Nepper, Schlepper & Bauernfänger - Wie wollte man euch / andere Touristen reinlegen?

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delpiero223

Erfahrenes Mitglied
30.11.2011
1.555
234
RLG
kreuzundpeer.de
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In Rio wollte uns auch ein Uber-Fahrer ordentlich verarschen. Aus der 6-Minuten-Fahrt wurde plötzlich das fünffache.

Da der Fahrer wie üblich kein Wort Englisch sprach, war mir dabei nicht sonderlich wohl zumute. Man liest ja auch von Fahrten auf die dunkle Wiese, nur um Fahrgäste dann auszurauben. Hatte schon überlegt bei der nächsten Möglichkeit auszusteigen - aber am dunklen Highway in Brasilien auch nicht die beste Wahl.

Irgendwann drehte er dann glücklicherweise zum U-Turn und brachte uns schließlich zum Ziel. Kein Plan, was er sich dabei dachte - hatte ja die ganze Zeit mein Smartphone mit Google Maps in seiner Sichtweite. Das Uber-Smartphone war aber auffällig möglichst weit vom Kunden positioniert.

Naja, letztlich Glück gehabt. Fahrtpreis wurde nach Meldung ab Uber sofort korrigiert. Haben uns noch gegenseitig ne schlechte Bewertung reingedrückt und das war's

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jsm1955

Guest
Hallo hlewen,

in puncto TUK TUK habe ich in Phuket auch schon meine Erfahrungen sammeln dürfen... 2017 war ich dort im Winter Urlaub machen. Während eines Ausfluges auf die kleine Insel PHI PHI habe ich mir beim Klettern den Mittelfussknochen gebrochen, folglich war mit rumlaufen nix mehr drin. Nach dem Rücktransport nach Phuket und einer Behandlung im Krankenhaus wollte ich unweit des Hotels noch zu Abend essen, was ich auch tat. Das Hotel war ca. 70 m vom Lokal entfernt, TUK TUKs standen auch dafür. Mein Fuss dick bandagiert humpelte ich zu einem der Fahrer und fragte was die kurze Fahrt zum nahen Hotel kosten würde. 200 Baht war die Antwort (ca. 5 Euro). Ich dachte zunächst das sei ein Scherz und nach erneuter Frage wieder die gleiche Antwort. Es hat sich tatsächlich keiner der ca. 8 Fahrer bereit erklärt, mich für meine angebotenen 100 Baht zum Hotel zu bringen. Wenn das keine Abzocke ist weiß ich auch nicht.

Das läuft aus meiner Sicht aber eher unter dem Thema Vertragsfreiheit. Abzocke wäre es gewesen, wenn er die 100 akzeptiert und auf halbem Wege 200 gefordert hätte.
 

weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
1.698
Nur mit der Not wird Geld verdient. so isses nunmal.
Geld verdient wird mit Arbeit und mit Qualifikation. In SOA gibt es nunmal einen sehr großen Pool an geringqualifizierten Arbeitern und geringe Löhne für ebendiese. Wenn man arm ist und wenig Chancen hat, ist die Versuchung groß, durch einen kleinen Nepp etwas Kohle extra zu verdienen.

Das sehe ich durchaus als entlastend an. Aber nichtsdestotrotz bleibt es mMn eine unmoralische Handlung.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
10.058
8.622
LEJ
Geld verdient wird mit Arbeit und mit Qualifikation.

Dann erkläre mir bitte,
- warum gibt es Subunternehmer und SubSubs?
- warum gibt es Leiharbeitskräfte und ein ganzes System dahinter
- warum wird in China produziert
- warum werden DEINE Klamotten in Kambodscha oder Bangladesh oder sonst wo produziert
- warum wird in D kaum nich produziert

Jetzt bitte keine Litanai, sondern brings auf den Punkt.;)
 
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FlyingFreak

Erfahrener Praktikant
05.04.2009
4.462
3
Paris
- warum gibt es Subunternehmer und SubSubs?
- warum gibt es Leiharbeitskräfte und ein ganzes System dahinter

Hauptsächlich um das restriktive deutsche Arbeitsrecht und Gewerkschaften zum umgehen

- warum wird in China produziert
- warum werden DEINE Klamotten in Kambodscha oder Bangladesh oder sonst wo produziert
- warum wird in D kaum nich produziert

Komperativer Vorteil der Niedriglohnländer in der arbeitsintensiven Produktion

Lest doch alle über die Feiertage mal "Makroökonomie für Dummies" wenn euch diese Fragen tatsächlich interessieren und macht dann einen extra Thread in GdW dazu auf ;)
 
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jsm1955

Guest
Hauptsächlich um das restriktive deutsche Arbeitsrecht und Gewerkschaften zu umgehen
Das mag in der Baubranche richtig sein, im wahren Leben ist es durchaus üblich, dass der Auftraggeber ausdrücklich genau einen Vertagspartner wünscht, auch wenn kein Anbieter das komplette Los im Portfolio hat.
 

OleW

Aktives Mitglied
03.05.2017
179
1
DUS / CGN / KLU
La Paz - in einem 4 Sterne Hotel in einem belanglosen freundlichen Gespräch an der Rezeption gefragt worden, was wir denn noch die nächsten Tage machen würden - u.a. erwähnt, dass wir noch einen Tagestrip zum Salar de Uyuni vorhaben. Uns wurde mitgeteilt, dass das Hotel mit mehreren Partnern vor Ort zusammenarbeitet - nach kurzem Gespräch wurde uns eine E-Mail über Leistung und Preis inkl. Englisch Guide (+1 versteht null spanisch) übergeben. Nach ein paar Tagen entschieden wir uns für dieses Angebot, da wir davon ausgingen, dass ein solches Hotel schon wisse mit wem sie zusammenarbeiten. Es war eine Anzahlung von 200 BOB ungefähr 25€ fällig - das erste mulmige Gefühl stieg in mir auf - es sollte nicht das einzige bleiben :)))))
Am nächsten Tag hole uns ein Fahrer pünktlich vom Flughafen ab, brachte uns zur Agentur nach Uyuni - und dann ging es los - die 200 BOB wurden natürlich nicht verrechnet, anstatt eines Fahrers plus englischsprachigen Guide war nur ein Fahrer verfügbar, der Guide „angeblich“ kurzzeitig erkrankt - am Preis wurde natürlich nichts gemacht. Während der Fahrer unser Gepäck umlud und sich um Getränke und Mittagessen kümmerte, telefonierte ich mit dem Hotel und parallel mit der Agentur wegen einer Anrechnung des nicht vorhandenen Guides. Beides blieb ergebnislos und um sich nicht den ganzen Tag zu vermiesen stiegen wir letztlich ein und versuchten den Tag einigermaßen zu genießen - was mir nicht im Ansatz gelang und mein Ärger zumindest verbal an dem Ärger ausließ - als wir an dem ersten Stopp ankamen, telefonierte der Fahrer die ganze Zeit mit seiner Agentur. Bevor es weiter zum Salzsee ging, fuhren noch in das hinterletzte Viertel von Uyuni, was +1 das erste mal unruhig werden ließ - auch das war nicht das letzte Mal :))) auf einem verlassenen Hinterhof angekommen suchte ich schon nach möglichen „Fluchtmöglichkeiten“ :) ABER ES KAM GANZ ANDERS
Es stieg der angeblich englischsprachige Guide ein, entschuldige sich für die Unannehmlichkeiten und es ging endlich weiter - im Anschluss konnten wir den Ausflug tatsächlich landschaftlich genießen, obwohl ein gewisses Unwohlsein blieb - da mein Spanisch sich im Laufe des Tages als deutlich besser herausstellte als das A1 Englisch unseres Guides, war ein Reden auf spanisch und meine Übersetzung ins Deutsche die leichteste Art und Weise damit +1 ihre Fragen auch beantwortet bekam.
Auf dem Rückweg am Nachmittag dann der Höhepunkt des Tages - Fahrer und Guide sprachen nur noch hektisch und aufgeregt Quechua miteinander - es wurde nur noch telefoniert und das Tempo auf max. 20km/h verlangsamt. Irgendwann bleibt der Fahrer stehen und auf Nachfrage teilte er uns mit, dass aufgrund der entstandenen Umstände und des Umweges ein ausstehender Betrag von 300 BOB fällig wären - ein Blick aus dem Seitenfenster und die Suche nach möglichen Fluchtmöglichkeiten in weniger als 50 km Entfernung waren nicht vorhanden :) +1 mittlerweile leicht panisch forderte mich auf den Betrag einfach zu zahlen - hallo? Nicht mit mir - die Diskussion ging los - endete aber recht kurzfristig recht schnell als das Handschuhfach geöffnet wurde und eine silbern glänzende mit Klettverschluss befestigte Pistole zum Vorschein kam - ok - im Vorfeld von solchen Aktionen in Südamerika gelesen - hmmm - unbeeindruckt nahm ich mein Telefon, tat so als wenn ich telefonieren würde, die panischen Handzeichen von +1 wurden immer hektischer. Die beiden fragten mich, mit wem ich telefoniert habe und ich teilte Ihnen mit, das ich mich nachher noch mit einheimischen Freunden treffe, die mir beim finden einer Lösung behilflich seien wollten - die Fahrt ging Kommentarlos weiter, die ersten Häuser im Hintergrund tauchten auf - die Fahrt wurde noch einmal unterbrochen- weiter diskutiert und so langsam wurde mir die Situation mit dem Handschuhfach bewusst - wir einigten uns zum Abschluss auf 100 BOB - knapp 12,50€. Am Flughafen angekommen „Entschuldigung“ sich beide und meinten sie hätten ja nur im Auftrag der Agentur gehandelt - Danke und Tschüss - nach all den Reisen wurde ein solches „Erlebnis“ auch mal Zeit. :)))))
 
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makezoni

Guest
Ich glaube, da hätte ich - selbstverständlich aus reiner Notwehr - zugeschlagen und ein KO der beiden in Kauf genommen. Das ist ja heftig! :stop:
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Ich glaube, da hätte ich - selbstverständlich aus reiner Notwehr - zugeschlagen und ein KO der beiden in Kauf genommen. Das ist ja heftig!

Sehr weise. Ich hätte, wie vermutlich die meisten, bezahlt und die Sache hinterher über das Hotel der Polizei geregelt. Da ist mir mein Leben dann doch mehr wert als 40€. Zumal das als Raubüberfall gelten dürfte und dann auch die meisten deutschen Hausratversicherungen für den Schaden aufkommen würden.
 
M

makezoni

Guest
Sehr weise. Ich hätte, wie vermutlich die meisten, bezahlt und die Sache hinterher über das Hotel der Polizei geregelt. Da ist mir mein Leben dann doch mehr wert als 40€. Zumal das als Raubüberfall gelten dürfte und dann auch die meisten deutschen Hausratversicherungen für den Schaden aufkommen würden.

Da bin ich als "geübter" Asienkenner wohl etwas zu hart, Du magst da schon Recht haben. :eek:
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.262
4.470
Z´Sdugärd
Mal ein LOB!

Freitag Taxi von Taipei 101 zum Hauptbahnhof. Wir wollten mit der Metro zurück zum Flughafen. Der Taxifahrer konnte kein Wort Englisch, aber bei der Vorlage des Fahrplans der Metro wuste er anscheinend Bescheid. Hatte sogar eine schnellere Route als Google Maps. Am Bahnhof bin ich trotzdem stutzig geworden da er einmal ums Gebäude rumgefahren ist. Zuerst dachte ich "Naja, viel los, die 20$ fürs Stau stehen nimmt der noch extra mit. Was ich nicht wusste das der Metro Bahnhof eine extra Zufahrt hatte und einem somit der Fussmarsch erspart wurde. TOP Typ gewesen!
 

bere

Aktives Mitglied
11.09.2018
169
55
Sehr weise. Ich hätte, wie vermutlich die meisten, bezahlt und die Sache hinterher über das Hotel der Polizei geregelt. Da ist mir mein Leben dann doch mehr wert als 40€. Zumal das als Raubüberfall gelten dürfte und dann auch die meisten deutschen Hausratversicherungen für den Schaden aufkommen würden.

Hat jemand außerhalb Europa Erfahrungen mit der Polizei?
Ich habe eher das Gefühl dass man dabei unter Umständen noch schlechter aussteigt je nach Land? Zumindest sind mir aus Laos und Kambodscha Geschichten bekannt wo sich ein Backpacker betrunken dumm aufgeführt hat und sich dann der Touristenhass der lokals auf ihn entladen hat und von den Angestellten des Hostels abgeraten wurde die Polizei zuzuziehen.


Wobei ich sagen muss dass ich noch nie in einer Situation war wo wirklich nicht sicher ist ob man da wieder raus kommt.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
10.058
8.622
LEJ
Hat jemand außerhalb Europa Erfahrungen mit der Polizei?
Ja, ich!......und immer nüchtern.
Einmal in Yogyakarta: Meine +1 wurde vom Auto angefahren. Die Polizei half, wo sie nur konnte und war Krankenwagen, Taxi und Helfer.
Einmal in Saigon: Brieftasche auf der Straße "verloren", die seltsamerweise (mit fehlenden 100US$) wieder auftauchte, nach dem die Polizei dazukam.
Einmal in Kanchanaburi: Im Hotel meinen Geldbeutel (nach checkout) liegen lassen. Sollte nur ins Zimmer dürfen, wenn ich noch eine Nacht bezahle. Polizei kam, Zimmer wurde geöffnet und Geldbeutel lag "unberührt" unterm Bett.
Einmal in Bangkok: Geraucht vor dem Palast. 2000THB auf 1000THB Strafe heruntergehandelt (selber schuld). Alles lief freundlich ab.
Mit den Obrigkeiten hatte ich dabei niemals ein Problem und m.E. hatte alles seine Richtigkeit. Das hört sich jetzt viel an, ist es aber nicht, wenn man viel unterwegs ist.