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September 2023: Über AMS, USM und HKT nach SGN: Tag 15 (Teil 1)
Nachdem wir uns von +1's Familie verabschiedet hatten, nahmen wir sicherheitshalber bereits um 7:15 Uhr ein Grab zum SGN. Die Fahrt dauert in der Regel zwischen 30 und 90 Minuten, heute ging es mit 45 Minuten überraschend schnell durch den Berufsverkehr.
Am SGN angekommen, galt es mal wieder einen Vietjet-Schalter aufzusuchen. Die VJ-Preise sowie die zum Buchungszeitpunkt verfügbaren Flugzeiten sagten uns minimal mehr zu als bei Vietnam Airlines oder Thai Smile. Bei Thai Smile kommt das Ärgernis hinzu, mit *G und Y-Ticket nicht in die Lounge zu dürfen – hoffentlich ändert sich das mit dem Merger wieder. Thai AirAsia nach DMK wäre noch eine Alternative gewesen, aus Gewohnheit war mir jedoch ein Flug nach BKK lieber. Die Suchmaschine nannte neben Bamboo Airways noch Vietravel Airlines und Hahn Air Systems. Bamboo schied wegen der anhaltenden Pleite-Gerüchte aus, die beiden anderen Airlines sagten uns nichts. Soll heißen, auf SGN-BKK herrscht Wettbewerb und die Preise sind meist niedrig. Mit 60kg Gepäck – war zu viel – und Sitzplatzreservierungen im vorderen Bereich zahlten wir zusammen knapp 200 Euro. Ohne Gepäck und Sitzplatzreservierungen wäre es bei knapp 50 Euro p.P. losgegangen.

Die Warteschlange bewegte sich äußerst zügig. Schnell waren wir eingecheckt und hatten das Gepäck abgegeben. Ein Online-Check ist am SGN bei internationalen Flügen (oft oder immer?) nicht möglich. Im Ergebnis hatten wir noch 2 Stunden über.
Mehr als genug Zeit für ein kleines Frühstück. Zur Vermeidung der nach unserer Erinnerung überhöhten Airside-Preise, wollten wir eigentlich zum Highlands Coffee vor dem Domestic Terminal laufen. Auf dem Weg dorthin erblickten wir jedoch eine andere Filiale dieser Kette und sparten uns den weiteren Weg.
Die Getränke waren allesamt VND 10k (ca. € 0,4) teurer, sonst waren alle Preise identisch zu denen in der Innenstadt. Sehr fair.


Auf dem Weg zur Ausreise und Siko erblickten wir noch einen (für uns neuen) Geldautomaten der Agribank auf der internationalen Ankunftsebene. Nach meinem Kenntnisstand ist die Agribank derzeit die günstigste Bank für die Bargeldversorgung via ATM. Am Ausgang einfach rechts halten und an der nächsten Ecke nochmal rechts, vielleicht ist dieser Hinweis für jemanden hilfreich.

Die Ausreise ging mit ca. 15 Minuten halbwegs schnell, die folgende Siko ebenfalls. Airside angekommen, waren heute nahezu alle Sitzgelegenheiten (auf beiden Etagen) belegt. Meist mit schlafenden Rucksackreisenden. So belagert habe ich den Tan Son Nhat Airport selten wahrgenommen. Allerdings gehen wir meist direkt in die Lounge.

Wir versorgten uns erstmal mit einem zweiten Morgen-Kaffee bei Highlands. Überraschenderweise zum gleichen Kurs wie vor dem Terminal.
Um die vor vielen Jahren ehemals öffentlichen, mittlerweile zu einem To-Go Kiosk gehörenden Sitzgelegenheiten nahe der Fenster nutzen zu dürfen, gab es einen dritten Kaffee bei Saigon Café & Bakery. Doppelt so teuer wie bei Highlands und in USD bepreist, geschmacklich unterer Durchschnitt. Eher als Sitzgebühr zu verstehen. Am Schalter wird „Medium or Large?“ gefragt, obwohl auch „Small“ verfügbar ist. Die Aussicht war nett.

Ich schrieb etwas am Bericht, +1 Tagebuch. Kurz vor der Einsteigezeit ging es zum Gate. Dort war einiges los, viele durch Basecaps markierte Reisegruppen.
Das Bus-Boarding begann pünktlich, leider mussten wir in einer Art Glaskasten auf den nächsten Bus warten – bei der Hitze und ohne Klimatisierung nicht angenehm.

Im knapp 10 Jahre jungen A320 angekommen, nahmen wir auf den Sitzen 4C und 4D Platz. Ein bereits auf 4A sitzender Mann schnarchte extrem, irgendwann lief der Speichel. Der Herr auf 4B hatte sichtlich zu kämpfen, Ruhe zu bewahren. Vor mir saßen Dead-Heads, die erstmal die Rückenlehnen maximal zurückklappen, sich später glücklicherweise umsetzten. In der C (SkyBoss) schien lediglich ein Gast gebucht, der gegen das Versprechen, es nicht zu posten, unzählige Selfies mit der Crew knipste.
Eine kleine Reparatur am Flieger verzögerte den Abflug, mit ungefähr einer Dreiviertelstunde Verspätung ging es los. Die Crew forderte schnell alle Passagiere auf, Rückenlehnen hoch und Armlehnen runterzuklappen. Für das sich fläzende, mitfliegende Personal galt das alles nicht. Interessant waren noch die Go-Around Schulungspräsentationen, die schräg vor mir durchgeklickt wurden.
Der Flug selbst war glücklicherweise ereignislos. Bei vielen, potenziell flug-unerfahrenen Reisegruppen immer gut. Auf dem HKT-SGN Flug hatte es z.B. kurz gewackelt, was in mehreren Schreiattacken mündete.
Ich blättere durch das Board-Magazin sowie das gesonderte Boardverkaufs-Angebot. Das Oktoberfest in Danang reizte mich wenig, den freien Mittelsitz werden wir uns beim nächsten Mal wohl gönnen. Mehr indische Angebote und Touristen nehme ich in SGN ganz grundsätzlich wahr.



Kurz vor dem Sinkflug wurden noch Moon Cakes für einen guten Zweck verkauft. Sicher gelandet, dockten wir nach ein wenig Rollen an einer Fluggastbrücke an.
Wie möglicherweise aus diesen Zeilen herauszulesen ist, so richtig glücklich war ich mit VJ auf dieser Reise nicht. Im Freundes- und Bekanntenkreis verteidige ich die Airline zwar regelmäßig als „guten Billigflieger“, für unsere nächsten Hüpfer nach (bzw. von) SGN haben wir aber TG op. by WE und SQ gebucht.
Am BKK erfolgte die Einreise schnell und vollständig in deutscher Sprache. Der Beamte hatte sichtlich Freude an meinem überraschten Gesicht, als er mich fast akzentfrei fragte: „Guten Tag, von wo kommen Sie heute und wie lange bleiben Sie in Thailand?“. Eher gebrochenes Deutsch hatte ich in den USA ab und an, aber das war Premiere.

Das Gepäck wurde ebenfalls zügig ausgeliefert. Für den Transfer zum Hotel probierten wir heute, anstelle eines Taxis, mal ein Grab. Die App schickte uns zu Tür 4. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sahen wir bereits einige Menschen in der Ride-Share typischen Handy-Pose warten. Bei Taxi-Mafia-Bedenken ist Grab auch am BKK eine einfache Alternative, wobei ich am dort bislang keine schlechten Taxi-Erfahrungen hatte.

Die Fahrt kostete uns THB 280 plus THB 25 Maut in bar. Anders als von anderen Foreninsassen zum Ausdruck gebracht, habe ich bei der Nutzung von Grab o.ä. kein schlechtes Gewissen. Zumindest in Vietnam scheinen die Fahrer ein für lokale Verhältnisse gutes Auskommen zu haben bzw. sich einfach etwas hinzuzuverdienen. Die meist durch +1 (auf vietnamesisch) geführten Gespräche ließen nicht auf vollends unglückliche bzw. ausgebeutete Fahrer schließen. Ob das 1:1 auf Thailand übertragbar ist, weiß ich natürlich nicht.


Die letzten zwei Kilometer unserer Fahrt zogen sich verkehrsbedingt ein wenig, bis wir unser Hotel, das Pullman Bangkok Grande Sukhumvit erreichten.



Der Check-In erfolgte zügig und schnörkellos. Nach einer Loyalitäts-Danksagung erhielten wir die Zimmerkarten und den Getränkegutschein.
Gebucht hatten wir ein Deluxe-Zimmer, einen Hinweis auf ein Upgrade gab es nicht. Nach einem Abgleich mit der Webseite haben wir wahrscheinlich dennoch ein Upgrade auf ein Deluxe Executive Zimmer auf einer oberen Etage erhalten. Einen Obstkorb und eine Willkommenskarte gab es ebenfalls.



Der gesamten Hardware von Hotel samt Zimmer war ein gewisses Alter anzusehen. Vor einigen Jahren sicherlich ein gutes Haus, aber an vielen Ecken und Enden war der Renovierungsbedarf unübersehbar. Auf den Gängen war es zudem schwül und auch im Zimmer schien die Klimaanlage zu kämpfen. Die Bettäsche fühlte sich leicht klamm an. Da muss ich @denkigroove 's Beitrag recht geben.
Als nächstes erkundeten wir das Hotel. In der räumlich großzügigen Lounge nahmen wir einen Snack.


Ein Pool-Besuch fiel Starkregen zum Opfer. Ich bin unsicher, ob ich wirklich die gesamte Poolanlage fotografiert habe?

Das leicht schlauchförmige Fitness-Center war ordentlich ausgestattet. Wir absolvierten ein kurzes Programm.



Nach einer Dusche ging es zurück in die Lounge zur Happy bzw. Social Hour. Draußen regnete es weiterhin.
In der Lounge begrüßte uns eine Cocktail-Karte. Die Lobby-Bar bietet im Austausch gegen den Getränkegutschein dasselbe Cocktail-Angebot, neben Bier, Wein und Softdrinks.

Das Büffet war groß, wir nahmen ein paar Kostproben und bestellten zwei Bier.





Hier unsere Kostproben. Zwei Cocktails probierten wir auch, etwas langweilig.



Draußen schien der Regen nachgelassen zu haben. Wir fuhren runter in die Lobby und bestellten uns ein Grab. Ich hatte bereits im Forum gelesen, dass Grab nicht das ideale Fortbewegungsmittel in Bangkok ist, was mit 15 Minuten Wartezeit bestätigt wurde. Parallel prüfte ich Bolt, worauf wir am kommenden Tag umsteigen sollten. Für heute hatte +1 noch ein ganz anderes Fortbewegungsmittel im Sinn.
Mit Grab ging es jetzt erstmal nach China Town. Eine Gegend, die ich nach meiner Erinnerung in Bangkok noch nicht besucht hatte.
Pünktlich zur Ankunft begann es leider wieder leicht zu nieseln. Wir sammelten dennoch ein paar Eindrücke, hatten aber schnell genug.



Um zu unserem auserkorenen Restaurant für das Abendessen zu gelangen, wollte +1 unbedingt ein Tuk-Tuk verwenden. Also kurz via App geschaut, was ein ordentliches Gefährt kosten würde, dann ist +1 mit der Maßgabe, zumindest nicht mehr zu bezahlen, in die Verhandlungen eingestiegen. Wie auch schon auf Koh Samui und Phuket festgestellt, gilt es aggressiver zu verhandeln als in Vietnam. Die eingangs aufgerufenen Preise konnten sogar von uns nicht sonderlich verhandlungserprobten bzw. -motivierten Touristen auf fast 1/5 gedrückt werden. Im Laufe des Abends machten die Fahrer zwar allerlei leidende Gesichtsausdrücke, ich denke, sie haben dennoch gut an uns verdient.

Die Fahrt war laut, unbequem, etwas nass und sicherlich leicht gefährlich. Über Unebenheiten raste der Fahrer mit Karacho hinweg. Einen gewissen Spaß-Faktor möchte ich dennoch nicht leugnen. Für heute blieb das Tuk-Tuk das Fortbewegungsmittel unserer Wahl, danach waren wir aber durch damit.