Es geht auch darum, in was für eine Gesellschaft man sich begibt. Das n26- Konto zieht eher problematische Klientel an: von der finanziellen Unterschicht (ehemals Schufa-Frei) bis zu Kriminellen (siehe BAFIN-Aktivitäten). Es scheint wohl ein Konto für Leute zu sein, die sich von ING und DKB nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen. Manche sehen auch die Lösung Ihrer Geldprobleme in der Aufteilung Ihres Taschengelds in Spaces- und Pockets, was andere Banken so nicht anbieten. Häufig wird die n26- Karte hinter vorgehaltener Hand als "Sozialausweis" bezeichnet. Die prekäre finanzielle Situation vieler Kunden in Verbindung mit deren zahlreichen zusätzlichen Konten, um das Eis mit der Freundin am Wochenende anzusparen, ist wohl auch Grund für die häufig geforderte Echtzeitüberweisung.
Ich wollte dort lieber kein Konto haben. Wer weiß, was meine Geschäftspartner für Schlüsse ziehen würden?
Ich wollte eigentlich gestern antworten, aber da war ich doch zu enttäuscht von dem Kommentar, weil Du doch sonst eigentlich immer wertungsfrei und sachlich kommentierst.
Dann habe ich überlegt, ob ich mein Leben hier darstelle. Aber muss ich mich rechtfertigen, weil ich N26 (und Budgetierung) doch irgendwie geil finde? Ich denke nicht. Ich bin über 50 mit eigenem Haus, einer gut vermieteten Eigentumswohnung in der bayerischen Hauptstadt und nach 15 Jahre Selbstständigkeit/Feier Beruf seit 2 Jahren im öffentlichen Dienst festangestellt. Ich habe gute Rücklagen gebildet und grundsätzlich wenig Angst vor der Zukunft. Erben werden wir vermutlich auch noch. ;-)
Nach über 15 Jahren Apo-Bank und knapp 10 Jahre Volksbank war ich nicht mehr von den "Etablierten" begeistert. Ob Online-Bank, später App Nutzung, lange nicht vorhandenes ApplePay oder schlicht teilweise schlechte Beratung (bei Geldanlagen). Und bei der Volksbank war auch der Service wirklich schlecht.
Bereits 2014 habe ich Numbers26 (N26) genutzt. Vor allem bei USA Aufenthalten, weil es trotz damals FWG günstiger war als mit Mastercard von der Volksbank. Mit Einführung ApplePay fing ich boon (Wirecard) zu nutzen. Numbers 26/N26 hatte ich damals irgendwann wieder gekündigt, weil ich tatsächlich noch keinen nutzen sah.
Heute ist das anders: ich mag N26 und schäme mich auch nicht. Ich bin noch nicht mal sauer, dass Du grundlos aus deinem BlickwinkelN26 als Sozialfälle. Ich denke, jede Bank hat mit Zahlungsfällen und Problemkunden regelmäßig zu tun. Und diese kommen aus allen Gesellschaftsschichten, auch aus deinen Kreisen.
Ich mag mein ING Konto, mein N26 und mein Revolut. Ich nutze meine LH gold, meine Amex (früher sogar Platinum, aber in Coroanzeiten gekündigt und kann jetzt mit der Ersparnis noch mehr Eiskugeln kaufen). Dazu noch Barclays als Reisebackup und die Amazon-Visa, wegen 3% beim online shopping.
Ja, ich budgetiere gerne, bin aber in der Lage auch ohne Rücklagen ein Eis zu kaufen. Ich mache das weil ich gerne einen für mich optimalen Überblick haben will und weil es mit schlicht Spaß macht.
Jetzt wurde es doch eine Rechtfertigung und du kannst mich auch weiterhin mit den "Sozialausweis" Bankkunden in einen Topf schmeißen. Ich wollte aber gerne Deinen Horizont etwas erweitern, dass es nicht nur Ausnahmen gibt, sondern, dass es ganz normal ist, dass mehr und mehr Menschen auch die 100 Jahre gelebte Familientradition verlassen.