Da gebe ich Dir grundsätzlich Recht, allerdings sieht es bei LH bzw. im Konzern eher danach aus, als das der oberste Angestellte die Konfrontation mit der Belegschaft sucht (vielleicht ist ihm das auch gar nicht bewusst). Die bisherigen Vorschläge damit LH weiterhin Geld verdient (und zwar in Summe), gehen doch sehr einseitig in Richtung Verschlanken, Kürzen, Optimieren etc. Es werden einzelne Abteilungen zur Disposition gestellt, ebenso ganze Unternehmensteile (Systems, LSG) und obendrauf sollen die Mitarbeiter möglichst 40 Stunden ohne Ausgleich arbeiten. Die letzten Äußerungen zur 40 Stunden Woche dürften zwar zur üblichen Tarifrundenchoreographie gehören, heben die angespannte Stimmung in der Belegschaft aber nicht. Das grundlegende Problem sehe ich darin, daß ein schlüssiges Konzept fehlt, wie Hansens sich dem Wettbewerb stellen will und zwar mittel- bis langfristig. Das Konstrukt für die Kabinencrews in BER zähle ich nicht dazu.
Ob die irgendwann mal drauf kommen, dass man das Ergebnis nicht nur durch Senkung der Kosten, sondern auch durch Erhöhung der Erlöse verbessern kann? Und dass ein möglicher Weg dahin über die Einhaltung der Qualitäts- udn Serviceversprechen gehen könnte...?
Aussagen wie diese zeugen von fehlender Kenntnis der Branche und der Hansa und sind im Endeffekt ein Schlag ins Gesicht derer, die sich Tag fuer Tag bei der Lufthansa im Management den Hintern wund sitzen und weit mehr als 40 Stunden arbeiten, damit die Hansa auch in der laufenden Dekade und darueber hinaus als einer der fuehrenden Airlines weltweit agieren kann.
Inhaltslose Sprechblasen wie die Forderung nach einer Erhoehung der Erloese ohne konkrete Beispiele zu geben, muss man eigentlich kommentarlos bis in alle Ewigkeit in so einem Thread stehen lassen, ebenso wie der nicht weiter substituierte Vorwurf, dass die Hansa mittel- bis langfristig kein schluessiges Konzept verfolgen wuerde…, hoert sich eher nach ARD Talkshow unter der Woche gegen 22h an…
Offensichtlich haben diese Poster die Realitaet voellig ausgeblendet oder versuchen wie schon unzaehlige Male zuvor, hier pauschal einen auf Solidaritaet mit den Flugbegleitern zu machen. Ich nehme dann wieder einmal die gegenueberliegende Seite ein und springe fuer das Management der LH in die Bresche, dieses wird im Branchendurchschnitt schlechter bezahlt, auch ist die Hansa nicht so fest in Hand der Gewerkschaften wie z.B Air France, wo um 19h einfach das Licht im Office ausgeht und man nach Hause abkommandiert wird.
Als Trainee bei der Hansa ( 18-24 Monate, post-gradual ) liegt man zum Teil bei etwa 30000, im besten Fall bei knapp unter 40000 Euro brutto pro Jahr und das nach 4-7 Jahren Studium und zum Teil zwei Abschluessen.
Jetzt stelle ich pauschal einfach mal die Frage; warum sollte jemand mit guten-sehr guten Studienabschluessen und zwei Degrees in der Tasche nach einer Investition von etwa 100000 Euro fuer sein Studium mit weniger oder vergleichbaren Gehaeltern nach Hause gehen als ein (Senior) FA nach 6 Wochen bezahlter Ausbildung, zumal der FA nicht mal im Ansatz so viel arbeiten muss wie der Jungmanager…und wie bereits in einem anderen Thread diskutiert, bei der Hansa arbeitet keiner unter 35 im Management weniger als 50 Stunden pro Woche, sonst bleibt er nicht lange beim Kranich.
Und wenn BER mit Leiharbeitern gut funktioniert....wer sagt denn das das nicht auch auf anderen Kont-Stationen funktioniert bzw. letztlich dann auch in FRA oder MUC. LH Express lässt grüßen.
Insbesondere kurz nach der Deregulierung des amerikanischen Marktes haben diverse Airlines mehrere Gehaltsgruppierungen bei den Flugbegleitern eingefuehrt und mussten nach wenigen Jahren realisieren, dass der Ansatz so nicht funktioniert. Alle Express oder Light Versuche der Legacy Carrier scheiterten, so dass man duenne Routen outgesourced hat ( Konsequenz fuer die FAs, die nicht bei den Legacy Carriern untergekommen waren, war eine signifikante Reduktion des Gehalts. Legacy Carrier B oder C Scheme war in 95% der Faelle gehaltlich weit ueber den Gehaeltern der Comairs, Skywests und Eagles…, das nur am Rande erwaehnt. )
Leider begreift die Gewerkschaft offensichtlich nicht, dass man sich der Realitaet stellen muss, durch dumme und wenig flexible Haltungen hat man schon die eine oder andere Airline zu Grunde gerichtet, die Hansa wird zum Glueck nicht dazu gehoeren
Ich dachte vielleicht passt es hierher.
Neulich sagte ein Statuskunde zu mir:
"Herr icediver, was ist nur aus der Lufthansa geworden? Ich meine, ich finde Ihren Service in den meisten Fällen klasse, aber was bringt es mir wenn Sie ein bißchen Smalltalk machen, mich anlächeln wenn Sie mir mein Essen überreichen aber ansonsten die hard facts nicht stimmen? Ein Lächeln ist nett, ich weiß es zu würdigen aber wenn ich aus einem Kont-Flieger mit Rückenschmerzen aussteige oder unausgeruht zu einem Termin komme, weil ich auf der Business-Class Rutsche nicht schlafen konnte, dann bringt mir leider auch das schönste Lächeln nichts. Zusätzlich hat man das Gefühl, die Statuskunden sind kaum noch etwas wert, wenn Sie erstmal einen Status haben, zumindest ist dies meine gefühlte Wahrnehmung. Ich kann nur für Ihre Leiharbeitskollegen in Berlin hoffen, dass sie ähnlich kompetent mit den ganzen Unzulänglichkeiten umgehen wie Sie (also das momentane Kabinenpersonal). Billig ist zwar nett, aber nicht alles. Scheinbar vergisst Lufthansa, wer dem Unternehmen ein Gesicht gibt UND wer das Geld für die Tickets bezahlt."
Ich fands im Prinzip ganz zutreffend.
Sorry, aber das war doch nur ein Traum…
Kein Vielflieger findet den LH Service in den meisten Faellen klasse, insbesondere in Y oder C, in F ist es vielleicht noch etwas anderes, insbesondere wenn man sich mit dem Produkt der Konkurrenz nicht naeher auskennt. Als Statuskunde fliegt man zumeist mehr und mehr mit rosa-roter Brille durch die Gegend und ist etwas grosszuegiger bei der Bewertung, haben wir auch schon alle erlebt.
Nun auf der einen Seite nach mehr Gehalt zu rufen und auf der anderen Seite noch full-flat Sitze zu fordern, passt irgendwie auch nicht zusammen…, geht die zweite Forderung doch fast sicher mit einer Reduktion der Sitze einher…, so ein Alleinstellungsmerkmal haben sich SQ und BA seit 1998 sichern koennen…, da die Hansa langsam aber sicher nachzieht, die Preise allerdings nicht signifikant wird anheben koennen, ist die Konsequenz doch klar, insbesondere bei steigenden Oelpreisen…
Oder ist der Hintergrund der Forderung die Hoffnung nach mehr Freizeit an Bord, da die Gaeste dann laenger schlafen oder man folglich weniger am Gast arbeiten muss ? Alte BA Strategie, haben die Gewerkschaften aber nicht gefressen, war aber ein netter Versuch und diesen zumindest wert.
Zum Thema Gesicht: wir haben alle Carlzon gelesen, mein Exemplar steht einen Meter rechts von mir im Regal, nur war das 1987, lange vor der Deregulierung des Marktes. Heute zaehlt nur der Preis, der Preis und noch einmal der Preis des Tickets und die einzige Airline mit Gesicht ist Singapore, Ryanair hat sicherlich auch ein Gesicht, aber das ist eher eine haessliche ( wenn auch hoch profitable ) Fratze.
Ich hoffe instaendig, dass selbst der LH FA, der in Company Bettwaesche naechtigt, noch genug Sinn fuer die Realitaet hat und folglich SQ mit LH nicht auf eine Stufe stellt…
Ebenfalls einen Meter rechts von mir steht mein Exemplar von ‚Flying high in a competitive industry’ und genau da sieht man genau, wie wichtig die rigorose Kostenkontrolle ist. Wen die fliegende Belegschaft bei der LH nicht einmal bereit ist, die eine oder andere Fremdsprache parallel zum Job zu erlernen, um dem Gast ein besserer Gastgeber sein zu koennen, die LH zum Teil Probleme meldet, da sich FA nicht an Vorschriften in Sachen Service am Gast halten und genau diese FA dann permanent mehr Gehalt fordern, kann irgendwas nicht stimmen.
Der beste Post im VFT in 2011 war die Forderung einer Kollegin nach Regulierung des Marktes, da dann die FA besser bezahlt werden…, es muesse ja nicht jeder permanent nach London jetten....