Dazu zwei Geschichten von uns.
Guangzhou Flughafen:
Wir gehen zum offiziellen Taxistand und nehmen das erste Taxi in der Schlange. Meine Freundin (Chinesin) sagt dem Taxifahrer die Adresse vom Hilton auf Chinesisch und der Taxifahrer antwortet postwendend, dass das 150 RMB kosten würde. Meine Freundin sagt zum Taxifahrer, er solle das Taxameter anmachen, woraufhin dieser antwortet "das kostet dann 10 RMB extra". Mir war das Ganze zu blöd und ich hab die Tür aufgemacht und war im Begriff auszusteigen, als der Taxifahrer plötzlich doch das Taxameter anmachte und auf die 10RMB Phantasie-Gebühr, die er eh nicht bekommen hätte, verzichtete. Letztendlich gezahlt (nach Taxameter): 92 RMB!
Shanghai Maglev-Station:
Ich komme nach Weihnachten aus DE wieder und wir treffen uns an der Maglev Station an der Longyang Lu, um mit dem Taxi nach Hause zu fahren, weil ich relativ viel Gepäck dabei hatte. Wir gehen an der Longyang Lu zum Taxistand und setzen uns ins Taxi, woraufhin ich dem Taxifahrer mitteilte, dass ich eine "company fapiao" (Quittung) brauche. Er wedelt mit den Aufladebelegen der Shanghai Metro Card (rechteckige Belege, auf denen nur ein Betrag wie zB 50 oder 100 RMB draufsteht) und erzählt mir, dass das die offizielle Quittung sei und die Fahrt 200RMB kostet. Meine Freundin hat ihn daraufhin gefragt, ob er uns verarschen will und was der Mist soll. Plötzlich ertappt kam er mit folgendem, genialen Vorschlag um die Ecke: Ich würde ihm 150RMB für die Fahrt geben und er würde uns Quittungen über 200RMB geben (immer noch die Quittungen aus der Metro). Kurz die übliche Drohgebärde von wegen Polizei rufen, Taxinummer auf chinesisch durchsagen und ein bis zwei chinesische Beschimpfungen meinerseits (ich bin normalerweise nicht so, wenn mich jemand aber nach einem 16h Trip auf so dümmliche Art und Weise zu verarschen versucht, kann ich auch schonmal ungemütlich werden) später standen wir auch schon wieder mit dem Gepäck an der Straße und haben uns an der Straße ein normales Taxi angehalten. Kostenfaktor: 72RMB.
Tipp für die Maglev-Haltestelle an der Longyang Road (da ich jetzt schon vermehrt Stories von Abzock-Taxifahrern gehört habe und es die örtlichen Beamten nicht interessiert):
Den Ausgang der Maglev benutzen, der Richtung Eingang der Metrostation geht. Nicht links weg in die Metrostation, sondern die Rolltreppen runter und dann schnurstracks gerade aus. Wenn die Geier ankommen ein harsches "bu yao" ("ich will nicht / brauche ich nicht") entgegengeschmettert und ungestört weiterlaufen. Zu 99.9% kann man davon ausgehen, dass eine Person, die einen an der Longyang Rd. anspricht bzgl. Taxi, nicht ehrlich arbeitet und einen in einem Black Taxi unterbringen will. Nachdem man das Ende des "Fußgängerweges" erreicht hat, hält man sich links und geht nochmal 50m Richtung Hauptstraße. Gegenüber ist ein großer Fahrradparkplatz. Dort an der Straße den Arm raus und ein vorbeifahrendes Taxi anhalten. Bevor man sein Gepäck einlädt, folgende Worte zum Fahrer: "wo yao yige fapiao" ("ich brauche eine Quittung") und dann darauf achten, dass er das Taxameter anmacht und man sich nicht mit den Metroquittungen abspeisen lässt. Sollte letzteres eintreten (sehr selten), dann unbedingt drauf bestehen, mit dem Taxi zum Hotel gefahren zu werden (schwarze Taxen halten meist unter fadenscheinigen Ausreden schon 100m vorher und zeigen wo das Hotel ist, damit die Kennzeichen beim Hotel-Pagen nicht registriert werden). Sollte also irgendwas nicht sauber sein, Fenster runter und den Pagen des Hotels hinzuholen, damit er die Situation klärt. Sollte es sich um ein schwarzes Taxi handeln, seid ihr zu keinerlei Bezahlung verpflichtet! Selbst wenn der Fahrer mit Polizei und pipapo droht. Ganz im Gegenteil: Er verliert seine Taxilizenz und damit steht die Familie im Extremfall ohne Verdiener da. Er wird sich also zweimal überlegen, ob er es drauf ankommen lässt. Das aber bitte nur im äußersten Notfall, im Normalfall sind die Taxifahrer in Shanghai extrem ehrlich und ich kenne mehrere Fälle, wo sie im Taxi vergessene Laptops / Handies zum Besitzer zurückgebracht haben.