Zunächst einmal will der Kunde von A nach B, was die Auswahl deutlich reduziert.
Ich habe generell 3, wenn ich die verschiedenen Express Rail Bahnhöfe noch mitzähle 6 mögliche "A"s (notfalls wäre auch noch BRU + Thalys oder AMS + ICE machbar), und je nach Ziel durchaus 4 mögliche "B"s wenn ich nach Flügen suche, was wiederum die Anzahl der Suchmaschinen stark reduziert, die mit sowas umgehen können...
Dazu kommt dann noch oft das Problem verschiedener Reisetage, wenn Flüge nahe Mitternacht in Betracht kommen, und ich z.B. den 23:55 Flug genauso sehen möchte wie den 0:05 Flug "an einem anderen Tag" (=10 Minuten später).
Von daher kann ich mir den Luxus auch noch die Anzahl der Meilen, und dann auch noch getrennt die Statusmeilen als Kriterium mit einzubeziehen echt nicht leisten.
Aber man gewinnt über die Jahre schon ziemlich viele Datenpunkte aus denen man so seine Schlüsse ziehen kann.
Und wenn ich sehe wie blöd sich manche Suchmaschinen/Airlinehomepges anstellen, dann scheint deren Überblick über die Bedürfnisse der Kunden nicht immer sehr ausgeprägt zu sein.
Bisweilen kann man auch schön nachvollziehen, wo sie an ihre Grenzen stoßen, z.B. wenn es um das Preise matchen und Rail&Fly oder Express Rail geht. Da wird dann FRA-XXX minutengenau auf den Euro genau gematcht, ohne zu sehen, dass "Airline B" R&F kostenlos mitliefert, also systematisch immer €120 zu teuer gematch wird, und die Route QKL-FRA-XXX soagr gar nicht gegen QYG-FRA-XXX gematcht wird, und noch viel signifikant teurer ist als Airline B mit R&F. Oder manchmal auch überraschend spottbillig. Auch mit geschickten Codeshares kann man oft tausende von Euros sparen, wenn man Express Rail mit einbaut, was die Logik der Airlines überlistet, weil das Produkt an sich schon unlogisch ist (Ein Zug der Ein Flug ist, und ein Bahnhof der ein Flughafen ist, oder umgekehrt? oder doch nicht?).
Ich kann also mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass den Airlines trotz Millionen von Datenpunkte viele Aspekte komplett durchs Raster fallen.
Vielleicht vergessen sie aber auch nur, dass es noch eine (ziemlich große) Welt jenseits des Zauns gibt...
Aber unabhängig davon geht es doch darum dass es für uns unmöglich ist zu beurteilen, ob das 2019 Programm sinnvoll fuer die Lufthansa ist oder nicht, schon alleine deshalb weil wir deren interne Ziele fier das Programm nicht kennen.
Zumindest können wir beurteilen, ob LH an uns einen treuen High-Yield Kunden hat, oder (weil sie sich ungeschickt anstellen) an uns persönlich sehr viel Geld verlieren.
Nach der Theorie des Falsifikationismus kann man davon ausgehen, dass wenn man zumindest einen Einzelfall kennt, der ein Phänomen zeigt, dass dieses dann real und vermutlich viel größer ist.
Das Ziel des Programms ist ziemlich sicher nicht, die High-Yield Kundschaft zur Konkurrenz zu drängen, zumindest auf dieser Ebene sollten wir alle ziemlich gut wissen, was Lufthansa will. Als ein Kunde der oft sehr lange Strecken fliegt, erscheint mir das "radikal vereinfachte" System persönlich wenig hilfreich... Als Kunde der oft durch die Natur der Reise in eine bestimmte Buchungsklasse gezwungen wird (Von Airline
und Brötchengeber, aus unterschiedlichen Richtungen) habe ich gar nicht viel Wahl dabei die Meilen zu beeinflussen, von daher sind "radikale Vereinfachungen" da persönlich vermutlich nicht mal schlecht.
Alles in allem ein Sturm im Wasserglas der die Bestandskunden verunsichert, für Neukunden unsichtbar und damit kein Anreiz ist und wohl vor allem Intern einige Leute glücklich machen wird, ohne relevante Wirkung. Alles anders machen ohne etwas besser zu machen. Moderne Change-Culture, ändern um der Änderung willen.
Für eine Airline mit eher konservativem Image eher nicht passend.