Dafür werden pro Kunde circa 8 Euro durch den Bordverkauf eingenommen.
Wohlgemerkt, pro Kunde, nicht pro Passagier. Also für 5-10 von 100-200 Passagieren...
Beim inkludierten Catering nimmt auch nicht jeder jedes Meal.
Aber die große Mehrheit. Ich habe bei meinen letzten KLM Flügen nur ganz vereinzelte Passagiere gesehen, die das Brot nicht genommen haben.
Die Quote ist eher das Gegenteil von LH BoB, 5-10 Passagiere nehmen bei LKM nichts, 5-10 kaufen bei LH BoB.
Wenn man annimmt, die Zahlungsvereitschaft des Kunden hat sich mit dem Wegfdall des Essens nicht geändert...
Glaubst Du, in der C ist es anders? Da serviert Dir die LH Group am Vormittagsflug ex Außenstation meist auch Essen, das am Vortag am Hub geladen wurde...
Nein, natürlich galube ich das nicht. Aber LH bietet es mir eben auch ausdrücklich
nicht als "frisch" an. Das BoB Restepaket wird als "frisch" beworben!
Was waren die Sandwiches denn vorher? Nicht konserviert? Nicht gefühlt tagelang Haltbar?
Die Brötchen Anfang des Jahrtausends? Die waren frisch, unkonserviert und wurden am Ende des Umlaufs entsorgt (soweit überhaupt welche übrig geblieben sind)
Das wäre ja weniger als 1/4 Cent pro befördertem Y-Pax auf der Kurz-/Mittelstrecke. Das ist keine so beeindruckende Zahl.
Die Masse machts...
Trotzdem für jeden Passagier persönlich traurig, zu wissen wie unglaublich wenig man der Airline wert ist. Da braucht man dann auch wenig schlechtes Gewissen zu haben, nicht loyal zu sein.
Man muss dazu sagen, dass das BoB ja noch nicht wirklich lange läuft
Und du glaubst ernsthaft, es wird
besser?
Mehr Passagiere sehen das leckere Essen ihres Nebenmannes und sagen sich: "Oh, dieses tolle Essen für so wenig Geld kaufe ich nächstes mal auch", als Passagiere einmal BoB kaufen und dann sagen "nie wieder kaufe ich ein so schlechtes Produkt für soviel Geld, das nächste mal kaufe ich ein Brötchen beim Bäcker im Terminal"?
Die Crux ist, wenn man insgesamt nur noch Lowcost-Standard bietet, kann man auch nur lowcost-Einnahmen erzielen.
Oder sich alternativlos machen und Firmen mit Verträgen binden.
Aber beides geht nicht ewig, WebEx wird irgendwann dann eben doch eine Alternative, wenn alle Mitarbeiter Reisen hassen und dem Einspardruck des Managements nachgeben, oder es gar noch fördern.
Wenn ich für 60 Euro fliege, soll mir ein Essen egal sein. Wenn ich aber für eine vergleichbare Strecke ohne alles 600+ zahle, ist es das nicht mehr.
Oder auch gerne mal über €1000 für Eintagesreisen innerhalb Europas...
Aktuell ist halt oft die Frage, ob ich für €600 via MUC ohne Essen fliege, oder für €300 via AMS mit...
Sauschwere Entscheidung...
Nur bei den wenigen Zielen bei denen LH eine Verbindung anbietet, die gegenüber KL eine Nacht spart, ist es überhaupt eine Überlegung. Und das sind aktuell leider nicht mehr viele (LH hat reichlich Tagesrandflüge aus dem Flugplan genommen).
Sinnvoll wäre es halt, dass man bei günstigen Tarifen kein Essen inklusive hat und bei teuren schon.
Wie schon mehrfach gesagt, und hier größenordnungsmäßig bestätigt: Der günstige Traif ist dann 1-2€ günstiger. Dafür lohnt es nicht, zwei Tarife zu machen, da kostet das komplexe Traifsystem mehr, als gleich allen das Essen zu geben.
Fakt ist, dass die Bucher teurer Y-Tickets meist keine Selbstzahler sind. Fakt ist, dass für sie Zeit Geld ist und sie darauf angewiesen sind, die schnellste bzw. zeitlich/in Terminalkalender-Hinsicht optimale Verbindung buchen.
Auch hier wieder: Fakt ist das "teurer" hier ganz wenige Euros ist, eine Summe für die sich die ganze Diskussion absolut nicht lohnt. Da wird wegen weniger als einem Euro ein Kunde zum nachdenken gebracht, bei wem er denn nun buchen soll. Selbst Selbszahler zahlen lieber €0.56 mehr für den Flug als €9 beim BoB...
Fakt ist, ein Kunde kapiert bereits nach einem Flug dass ein €59 "Billigflug" plus 2 x €9 für BoB
nicht billiger ist als der €65 Flug inclusive Catering.
Und ein Kunde kapiert relativ schnell, dass es A nach B ohne alles billiger als bei LH gibt.
Selbst in C isst ja nicht annähernd jeder das Essen.
Weil es auch in der C bisweilen ungenießbar ist...
Oder weil der C-Kurzstreckenpassagier gerade von einem Langstreckenflug mit 3 Gänge Menue kommt, oder auf dem Weg zu einem ist. Meist via Lounge.
Ich verzichte in mehr C-Kurzstreckenflügen auf das Essen als in Y-Kurzstreckenflügen. Ich nehme mir auf C-Kurzstreckenflügen öfter Essen aus der Lounge mit, als an Bord zu essen. Nur wenn es keine / schlechte Lounges gibt, kann bei einigen Airlines das C-Essen eine Alternative sein. So manche Airline serviert nämlich auch auf 90 Minuten Flügen ein vernünftiges, warmes Essen mit Auswahl.