Wenn man sich hier im Lufthansa- oder Swiss-Forum anschaut, wie wenig neue Themen aktuell hinzu kommen, und wie wenig neue Antworten, habe ich den Eindruck, dass hier im Vergleich zu früher (1-3 Jahre zurück) viel weniger Vielflieger unterwegs sind, insbesondere mit einem höheren Status.
Wenn man sich aber unter den Vielfliegern umhört - zumindest in meinem Bekanntenkreis - dann sind da erstaunlich viele dabei, die die Streiks der Piloten eher befürwortet haben, und es sind vor allem viele dabei, die keine Lust haben auf das, was Eurowings insgesamt veranstaltet.
Auf vielen Strecken kostet Eurowings das gleiche wie früher Lufthansa, gefühlt sogar eher mehr, und trotzdem müssen überall Kosten gespart werden, Leistungen eingeschränkt werden, und Gehälter reduziert, Steuern über Sparmodelle gespart und Positionen outgesourced werden?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das die meisten "echten" Vielflieger mit Premiumtickets nicht für gut befinden.
Hier im Forum gibts ständig Themen wie "xy war nicht in Ordnung", und vielleicht hat das ja auch was damit zu tun, dass an allen Ecken und Enden weniger qualifizierte, billige Mitarbeiter eingesetzt werden? Man denke mal an das Outsourcing bei den Schalter- und Gatemitarbeitern auf den Außenstationen in Deutschland!
Du, wenns nach Wunsch gehen würde: Bräuchte niemand eine Eurowings. Im Rosa Wunderland würde die Lufthansa noch in komplett Deutschland fliegen, neben 3 Mainhubs auch noch ordentlich Strecken dezentral ab allen Airports deutschlandweit in toller Frequenz betreiben. Nur gehts nicht nicht Wunsch. Nicht mehr ... leider.
Warum geht´s nicht mehr danach:
1. Der Markt sich leider radikal verändert hat, der größte Europäische Anbieter von Luftfahrtdienstleistungen für Passagiere leider mittlerweile und mit Abstand: RYANAIR heisst.
2. Weil u.a. Piloten im KTV-Tarif es so heftig und fern der Wirklichkeiten sowas von übertrieben und ausgereizt haben, dass jeder LH-Chef, ob das nun CS oder wer auch immer in der Zukunft sein wird, nichts anderes übrig bleiben wird, als dass was er dort exorbitant über Marktlevel ausgibt, so klein wie möglich zu halten und im Gegenzug soviel wie möglich über Konstrukte wie EW, GW oder EWE wieder reinholen und quer finanzieren muss. Ich wage die These: Hätte es den KTV-Ausuferungsunsinn nicht gegeben, hätte die LH heute auch in der Fläche noch eine sinnvolle Präsenz und von sowas wie EUROWINGS müsste gar niemand mal sprechen. Eine LH wäre dann zwar immer noch nicht eine FR, und wäre auch deutlich teurer, zumindest hätte sie aber mehr Luft zum (finanziellen und marktgerechtem) atmen.
3. Du verstehst das falsch, niemand möchte eine Eurowings. Sie ist nur noch das kleinere Übel unter den Alternativen.
4. Außer in MUC oder FRA hat man doch gar keine andere Wahl mehr ... dezentral ist EW das kleinst verfügbare Übel ... selbst wenn man es anders würde haben wollen. Und selbst in FRA/MUC gehen immer mehr touristische Strecken an die EW, weil sie unter LH kaum noch darstellbar sind.
5. Niemand behauptet, dass EW Low Cost für den Kunden ist. Es ist low Cost für die LH Group, um überhaupt noch einen Funken Deckungsbeitrag potentiell erwirtschaften zu können, auf Strecken, die man mangels ausreichendem Yield und Kundenstruktur, sonst hätte schon lange dicht machen müssen.
Die Lage ist bescheiden, ja. Nur das Henne-Ei Prinzip. Warum ist es denn so bescheiden? Was war denn zuerst und ursächlich für verantwortlich?