La Paz - in einem 4 Sterne Hotel in einem belanglosen freundlichen Gespräch an der Rezeption gefragt worden, was wir denn noch die nächsten Tage machen würden - u.a. erwähnt, dass wir noch einen Tagestrip zum Salar de Uyuni vorhaben. Uns wurde mitgeteilt, dass das Hotel mit mehreren Partnern vor Ort zusammenarbeitet - nach kurzem Gespräch wurde uns eine E-Mail über Leistung und Preis inkl. Englisch Guide (+1 versteht null spanisch) übergeben. Nach ein paar Tagen entschieden wir uns für dieses Angebot, da wir davon ausgingen, dass ein solches Hotel schon wisse mit wem sie zusammenarbeiten. Es war eine Anzahlung von 200 BOB ungefähr 25€ fällig - das erste mulmige Gefühl stieg in mir auf - es sollte nicht das einzige bleiben
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Am nächsten Tag hole uns ein Fahrer pünktlich vom Flughafen ab, brachte uns zur Agentur nach Uyuni - und dann ging es los - die 200 BOB wurden natürlich nicht verrechnet, anstatt eines Fahrers plus englischsprachigen Guide war nur ein Fahrer verfügbar, der Guide „angeblich“ kurzzeitig erkrankt - am Preis wurde natürlich nichts gemacht. Während der Fahrer unser Gepäck umlud und sich um Getränke und Mittagessen kümmerte, telefonierte ich mit dem Hotel und parallel mit der Agentur wegen einer Anrechnung des nicht vorhandenen Guides. Beides blieb ergebnislos und um sich nicht den ganzen Tag zu vermiesen stiegen wir letztlich ein und versuchten den Tag einigermaßen zu genießen - was mir nicht im Ansatz gelang und mein Ärger zumindest verbal an dem Ärger ausließ - als wir an dem ersten Stopp ankamen, telefonierte der Fahrer die ganze Zeit mit seiner Agentur. Bevor es weiter zum Salzsee ging, fuhren noch in das hinterletzte Viertel von Uyuni, was +1 das erste mal unruhig werden ließ - auch das war nicht das letzte Mal
)) auf einem verlassenen Hinterhof angekommen suchte ich schon nach möglichen „Fluchtmöglichkeiten“
ABER ES KAM GANZ ANDERS
Es stieg der angeblich englischsprachige Guide ein, entschuldige sich für die Unannehmlichkeiten und es ging endlich weiter - im Anschluss konnten wir den Ausflug tatsächlich landschaftlich genießen, obwohl ein gewisses Unwohlsein blieb - da mein Spanisch sich im Laufe des Tages als deutlich besser herausstellte als das A1 Englisch unseres Guides, war ein Reden auf spanisch und meine Übersetzung ins Deutsche die leichteste Art und Weise damit +1 ihre Fragen auch beantwortet bekam.
Auf dem Rückweg am Nachmittag dann der Höhepunkt des Tages - Fahrer und Guide sprachen nur noch hektisch und aufgeregt Quechua miteinander - es wurde nur noch telefoniert und das Tempo auf max. 20km/h verlangsamt. Irgendwann bleibt der Fahrer stehen und auf Nachfrage teilte er uns mit, dass aufgrund der entstandenen Umstände und des Umweges ein ausstehender Betrag von 300 BOB fällig wären - ein Blick aus dem Seitenfenster und die Suche nach möglichen Fluchtmöglichkeiten in weniger als 50 km Entfernung waren nicht vorhanden
+1 mittlerweile leicht panisch forderte mich auf den Betrag einfach zu zahlen - hallo? Nicht mit mir - die Diskussion ging los - endete aber recht kurzfristig recht schnell als das Handschuhfach geöffnet wurde und eine silbern glänzende mit Klettverschluss befestigte Pistole zum Vorschein kam - ok - im Vorfeld von solchen Aktionen in Südamerika gelesen - hmmm - unbeeindruckt nahm ich mein Telefon, tat so als wenn ich telefonieren würde, die panischen Handzeichen von +1 wurden immer hektischer. Die beiden fragten mich, mit wem ich telefoniert habe und ich teilte Ihnen mit, das ich mich nachher noch mit einheimischen Freunden treffe, die mir beim finden einer Lösung behilflich seien wollten - die Fahrt ging Kommentarlos weiter, die ersten Häuser im Hintergrund tauchten auf - die Fahrt wurde noch einmal unterbrochen- weiter diskutiert und so langsam wurde mir die Situation mit dem Handschuhfach bewusst - wir einigten uns zum Abschluss auf 100 BOB - knapp 12,50€. Am Flughafen angekommen „Entschuldigung“ sich beide und meinten sie hätten ja nur im Auftrag der Agentur gehandelt - Danke und Tschüss - nach all den Reisen wurde ein solches „Erlebnis“ auch mal Zeit.
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