Auf dem Weg von Hanoi nach Ha Long musste eine lange Fahrt (3,5 h) mit einem Kleinbus überstanden werden. Das ist der gravierenden Nachteil bei einer Ha Long Bay Tour ohne Übernachtung. Für mich nur mit freiem Nebensitz aushaltbar. Zumindest war der ca. 25-jährige Guide sehr unterhaltsam und wies ordentliche Englischkenntnisse auf. Er sprach ungewohnt offen über die politische Situation (bei der Cu Chi / Mekong Delta Tour ex-SGN war diesbezüglich nur Propaganda zu hören) um nach einigen Minuten festzustellen, dass er nun besser still sein sollte um nicht auf nimmer wiedersehen zu verschwinden. Nach ca. der Hälfte der Strecke gab es einen Zwischenstopp bei einem Touristenmarkt mit viel (fabrikmäßig produziertem) Kitsch, Fast Food und einem Bistro. Inhaltlich war der Stopp vollkommen unnötig, meinen Beinen tat er dennoch gut.
Die weitere Fahrt verlief entspannt mit einigen Info-Blöcken, unterbrochen durch unterklassige Musik (If you are happy and you know it ... - es waren nur Erwachsene an Bord
![Big grin :D :D](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
) und zum Abschluss noch "My heart will go on" aus Titanic, nicht gerade ermutigend vor einer Bootstour.
Am Hafen angekommen waren v. a. die Schlangen am Check In wenig ermutigend, aber das Anstehen war Sache des Guides, während wir eine Water Puppet Show ansehen konnten.
Auf dem Boot gab es dann kulinarisch anspruchsvolles Mahl, inklusive Demonstration der Zubereitung der gereichten Meeresfrüchte. Immerhin waren geröstete Erdnüsse dabei, adäquat temperiert. Der Rest war für mich relativ unbrauchbar, ein wenig Reis mit Gemüse wurde ging gerade noch.
Die diversen Felsen und bunten Schiffe boten schon einen fotogenen Eindruck. Einige Felsen wurden besonders erläutert, z. B. der Fighting Cock Felsen.
Nach ca. einstündiger Fahrt legten wir an einem Steg an und stiegen auf Ruderboote oder Kajaks um. Während letztere selbst fortbewegt werden mussten, übernahmen Einheimische das Rudern bei den Holzbooten, sodass man sich als Fahrgast entspannen und in Ruhe der Fotografie zuwenden konnte.
Der nächste Stopp war die Dong Thien Cung Höhle. Sie war an sich wenig spektakulär und nur durch die bunte Illumination fotografisch interessant. Um die vom Guide erläuterten Tierfiguren in den Gesteinsformationen zu detektieren, brauchte es schon viel Fantasie. Beeindruckend war hingegen die obere Öffnung der Höhle, durch die ein schöner Lichtkegel fiel.
Gegen 17:00 Uhr kehrten wir zum Hafen zurück und die Rückfahrt wurde wieder durch den Stopp an gleicher Stelle wie bei der Hinfahrt unterbrochen.
Insgesamt trotz der kritischen Detailanmerkungen ein schöner Tag und ein gutes Kontrastprogramm zu dem sonst eher Großstadt-lastigen Programm bei dieser Reise. Halong Bay gehört zu den Orten, die man definitiv gesehen haben sollte.