News rund um den Flughafen München

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oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
9.031
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50
MUC
www.oliver2002.com
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Dass sich seit über 30 Jahren an der Anbindung der Stadt an den Flughafen außer der Taktdichte der S-Bahnen (früher nur S8, jetzt S8 und S1) nichts geändert hat ist das Problem. Weil sowohl auf der Linie der S1 (primär der Bahnübergang in Oberschleißheim), als auch der Linie S8 (zusätzliches Gleis für den Güterverkehr Daglfing-Johanniskirchen) die Kapazität nicht für eine zusätzliche Expressverbindung reichen soll passiert nichts und man schaukelt nach wie vor mit unzählige Stops von der Innenstadt zum Flughafen.
Dass es schneller gehen könnte wenn man nicht überall dazwischen hält zeigen die Regionalexpresse zwischen Hauptbahnhof und Freising. Die sind deutlich schneller für die gleiche Strecke.
Aber was hat man in den vergangenen Jahrzehnten gemacht um die Engstellen zu beseitigen? NICHTS. Stattdessen wühlt man sich im Tiefbergbau für eine unsinnige zweite Stammstrecke durch die Stadt und verschleudert Milliarden.

Na ja, bald (2028) gibt es:

Das Überwerfungsbauwerk wird in zwei Bauphasen realisiert. Bis Ende 2025 soll die Leit- und Sicherungstechnik modernisiert werden und ein neues elektronisches Stellwerk am Flughafen in Betrieb gehen. Bis Ende 2028 soll dann die heute höhengleiche Einfädelung der S1 in die S8 durch das tunnelartige Bauwerk so gestaltet werden, dass sich die beiden Linien auf verschiedenen Ebenen und damit ohne Konflikte kreuzen können.

Zwischen 2026-28 wird auch der Abschnitt Johanniskirchen-MUC verändert, damit:

Im künftigen Betriebskonzept gemäß dem Startkonzept plus soll ein 15-Minuten-Grundtakt mit zusätzlichen, überlagerten Express-S-Bahn-Linien im 30 Minuten-Takt zum Flughafen München angeboten werden. Aufgrund der im künftigen Betriebskonzept vorgesehenen Fahrlagen der S-Bahn-Linien ergibt sich die Notwendigkeit auf dem Nordast der S-Bahnline S 8 zwischen Johanneskirchen und dem Münchner Flughafen die vorhandene Geschwindigkeit zur Fahrzeitverkürzung zu erhöhen und ist somit eine zwingende Voraussetzung für die fahrplantechnische Machbarkeit des 15 Minuten-Grundtaktes und der überlagerten Expresslinie der S-Bahn zum Flughafen München.

Die NeM 23 sieht die Erhöhung der Geschwindigkeit von Johanneskirchen zum Flughafen-München und damit eine Reduzierung der Fahrzeit vor. Hierbei sind folgende Geschwindigkeitserhöhungen vorgesehen:

Streckenabschnitt Johanneskirchen – Unterföhring:
Der erste Streckenabschnitt der NeM 23 verläuft ab dem Bf Johanneskirchen (Kilometer 28,3 der Strecke 5560) und erstreckt sich Richtung Hp Unterföhring (Kilometer 8,7 der Strecke 5556). Hier ist eine Erhöhung der Geschwindigkeit von gegenwärtig 80 km/h auf maximal 120 km/h vorgesehen.

Streckenabschnitt Unterföhring – Ismaning:
Erhöhung der möglichen Maximalgeschwindigkeit der S-Bahnen auf der freien Strecke zwischen den Tunneln Unterföhring und Ismaning km 10,900 – km 13,300 von 120 km/h auf 140 km/h

Streckenabschnitt Ismaning - München-Flughafen West:
Erhöhung der möglichen Maximalgeschwindigkeit der S-Bahnen ab Tunnel Ismaning in Richtung Flughafen zwischen km 15,600 – km 28,963 von 120 km/h auf 160 km/h


Und 203x wird die S8 Strecke 4-gleisig entzerrt und man könnte dann theoretisch vom MUC bis M-Ost durchfahren, bzw in Englschalking in die U4 Umsteigen:

Die bislang zweigleisige Strecke zwischen Daglfing und Johanneskirchen soll zu einer viergleisigen Strecke ausgebaut werden. Somit kann der knapp fünf Kilometer lange Streckenabschnitt, der heute ein Kapazitätsengpass ist, entflochten werden. Künftig fahren dann sowohl S-Bahnen als auch Güterzüge auf jeweils eigenen Gleisen ungestört voneinander.


Richtung Erding tut sich auch etwas.


Das gar nichts gemacht wird würde ich deshalb nicht unterschreiben. Schneckentempo: definitiv.
 
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HAM76

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21.09.2009
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HAM
man schaukelt nach wie vor mit unzählige Stops von der Innenstadt zum Flughafen.

Wenn man mich zuverlässig schaukeln würde, wäre das ja kein Problem.

Stattdessen kommst Du kurz vor Abfahrt der S8 in der Stadt am Bahnhof an und siehst den Zug wegfahren, weil die Bahn mal wieder 19 oder 39 Minuten Verspätung hat. Oder wie letztens in Hallbergmoos auf dem Weg zum Flughafen: Bitte alles aussteigen. Der nachfolgende Zug ist dann ausgefallen, der dritte hat gerade so eben nicht die Höchstzuladung überschritten.

Ich denke manchmal, das eigentliche Geschäft macht die S-Bahn München, indem sie im Ausland Meditations- und Selbstbeherrschungskurse für Besucher in München anbietet, frei nach Konfuzius: "Der Weg ist das Ziel".
 
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MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Das gar nichts gemacht wird würde ich deshalb nicht unterschreiben. Schneckentempo: definitiv.
Die Pläne sind das eine, bis das dann wirklich fertig ist das andere. Da wird sicher noch viel dagegen geklagt damit sich alle möglichst lang verzögert.

Der Flughafen wurde 1992 eröffnet und 35-40 Jahre später kommt dann die Express-S-Bahn. Das hat wahrlich Premiumqualität und ist wirklich typisch deutsch.

Erinnert mich an Tokyo-Narita wo man ja auch ursprünglich eine Shinkansenanbindung realisieren wollte. Naja... inzwischen baut man lieber Haneda aus. Dumm dass es in München den Flughafen Riem nicht mehr gibt. :rolleyes:
 
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HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
4.382
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HAM
Der Flughafen wurde 1992 eröffnet und 35-40 Jahre später kommt dann die Express-S-Bahn. Das hat wahrlich Premiumqualität und ist wirklich typisch deutsch.

Aber wie haben sie das denn vor über 50 Jahren gemacht???

1966 hat München die olympischen Spiele gewonnen und sechs Jahre später gab es die U-Bahn, die Stammstrecke, die S-Bahn, den MVV, das olympische Dorf, das Olympiastadion und diverse andere Veranstaltungsorte. Der Ort hieß doch früher nicht Min Chen und hat in Chinageschwindigkeit gebaut.
 

N140SC

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01.01.2024
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Aber wie haben sie das denn vor über 50 Jahren gemacht???

1966 hat München die olympischen Spiele gewonnen und sechs Jahre später gab es die U-Bahn, die Stammstrecke, die S-Bahn, den MVV, das olympische Dorf, das Olympiastadion und diverse andere Veranstaltungsorte. Der Ort hieß doch früher nicht Min Chen und hat in Chinageschwindigkeit gebaut.

Es ist ja nicht so, dass es all das ohne die Spiele bis heute nicht geben würde. Der Zuschlag hat innerhalb von 6 Jahren ermöglicht, was ohne ihn eben 10-15 Jahre gedauert hätte, aber trotzdem gekommen wäre.
 

Volume

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01.06.2018
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Erinnert mich an Tokyo-Narita wo man ja auch ursprünglich eine Shinkansenanbindung realisieren wollte. Naja... inzwischen baut man lieber Haneda aus.
Wobei es nach Narita einen Airportexpress gibt, nach Haneda nimmt man aber eine ganz normale U-Bahn von Shinagawa... Die auch lange braucht und -zig mal stopt.
Dafür ist die allerdings auch billig.

Der Flughafen wurde 1992 eröffnet
Zu einer Zeit in der CGN gar keinen Bahnanschluß hatte und der Expressbus nicht mit den normalen Zeitkarten benutzt werden durfte...
Dafür waren die Parkhäuser da noch bezahlbar.

Deutschland ist generell mit Bahnanbindung hinten dran, und das war über viele Jahrzehnte auch klar politisch so gewollt.
 

Fremder

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28.04.2012
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Aber wie haben sie das denn vor über 50 Jahren gemacht???

1966 hat München die olympischen Spiele gewonnen und sechs Jahre später gab es die U-Bahn, die Stammstrecke, die S-Bahn, den MVV, das olympische Dorf, das Olympiastadion und diverse andere Veranstaltungsorte. Der Ort hieß doch früher nicht Min Chen und hat in Chinageschwindigkeit gebaut.
das geht schon - wenn man will.

Erinnere mich, dass die Allianz Arena seinerzeit in knapp drei Jahren gebaut wurde. Gut, man hatte die WM im Nacken. Als klar war, dass München ohne ein vernünftiges Stadion kein einziges WM-Spiel ausrichten wird, ging es auf einmal ganz flott….
 
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DerSenator

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08.01.2017
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MUC/INN
Erinnere mich, dass die Allianz Arena seinerzeit in knapp drei Jahren gebaut wurde. Gut, man hatte die WM im Nacken. Als klar war, dass München ohne ein vernünftiges Stadion kein einziges WM-Spiel ausrichten wird, ging es auf einmal ganz flott….
Das ist ein Privatbau ohne großes vergaberechtliches Blabla. Die Arena hat 300 Mio gekostet - geplant waren rund 100 Mio.

Ein Kilometer (!!!) U-Bahn kostet - von Planfeststellung, Bauzeiten usw. abgesehen - momentan 200 Mio. Euro, zumindest in München.
 
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oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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MUC
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Bei den vergleichen muss man auch differenzieren in welchem Entwicklungsstadium sich das Land bzw die Region befindet. M in den 1960gern war absolutes Hinterland und weit unterentwickelt. Der Olympiapark wurde damals in die Trümmerberglandschaft vor dem BMW Werk gebaut und eine U bahn angelegt, Die gesamte Gegend dort war technisch vor den Toren der Stadt. Wie Ende der 90ger als die Gegend im Norden, wo sich die Müllberge reihten, zum heutigen Areal mit der Allianz Arena erschlossen wurde.

Aktuell tobt eine ähnliche Diskussion um das zukünftige M Nord West (die Felder an denen man mit der S8 vorbei fährt): man will bei der Entwicklung die Fehler von Neu Perlach vermeiden, aber nicht wieder ein Stadtviertel nur aus Reihenhäusern bauen. Die Anwohner von der aktuellen Freifläche wehren sich der Entwicklung mit allen Mitteln. Politisch und juristisch.
 

Volume

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01.06.2018
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das geht schon - wenn man will.
Das ist ein Privatbau ohne großes vergaberechtliches Blabla.
Die Dresdener Frauenkirche ist ein anderes Beispiel für im Zeit- und Kostenrahmen fertiggestellt. War auch Privat / eine Stiftung mit klarer Budgetobergrenze.
Bei Öffentlichen Bauvorhaben wissen die Firmen halt, es darf teurer werden und länger dauern, ohne das es irgendwelche Konsequenzen hat. Entsprichend wird gebaut. Warum auf Geld verzichten und Stress machen, wenn es auch anders geht? Und man trotz aller Probleme auch den nächsten Auftrag wieder bekommen wird.
Ist auch bei Software das selbe, und nicht auf den Bau beschränkt.
 
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Tsuruhashi

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11.07.2015
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Vvardenfell
Es ist ja nicht so, dass es all das ohne die Spiele bis heute nicht geben würde. Der Zuschlag hat innerhalb von 6 Jahren ermöglicht, was ohne ihn eben 10-15 Jahre gedauert hätte, aber trotzdem gekommen wäre.
Die Pläne waren bereits vor der Vergabe 1966 schon fertig und beschlossen. Man hat dann nur die U3 zum Olympiazentrum noch priorisiert.
Vergesst bitte auch nicht dass damals in den Straßen noch nicht so viel Versorgungsleitungen und Glump drin lagen - allein die Spartenfreimachung und Rückverlegung bei der U5 oder der Tram-Westtangente fressen schon zwei Jahre auf (wenn's langt, die Situation am Knie mit dem Umspannwerk und der Hauptwasserleitung und dem Kanal ist besonders interessant).

Bei Öffentlichen Bauvorhaben wissen die Firmen halt, es darf teurer werden und länger dauern, ohne das es irgendwelche Konsequenzen hat. Entsprichend wird gebaut. Warum auf Geld verzichten und Stress machen, wenn es auch anders geht? Und man trotz aller Probleme auch den nächsten Auftrag wieder bekommen wird.
So funktioniert das Vergaberecht leider nicht. Die Firmen müssen Stress machen und Schriftverkehr produzieren, um Mehrkosten später möglicherweise erstattet zu bekommen. Die VOB ist hier eher dem Bauherren zugeneigt...
 

sbr

Erfahrenes Mitglied
18.01.2018
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Etwas positives mal zu dem Streik ich habe anstandslos 2x 250€ Entschädigung bekommen
Bei mir auch: 250€ für den einen gestrichenen Flug + Hotel + Verpflegung ohne jegliche Diskussion innerhalb weniger Stunden
:cool:

Die LH scheint gelernt zu haben, dass es weniger Aufwand bedeutet und günstiger ist, in solchen Fällen die gerechtfertigten Ansprüche einfach zu regulieren.
 

TorstenMUC

Erfahrenes Mitglied
02.02.2011
456
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MUC
Bei mir auch: 250€ für den einen gestrichenen Flug + Hotel + Verpflegung ohne jegliche Diskussion innerhalb weniger Stunden
:cool:

Die LH scheint gelernt zu haben, dass es weniger Aufwand bedeutet und günstiger ist, in solchen Fällen die gerechtfertigten Ansprüche einfach zu regulieren.
Hallo,

bin auch angenehm überrascht, innerhalb von 48Std. kam die Email von LH -> 600,- Kompensation + Hotelkosten 👍 hatte damit nicht gerechnet :)