffentlichen Aufgaben hat sie seit der Privatisierung nicht mehr. Sie verfolgt (bisher) alleine eine Gewinnerzielungsabsicht im Sinn der Anteilseigner. Das ist legitim aber man sollte nicht so tun, als seien die Mutter Theresa. Die machen das aus Eigennutz, ist auch in Ordnung so.

Obwohl: Dass Lufthansa nicht irgendein Privatunternehmen irgendeiner Branche ist, erkennt man daran, dass deren Vertreter beispielsweise an Konsultationsverfahren zum Abschluss oder der Revision bilateraler Luftverkehrsabkommen teilnehmen. Wie viele andere Unternehmen anderer Wirtschaftszweige finden in Staatsverträgen bzw. deren Anhängen ausdrückliche Erwähnung? Allein im Designierungsverfahren zwecks Bestimmung zur Ausübung bilateral gewährter Verkehrsrechte berechtigter Unternehmen wird LH hundertfach bezeichnet, um unmittelbar der BRD/EU zukommende Rechte auszuüben. Zur Erinnerung: Nicht LH geniesst Rechte, irgendwo zu starten oder zu landen, sondern - je nachdem - Deutschland oder die EU, die ihrerseits LH gegenüber dem Drittstaat zur Ausübung der Rechte benennen. Sowas gibt es bei Adidas, Karstadt oder Vonovia nicht.
 

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.460
399
Wenn LH ein Privatunternehmen ist: warum erhalten dann die Damen und Herren Abgeordneten des BT's das Senator-Kärtchen - umsonst.

Und welchen geldwerten Vorteil haben die?
 
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Luftikus

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08.01.2010
24.657
10.528
irdisch
Beginnt jetzt bereits die Hasskampagne gegen die Politik? Weil man nicht bekommen hat, was man forderte? Würde ich von abraten. Denn das geht gegen alle Steuerzahler.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.176
513
.....


Tränenreiche Rührstücke über den letzten, lebensrettenden Maskenlieferanten ohne den wir alle tot wären oder über die Drohung mit Insolvenz, wenn man Milliardengeschenke nicht bedingungslos und pronto rüberreicht, helfen der Sache nicht....

Wie kommst Du denn auf dieses schmale Brett? Wo ist denn von Milliardengeschenken die Rede? Es geht um einen KREDIT, der mit ZINSEN zurückgezahlt wird. EinzigeFrage ist doch die Höhe des Zinssatzes und ob es AR-Pöstchen geben soll.

Nur nochmal zur Erinnerung: z.B. 10 Mrd., Lfz. 5 Jahre.

bei 9% -> 4,5 Mrd. Gewinn für den Bund.
bei 1% -> 500 Mio. GEWINN für den Bund.

Ich wiederhole es nochmals. 9% ist obszön, und der Bund geriert sich hier als Kredit-Hai der übelsten Sorte.

Wie wäre eigentlich der Aufschrei hier bei manchen, wenn eine US-Bank der LH Kredit zu 9% anbieten würde?
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.657
10.528
irdisch
Warum nimmt LH das dann nicht am Markt auf? Oder geht am Markt betteln wie Boeing?
Steuergeld nehmen und motzen zugleich geht nicht.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.921
9.207
Also ich rechne mal nach dem letzten Stand.
Staatsbeteiligung mit 15,1% Kapitalerhöhung ohne Zeichnungsmöglichkeit für Bestandsaktionäre bei LH Kurs 8,1 = 8,1/1,25 = 6,48 Kurs nach Kapitalerhöhung.
Dazu sichert sich der Staat mit einer stillen Einlage vorab 9% (oder dann am Ende etwas weniger, aber 5% werden es schon sein) die späteren Gewinne der Lufthansa vorab bevor der Aktionär dann irgendwann ins 2025 oder so eine Dividende sieht.

Für den Neueinstieg eines Risikokapitalgebers nicht ungewöhnlich. Dass es für Bestandsaktionäre erst mal keine Dividenden gibt ist auch nachvollziehbar. Das hat meiner Ansicht nach auch nichts mit SPD zu tun. Wenn man Firmenanteile kauft dann muss man mit dem unternehmerischen Risiko leben und darf nicht erwarten, dass es dank staatlichem bailout genauso / schneller so weiter läuft wie vorher. Dass das in der Vergangenheit mitunter anders lief ist doch mit ein Grund für die aktienfeindliche Einstellung in Deutschland. Von daher finde ich: alles richtig gemacht.
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Ich wiederhole es nochmals. 9% ist obszön, und der Bund geriert sich hier als Kredit-Hai der übelsten Sorte.

Wie wäre eigentlich der Aufschrei hier bei manchen, wenn eine US-Bank der LH Kredit zu 9% anbieten würde?

Lufthansa ist doch selber Schuld. Sie könnten sich auch locker am Kapitalmarkt finanzieren, siehe Boeing.
Zum Vergleich: Bei den neuen US$ 25 Mrd. Krediten/Bonds dieser Woche zahlt Boeing für die 10 Jahrestranche 5,15% (oder 450 Basispunkte Aufschlag auf Treasuries). Die Bonds waren dreifach überzeichnet, die Nachfrage lag bei US$ 75 Mrd.

https://www.reuters.com/article/us-...ebt-sale-eschews-government-aid-idUSKBN22C3SJ
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.921
9.207
Zum Vergleich: Bei den neuen US$ 25 Mrd. Krediten/Bonds dieser Woche zahlt Boeing für die 10 Jahrestranche 5,15% (oder 450 Basispunkte Aufschlag auf Treasuries). Die Bonds waren dreifach überzeichnet, die Nachfrage lag bei US$ 75 Mrd.

Zu dem Zinssatz hätte ich auch zugeschlagen. Das ist ein im Vergleich zu anderen Anlagen hoch verzinstes und dabei fast risikoloses Geschäft denn Vater Staat wird Boeing garantiert nicht pleite gehen lassen.
 
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airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Zu dem Zinssatz hätte ich auch zugeschlagen. Das ist ein im Vergleich zu anderen Anlagen hoch verzinstes und dabei fast risikoloses Geschäft denn Vater Staat wird Boeing garantiert nicht pleite gehen lassen.

Kannst Du doch immer noch, das sind doch börsennotierte Bonds. Die Stückelung kenne ich allerdings nicht.

Wie Einschätzungen auseinandergehen können: Zwar ist das Argument mit Vater Staat und Boeing nachvollziehbar, trotzdem würde ich zu "mickrigen" 5% mein Geld nicht Boeing geben. Da kann zu viel passieren, die haben jetzt schon ein hohes negatives Eigenkapital. Restrukturierung/Abspaltung, Chapter 11, es gibt viele Möglichkeiten als Bondholder sein Geld zu verlieren.
 

Luftikus

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08.01.2010
24.657
10.528
irdisch
Ich glaube mittlerweile, dass die Geschichte anders gelaufen ist. Lufthansa hatte, wie alle, vorsorglich gejammert, wie schlecht es ihr geht und dass sie Geld braucht. Und dann hat der Bund den Spieß umgedreht und hilft nun unter seinen Bedingungen, was LH gar nicht mehr will. Die will mittlerweile lieber per Inso ihre alten Verträge und Pensionen loswerden, aber der Bundes-Zug rollt bereits. Keine Inso, keine Freiheit.

So wirkt es auf mich.
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.921
9.207
Wie Einschätzungen auseinandergehen können: Zwar ist das Argument mit Vater Staat und Boeing nachvollziehbar, trotzdem würde ich zu "mickrigen" 5% mein Geld nicht Boeing geben. Da kann zu viel passieren, die haben jetzt schon ein hohes negatives Eigenkapital. Restrukturierung/Abspaltung, Chapter 11, es gibt viele Möglichkeiten als Bondholder sein Geld zu verlieren.

Da wären sie danach an den Kapitalmärkten für lange Zeit erledigt. Dennoch, dass diese Bonds kein Sondervermögen darstellen trübt das Bild natürlich etwas.
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.500
1.073
Lufthansa ist doch selber Schuld. Sie könnten sich auch locker am Kapitalmarkt finanzieren, siehe Boeing.
Zum Vergleich: Bei den neuen US$ 25 Mrd. Krediten/Bonds dieser Woche zahlt Boeing für die 10 Jahrestranche 5,15% (oder 450 Basispunkte Aufschlag auf Treasuries). Die Bonds waren dreifach überzeichnet, die Nachfrage lag bei US$ 75 Mrd.

Ich würde eher formulieren: Hätten finanzieren können, wenn sich der CEO nicht überall hingestellt und bekundet hätte, dass man ein Insolvenzfall sei....

Btw, wurde hier eigentlich im VFT auch so rumgemäkelt, als der Bund an andere notleidende Unternehmen Kredite zu 9 % ausgereicht hat? Ich würde mal sagen: Lufthansa wusste, worauf sie sich einlässt, als sie nach Staatskente gerufen haben, insbesondere als man sich als insolvenzreif vermarktet hat. Und wenn man lange genug sucht, wird man vermutlich irgendwo damalige Forderungen von Lufthansa finden, dass airberlin unter keinen Umstände Kredite zu günstigen Konditionen geschenkt bekommen darf, sondern der Markt das relgen muss...

Tatsächlich ist bislang nur die geliehene Summe zurückgezahlt. Air Berlin muss den Angaben des Insolvenzverwalters zufolge weitere rund 27 Millionen Euro für die Zinsen aufbringen. "Wir werden in naher Zukunft auch hier mit der Rückzahlung beginnen können", sagte der Insolvenzverwalter. Bei früheren Transaktionen hatte die Staatsbank ein Zinssatz von neun Prozent angesetzt. Sollte dieser Satz auch für den Air-Berlin-Kredit gelten, betrügen die anfallenden Zinsen mehr als 27 Millionen Euro.

https://www.zeit.de/wirtschaft/unte...rkehr-air-berlin-millionenkredit-bund-tilgung
 

Luftikus

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08.01.2010
24.657
10.528
irdisch
Bist Du mal zu Mauerzeiten innerdeutsch geflogen? Etwa nach Berlin? Ich bin lange Zeit zwangsweise nur Nicht-LH geflogen. Weil die bei uns gar nicht fliegen durfte damals.
Natürlich könnte auch eine easyJet innerdeutsche Flüge anbieten oder FR. Erst recht, wenn sonst keiner will.
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.500
1.073
Und warum genau sollten diese das tun? Sie werden höchstens Zubringer zu ihren HUBs anbieten.

Warum sollten sie es nicht tun, wenn es ein Business Case ist? Müchen - Berlin fliegt man halt nonstop, aber nicht via CDG oder LHR. Wobei es vermutlich eher ein business case für easyjet oder Ryanair wäre - oder im Falle von IAG für Vueling oder von AFKLM für Transavia.
 

BilligFuchs

Neues Mitglied
09.01.2019
16
0
1 Mio Euro pro Stunde laufende kosten soll LH haben.

Kann mich aml jemand erleuchten, welche laufenden Kosten das denn sind?

Personal hat grösstenteils Kurzarbeit
Sprit wird keiner verbraucht, falls doch werden wohl auch Passagiere transportiert (also Einkommen)

Was mir nun einfällt an realen Kosten ist:

- geparkte Flugzeuge
- Kundensupport (Stornierungen etc)
- Gehälter der Führungsebene

Was hab ich vergessen?
 
J

jsm1955

Guest
Warum sollten sie es nicht tun, wenn es ein Business Case ist? Müchen - Berlin fliegt man halt nonstop, aber nicht via CDG oder LHR. Wobei es vermutlich eher ein business case für easyjet oder Ryanair wäre - oder im Falle von IAG für Vueling oder von AFKLM für Transavia.
ist es denn ein Business Case? Soweit ich es verstehe ging es bisher immer nur um Verdrängung.
und für jemanden, der im Inland einen oder mehrere HUBs betreibt sind eben auch domestic Flüge Zubringer zu ihren HUBs. Das ist der Unterschied!
Im Übrigen kann man sich beim Ausbau der Breitbandinfrastruktur in Deutschland sehr gut anschauen was passiert, wenn es nur um den Business Case geht. In Großstädten legen alle Anbieter ihre Kabel nebeneinander und auf dem platten Land liegt man Jahrhunderte zurück.
 
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